VW Golf Sportsvan Join im Test (2018): Lohnt sich das Sondermodell?
Mittlerweile ist es in Wolfsburg zur Tradition geworden, dass jedes Jahr ausgesuchte Modelle in einer Jahres-Sonderedition aufgelegt werden. Die Grundidee bleibt dieselbe: Ein mit zahlreichen Extras gespicktes Modell wird vergünstigt angeboten. Was wechselt, ist der Focus des Zubehörs und die Bezeichnung. 2015 trugen die Sondermodelle den Namen „Lounge“, dieses Jahr hören sie auf den Titel „Join“. Was sich dahinter verbirgt, soll uns das Beispiel des gerade modellgepflegten Golfs Sportsvan als Join Sondermodell entdecken:
Modellpflege & Sonderedition verfeinern Design und Funktion
Mit der „Join“-Sondermodellreihe will VW, so der Leitgedanke, die passenden Begleiter für den Weg in eine vernetzte Gesellschaft bereitstellen. Die Begleiter treten in mannigfacher Gestalt auf: Als up! etwa klein und niedlich, als Tiguan elegant und sicher; oder als Sharan praktisch und familiär. Der Golf Sportsvan gibt den flotten Hochdachkombi, der Familien viel Spaß und Nutzen bieten will. Sein Auftreten haben die Wolfsburger im Zuge der Modellpflege vergangenen Herbst raffiniert. Der Kompaktvan trägt jetzt eine schöner gestaltete Frontschürze – im Sondermodell in der Wagenfarbe lackiert -, auf Wunsch diverse frische Farben und schnittigere Lichter. Neu aber ist nicht nur deren Form, sondern auch ihre Technik. Die Rückleuchten und die Tagfahrlichter glänzen mit LEDs – und auch die Hauptscheinwerfer können voll und ganz mit den strahlkräftigen und sparsamen Leuchtdioden ausgestattet werden. Während erstere im „Join“-Sondermodell wie die Nebelscheinwerfer fix inkludiert sind, gibt es letztere erst gegen Aufpreis. Der Preis beläuft sich für die LED-Scheinwerfer allein samt Leuchtweitenregulierung und Abbiegelicht auf 1.085 Euro.
Im Sportsvan Join gibt es sie zudem im rabattierten Zusatzpaket „Join Plus“. Es kostet 2.050 Euro und beinhaltet:
- die Voll-LED-Hauptscheinwerfer,
- einen Fahrlichtassistenten mit dynamischer Leuchtweiten-Regulierung,
- eine „Leaving home“ und „Coming home“-Funktion (Nachleuchten bzw. vorzeitiges Einschalten des Lichts),
- ein dynamisches Kurvenlicht,
- einen Regensensor
- und einen automatisch abblendenden Innenspiegel.
Keines dieser zusätzlichen Extras ist so essentiell wie die stärkere Leuchtkraft der Hauptscheinwerfer. Dennoch lernt man sie rasch schätzen; so wie die zur „Join“-Werksausstattung gehörenden beheizten Scheibenwaschdüsen und die Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Ähnlich mag es vielen mit dem letzten Extra gehen, das im „Join Plus“-Paket steckt: den glanzgedrehten, anthrazit-farbigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen „Madrid“ und ihrer Radsicherung (Diebstahlschutz). Unbedingt notwendig sind auch sie nicht – aber der Sportsvan sieht mit ihnen und den dazugehörigen Niederquerschnitts-Reifen schlicht eleganter aus. Wem das „Madrid“-Design nicht zusagt, dem stehen seit der Modellpflege noch fünf weitere Felgenformen zur Wahl. Ab Werk steht das Sondermodell auf den schwarzen 16-Zoll-Felgen „Woodstock“.
Die „Join“-Kernkompetenzen: Multimedia & Komfort
Das Herzstück des Sportsvan Join ist wie erwähnt aber nicht die Aufmachung, sondern das aufgefrischte und aufgewertete Multimedia-Angebot. Die Auffrischung verdanken die Systeme der Modellpflege. Sie hat die Leistung verbessert sowie die Auflösung und die Diagonalen der Bildschirme erhöht. Das Sondermodellpaket vergrößert seinerseits den Leistungsumfang, insbesondere den der Basisausstattung. Statt des CD-Radios „Composition Colour“ mit 13-Zentimeter-Touchscreen verbaut VW im „Join“-Modell das „Composition Media“-System samt der „Discover Media“-Navigationsfunktion. Im Klartext heißt das: Zum CD-Radio mit MP3-Player, dem SD-Kartenslot, dem USB-Anschluss sowie der Bluetooth-Verbindung gesellt sich ein Navi mit 20-Zentimeter-Bildschirm, Westeuropakarte und das Echtzeit-Informationssystem „Car-Net Guide & Inform“. Für jenes sind die Updates fünf Jahre kostenlose Updates, für dieses ein Jahr. Eine Basis-Vernetzung ist damit aufgespannt, die volle Vernetzung des Systems mit mobilen Geräten wie dem eigenen Smartphone oder Tablet kostet jedoch 205 Euro extra („App Connect“) – bei der ausgegebenen „Join“-Zielsetzung eine etwas seltsam anmutende Konfiguration.
Aber wie dem auch sei: Wer das volle Navi- und Infotainment-Programm genießen will, der wird sich das Topsystem „Discover Pro“ holen, das rund 1.400 Euro kostet (allerdings erneut ohne „App Connect“). In Kombination mit dem schon vorgestellten „Join Plus“-Paket kommt das System übrigens gut 200 Euro günstiger; eine Einsparung, die sich z.B. in VWs LTE-USB-Stick „CarStick“ investieren lässt, der einen WLAN-Hotspot einrichtet. Für das Topsystem ist der finanzielle Spielraum insofern gegeben, da der Sportsvan Join zumindest in puncto Komfort praktisch voll ausgestattet ist. Serie sind die „Air Care Climatronic“-Klimaautomatik mit Allergenfilter und Zweizonen-Temperaturregelung, das Multifunktions-Lederlenkrad, die beheizbaren Vordersitze samt feiner Sondermodellbezügen. Damit die Sonne nicht allzu sehr blendet, sind die Heckscheibe und die beiden hinteren Seitenfenster zudem abgedunkelt. Dazu gibt es innen verschiedene Dekoreinlagen und eine Pedalerie, die im gebürsteten Edelstahl-Look erstrahlt.
Sportsvan Join: geräumig, variabel und komfortabel
Im ersten Moment zögern wir bei den edlen Pedalen, sie zu benutzen und damit zu beschmutzen. Dennoch kann man mit ihnen auch Gas geben und bremsen. Beide Pedal-Eingaben setzt der Sportsvan Join so um, wie man es von einem VW erwartet. Die Bremsen bringen den kompakten Wolfsburger aus 100 Stundenkilometer in 34 Meter zum Stillstand – ein Topwert. Wie direkt und kraftvoll der Golf auf den Gaspedaltritt reagiert, hängt davon ab, welcher Motor unter der Haube steckt. Eines aber gilt für alle sechs Antriebsvarianten: Sie wissen im Test zu überzeugen. Die beiden Varianten des Dreizylinder-Turbobenziners 1.0 TSI mit 85 sowie 110 PS tun das vor allem mit ihrem niedrigen Anschaffungspreis (Kraftstoffverbrauch Benzin: 5,0/5,1 Liter auf 100 km, 115 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Die zwei Leistungsstufen des Vierzylinders 1.5 TSI ACT mit 130 und 150 PS fallen hingegen durch ihre Technik, ihren kultivierten Lauf und ihr sehr gutes Verbrauchs-Leistungs-Verhältnis auf (Kraftstoffverbrauch Benzin: 5,2 Liter auf 100 km, 118 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A-B). Die für den Kompaktvan nicht mehr angebotenen Diesel haben wir nicht vermisst.
In allen anderen Belangen verlässt sich das Sondermodell ganz auf die Kernkompetenzen des Sportsvan. Kurzum es fährt komfortabel und ist ausgesprochen praktisch. Das großzügig bemessene Raumangebot kann im Handumdrehen flexibel den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Trotz verschiebbarer Rückbank fasst der VW vollbesetzt bis zu 590 Liter – da können weder der BMW 2er Active Tourer noch der Ford C-Max mithalten (468 bzw. 471 Liter); selbst der Golf-Kombi kommt ins Schwitzen. Bei umgelegter Rückbank verstaut der Sportsvan bis zu 1.520 Liter; und selbst 2,4 Meter langes Ladegut. Natürlich gibt er sich auch in Bezug auf die Sicherheit keine Blöße, wie er mit 5 von 5 Sternen im Euro-NCAP-Test zeigen konnte. Die Assistenz-Ausstattung ist mit dem Umfeldbeobachtungs-System „Front Assist“, das auch den City-Notbremshelfer beinhaltet, ab Werk dennoch nicht überragend. Wer knapp 2.500 Euro für das Fahrassistenz-Paket locker macht, hat dann aber so gut wie alle Helfer an Bord, die VW im Angebot hat – von der Verkehrszeichenerkennung bis hin zum Totwinkel-, Auspark-, Anhänger- und Stau-Assistenten.
Technische Daten des VW Golf Sportsvan JOIN: | ||
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PS-Anzahl: | min. 85 PS | max. 150 PS |
kW-Anzahl: | min. 63 kW | max. 110 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder DSG Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,9 l/100km | max 5,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 112 g/km | max. 116 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 25.025 Euro | |
Stand der Daten: | 25.01.2018 |
Konkurrenzmodelle
Neben dem Sportsvan erwarten Sie in unserem Autohaus viele weitere günstige Neuwagen aus der Kompaktklasse. Dazu zählen Minivans wie der Kia Carens ab 15.599 Euro und 25,4% Neuwagen Rabatt, der BMW 2er Active Tourer ab 20.621 Euro und 30,8%; oder der der Citroen C4 Picasso ab 15.867 Euro und 20,5% Preisreduktion. Diverse interessante Möglichkeiten der Finanzierung finden Sie bei uns ebenfalls, z.B. niedrig verzinste Autokredite oder ein attraktives Autoleasing.
Fazit zum VW Golf Sportsvan JOIN Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Als Golf Sportsvan Join bekommt der Kompaktvan – nach dem Feinschliff der jüngsten Modellpflege – eine besondere Note. Das Grundthema ist die Vernetzung: die Komposition enthält jedoch auch interessante Komfort- und Design-Variationen. Eine um drei Jahre bzw. 50.000 Kilometer verlängerte Garantie rundet das Paket ab. Bei MeinAuto.de startet die Sonderedition ab 16.669 Euro – gut 8.700 Euro respektive 38,4% unter dem Listenpreis. Den herkömmlichen Golf Sportsvan gibt es ab 12.897 Euro und 38,8% Rabatt.
5 von 5 Punkten