Jeep Grand Cherokee im Test (2017): SUV-Kraftmeier geht in die gepflegte Verlängerung
Manche Crossover-Modelle sind mittlerweile so klein, dass sie als Parklückenjäger jedem Smart Konkurrenz machen. Ein Beispiel, der neue Suzuki Ignis. Eingesessene SUV-Fans können mit solchen Wägelchen freilich wenig anfangen. Sie brauchen Platz, Höhe, Volumen: kurzum ein Auto, zu dem man aufblickt – wie zu einem BMW X5, einem Volvo XC90 oder einem Jeep Grand Cherokee. Chrysler hat sein Luxus-SUV Anfang 2017 ein zweites Mal modellgepflegt, da sich der für 2018 geplante Nachfolger etwas verspätet. Was beim Facelift herausgekommen ist, erfahren Sie in unserem Testbericht.
Grand Cherokee 2017 – da ist wieder richtig Dampf drin
Selbst bei den großen SUVs ist heute nicht mehr alles Eitel Wonne. Längst hat auch hier die Downsizing-Manie die Antriebsabteilungen ergriffen – global betrachtet zumindest. Denn Chrysler stemmt sich mit dem Grand Cherokee weiter vehement gegen diesen Trend. Zum einen mit seinem Diesel-Aggregat, das jedoch vergleichsweise zart besaitet ist. Wie vor der Modellpflege brummt auch 2017 ein Reihen-Sechszylinderdiesel mit knapp 3 Litern Hubraum im Grand Cherokee. Er wird weiterhin per Common-Rail-Einspritzung (Multijet-II) versorgt und per variablem Turbolader aufgeladen. Die Kennwerte der Dieselmaschine bleiben ebenso unverändert. Die Basisvariante des 3.0l V6 Multijet leistet 190 PS und 440 Nm Spitzendrehmoment, die stärkere Ausbaustufe 250 PS und 570 Nm. Dass der Jeep bereits leer rund zweieinhalb Tonnen wiegt, bringt die beiden Selbstzünder nicht aus der Fassung. Souverän treiben sie den Koloss voran: In 10,2 bzw. 8,2 Sekunden auf Tempo 100, in der Spitze idealerweise auf über 200 km/h.
Die Leistung wird nun von einer viel einfacher bedienbaren 8-Stufen-Automatik portioniert – und von einem herkömmlichen oder besonders geländegängigen Allrad auf die Fahrbahn gebracht. Und was hat sich geändert? Der Verbrauch, der ist nominell um einen halben Liter gesunken. Exakt 7 Liter verbrennen die beiden Selbstzünder im NEF-Zyklus auf dem Normprüfstand (184 statt 197 g CO2). Im realen Leben sollte man mit 9 bis 10 Litern kalkulieren, wie der Test zeigt. Gut, dass der Tank fast 100 Liter fasst. Noch wichtiger ist diese Tatsache aber bei den Otto-Monstern, die unter der Prämisse „Volumen sticht Ladung“ arbeiten. Bereits der Basisbenziner entlockt seinen sechs im V angeordneten, 3,6 Liter großen Zylindern stramme 290 PS und 370 Nm. Der mittlere Ottomotor packt zwei Zylinder, gut zwei Liter Hubraum und rund 60 PS drauf. Konkret leistet der 5.7 V8 Hemi 325 PS und 420 Nm, was dem Jeep Grand Cherokee zu einer 0-100-Sprintzeit von 7,2 Sekunden; und zu einer Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h verhilft.
Ein SUV als Sportwagen & Alpinist
Doch selbst diese beeindruckenden Werte verblassen gegenüber dem, was der 6.4 V8 Hemi aus seinen acht Zylindern zaubert. Es sind dies 468 Pferdestärken und deftige 624 Nm: kurz also Schub ohne Ende. Allerdings ist der Zaubertrick nicht neu. An der Leistung der Benziner hat sich seit dem Start der 4. Generation 2010 nichts geändert. Atemberaubend ist die Kraft trotzdem – die des Topmotors wurde jedenfalls auch jedem Sportwagen gut zu Gesicht stehen. Der Zweieinhalbtonner stürmt nämlich trotz einer Stirnfläche jenseits der drei Quadratmeter in 5,0 Sekunden auf 100; und in der Spitze auf fast 260 km/h. Natürlich muss hierfür massig Benzin verbrannt werden. Über die Jahre konnte Chrysler den Bedarf zwar beträchtlich senken; und die Zylinderabschaltung reduziert den Durst weiter. Dennoch gönnt sich der Topbenziner schon auf dem Normprüfstand 13,5 Liter (315g), im Alltag können es je nach Fahrweise gut und gerne 20 sein. Der 5.7l V8 genehmigt sich mit 13,0 Litern (304g) kaum weniger, nur der 3.6 V6 hält sich mit 10 Litern ein wenig zurück (233g).
Welche Fahrwege aber sind mit dem neuen Grand Cherokee überhaupt möglich? Fast alle. Der Jeep bleibt gleichermaßen Geländewagen wie Straßen-SUV – je nach Ausführung einmal mehr das eine, einmal mehr das anderen. Der Grand Cherokee 6.4 V8 SRT z.B. bewältigt dank des „Quadra-Trac Active-on-demand“-Allrads beide Geländetypen gleich souverän. Aber auch die anderen Cherokee-Spielarten erweisen sich als vielseitige Fahrkünstler: Die Varianten mit dem aktiven „Quadra-Trac II“-Allradantrieb punkten mit Geländeuntersetzung und verschiedenen Fahrmodi; die mit dem permanenten „Quadra-Drive II“-Vierradantriebssystem mit einer Luftfederung und einer variablen Bodenfreiheit. Die große Novität ist die „Trailhawk“-Ausstattung. Sie macht den Grand Cherokee mit dem 3.0-V6-Diesel bzw. dem 3.6l V6 nämlich jetzt zu einem echten Geländespezialisten.
Grand Cherokee: Volumen auch im Innenraum als Trumpf
Zur dessen besonderer Geländetauglichkeit tragen neben dem „Quadra-Drive II“-Allrad der serienmäßige Unterbodenschutz und die hochflankigen Geländereifen bei. Letztere verbessern mit der Luftfederung auch den Federungskomfort auf normalen Straßen. Zu identifizieren ist die „Trailhawk“-Version übrigens u.a. an der schwarz beklebten Motorhaube. Allgemein gibt sich das Facelift am frischen Design der Felgen, der Stoßfänger sowie der Nase mit dem steileren Kühlergrill zu erkennen. Die Modellpflege wertet jedoch nicht nur die Optik auf, sondern auch die verschiedenen Ausstattungen.
Neu im Angebot ist die Topausstattung „Summit“, die bisherige Topausstattung „Overland“ hat Chrysler aufgestockt, z.B. durch den neuen Spurhalte- und Einparkassistenten. Innen besticht der Grand Cherokee weiter mit einer feinen Verarbeitung und optional auch mit einer hochwertigen Lederausstattung. Platz gibt es im rund 4,8 Meter langen SUV ebenso mehr als genug, allerdings stets nur für fünf Passagiere. In den Kofferraum passen 782 bis 1.554 Liter Gepäck, das ist in Etwa so viel wie in den ungefähr gleichlangen VW Touareg (697 bis 1.642 Liter). Der 3,81 Meter große Mercedes GLE packt mit 690 bis 2.010 Litern jedoch um einiges mehr ein.
Fazit zum Jeep Grand Cherokee Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der neue Jeep Grand Cherokee ist dank der aufgefrischten Optik eine noch stattlichere Erscheinung geworden. Das herausragende Merkmal aber bleiben die ungemein wuchtigen Benziner. Bei MeinAuto.de gibt es das Luxus-SUV ab 40.293 Euro, das liegt 22% oder umgerechnet fast 11.200 Euro unter dem Listenpreis.
5 von 5 Punkten
Technische Daten des Jeep Grand Cherokee: | ||
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PS-Anzahl: | min. 190 PS | max. 468 PS |
kW-Anzahl: | min. 140 kW | max. 344 kW |
Antriebsart: | 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 7 l/100km | max 13,5 l/100km |
CO2-Emission: | min. 184 g/km | max. 315 g/km |
Effizienzklasse: | min. G | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 50.900 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Jeep Grand Cherokee konfigurieren |
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