Abarth 595 im Test: Ein „abarthig“ guter Fiat 500!
Der Fiat 500, er ist nicht gerade arm an Sondermodellen. Selbst Modehäuser wie Gucci und Diesel und der Yachthersteller Riva haben bereits Hand an ihn gelegt. Der unbestrittene König im illustren Cinquecento-Tuningzirkel ist aber die Turiner Autoschmiede Abarth. Der Fiat 500 Abarth führt mittlerweile sogar ein exklusives Eigenleben und ist – als eigenständige Marke – nicht bei jedem Fiathändler zu finden. Auf unserem Parkplatz steht der supersportliche Kleinwagen aber. Dort wartet er geduldig auf die Testfahrt – und wir darauf, den Rennzwerg endlich testen zu dürfen.
Die Abarth-Modelle: ein Überblick
Doch gehen wir es langsam an. Auch wenn es schwer fällt, die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick, worauf wir uns freuen dürfen. Beginnen wir mit der Geschichte des Kleinstwagen. Die Abarth-Interpretationen des 500er haben Tradition. Schon der Fiat Nuova 500 der 1950er bis 70er trug die Handschrift der Edeltuning-Schmiede, die 1949 in Bologna vom österreichischen Motorradrennfahrer Karl Abarth gegründet wurde. Auch eine lange Tradition braucht von Zeit zu Zeit aber einen neuen Anstrich. Die 2014 erfolgte Modellpflege des Fiat 500 bot dazu eine gute Gelegenheit – und die „Basis-Abarth-Versionen“ – der Abarth 595, der Abarth 595 Turismo und der Abarth 595 Competizione – haben diese beim Schopf gepackt: Sie sind seit Juni 2016 in einer überarbeiteten Version unterwegs. Die Ober-Rennkugel, der Abarth 695 Biposto, bleibt hingegen vorerst so, wie er war, nämlich unantastbar.Der Abarth 500 indessen, er hat mit der Einführung der neuen 595-Varianten endgültig ausgedient. Die Rennsport-Begeisterung der Cinquecento-Jünger lastet damit vor allem auf den Achsen des Abarth 595. Der lässt sich davon aber nicht einbremsen – warum auch, hat man ihm doch wieder ein paar Pferdchen mehr spendiert. Aber der Reihe nach. Zuerst zurück zur Basis: Beim herkömmlichen Fiat 500 kulminiert die Antriebskraft in einem 0,9 Liter großen Zweizylinder-Turbobenziner: Der 0.9 TwinAir Turbo beschleunigt den kleinen Italiener mit seinen 105 Pferdestärken in 10 Sekunden von 0 auf 100; und maximal auf 188 Stundenkilometer. Genug für einen flotten Stadtbummel – doch viel zu wenig für einen veritablen Rennzwerg.
Der neue Abarth 595 im Video
Drei Leistungsstufen mit bis zu 180 PS und die neuste Renntechnologie für den Abarth 595.
Die Abarth-Antriebe: eine lebhafte Runde
Deshalb baut Abarth in seine sportlichen Interpretationen des Fiat 500 einen eigenen, gemeinsam mit Ferrari entwickelten Motor ein – den 1.4 T-Jet Turbobenziner mit 1.368 cm³ und vier in Reihe angeordneten Brennkammern. In der Basisausführung, die im Abarth 595 werkt, wuchtet er nun 145 PS (bisher 140) und 206 Nm Spitzendrehmoment auf die Kurbel. Verteilt die serienmäßige 5-Gang-Handschaltung diese Kraft, eilt der kleine, 1,1 Tonnen schwere Turiner in 7,8 Sekunden von 0 auf 100 und in der Spitze auf 210 km/h. Mit der optionalen Fünfgang-Halbautomatik dauert der Sprint zwar 0,2 Sekunden länger, das Grinsen will trotzdem nicht mehr aus unserem Gesicht verschwinden. Dabei ist das erst der Anfang. Mit dem Abarth 595 Turismo zünden die Turiner die nächste Stufe. Hier sorgt ein Garret-Turbolader für mehr Dampf im Kessel und entlockt dem 1.4 T-Jet weitere 25 Pferdestärken. 165 PS und 230 Nm stellen sich im Sport-Modus bei 3.000 U/min ganz in den Dienst des Vortriebs – mit dem Ergebnis. 0-100: 7,3 Sekunden, Spitze: 218 km/h, Schub: Ende nie. Ende nie? Nicht ganz. Zwei Pfeile hat Abarth noch im Köcher. Da ist zum einen die Krönung der neuen Abarth-595-Serie, der 595 Competizione. Ihn drückt der 1.4 T-Jet mit 180 PS und 250 Nm aus dem Stand in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 – und bei Vollast bis auf 225 km/h. Wichtiger als die rohe Kraft ist die Tatsache, dass der Competizione jetzt optional über ein mechanisches Sperrdifferential verfügt. Es ist Teil des Performance-Pakets und bringt auf der Vorderachse mehr Grip und Stabilität, da die Kraft gleichmäßiger verteilt wird. Der Competizione braucht so keinen Wettbewerb zu scheuen – er kommt sogar nahe an den Abarth 695 Biposto heran, den zweisitzigen Cinquecento-Rennsportler. Zumindest was die Motorleistung betrifft, denn der Biposto hat „nur“ 10 PS mehr. Dank des Einsatzes ultraleichter Rennsport-Teile muss der 1.4 T-Jet hier jedoch knapp drei Zentner weniger schleppen. Deshalb spurtet er auch in 5,9 Sekunden von 0 auf 100.Der Abarth 695 Biposto im 360° Video
Der schnellste Abarth, der jemals gebaut wurde!
Das Abarth-Handling: eine helle Freude
Die herausragende Tugend der Abarth-Modelle ist und bleibt aber das Fahrverhalten. Ob Abarth 595 oder Biposto – dank der McPherson-Einzelradaufhängung vorne, der Verbundlenkerachse hinten; und des tiefer gelegten Sportfahrwerks ist der oft bemühte Vergleich mit dem Handling eines Go-Karts einmal nicht überzogen. Das einzige, was die Freude an der Kurvenhatz trübt, sind die Schalensitze (ausgenommen die Rennschalen des Biposto). Sie bieten etwas zu wenig Seitenhalt – als hätte Abarth die Leistungsfähigkeit des eigenen Modells unterschätzt. Apropos unterschätzen. Dafür, dass die Abarth-Modelle auf der Straße niemand unterschätzt, sorgt der umfangreiche optische Aufputz. Von der Doppelauspuffanlage über Spoiler bis hin zur typischen „Kriegsbemalung“ sind den Kunden-Wünschen kaum Grenzen gesetzt. Sogar ein ganz unscheinbarer Auftritt ist möglich. Einzig der Skorpionauf dem Abarth-Emblem, das im Herzen des Kühlergrills thront, gibt den feurigen Kern auf jeden Fall Preis. Gut so, denn dann machen alle brav Platz.Fazit zum neuen Abarth 500
Egal in welcher Variante, der Abarth 500 garantiert mit seinen 3,66 Metern ein einzigartiges Sportwagenerlebnis. Der Spaß hat allerdings seinen Preis. Bei MeinAuto.de gibt es auf den Abarth 500 jedoch hohe Rabatte. In der ultimativen Rennsportvariante 695 Biposto startet er ab 36.100 Euro, das sind gut 4.500 Euro bzw. knapp 11,3% günstiger als beim Abarth-Händler. (nau)
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