Hyundai i30 2015 Test: Schönheitskur für den koreanischen Golf-Gegner
Der Hyundai i30 hat sich spätestens seit dem Start der 2. Generation 2012 in Deutschland einen Namen gemacht: und zwar einen Namen als eine ernstzunehmende Alternative zu bekannten Kompaktklasseautos wie etwa dem VW Golf, dem Peugeot 308 oder dem Ford Focus. Die Halbwertszeit vergangener Verdienste ist aber kaum irgendwo so kurz wie in der Autobranche. Das wissen auch die Koreaner und haben dem i30 deshalb ein Facelift spendiert. Wir haben den neuen kompakten Hyundai getestet.
Facelift als große Motorenpflege
Dabei wollen wir uns gleich gar nicht mit langen Vorreden aufhalten und uns sofort hinein schwingen in den Kompaktwagen, in dem nichts scheppert, wie VW-Konzernchef Martin Winterkorn einst mit Erstaunen feststellen musste. Wir steigen also ein in den modellgepflegte Hyundai i30, wobei bei dessen Modellpflege weniger das Aussehen als vielmehr die Technik im Mittelpunkt stand: Insbesondere an den Motoren haben die Koreaner geschraubt, gefeilt und optimiert – eine höhere Effizienz war das hohe Ziel. Den alten, 100 PS starken Basisbenziner hat Hyundai zu diesem Zweck gleich ganz aus dem Programm genommen: Der war in dieser Hinsicht nicht mehr kurierbar. Ersetzt wurde er durch einen neu entwickelten, 1.368 Kubikzentimeter großen Ottomotor aus der technisch aufwendigeren, so genannten Kappa-Motorenserie. Die zeichnet sich seit jeher durch eine besonders leichte Bauweise – sowohl der Motorblock wie die Zylinderköpfe sind aus Aluminium – und eine ausgeklügelte Motorsteuerung aus.
Was der Aufwand gebracht hat, zeigt der Vergleich mit dem Vorgängeraggregat. Der neue Motor bringt auf dem Papier zwar kaum mehr Leistung als der alte (100 anstelle von 99 PS und 134 anstelle von 137 Nm), er fährt sich aber spürbar agiler. Das Gefühl bestätigt auch die Stoppuhr, die für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 12,6 Sekunden misst. Beim Vorgänger lesen wir 13,3 Sekunden ab. Kaum einen Unterschied stellen wir hingegen bei der Höchstgeschwindigkeit fest (182 zu 183 km/h), einen eklatanten hingegen beim Verbrauch: 5,6 Liter anstatt der bisherigen 6 verbrennt der 1.4 blue auf 100 Kilometer (das entspricht einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm pro Kilometer, 10 weniger als zuvor).
i30 jetzt auch sportlich mit Turbobenziner
Wie wir am Beispiel von VW aber im Moment wieder erfahren, ist der Normverbrauch das eine und die Praxis das andere. Doch auch hier zeigt sich der neue Ottomotor sparsamer: 6,4 Liter braucht er bspw. im Test im Schnitt, der alte kommt auf exakt 7 Liter. Manche werden mit den 100 PS des Basisbenziners aber nicht zufrieden sein. Für die hat Hyundai weiterhin zwei stärkere Ottomotoren im Sortiment, allerdings hat sich ihre Zusammenstellung geändert. In den Ruhestand geschickt wurde der 1.6 MPI mit 120 PS. Geblieben ist der 135 PS starke 1.6 GDI, wie der neue 1.4 blue ein Saugmotor mit Direkteinspritzung. Und neu hinzugekommen ist der 1.6 GDI Turbo.
Wie der Namen unschwer erkennen lässt, handelt es sich bei ihm um einen per Turbo aufgeladenen Benziner, den einzigen im i30-Regal. Der direkt eingespritzte Reihenvierzylinder bringt es auf 186 PS und 265 Nm Spitzendrehmoment, das ab 1.500 Touren anliegt. Das Resultat: 8 Sekunden von 0 auf 100, 219 km/h in der Spitze – damit sichert er sich zweifelsohne die i30-Leistungskrone. Diese Krone aber hat ihren Preis. 1.450 Euro kostet der Turbobenziner bspw. mehr als der 136-PS-Sauger, allerdings bietet er dafür auch einige Extras wie serienmäßige 18-Zoll-Pneus und eine exklusive Wagenlackierung. Die Tatsache, dass er bereits nach Norm 7,3 Liter (169 Gramm CO2) braucht, kann aber keine noch so strahlende Lackierung beschönigen. Doch Hyundai kann selbstredend auch sparsamere Motoren bauen, zum bspw. die beiden 110 bzw. 136 PS starken Vierzylinder-Commonrail-Diesel, die im i30 ihren Dienst verrichten. Der schwächere der beiden kommt mit 3,6 Litern nach Norm und mit 4,5 Litern nach unseren Testmessungen aus, der stärkere braucht kaum mehr. Trotzdem fährt sich der kompakte Hyundai mit den beiden Selbstzündern nicht wie eine lahme Ente, sondern wie ein majestätischer Schwan.
Altes Fahrwerk, frische Optik, mehr Sicherheit
Von der Grazie eines Schwans ist das Fahrwerk des i30 hingegen nach wie vor weit entfernt. Nur das Sportfahrwerk des 1.6 GDI hält sich da besser, das Standardfahrwerk blieb im Zuge der Modellpflege unverändert und so müht sich der i30 weiter um die Kurven; und auch Fahrbahnunebenheiten kaschiert er eher steifbeinig als graziös.
Auch andernorts blieben die Änderungen beim Facelift überschaubar: Ein markanter geformter Kühlergrill, ein neues Felgendesign und frische Farben, das war es im Wesentlichen. Obwohl, das stimmt nicht ganz. In puncto Sicherheit haben die Koreaner kräftig nachgelegt: Der i30 hat jetzt auf Wunsch etwa einen schlauen Parkhelfer, einen ebenso schlauen Spurhalteassistenten und heller leuchtende Bi-Xenon-Scheinwerfer. Ein Glanzlicht bleibt weiterhin das Raum- und Stauraumangebot: 378 bis 1.316 Liter passen etwa ins Heck des Hyundai, das sind mehr als in den VW Golf (380 bis 1.270) oder den Audi A3 Sportback (380 bis 1.220 Liter).
Fazit: Der Hyundai i30 hat bei der Modellpflege vor allem motorenseitig an Qualität gewonnen. Das Highlight ist sicherlich der neue Turbobenziner. Ein besseres Fahrwerk hätten sich allerdings auch die anderen Motoren verdient. Bei MeinAuto.de kostet der neue Hyundai ab 11.026 Euro, das sind gut 34% und fast 5.500 Euro weniger als im Autohaus ums Eck. Der Dreitürer startet bei 11.279 Euro und 34% Rabatt. (nau)
Bei uns finden Sie übrigens keine EU-Fahrzeuge, sondern nur deutsche Neuwagen. Als Alternativen zum Hyundai i30 z.B. den fünf-türigen Mazda 3 ab 13.651 Euro und 25,7% Neuwagen Rabatt, den Opel Astra ab 14.646 Euro und 21,1%, oder den Seat Leon 13.322 Euro. Beim Neuwagenkauf bieten wir Ihnen in unserem Autohaus online zudem verschiedene Autofinanzierungen an, etwa auch ein für Geschäftskunden höchst interessantes Auto Leasing.