Ford Ka Test: Platz auf engstem Raum
Der Ford Ka präsentiert sich als praktisches Auto für den Großstadtverkehr. Die Originalität muss der Kleinwagen der zweiten Generation allerdings dem neuen Plattformbruder überlassen. Hier ein ausführlicher Test zu dem Kleinstwagen von Ford.
Fiat 500 und Ford Ka teilen sich Plattform
Dieser heißt seit der aktuellen Generation Fiat 500, beide Modelle werden in Polen gefertigt und fahren fast identisch vor. Allerdings hat sich der Italiener dank jahrzehntelangem Vorsprung einen gewissen Vorteil herausgefahren und gilt bereits als automobile Legende. Dieses Ziel kann der Ka nicht verfolgen, will er aber auch nicht und braucht er auch nicht.
Denn allein vom Design her gehen beide Kleinstwagen verschiedene Wege. Während der 500er sich als Knutschkugel sehr rund präsentiert, hat der Ka seine Ecken behalten und weist damit auf seine frühere Basis der ersten Generation hin – und die hieß Ford Fiesta.
Gut Platz im Ford Ka
Doch selbst nach der Plattformverkleinerung vom Klein- zum Kleinstwagen weist der Ka genügend Alltagsqualitäten auf. Zwischen den 3,62 Metern finden vier Personen bei einem Radstand von 2,30 Metern genügend Platz, um auch längere Fahrten zu überstehen. Zudem bleibt Platz für 241 Liter, die im Kofferraum zur Verfügung stehen. Der dreiwöchige Strandurlaub sollte mit Familie nicht angegangen werden, für ein verlängertes Wochenende reicht es allemal.
Und die können dann auch die Fahrt im Ka mit der aufgefrischten Titanium-Version genießen. Anders als die früheren Top-Ausstattungsvarianten mit identischem Namen ist die neue Titanium-Version in der Moderne angekommen – vielleicht hat hier der neue Plattformverwandte einige Denkanstöße gegeben.
Aufgefrischte Titanium-Version
Farbige Zierelemente, ein nett gestalteter Schaltknauf – das lässt das vorher Miefige früherer Jahrzehnte verfliegen, auch wenn auch Hartplastik zum Einsatz kommt. Man sieht, dass sich die Designer stark damit beschäftigt haben, einen Kompromiss zwischen Frische und Sparzwängen, die gerade im Kleinstwagen-Segment vorherrschen, zu bewältigen.
2000 Euro Aufpreis gegenüber der Basisvariante, die sich aber lohnen, da zudem Klimaanlage, Bordcomputer und zahlreichen weitere Komfortelemente mit an Bord sind.
Souveränes Fahrwerk
Dann müssen 11.100 statt 9.100 Euro zunächst investiert werden. Bei beiden Varianten ist ein 1,2 Liter große Benziner mit 51 kW/69 PS verbaut, der das Leichtgewicht innerhalb von 13,2 Sekunden auf Tempo 100 bringt. 60 km/h später ist die angegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht, doch passierte die Nadel auf der leeren Autobahn auch noch die 170 km/h. Dann ist es etwas lauter im Innenraum, da sich dann der höchste der lediglich fünf Gänge mächtig ins Zeug legen muss.
Allerdings lässt sich der Ford Ka auch in diesen Geschwindigkeitsbereichen noch souverän lenken. Das traditionell gute Ford-Fahrwerk hat auch in den Ka Einzug gehalten und hält den Kleinstwagen souverän in der Spur.
Warten auf den Dreizylinder
An taktische Vorgaben hält sich dann aber nicht die Verbrauchsnadel. Das Benzin wird bei den höchsten Geschwindigkeiten nur so durch die Schläuche gejagt. Beim völlig ausreichenden Tempo bis 140 km/h waren es immerhin schon 6,3 Liter. In der Stadt benötigte der kleinste Kölner 6,7. Ford selbst hat einen Verbrauch von 4,9 Litern angegeben. Dieser ist dann erst in der dritten Generation möglich, wenn die neue Dreizylinder-Ecoboost-Motoren auch im Ford Ka Einzug halten werden.
von Thomas Flehmer / in Kooperation mit Automagazin Autogazette