Alfa Romeo Stelvio im Test: Ist Alfas-SUV-Erstling ein Gipfelstürmer?
Giulia, Giulietta, MiTo und Spider – das sind Namen, die sind nicht nur eingesessenen Alfa-Fans ein Begriff. Vom Alfa Romeo Stelvio haben vor diesem Frühjahr allerdings die wenigsten gehört. Das dürfte sich jedoch rasch ändern. Denn mit dem Stelvio hat sich Alfa Anfang 2017 erstmals in den SUV-Erfolgszug eingeklinkt. Was der nagelneue Crossover der Fiat-Tochter kann, das lesen Sie in unserem Test.
Alfa-Stelvio – ganz schön praktisch
Wo der Weg des ersten Alfa-SUVs hinführen soll, das deutet bereits der Name an: Ganz nach oben. Namenspate stand niemand geringerer als der Passo dello Stelvio, das Stilfser Joch – jene malerische Passstraße in der norditalienischen Ortler-Gruppe, die sich in Dutzenden Kehren bis auf 2.757 Meter schraubt. Der Stelvio ist in den Alpen die zweithöchste asphaltierte Passstraße und erreicht eine Höhe, in der die Luft spürbar dünner wird (die, die sich mit dem Rad am Stelvio versucht haben, werden das bestätigen können). Dünn ist freilich auch die Luft in der Klasse der großen Edel-SUVs, im Revier des BMW X3, des Audi Q5 und des Mercedes GLC. Da spaziert man nicht einfach rein, geradewegs an die Spitze. Oder doch? Alfa versucht jedenfalls keine ausgefallenen Bocksprünge, gerade in Bezug auf das Aussehen und die Abmessungen. Mit einer Länge von 4,69 und einem Radstand von 2,82 Metern platziert sich der Stelvio im Herzen der großen Crossover. Er ist gleichlang wie der Skoda Kodiaq und gut zehn Zentimeter kürzer als der VW Touareg. Bei der Formgebung haben Alfas Designer darauf geachtet, dass das 3,99 Meter breite und 1,65 Meter hohe SUV nicht zu klobig wirkt.
Dank der schmal gehaltenen Fensterflächen, der stark geneigten A-Säulen – und dank des nach hinten coupéartig absinkenden Dachs ist das auch trefflich gelungen: Der Stelvio tritt ebenso kraftvoll wie dynamisch auf. Doch dass Alfa schöne Autos bauen kann, ist nichts Neues. Dass diese gern in Schönheit sterben, ebenso wenig. Nicht so jedoch der Stelvio. Er überzeugt auch mit seinen praktischen Qualitäten. Der Innenraum offeriert – trotz der längs eingebauten Motoren – sowohl vorne wie im Fond reichlich Platz: selbst für große Nord- und Mitteleuropäer. Vorne fühlen wir uns aufgrund der hoch aufragenden Mittelkonsole im ersten Moment zwar etwas beengt. Aber bald wissen wir den Schnitt der Kommandozentrale zu schätzen, allen voran das Gefühl ganz ins SUV integriert zu sein. Die höchst bequemen Leder-Sportsitze des „Veloce-Interieur“-Pakets sind daran nicht ganz unbeteiligt. Ihre variablen Sitzwangen, Oberschenkelauflagen und Lendenwirbelstützen haben mit 2.750 Euro allerdings selbst in der mittleren Ausstattung „Super“ einen stolzen Preis.
Alfa-SUV mit reichlich Stauraum & reichlich Power
Eine besonders hohe Sitzposition, die nach vorne einen guten Aus- und Überblick garantiert, offeriert der Stelvio serienmäßig. Ganze 190 Millimeter sitzen wir höher als in der Alfa Romeo Giulia, die ebenfalls auf der Giorgio-Plattform aufbaut. Um Einiges mehr zu bieten hat der Stelvio auch in puncto Staurauvolumen. 525 Liter sind es exakt. Damit taugt der Crossover buchstäblich als Platzhalter für den Giulia-Kombi, der in der jüngsten Generation dem Sparstift zum Opfer gefallen ist. Auch die Variabilität des Stauraums ist kombi-würdig. Die Rückbanklehne ist dreigeteilt, wobei das schmale Mittelstück als praktische Durchreiche für sperriges Ladegut fungiert. Legen wir alle drei Lehnen um, erhalten wir einen topfebenen Ladeboden. Einziger Kritikpunkt unsererseits: Beim Umklappen fehlt ein Federzugmechanismus, der die Lehnen von selbst umfallen lässt. Mit diesem Fallbeispiel wollen wir auf unseren höchst komfortablen Hochsitz hinter dem Lenkrad zurückkehren. Hier ist der rechte Platz für ein kurzes Wort zur Einrichtung. Die erweist sich als ebenso übersichtlich wie hochwertig und elegant. Das Multimedia-Angebot ist dabei passabel, auch wenn es nicht an die Qualität der Topmarken in dieser Klasse heranreicht.
Das Infotainment-Systems „Alfa Connect“ wird ab Werk, sprich in der „Stelvio“-Ausstattung, mit einem 6,5-Zoll-Farbbildschirm, Radio, einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung und einer Smartphone-Integration ausgeliefert. Die Bedienung erfolgt per Sprachsteuerung oder über den als „Rotary Pad“ bezeichneten Drehdrücksteller. Drücken ist in unserem Testwagen auch gefragt, um den Motor zum Leben zu erwecken. Serie ist das Keyless-System erst in der Topausstattung „First Edition“; darunter kostet es 590 Euro Aufpreis. Wichtiger als das Anlassprozedere ist jedoch das, was es am anderen Ende entfacht. Zur Wahl stehen zu Beginn ein Benziner und ein Diesel in jeweils zwei Leistungsstufen. Als Basismotor fungiert der 2.0 Turbo, ein direkt eingespritzter Vierzylinder-Ottomotor mit doppeltem Turbolader, 200 PS und 330 Nm Spitzendrehmoment. Derselbe Motor wird in einer 280 PS und 400 Nm starken Variante angeboten. In beiden Fällen ist er an eine Acht-Stufen-Automatik von ZF und einen Allradantrieb gekoppelt (Kraftstoffverbrauch: jeweils 7,0 Liter auf 100 km, 161 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D).
Stelvio: ein Kurvenkünstler wie sein Namensvetter
Beim Stelvio-Selbstzünder handelt es sich um einen Vierzylinder-Common-Rail-Diesel, der über einen Turbolader mit variabler Geometrie aufgeladen wird. In der schwächeren Variante mit 180 PS treibt der 2.2 Diesel die Hinterräder an (Kraftstoffverbrauch: 4,7 Liter auf 100 km, 124 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). In der stärkeren Ausbaustufe mit 210 PS sind es wieder alle vier Räder (Kraftstoffverbrauch: 4,8 Liter auf 100 km, 127 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Für die Kraftübertragung sorgt auch hier stets die Achtgang-Automatik. Die Diesel arbeiten ein wenig rau, sie tun sich akustisch aber nicht so stark hervor wie etwa in der Giulia. Der Schub ist ordentlich, jedoch nicht atemberaubend. Mehr Dampf und Spaß macht der Stelvio mit den Benzinern. Vor allem der 2.0 Turbo mit 280 PS entwickelt in allen Drehzahlregionen einen regen Vorwärtsdrang. 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 230 Stundenkilometer in der Spitze sind nicht schlecht für ein fast zwei Tonnen schweres Auto. Wem das noch zu wenig ist, der wird Ende des Jahres mit der Quadrifoglio-Version und ihrem 510 PS starken 2.9 V6 QV von Ferrari ausreichend bedient werden (zum Zeitpunkt dieses Beitrags wird dieser Motor noch nicht zum Kauf angeboten und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94 EG).
Sportlich unterwegs ist der neue Alfa Romeo Stelvio indes auch ohne den Ferrari-Feuerkessel. Schon die Basisvariante wird mit der Fahrdynamikregelung „Alfa D.N.A“ ausgeliefert. In der „D“-Stellung zeigt sich das ganze Temperament des Fahrwerks. Präzise, lässig und ohne nennenswertes Aufschaukeln steckt das SUV selbst reihenweise Lastwechsel weg. Da können viele Limousinen nur Staunen. Hat man sich ausgetobt, lässt es sich anschließend in der „N“-Stellung gesittet und komfortabel nach Hause schleichen. Dafür sorgt nicht nur die gute Federung, sondern auch der Allradantrieb und die reiche Sicherheitsausstattung. Serienmäßig sind neben einem exzellenten Bremssystem ein autonomer Notbremsassistent samt Kollisionswarner und ein Spurwechselhelfer an Bord. Auf Wunsch kann gegen Aufpreis kräftig nachgerüstet werden. Leider fallen auch die Bi-Xenon-Scheinwerfer in diese Kategorie (1.400 Euro). Die Serien-Halogen-Lämpchen reichen jedenfalls bei Weitem nicht ganz nach oben.
Technische Daten des Alfa Romeo Stelvio: | ||
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PS-Anzahl: | min. 150 PS | max. 280 PS |
kW-Anzahl: | min. 110 kW | max. 206 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb oder 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,7 l/100km | max 7 l/100km |
CO2-Emission: | min. 124 g/km | max. 161 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 42.550 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Alfa Romeo Stelvio konfigurieren |
Fazit zum Alfa Romeo Stelvio Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Alfa Romeo Stelvio erweist sich im Test tatsächlich als Gipfelstürmer. So agil und behände war noch selten ein so großes SUV unterwegs. Die Motoren, insbesondere die Benziner, fügen sich ideal in dieses Konzept ein. Und auch die praktischen Qualitäten – mit der ein oder anderen kleinen Ausnahme – überzeugen. Kurzum: Mit Alfa sollte es wieder nach oben gehen. Bei MeinAuto.de gibt es den SUV-Neuling ab 37.609 Euro, das sind 13,0% bzw. 5.500 Euro günstiger als im herkömmlichen Autohaus.
5 von 5 Punkten
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