Uni-Studie zeigt: E-Auto-Akkus halten länger als viele glauben

Gerüchten zufolge halten Akkus in E-Autos nur zwei Jahre. Ein Versuch der Technischen Universität München hat nun das Gegenteil bewiesen: die Stromspeicher sind länger leistungsfähig als viele glauben.

© Volkswagen

Lebensdauer bestimmt Leistungsfähigkeit

Bei Smartphones gilt gerne die Aussage, man könne den Akku 1.000 mal von leer nach voll Laden. Bei E-Autos ist das schwieriger, 1.000 mal die volle Reichweite wären je nach Modell bis zu 770.000 Kilometer. Allerdings werden die Akkus in den seltensten Fällen von null auf 100 Prozent geladen, kaum jemand fährt sein Auto im Alltag gänzlich leer. Meistens lässt sich ein Fahrzeug auch nur auf 80 Prozent aufladen, die 100 Prozent vor langen Strecken müsssen in der Regel manuell aktiviert werden. In Kombination mit der Ladeelektronik, die auf eine optimierte Lebensdauer eingestellt ist, können somit 2.000 bis 3.000 Vollzyklen absolviert werden.

Die TU München hat sich mit den Speicherzellen des VW ID.3 auseinandergesetzt. Verschiedene Zellen werden unter verschiedenen Bedingungen mit dauerndem Laden und Entladen geprüft. Nach einer hochgerechneten Laufleistung von 160.000 Kilometern steht laut Testergebnissen noch eine Kapazität von weit über 80 Prozent zur Verfügung. Selbiges gilt auch für Akkus, die am härtesten gequält wurden. Die veröffentlichten Zahlen zeigen auf, dass diese Zellen bereits 600 Zyklen und eine Laufleistung von 150.000 Kilometern hinter sich haben und trotzdem eine nutzbare Kapazität von über 89 Prozent des Ausgangswertes aufweisen.

Theoretisch eine Million Kilometer möglich

Das zweite Testintervall simuliert Langstreckenfahrten mit häufigem Schnellladen und typischem Pendeln samt langsamem Laden an der heimischen Wallbox. Die Tests sind bisher bei 150.000 Kilometern angekommen, zeigen aber schon jetzt eine höhere Rest-Kapazitäten als bei den Dauerlast-Zellen.

Die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus lässt sich auch an anderen Stellen ansehen. Die ersten iPads aus dem Jahr 2010 verfügten über keine Temperierung des Akkus und keine Notabschaltung, die meisten Nutzer laden das Gerät komplett auf 100 Prozent. Häufig halten diese Akkus bis heute noch mehrere Stunden, ohne das Apple das System weiter unterstützt oder optimiert.

Die Basismodelle vom Tesla Model 3 und Model Y setzen außerdem auf günstige Lithium-Eisenphosphat-Akkus. Die Zellen sind grundsätzlich für 10.000 Ladezyklen geeigne, in Autos stehen 3.000 Zyklen zur Verfügung. Das entspricht einer möglichen Laufleistung von rund einer Million Kilometern.

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