Ford Mondeo Test: Führung durch den Angebots-Dschungel
Er ist sicherlich nicht mehr das frischeste Modell der Mittelklasse, der 2010 überarbeitete Ford Mondeo, der erst im Herbst 2014 Nachwuchs bekommen wird. Zum alten Eisen gehört er deshalb aber noch lange nicht, wie unser Test der verschiedenen Karosserie-, Motor- und Ausstattungsvarianten zeigt.
Limousine oder Kombi?
Am Beginn wollen wir uns gleich der Frage nach der besten Karosserieform widmen. Zur Auswahl seht die 5-türige Limousine und der Turnier. Für uns fällt die Wahl dabei ganz klar auf den Kombi, also den Turnier. Er kostet lediglich tausend Euro Aufpreis, offeriert dafür aber um einiges mehr Transportraum: 549 bis 1.740 Liter sind es im Kombi, 540 bis 1.460 Liter im Fließheck, gemessen jeweils mit dem platzsparenden Reifen-Reparatur-Set anstelle des Notrades.
Ein Vergleich mit den Mittelklasse-Mitstreitern zeigt auch, dass der Mondeo hier in beiden Karosserievarianten zur Spitze zählt. Der VW Passat etwa fasst als Limousine 565 Liter (ein Hohlmaß bei umgelegter Rückbank bleiben die Wolfsburger schuldig) und als Variant 603 bis 1.731 Liter; der Toyota Avensis schafft 509 Liter in der Fließheckvariante und 543 bis 1.690 Liter als Combi. Reichlicher ist das Gepäckraumvolumen nur beim Skoda Superb, der als Limousine 566 bis 1.670 Liter und als Combi 603 bis 1.835 Litern aufnehmen kann.
Verantwortlich für die ausgeprägten Ladequalitäten des Mondeo sind nicht zuletzt seine stattlichen Ausmaße. Mit 4.784 Millimetern gehört die Limousine zu den längsten Exemplaren des Segments, der Turnier ist mit 4.838 Millimetern sogar noch einmal um gut 5 Zentimeter länger. Erfreulich ist das aber nicht nur für Gepäckstücke und Millimeterzähler, sondern auch für die Insassen. Diese werden nämlich sowohl im Cockpit wie auf der Rückbank sehr großzügig mit Bewegungsfreiraum bedacht.
Fünf Ausstattungslinien und jede Menge Extras
Doch wie nun diesen Freiraum ausgestalten? Ford eilt den grübelnden Kunden mit fünf Ausstattungsvarianten, viel Zubehör und zahlreichen Extras zur Hilfe. Während der Mondeo dabei in der Basisausstattung Ambiente noch ziemlich karg daherkommt, ist er in der nächsthöheren Linie namens Trend bereits schön möbliert und kann vielfältig erweitert werden. So etwa mit dem 900 Euro teuren Audiopaket, das Parksensoren, ein MP3-fähiges Audio-Sony-CD-System, eine Freisprecheinrichtung und ein Ford Premium-Sound-System (USB- und iPod-Schnittstellen, Bluetooth, etc.) enthält; oder mit dem Navigationssystem, das sich zwar leicht bedienen lässt, dessen 7-Zoll-Bilschirm aber nicht unbedingt zu den schärfsten seines Faches zählt. In der “Trend”-Linie kostet das Navi mindestens 1.640 Euro Aufpreis, in der nächsthöheren Linie “Business Edition” ist es bereits ab 195 Euro zu haben. Diese und die beiden weiteren Ausstattungslinien (Titanium und Titanium S) bieten – gegenüber der “Trend”-Linien – für das zusätzliche Geld allerdings kaum noch praktischen Mehrwert.
Unserer Meinung nach ist deshalb die Ausstattungslinie Trend die beste Wahl, vor allem dann, wenn sie noch um einige Details ergänzt wird. Empfehlenswert sind bspw. die Bi-Xenon-Scheinwerfer für 960 Euro, gerne geordert werden auch die Metallic-Lackierungen in Schwarz oder Silber, die zusätzlich 695 Euro kosten. Ohne Aufpreis trägt der Ford Mondeo außen übrigens die Farbe “Blazer-Blau Uni” – und innen ein Stoffkleid in Anthrazit oder Beige/Grau. Die Stoff-Leder-Kombi kostet zusätzlich 900, eine Leder-Alcantara-Symbiose 1.320 Euro.
Motoren und Fahrwerk
Doch genug der Ausstatterei, kommen wir zum Wesentlichen, den Motoren und dem Fahrwerk. Auch hier bietet Ford den Mondeo-Käufern natürlich eine große Auswahl, bei den Antrieben zählen wir etwa 5 Benziner und 4 Diesel.
Die Otto-Motoren-Palette hebt mit dem 120 PS starken 1.6 Ti-VCT an. Der läuft zwar kultiviert und ist sehr günstig, aber er stößt auch rasch an sein Leistungslimit. Die beste Kombination aus Preis, Leistung und Verbrauch bietet der 1.6 Ecoboost-Motor. Er erzeugt 160 PS und 240 Nm Spitzendrehmoment, treibt den Mondeo in knapp neun Sekunden von 0 auf 100 – und “begnügt” sich im Testschnitt mit 9,9 Litern.
Wer Sparsameres sucht, der ist indes bei den Selbstzündern besser aufgehoben. Unser Favorit ist der 2.0 TDCi mit 140 PS und 320 Nm Drehmoment. Er besticht durch gute Fahrleistungen (9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h), einen kräftigen Durchzug (10,1 Sekunden von 80 auf 120 km/h im 5. Gang) und einen redlichen Test-Verbrauch von 7,2 Litern. Dass der Zweiliter-Turbo dabei recht rau zu Werke geht, ist ihm deshalb verziehen; und die anderen Diesel-Varianten kranken leider an einer Anfahrtsschwäche.
Nicht den Hauch einer Schwäche leistet sich der Ford Mondeo hingegen beim Fahrwerk, das den Spagat zwischen hoher Agilität und hohem Komfort perfektioniert hat. Die adaptiven Dämpfer, die es für 1.630 Euro Aufpreis ab der Titanium-Ausstattungslinie gibt, sind daher verzichtbar. Ähnliches gilt auch für die Doppelkupplungsgetriebe, die zwar einigen Komfort, dafür aber auch etwas weniger Leistung und mehr Verbrauch mit sich bringen.
Fazit: Und wie sieht er nun aus, der ideale Ford Mondeo? Für uns trägt er ein Kombi-Kleid in Trend-Ausstattung, unter dem der 2.0 TDCi mit 140 PS schlägt. Dazu gönnen wir uns eine schwarze Metallic-Lackierung, Stoff-Leder-Bezüge, das Audio-Paket und Bi-Xenonscheinwerfer. Auf MeinAuto.de kostet der Mondeo so 28.829 Euro, 6.296 Euro bzw. 18,25% weniger als in der Hersteller-Liste; in der Basis-Version gibt es ihn sogar schon ab 20.688 Euro. (nau)
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