SsangYong Musso im Test (2018): was kann die Neuauflage des koreanischen Pick-ups?
Kleintransporter laden eine Menge ein und SUVs machen eine Menge her. Pick-ups können beides und sind außerdem in der Lage, problemlos schweres Gelände zu meistern. Dennoch bleibt diese Pritschenwagen-Spezialform in Zentraleuropa exotisch. Ein Exot unter diesen Exoten ist der SsangYong Musso/Actyon. In der dritten Generation kehrt der Pick-up als Musso wieder zu seinen Wurzeln zurück. Aber kann er Modellen wie der Mercedes X-Klasse, dem VW Amarok oder dem Toyota Hilux den Rang ablaufen? Ein Testbericht.
Inhalte des Testberichts zum Ssangyong Musso:
Musso 2018: alter Name, neues Aussehen & neue Technik
Ein Exot ist der Pick-up des viertgrößten – oder anders betrachtet des kleinsten – koreanischen Autobauers nicht nur hierzulande. In seiner Heimat Korea sind diese Fahrzeugtypen rar wie Wasserstellen im australischen Outback. In der gesamten Modellriege aus Korea ist der Musso sogar ein Unikat: einen Pritschenwagen mit Kabine baut sonst kein anderer Hersteller aus dem Land zwischen Ost- und Westmeer. Kurzum: Pick-ups gehören nicht zur Kernkompetenz koreanischer Autoschmieden. Dass Ssangyong seit 2010 mehrheitlich in der Hand des indischen Autobauers Mahindra & Mahindra liegt, stärkt unser Vertrauen in ihre diesbezügliche Kompetenz ebenso wenig. Doch ein Test ist mithin dazu da, Vorurteile auszuräumen. Der erste Eindruck indes ist der natürliche Feind der Objektivität. Aber er ist eben das Erste, was wir von einem Fahrzeug wahrnehmen: und somit das, was uns direkt anzieht oder abstößt. Gerade in dieser Disziplin haben die Modelle mit dem Zwillingsdrachen auf der Haube bisher versagt: zu seltsam muteten ihre Designs an. Der neue Musso aber ist anders.
Die Schnauze zieht die Blicke auf sich und würde jedem Edel-SUV gut zu Gesicht stehen – etwas, was vom Vorgänger Actyon niemand behauptet hätte. Der war keine Schönheit: ein Umstand, der sogar nutzwertorientierte Pick-up-Käufer abschreckte. Für den Nachfolger Musso haben die Koreaner die Taktik geändert. Die Optik orientiert sich an der jüngsten SUV-Generation, konkret am attraktiven Rexton. Bis zu den B-Säulen sind die zwei nahezu baugleich – außen wie innen. Von dieser Ähnlichkeit profitiert neben dem Ex- so auch das Interieur. Der Musso verlässt das Werk mit einer gut sortierten, sauber verarbeiteten Einrichtung: An der Seite einer praktischen Mittelarmlehne, elektrischen Fensterhebern und einer partiell beheizbaren Frontscheibe gibt es fein bezogene Sitzmöbel und ein DAB-Radio samt MP3-Player, vier Lautsprechern und einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung zu bestaunen. In der mittleren „Quartz“-Linie ist das Arbeitsmobil serienmäßig mit einem vollwertigen Infotainment-System ausgestattet: 8-Zoll-Touchscreen, 6 Lautsprecher und eine Smartphone-Intergration via CarPlay und Android Auto gehören zum Lieferumfang. Komfortzugaben wie eine Klimaautomatik und ein beheizbares Lederlenkrad sorgen dafür, dass man sich auch im Winter, nach getaner Arbeit, schnell wohl fühlt im Pritschen-Laster.
Ein Diesel & vier Antriebsvarianten
Trotzdem: Hübsch sein ist bei einem Arbeitstier wie einem Pick-up letzten Endes Nebensache. Die Hauptsache ist eine ladehungrige Pritsche und die Zugkraft mehrerer Ochsen. Sehen wir uns zuerst die Pritsche an. Von 5,1 Metern Gesamtlänge bleiben – nach Abzug der fünf Personen fassenden Doppelkabine – für die Ladefläche 130 Zentimeter übrig. In der Breite misst die Pritsche 157, in der Höhe 57 Zentimeter. Draus ergibt sich ein Fassungsvermögen von 1.011 Litern: exakt 112 Liter mehr als beim Vorgänger – aber weiter etwas weniger als bei den deutlich längeren Mitbewerbern Amarok und Ranger. Auch beim maximalen Ladegewicht liegt der Musso mit höchstens 850 Kilo zurück. Beim Beladen hilft die verstärkte Heckklappe als Zwischenablage; Verzurrösen und die robuste Kunststoffverkleidung der Pritsche gewährleisten, dass die Ladung keinen Schaden anrichten kann. Reicht der Stauraum dennoch nicht, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist ein Anhänger, der – je nach Antrieb – mit 2,8 bis 3,0 Tonnen beladen sein darf. Die zweite heißt Geduld: Ende des Jahre will Ssangyong eine Langversion mit mehr Ladevolumen und Zugkraft nachlegen.
Das fossile Zugtier unter der Haube wird hier wie dort dasselbe sein, denn die Koreaner offerieren nur eines: namentlich den 2,2 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel e-XDi 220. Der 181 PS und 400 Nm starke Selbstzünder kommt in vier Antriebskonfigurationen daher: als 2.2 mit Heckantrieb 2WD und mit 6-Gang-Schaltgetriebe bzw. einer 6-Stufen-Wandlerautomatik von Aisin (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,6/8,3 Liter auf 100 km, 199/218 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D); oder als 2.2 mit zuschaltbarem Allradantrieb und derselben Getriebeauswahl (Kraftstoffverbrauch kombiniert, 6-Gang-Schaltgetriebe/6-Stufen-Automatik: 7,9/8,6 Liter auf 100 km, 211/226 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C/D). Soweit die Basisdaten – aber was kann das Zugtier? In puncto Laufkultur und Zugkraft lässt sich der Vierzylinder nichts zu Schulden kommen; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 190 km/h. Damit hängt man jeden Büffel ab.
Musso: ein Ass im Gelände, ein waches Auge auf die Sicherheit
In Bezug auf die Effizienz und insbesondere die Abgasreinigung entpuppt sich der Diesel des Musso indessen als Fossil. Unter den prominenten Abwesenden: ein effizienzsteigerndes Start-Stopp-System und eine zeitgemäße Abgasreinigung á la SCR-Kat. Trotz Euro 6 und grüner Feinstaubplakette könnte der Koreaner in Zukunft aus so mancher Stadt verbannt werden. Allerdings ist sein bevorzugtes Revier die Prärie, vor allem mit dem zuschaltbaren AWD. Auf offener Bühne und losem Untergrund blüht der Korea-Pick-up mit seiner Getriebeuntersetzung und dem optional angebotenen Sperrdifferential auf – und dort kommt der mit knapp 22 Zentimetern Bodenfreiheit beglückte Unterbau vollends zur Geltung. Er setzt sich zusammen aus: einem torsionsfesten „Quad-Frame“-Leiterrahmen und einer stoßkräftigen Radaufhängung – bestehend vorne aus zwei Doppelquerlenker und hinten aus einer Fünflenker-Hinterachse. Diese Kombi sorgt auch auf befestigtem Geläuf für ausreichend Komfort. Samba-Wettbewerbe gewinnt der Musso dort keine – auf losem Untergrund aber erreicht er die entlegenste Baustelle und lässt keine Kuh- respektive Pferdeherde entwischen.
Assistenten, die ihn bei der Cowboy-Arbeit unter die Arme greifen, besitzt der Ssangyong nicht. Dafür ist das Gros der modernen elektronischen Helfer an Bord. Fix verbaut sind neben vier Airbags eine Berganfahr- und Bergabfahrhilfe sowie eine Geschwindigkeitsregelanlage und ein Licht- bzw. Regensensor. In den höheren Ausstattung bzw. gegen Aufpreis werden u.a. installiert: ein Querverkehrswarner, eine Totwinkelüberwachung, ein Spurwechselassistenten und eine Rückfahrkamera mit 360°-Ansicht; ebenfalls erhältlich ist eine digitale Instrumententafel. So manches dieser Extras gilt in einem Pick-up zweifelsohne als Luxus. Viel Platz in der Kabine sollte hingegen eine Grundtugend sein. Der Musso bringt diese in voll ausgebildetem Umfang mit. Der 3,1 Meter weite Radstand lässt vorne wie hinten wildwest-ähnliche Freiraum aufgehen. Aufgegangen ist auch die Idee mit der fast dreißig Grad neigbaren Rückbanklehne. Sie verhindert die übliche, unbequem steile Strafbank im Heck der Doppelkabinen-Fahrzeuge.
Technische Daten des Ssangyong Musso |
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PS-Anzahl: | min. 181 PS | max. 181 PS |
kW-Anzahl: | min. 133 kW | max. 133 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb oder 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 7,6 l/100km | max 7,9 l/100km |
CO2-Emission: | min. 199 g/km | max. 211 g/km |
Effizienzklasse: | min. – | max. – |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 23.990,00 Euro | |
Stand der Daten: | 14.08.2018 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Ssangyong Musso Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Der neue Ssangyong Musso überrascht uns im Test an mehreren Fronten. Schon das Design ist ungewöhnlich einladend. Auch der Innenraum und die Ausstattung – vom Komfort bis zur Sicherheit – fallen attraktiv aus. Für ihre Geländetauglichkeit sind die Autos der Koreaner zu Recht bekannt: allein der Diesel bräuchte dringend ein Öko-Polishing. Bei MeinAuto.de packt der Pick-up aus Korea ab 23.491 Euro an, 5,0% oder umgerechnet knapp 1.200 Euro unter dem Listenpreis.
4 von 5 Punkten
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