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Kuga Vignale im Test: Fords Kompakt-SUV wird zum Luxus-Kreuzer

Ford-Kunden statten ihre Autos gerne üppig aus. Ein Beispiel: der Ford Kuga. Vier Fünftel der Käufer entscheiden sich mindestens für die zweithöchste Ausstattung „Titanium“, die immerhin 3.000 Euro teurer ist als die Basisausstattung „Trend“. Die Kölner reagieren auf diesen Wunsch und bieten ab dem Modelljahr 2017 auch den Kuga in der Luxus-Ausführung „Vignale“ an. Wir haben den Kuga Vignale zu einem Test eingeladen, um zu sehen, was in ihm steckt.

Kuga Vignale – funkelndes Blech und Glanz in die Hütte

ford_kuga_vignale_2016_ausen_vorne_statischDie Bezeichnung Vignale hat Ford nicht ohne Hintergedanken gewählt. Oldtimer-Fans wissen es. Die Carrozeria Vignale war eine Turiner Edel-Schmiede, die zwischen 1946 und 1974 eine Reihe von besonders exklusiven Karosserien produziert hat. Der Name Vignale stand also stets für exklusive, luxuriöse Produkte. Ford griff diese Idee vor einigen Jahren auf und brachte unter dem „Vignale“-Emblem seither mehrere Sondermodelle heraus, z.B. den Ford Mondeo Vignale oder den Ford S-Max Vignale. Jetzt ist der Kuga dran. Auch er soll von einem schlichten Kompakt- in ein exklusives Premium-SUV verwandelt werden. Und die Metamorphose zum Prachtkerl ist dem SUV schon an der Nasenspitze anzusehen; namentlich am chromumrandeten Kühlergrill in Wabenoptik. Außerdem spendieren die Kölner dem Luxus-Kuga ein „Body Styling-Kit“ bestehend aus in der Wagenfarbe lackierten Schwellern, Stoßfängern und einem ebenso eingefärbten Unterbodenschutz.

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ford_kuga_vignale_2016_innen_sitzeDas ganze steht auf exklusiven 18-Zoll-Leichtmetallfelgen im 10-Speichen-Design; gegen Aufpreis stehen zusätzlich mehrere 19-Zoll-er zur Wahl. Zur Kür stehen darüber hinaus verschiedene Lackierungen, für 675 Euro z.B. die beiden exklusiv dem Vignale-Modell vorbehaltenen Metallic-Lackierungen „Arktis-Weiß“ und „Milano Grigio“. Sie werden nach dem Aushärten zwei Stunden von Hand poliert, damit der Glanz und die speziellen Lichteffekte voll zur Geltung kommen. Bei der Farbe „Milano Grigio“ leuchten sporadisch rosa glänzende Metallic-Töne aus dem generell grau gehaltenen Perleffekt-Hintergrund auf. Mit diversen Ausstattungs-Bündeln (Design-, Licht-, Chrom-Paket, etc.) lässt sich der Kuga Vignale optisch individualisieren. Innen ist das SUV schon von Haus aus sehr fein und edel eingerichtet. Uns haben die wabenförmig gesteppten Leder-Sportsitze am meisten beeindruckt. Sie sind nicht nur in zehn Stufen (Beifahrer sechs) elektrisch einstellbar (samt Memory-Funktion), sondern auch variabel und individuell beheizbar.

Vignale-Motor – nur die Stärksten sind gut genug

ford_kuga_vignale_2016_innen_kofferraumDas Verlassen der Sitze fällt da schwer, aber auch das restliche Interieur macht den emotionalen Ausstieg nicht gerade leicht. Das mit Steppnähten verarbeitet Windsor-Leder findet sich z.B. auch auf den Türverkleidungen, den Armaturen und der Mittelkonsole. Die präsentiert sich dank der elektronischen Feststellbremse und der geringeren Zahl an Schaltern und Bedienknöpfen aufgeräumter. Eine 2-Zonen-Klimaautomatik mit automatischer Temperaturkontrolle und die Ambiente-Beleuchtung vollenden das besondere Ambiente. Das Platzangebot und das Stauraum sind hingegen mit dem der anderen Kuga-Varianten identisch. Die Abmessungen haben sich durch die Retuschen aber minimal verändern: von 4,53 x 1,84 x 1,76 Meter auf 4,54 x 1,86 x 1,70 Meter. Das Kofferraumvolumen misst gute 456 bis 1.653 Liter, auch wenn der einige Zentimeter kürzeren VW Tiguan II mit 615 bis 1.655 Litern mehr verstauen kann. Dank des serienmäßigen „Key-Free“-Systems und der sensorgesteuerten Heckklappe geht das Einladen im Vignale aber leichter von der Hand.

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ford_kuga_vignale_2016_ausen_hinten_statischDoch genug geladen. Jetzt wollen wir das Vignale-Cockpit in voller Fahrt genießen. Bei den Antrieben hat Ford die schwächeren Kuga-Motoren aus dem Programm genommen. Knausern passt nicht zum Luxus-Anspruch; und sparen offenbar ebenso wenig. Selbst die drei verbleibenden Varianten des Zweiliter-Turbodiesels 2,0 l TDCi mit 150 und 180 PS sind keine vorbildlichen Abstinenzler. Den schwächeren Diesel gibt es mit Zweirad- und mit dem neuen Allrad. Ersterer ist mit 4,7 NEFZ-Litern (122 Gramm CO2) mit Abstand der sparsamste im Motoren-Quintett. Die Allradvariante gefällt uns trotz eines Normverbrauchs von 5,2 Litern (134g) aber besser. Der Grund ist das neue Allradsystem „Intelligent AWD System“, das blitzschnell reagiert und für 1.800 Euro dem Kuga Vignale besonders viel Grip verleiht: gerade bei regennasser Straße; Schnee konnten wir leider noch keinen finden. Der Topdiesel ist übrigens ab Werk mit dem neuen Vierradantrieb verbandelt, ebenso wie der stärkere der beiden 1,5 l Ecoboost-Benziner. Den 182-PS-Benziner gibt es allerdings nur mit 6-Gang-Handschaltung, der stärkste Diesel kann optional mit 6-Stufen-Automatik bestellt werden (Aufpreis 1.800 Euro). Den 150 PS Turbobenziner offerieren die Kölner wiederum nur mit Frontantrieb, weshalb er sich auch mit 6,2 Litern laut NEFZ und 7,5 Litern im Test begnügt.

Kuga Vignale langt multimedial und technisch in die Vollen

ford_kuga_vignale_2016_logoWährend bei den Motoren nur die Allradtechnologie vom Standardprogramm abweicht, schüttet Ford beim Infotainment- und Assistenz-Angebot wieder das Füllhorn aus. Für multimediale Unterhaltung sorgt im Kuga Vignale das CD-MP3-Audiosystem inkl. „Ford SYNC 3“ mit 20 Zentimeter großem Touchscreen, Sony Premium-Lautsprechern, Sprachsteuerung, Notrufassistent, einwandfrei funktionierender Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Audiostreaming, Smartphone-Anbindung via „Android Auto“ respektive „Apple CarPlay“, u.v.a.m. Den Durchblick gewährleisten multifunktionale Xenon-Scheinwerfer samt LED-Tagfahrlichtern und dynamischem Kurvenlicht; und das Park-Pilot-System bzw. der Park-Assistent mit der Ein- und Ausparkfunktion. Das Parklückenabschätzen mit gelegentlichen physischen Anpassungen entfällt.

ford_kuga_vignale_2016_innen_cockpit (2)Die Sicherheit haben u.a. die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, das intelligente Sicherheits-System im Blick (Kopf-Schulterairbags vorn und hinten, Sicherheitspedalerie, auf allen Sitzplätzen 3-Punkt-Sicherheitsgurte usw.); und ein Bremsassistent im Blick. Im Test-Vignale war zudem das 950 Euro teure Technik-Paket verbaut, das uns mit dem Fahrspur-, dem Tote-Winkel- und dem Verkehrsschield-Assistenten im Test so manchen guten Dienst erwiesen hat.

Als Sahnehaube wäscht Ford einmal im Monat den Vignale. Gegen Aufpreis werden die Kunden bei Werkstatt-Terminen außerdem abgeholt bzw. wieder nach Hause gebracht.

Technische Daten des Ford Kuga Vignale:
PS-Anzahl: min. 150 PS max. 182 PS
kW-Anzahl: min. 110 kW max. 134 kW
Antriebsart: Frontantrieb oder 4×4 Allradantrieb
Getriebeart: Manuell, Automatik oder DSG Automatik
Kraftstoffart: Benzin oder Diesel
Verbrauch (kombiniert): min. 4,7 l/100km max 7,4 l/100km
CO2-Emission: min. 122 g/km max. 171 g/km
Effizienzklasse: min. A max. D
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 34.650 Euro
Link zum Konfigurator: Hier den Ford Kuga Vignale konfigurieren

Fazit zum Ford Kuga Vignale Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Mit dem Kuga Vignale hat Ford zweifellos ein ausgesprochen edles Luxus-Kompakt-SUV auf die Räder gestellt. Ob der Kundenzustrom große sein wird, bleibt abzuwarten. Vorgesehen dürfte es nicht sein, wie der doch hohe Basispreis vermuten lässt. Luxus funktioniert eben nur in Verbindung mit Exklusivität. Bei MeinAuto.de startet der Kuga Vignale mit einem Preis von 27.850 Euro, das sind gut 21,6% bzw. fast 7.500 Euro günstiger als im gewöhnlichen Autohaus; den normalen Ford Kuga gibt’s bei uns ab 18.806 Euro und 22,3% Nachlass.

     
4 von 5 Punkten

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