Mini Countryman Test: Souveräner Begleiter mit Schönheitsfehlern
Die BMW-Tochter Mini steht für Kleinwagen wie keine zweite Marke auf der Welt. Doch den Kurs änderte man und führte mit dem Clubman, Countryman und Paceman drei Fahrzeuge ein, die alles andere sind als klein. Steigt man in den Countryman ein und schaut das erste Mal durch die Windschutzscheibe, weiß man in welchem Segment man sich befindet. Ein kleines SUV ist es geworden, eines das für Verwunderung sorgt. Sowohl positiv als auch negativ. Wie das genau aussieht, erläutern wir in unserem Test.
Innen ist nicht alles top
Während wir also das erste Mal Platz im Mini Countryman nehmen, überwiegt zunächst das Positive. Wir sitzen hoch, haben einen guten Blick und vor allem haben wir Platz. Während man im herkömmlichen Mini runterfällt und Arm an Arm mit dem Beifahrer sitzt, hat man im Countryman mehr Freiheiten. Das gilt auch für das Fond, dort für Kopf-, Arm- und Beinfreiheit. Während wir also viel Platz genießen, wirkt das Cockpit überfordernd. Alles ist so groß, es gibt viele Knöpfe, Schalter und als Neuling dort den Überblick zu behalten, ist schwer. Nach den ersten 1000 km weiß man zumindest, wo die wichtigsten Knöpfe zu finden sind, allerdings hat man es dem Fahrer nicht besonders leicht gemacht.
Wir starten das kleine SUV und sind überrascht von dem sportlichen Sound. Die Vorfreude auf die ersten Meter steigt. Am Fahrverhalten in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn gibt es nicht zu meckern. Bei windigen Verhältnissen merken wir, dass wir nicht im klassischen Kleinwagen sitzen. Wir bieten dem Wind mehr Angriffsfläche, das längere Strecken mit diesen Verhältnissen anstrengend machen. Dieses Gebiet hat man bei Mini offenbar nicht so bedacht, da geht es beim großen Bruder BMW X1 anders zu. Nichtsdestotrotz fällt das Urteil nach über 1000 km quer über Autobahnen, Landstraßen und die Straßen unserer Hauptstadt positiv aus. Selbst die Parkplatzsuche gestaltete sich angenehm. Viel Platz im Innenraum bedeutet eben nicht, dass wir mit einem Schlachtschiff unterwegs sind. Viel Platz für die Passagiere und dennoch kompakte Maße – da muss es doch einen Haken geben! Stimmt, denn bei Großeinkäufen oder Reisen mit mehr als zwei Personen wird es eng im Kofferraum. Der Clou mit dem Kofferraumbodenfach rettet einige Kleinteile, aber sobald Koffer geladen werden müssen, ist viel Geschick gefragt. Nicht Jedermanns Sache und hinderlich für den Alltag.
Der Countryman-Motor
Da sitzt man also in einem 122 PS starken Benziner und fragt sich, reicht das für ein kleines SUV? Schließlich sind wir mit mehr Gewicht unterwegs als beim herkömmlichen Cooper. Die Antwort lautet „ja“. Für alle, die komfortabel und dennoch sportlich unterwegs sein wollen, für die ist dieser Motor die perfekte Wahl. Wir schaffen 190 km/h ohne das Gefühl von Unsicherheit und mehr Anstrengung als bei kleineren Geschwindigkeiten. In der Stadt sind kurze Sprints und das Fahren in der Schlange mit dieser Motorisierung sehr angenehm.
Während wir mit der Leistung zufrieden waren, sieht das bei dem Verbrauch anders aus. Etwa 6 Liter auf 100 km gibt Mini für den Countryman als kombinierten Verbrauch an. Bei längerer Autobahnfahrt, ein paar Stadtkreise und einige Landstraßen kamen wir dagegen auf etwa 8 Liter.
Fazit: Vorteile überwiegen
Das Platzangebot, der Komfort und das Design sind die großen Vorteile des Mini Countryman. Mit der Optik im Innenraum bekommen wir kein Allerweltsauto geboten, auch mit den Freiheiten im Innenraum muss man sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Was den Platz im Kofferraum angeht, ist zu sagen: Wenn man nicht mit mehr als vier Personen unterwegs ist und nicht zwingend damit reist, ist das absolut ausreichend. Die 8 Liter auf 100 km lässt sich bei angepasster Fahrweise sicher optimieren und auf rund 7 bis 7,5 Liter bringen. Für einen Benziner in dieser Größe sicher ebenfalls akzeptabel. Kann man mit all den Punkten leben und möchte ein Lifestyle-Auto fahren, dann sollte man beim Mini Countryman zugreifen.
Wer abgesehen davon ein Auto kaufen möchte, der findet man bei MeinAuto.de zahlreiche Alternativen – auch im Bereich der kleinen SUVs.