Fiat 500C 0.9 8V Twinair Turbo Test: Luft nach oben
So richtig ist er noch nicht in die Gänge gekommen, der diesjährige Frühsommer. Doch wer darauf wartet, bis alles perfekt ist, der wird ewig warten, haben wir uns gesagt und uns – trotz des grau umwölkten Firmaments – das Fiat-500-Cabrio zum Test geschnappt. Begleitet bzw. geführt werden wir dabei vom 0.9 8V Twinair Turbo. Für genügend Frischluft sollte also gesorgt sein.
Zweizylinder-Turbo – ein Wirbelwind
Notwendig, notwendig ist er freilich nicht, der gerade einmal 0,9 Liter große Zweizylinder-Turbobenziner, der Twinair Turbo. Denn auch die schwächeren und teils deutlich günstigeren Motoren bringen das Turiner Leichtgewicht gut in Schwung. Unbedingt notwendig ist indes auch das Cinquecento-Cabrio nicht: Doch von Zeit zu Zeit darf man sich ein wenig Luxus gönnen und wenn man das tut, kann man es auch gleich richtig machen, oder? Wir haben uns jedenfalls den Topmotor an Bord geholt, um mit ihm den frostigen Temperaturen zu entfliehen. Der Turbobenziner, den Fiat seit Ende 2013 in einer runderneuerten Version ausliefert (modifizierte Einlassventile, integrierter Abgaskrümmer für mehr Effizienz, etc.), stellt für diese Flucht 105 Pferde und 145 drehende Newtonmeter zur Verfügung. Und wenn Sie sich jetzt wie wir beim Gedanken ertappen: „Na allzu viel ist das aber nicht“ – dann rufen wir uns ins Gedächtnis: Der 500er wiegt nur tausend Kilo. Mit diesem Wert im Hinterkopf kommt es dann nicht überraschend, dass das Cabrio aus dem Stand in 10 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Und so knapp über dem Asphalt fühlen sich Beschleunigung und Tempo auch gleich viel mächtiger und rasanter an – die Höchstgeschwindigkeit von 184 km/h empfinden wir jedenfalls als deutlich mehr als 200 Stundenkilometer; erst recht wenn dabei auch noch das Dach gelüftet ist. Recht laut ist es bei hohem Tempo aber mit und ohne Verdeck.
Cincequento-Cabrio – ein Streuner
Der Twinair Turbo bringt also Leben in die ebenso winzige wie niedliche Blechkugel aus Turin. Doch hat der Spaß an der Zapfsäule ein Ende? Das kommt ganz auf die Erwartungshaltung an. Wer sich vom 0.9 8 V in der Praxis einen Verbrauch nahe der Werksangaben von 4,2 Litern (99 Gramm CO2) erwartet, der wird beim ersten Tankstopp die Augenbrauen aufziehen. Sechs bis sechseinhalb Liter genehmigt sich der Zweizylinder im Test nämlich, natürlich waren wir nicht gerade spritsparend unterwegs. Luxus macht schließlich ja nur Sinn, wenn er ausgekostet wird. Und dass Luxus kostet, ist auch bekannt – sonst wäre es ja kein Luxus.
Wir hoffen, Sie verzeihen uns dieses kurze alltagsphilosophische Intermezzo an der Tankstelle. Aber der Twinair-Turbo beschwingt eben nicht nur das Cinquecento-Cabrio, er beflügelt auch die grauen Zellen des Piloten. Der 500C aber hat selbstredend mehr zu bieten als nur einen flotten Antrieb – nicht immer aber nur Gutes. Am Fahrverhalten bzw. am Handling des Kleinen können wir indes nichts Schlechtes finden. Er lenkt zackig ein, zieht traumwandlerisch sicher um die Kurve und offeriert bei aller Agilität auch noch eine gute Portion Federungskomfort. Ein wenig mehr Feingefühl könnten Lenkung und Fahrwerk vielleicht vertragen, aber insgesamt stimmt das 500C-Fahrpaket – anfangs jedenfalls, müssen wir hier mit der mahnenden Stimme des TÜV einwenden. Denn der stellt beim Fiat immer wieder Mängel an der Vorderachse, den Radlagern und der Lenkung fest. An diesen neuralgischen Stellen muss teils bereits nach einigen Jahren nachgebessert werden und das kann einem den Spaß am Cabriofahren sehr wohl verleiden.
500C – ein Kompromiss
Ein weiteres, von Erbsenzählern der Fahrzeugklassifizierung oft bemängeltes Detail empfanden wir hingegen als äußerst positiv. Wovon wir hier reden? Die Rede ist von der Frage, ob der Fiat 500C nun ein echtes Cabrio oder lediglich eine Cabrio-Limousine ist. Genau genommen ist der Cinque mit seinem Faltschiebedach, das beim Öffnen die Flanken stehen lässt, selbstredend eine Cabrio-Limousine. Aber ist das wirklich so entscheidend? Wichtiger ist, dass damit zwar weniger Fahrtwind in den Innenraum kommt als bei einem “echten” Cabrio, dass diese Tatsache bei kühlen bis moderaten Temperaturen aber auch ihre äußerst angenehmen Vorzüge hat. Gefaltet wird das Dach des 500C übrigens elektrisch – bis zur hinteren Dachkante sogar bei jedem Tempo. Wer auch die Heckscheibe los werden und noch mehr Frischluft in den schicken Italiener lassen will, der kann das hingegen nur bis Tempo 60 tun. Er muss sich dann aber mit einer äußerst eingeschränkten Sicht nach hinten anfreunden.
Anfreunden müssen sich die Fans des Fiat 500 Cabrios zu guter Letzt auch mit recht mäßigen Platzverhältnissen. Vorne sitzen wir zwar recht bequem, die Rückbank ist für Erwachsene aber eine Strafbank und der Kofferraum, er ist wie in dieser Klasse üblich ein kleiner. 185 bis 460 Liter offeriert der 500C, ein Toyota Aygo packt bspw. 168 bis 812 Liter ein, ein Opel Adam 117 bis 663.
Resümee: Der Fiat 500C hat seine Macken, die aber bügelt er mit einem leichtfüßigen Handling, mit viel italienischem Charme und nicht zuletzt mit einem rasanten Motor wieder aus. Bei MeinAuto.de kostet der 500C mit dem 0.9 Twinair Turbo ab 14.133 Euro, das sind fast 5.000 Euro respektive 26% weniger als beim Händler ums Eck. Das Basismodell gibt’s bei uns ab 11.064 Euro. (nau)
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