Alternativen zum VW e-up! im Test: Fiat 500e, Renault Zoe oder Twingo Electric?
Der e-up! war VWs erstes Serien-Elektrofahrzeug. Er kam 2013, noch ein Jahr vor dem e-Golf, auf den Markt. Der batterieelektrische Antriebsstrang des aktuellen VW e-up! stammt jedoch aus dem Jahr 2019; er ist – nach Lieferproblemen – seit wenigen Wochen wieder bestellbar. Doch ist der e-up! noch up-to-date? Ein Vergleich mit dem E-Duo von Renault und dem neuen Fiat 500e soll diese Frage im Test klären.
Inhalt
Renault Twingo Electric (o.), Renault Zoe (u.l.), Fiat 500e (u.r.) | © Bilder: Fiat, Renault / Collage: MeinAuto.de
Fiat 500e, Renault Zoe & Renault Twingo Electric im Schnellcheck
Twingo Electric
Stärken:
- Wendiger
- Ähnlich günstig
- Ebenso effizient
Schwächen:
- Geringer Leistung & Ausdauer
- Langsameres Laden
Renault Zoe
Stärken:
- Geräumiger
- Größerer Kofferraum
- Höhere Leistung & Reichweite
Schwächen:
- Teurer im Ankauf und Unterhalt
- Ähnlich mäßige Assistenzausstattung
Fiat 500e
Stärken:
- Schneller, lebendiger
- Mehr Auswahl bei Leistung & Kapazität
- Hochwertigere Ausstattung
- Bessere Assistenten
Schwächen:
- Etwas teuer
- Mäßiger Federungskomfort
- Noch kleinerer Kofferraum
© Renault
Renault Twingo E-Tech: Die smarte ʺe-up!”-Alternative?
Wir starten in Boulogne-Billancourt, im Südwesten Paris’, in der Heimatgemeinde der Renault-Gruppe. Der französische Traditions-Hersteller hat seinen ersten Serien-Stromer noch vor den Wolfsburgern in Serie gefertigt: der Renault ZOE debütierte im März 2013. Wir starten aber mit dem zweiten Renault-E-Auto, dem Twingo Electric bzw. E-Tech. Er kam im August 2020 auf den Markt und ist das jüngste BEV im Test. Die elektrischen Antriebskomponenten sind indes älteren Ursprungs. Sie treiben seit 2017 bereits die ʺSmart EQ”-Modelle an; diese wiederum sind technisch eng mit dem Twingo verwandt.
Renault selbst hat sich Zeit gelassen, den E-Antrieb ins Sortiment des Twingo aufzunehmen. Der elektrische Antriebsstrang besteht aus einer 22 kWh großen Batterie – und einer 81 PS bzw. 160 Nm starken Synchronmaschine (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 16,2 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+++). Damit ist der kleine Renault ähnlich stark motorisiert wie der VW e-up!: dessen E-Maschine leistet 83 PS und 212 Nm. Das höhere Drehmoment sichert dem kleinen Wolfsburger eine Wagenlänge Vorsprung beim Beschleunigen. Er tritt von 0 auf 100 in 13,99 Sekunden an, der Twingo E-Tech in 12,9. Bei der Höchstgeschwindigkeit ist der Franzose mit 135 km/h allerdings 5 km/h schneller.
© Renault
Twingo Electric: weniger ausdauernd und wenige effizient als der e-up!
Während die Unterschiede bei den Fahrleistungen minimal sind, tun sich bei der Effizienz und der Reichweite größere Lücken auf. Der Twingo E-Tech stromert mit seiner Nettokapazität von 21,3 kWh im WLTP-Test 190 Kilometer, der e-up! holt aus seinen 32,3 kWh 258 Kilometer heraus; im Test werden daraus rund 150 bzw. 220 Kilometer. Auch unter Realbedingungen stromert der VW damit effizienter als der Renault: die Differenz ist mit rund 17 zu 18 kWh pro 100 Kilometer jedoch geringer als laut Norm (16,2 zu 12,7 kWh). Äußerst effizient sind beide im Stadtverkehr, hier begnügen sie sich mit gut 11 bzw. knapp 13 kWh.
Nach gut 200 respektive knapp 300 Kilometern müssen die zwei kleinen Stromer aber auch in der City ans Kabel angeschlossen werden. Renault verzichtet beim Twingo E-Tech auf ein DC-Schnellladegerät (CCS) – die maximale Ladeleistung ist somit auch an Schnellladesäulen auf 22 kW begrenzt. Das Vollladen dauert im Idealfall eine Stunde. VW liefert den e-up! mittlerweile ausschließlich in der höherwertigen Ausstattung ʺStyle Plus” aus: d.h. u.a. mit einem 40-kW-Schnellladeanschluss. Sein um ein Drittel größerer Akku lädt deshalb praktisch gleich schnell wie der des Twingo.
© Renault
Renault Zoe E-Tech: geräumiger und praktischer dank größerem Kofferraum
Egal welche Eigenschaft wir uns bisher angesehen haben: der VW e-up! hat den Renault Twingo E-Tech im Griff. An der Auswahl der Kriterien liegt das nicht. Letztlich ist der Renault nur in einer Disziplin eindeutig besser. Mit seinem Heckmotor fährt er sich deutlich agiler und wendiger als der VW mit seinem Frontmotor (Wendekreis 10,5 zu 9,0 Meter). Der Platz für Fahrer, Gäste und Gepäck ist in beiden Kleinstwagen indes ähnlich knapp – auf den beiden Vordersitzen sitzt es sich jedoch selbst mit 3,990 Metern noch bequem. Und wenn man mehr Freiraum wünscht? Dann findet man ihn am ehesten im Renault Zoe.
Der Renault Zoe E-Tech ist der einzige Kleinwagen in unserem Test-Quartett – und mit einer Länge von 4,09 Metern fasst einen halben Meter länger als die restlichen drei. Diese Überlänge wirkt sich naturgemäß auf die Platzverhältnisse aus. Beginnen wir im Heck. Der Kofferraum des Zoe lässt 338 bis 1.225 Liter Gepäck und Ladegut verschwinden; der des Twingo Electric 219 bis 980, der des e-up! 250 bis 953 – und der des Fiat 500e gar nur 185 bis 550 Liter. Praktischer gesprochen. Der ZOE transportiert mindestens eine, eher zwei bis drei Getränkekisten mehr.
© Renault
Zoe auch kräftiger & ausdauernder – aber deutlich teurer
Beim Einladen der Kisten fällt sofort auf: Beim elektrischen Kleinwagen Renault’s liegt die Ladekante auf einer angenehmeren Höhe als beim VW und beim kleinen Bruder; konkret fünf Zentimeter tiefer. Kurz und knapp. Der Renault Zoe ist geräumiger und praktischer als das Mini-Trio; mit seinem Frontmotor aber nicht ganz so beweglich wie der Fiat und der Twingo. Wie sieht das Verhältnis bei den Fahrleistungen aus? Anders als beim e-up! und Twingo Electric hat der Kunde beim Zoe die Wahl zwischen zwei Antriebsvarianten. Seit Anfang 2022 unterscheiden sie sich ausschließlich in der Leistung des Elektromotors.
Der R110 leistet 108 PS und 225 Nm, der R135 135 PS und 245 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 17,3 bis 17,4 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+++). Sie beschleunigen den Kleinwagen in 11,4 bzw. 9,7 Sekunden von 0 auf 100; und höchstens auf 135 bzw. 140 km/h. Dem Twingo E-Tech und dem e-up! fährt der Zoe E-Tech also recht locker davon – und er hält auch um einiges länger durch. Die WLTP-Reichweite liegt bei maximal 395 Kilometer; im Test müssen wir im Schnitt nach rund 330 Kilometern nachladen.
© Fiat
Fiat 500e: niedlich, aber temperamentvoll & auf Wunsch ausdauernd
Beim Nachladen drückt der Renault Zoe E-Tech maximal mit 50 kW an; er lädt in gut einer Stunde und zehn Minuten. Kann der Fiat 500e das toppen? Ja, aber nur mit dem größeren Akku. Als einziges Modell im Test offeriert der elektrische Cinquecento neben zwei Leistungsstufen auch zwei Akku-Größen: mit rund 21 bzw. ca. 37 kWh netto. Mit der kleinen Batterie leistet der E-Motor an der Front 95 PS und 160 Nm; mit der großen 118 PS und 220 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 13,0 bis 14,4 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+++).
Unabhängig von der Leistung gilt. Der Fiat 500e ist das spritzigste BEV im Test. Bereits mit dem schwächeren Motor sprintet er in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h; mit dem stärken sogar in neun. Das Spitzenmodell darf überdies bis 150 km/h auslaufen – so schnell ist kein anderer Stromer im Test. Die Ausdauer des 500e liegt zwischen dem Zoe und jener des Twingo bzw. des e-up!: mit 257 bzw. 321 Kilometern laut Norm – und rund 210 bzw. 270 Kilometern im Test-Mittel. Damit sind wir beim Laden und bei jener Disziplin, in der der Turiner den Rest des Testfeldes zeigt wies geht.
© Fiat
E-Cinquecento: mit Stärken bei der Elektronik & Schwächen beim
Bereits den kleinen Akku lädt der Fiat 500e mit maximal 50 kW – in ca. einer halben Stunde. Beim großen Akku fließt der Gleichstrom mit bis zu 85 kW; das Laden dauert deshalb nur fünf Minuten länger. Nehmen wir alle batterieelektrischen Eigenschaften zusammen, hat Fiat beim neuen 500e das beste, kompletteste und vielseitigste Paket geschnürt. Auch bei den elektrischen Fahreigenschaften – bis hin zum ″One-Pedal Driving″ – leistet sich der e-Cinquecento keine Schwäche. Der Renault Zoe folgt dicht dahinter, gefolgt vom e-up! und vom Twingo E-Tech.
Die Nummer eins im Test ist der Fiat 500e aber auch bei der Sicherheits- und Kommunikations-Elektronik. Insbesondere bei den Assistenzsystemen fällt das restliche Trio weit bis meilenweit ab. Der 500e hat jedoch auch seine Makle. So federt er nur sehr unwillig; seine undefinierte Lenkung ist zudem Gift für die Fahrdynamik. Bleibt noch die Frage nach den Preisen? Mit dem kleinsten Preis startet der e-up!, konkret ab 26.895 Euro. Der Fiat 500e kostet mindestens 27.990, der Twingo E-Tech 28.000 – und der Zoe 36.840 Euro.
Technische Daten
Fiat 500e | Renault Zoe | Renault Twingo Electric | |
---|---|---|---|
PS-Anzahl: | 95-118 PS | 108-135 PS | 82 PS |
kW-Anzahl: | 70-87 kW | 80 -100 kW | 60 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | Frontantrieb | Frontantrieb |
Getriebeart: | Automatik | Manuell, Automatik | Automatik |
Kraftstoffart: | Elektrisch | Elektrisch | Elektrisch |
Verbrauch: | 13,0-14,9 kWh/100km | 17,2 kWh/100 km | 16,0 kWh/100km |
CO₂-Emission | 0 g/km | 0 g/km | 0 g/km |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) |
Listenpreis: | ab 30.990 Euro | ab 36.840 Euro | ab 28.000 Euro |
Stand der Daten: 12.09.2022 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 12.09.2022
Der VW e-up! ist zurück, nachdem er wegen Lieferschwierigkeiten für gut ein Jahr vom Markt verschwunden war. Der Nachfolger wird mit dem ID.2 wohl erst 2024 oder 2025 debütieren – bis dahin wollte man das Feld nicht konkurrenzlos der Konkurrenz überlassen. Die ist mittlerweile sehr gut und vielfältig aufgestellt. Renault schickt zum Beispiel gleich zwei Modelle in den Wettstreit. Der Renault Twingo E-Tech ist seit knapp zwei Jahren auf dem Markt und nutzt die Technik des Smart. Die große Stärke des kleinen E-Flitzers ist seine Effizienz und seine Wendigkeit; letztere verdankt er dem Heckmotor. Beim Laden lässt sich der Twingo Electric allerdings sehr viel Zeit.
Der Renault Zoe ist sowohl beim Laden wie beim Beschleunigen deutlich flotter. Außerdem bietet er mehr Platz und mehr Stauraum als der VW und der Twingo E-Tech. Schwächen leistet sich der E-Pionier aber bei der Ausstattung, insbesondere bei den Assistenten. Auch bei den Autokosten folgt er dem Mini-Trio mit Respekt-Abstand. Der Fiat 500e liegt bei den Kosten praktisch gleichauf mit dem Twingo E-Tech und dem e-up!. Seine Schwächen sind die schlechte Abstimmung und die schwammige Lenkung. Bei den Fahrleistungen und beim Laden ist der batterieelektrische Cinqucento im Test hingegen die Nummer eins; ebenso wie bei der Ausstattung und den Assistenten.
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