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Renault Grand Scénic Bose Edition im Test (2017): ein neuer Hit?

Bei den Familienautos geben heute Kombis und SUV den Ton an. Vans spielen hingegen die zweite Geige. Zu Unrecht? Renault scheint dieser Meinung zu sein. Die Franzosen setzen jedenfalls weiter auf ihren beliebten Kompaktvan Scénic. Der ist seit Kurzem in der jüngsten, vierten Generation erhältlich – seit Dezember 2016 auch in der Langversion Grand Scénic. Eben den haben wir heute in der Sonderedition „Bose Edition“ im Test. Bläst er anderen Familienvans á la Opel Zafira Tourer und Ford C-Max den Marsch?

Modellwechsel bringt schönere Optik und mehr Platz

Renault-grand-scenic-2016-ausen-dynamisch-vorne-scraegNach gut acht Jahren war es Zeit für einen Neustart. Die zwei Modellpflegen konnten nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass der kompakte Van aus Frankreich in die Jahre gekommen war. Am Ende gelang das selbst der „Bose-Edition“ nicht mehr, die ihrerseits bereits gut fünf Jahre auf dem Buckel hatte. Mit dem Debüt der vierten Scénic-Generation stimmt nun auch die Bose-Sonderausstattung neue Töne an. Zuerst wollen wir uns jedoch ansehen, wie der Generationensprung dem Van selbst bekommen ist. Dessen augenscheinlichste Neuerung ist das Design und – ein für ein Familienauto besonders wichtiger Unterschied – der Zuwachs in der Größe. Optisch präsentiert sich der Grand Scénic in Generation vier in der neuen Renault-Tracht: Mit c-förmigen LED-Tagfahrlichtern etwa (Serie auch am Heck), dem dezenten Knick in den seitlichen Fensterlinien; oder dem hochgezogenen, offenen Kühlergrill, in dessen Mitte prominent der Renault-Diamant thront. Von der Kurzversion unterscheidet sich der Grand Scénic – ab der Ausstattung „Experience“ – durch die Dachreling; vom Vorgänger und den meisten anderen Vans durch die ab Werk montierten 20-Zoll Räder.

Renault-grand-scenic-2016-ausen-dynamisch-seiteSie agieren nicht nur als optischer Blickfang. Die 195 Millimeter schmalen Reifen sollen auch den Rollwiderstand und mit ihm den Verbrauch verringern. Ob das tatsächlich zutrifft, klären wir später. An dieser Stelle wollen wir von einer einfacher überprüfbaren Tatsache berichten, namentlich dem Größenzuwachs. Die vierte Generation wächst um rund sieben Zentimeter in der Länge, um knapp einen Zoll in der Breite; und um eine Handbreit in der Höhe. Der Radstand legt ebenfalls zu – in der Langversion beträgt er jetzt stolze 2,80 Meter, sieben mehr als im normalen Scénic. Die logische Konsequenz: Der Grand Scénic offeriert seinen Fahrgästen nun noch mehr Platz. Wobei dieses Urteil vor allem für den Fünfsitzer gilt, der im Fond statt den Einzelsitzen jetzt eine im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umklappbare Bank stehen hat.

Die Bose Edition sorgt für den besonderen Schliff

Renault-grand-scenic-2016-innen-kofferraumWer sich für 800 Euro die zwei im Kofferraumboden versenkbaren Zusatzsitze in Reihe drei gönnt, der muss bei voller Belegung hingegen kleine Einbußen in Kauf nehmen. Sind z.B. alle sieben Sitzplätze mit Erwachsenen besetzt, wird es in Reihe zwei und drei für die Knie rasch eng. Sitzen ganz hinten Kinder, kann die zweite Reihe um bis zu 16 Zentimeter nach hinten verschoben – und so der Knieengpass beseitigt werden. Einziger kleiner Nachteil: Das Stauraumvolumen sinkt von 233 auf 189 bzw. bei versenkter dritter Sitzreihe von 596 auf 533 Liter. Ohne die dritte Reihe fasst der Grand Scénic 765 bzw. 718 Liter, bei umgelegter zweiter Reihe sogar bis zu 1.901. Damit bewegt sich der Franzose im Bereich eines Opel Zafira Tourer (710 bis 1.860) und eines VW Touran (834 bis 1.980 Liter). Die dritte Generation brachte mit 785 bis 2.083 Litern allerdings ein wenig mehr unter, außerdem liegt die Ladekante jetzt mit 68 Zentimetern einen Schuhabsatz höher. Ein Vorzug ist aber geblieben: Die Heckklappe öffnet so weit, dass man beim Beladen auch dann nicht im Regen steht, wenn es regnet. SUVs können das von sich kaum behaupten.

renault-grand-scenic-bose-2017-ausen-scheinwerferAls Zwischenfazit lässt sich sagen: Der neue Renault Grand Scénic bringt in der Basis-Konfiguration alles mit, was zu einer vollwertigen Familienkutsche gehört. Und was bringt die „Bose-Edition“? Den Feinschliff – und den Wohlklang. Der Schliff wird sowohl äußerlich wie unter dem Blechmantel appliziert. Die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen glänzen in der „Bose Edition“ bspw. in diamantpolierter Oberfläche. Das Lenkrad präsentiert sich in Nappaleder. Und das neue „Renault R-Link 2“-Infotainmentsystem (Bluetooth-Freisprecheinrichtung und -Mediastreaming, Sprachsteuerung, DAB-Radio) erhält einen um knapp 8 Zoll größeren Touchscreen mit Navi und einer Verkehrszeichenerkennung sowie einem Geschwindigkeitswarner (eine Smartphone fehlt derzeit aber noch). Besonders praktisch in der „Bose-Edition“: Die Sitze im Fond können auch über das Bordmenü entriegelt und umgeklappt werden.

Zum Marktstart nur ein Benziner, dafür ein neuer Turbodiesel

renault-grand-scenic-bose-2017-innen-lautsprecherEbenfalls Teil der immerhin 6.000 Euro teureren „Bose-Edition“ sind das Family- und Komfort-Paket mit umklappbarem Beifahrersitz, gekühltem Schubfach, verschiebbarer Mittelkonsole, Einparkhelfer vorne und hinten, usw. Diese Pakete gibt es allerdings auch in der „Intens“-Linie. Exklusiv dem Bose-Scénic vorbehalten bleibt indessen das Relax-Paket mit Komfort-Kopfstützen und dem elektrisch einstellbaren Fahrersitz (samt Lendenwirbelstütze und Massagefunktion). Was fehlt noch? Nachdem es sich um die „Bose Edition“ handelt, natürlich ein prächtiges Soundsystem. Das hat Renault selbstredend nicht vergessen. Das Bose Surround-Soundsystem kann mit zig Hochtönern und Breitband-Lautsprechern, einem voluminösen Tieftöner und einem digitalen Verstärker aufwarten. Kinderlieder wie „Schnappie, das kleine Krokodil“ haben sich noch nie so gut angehört.

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Apropos guter Ton. Der dringt auch vom Motorenraum an unser Ohr. Renault hat schon vor dem Modellwechsel das Antriebssortiment umgebaut. Die meisten dieser Antriebe sind auch in der neuen Generation zu finden. Für die „Bose Edition“ wird zum Marktstart nur der stärkere der beiden Turbo-Benziner, der TCe 130 mit 132 PS, angeboten; der TCe 115 mit 115 PS kommt in Kürze. Beliebter dürften allerdings nach wie vor die Turbodiesel sein. Und hier kann der Grand Scénic Bose Edition mit einer Besonderheit aufwarten: Dem neuen Tobdiesel, dem dCi 160 mit 160 PS und 380 Nm Spitzendrehmoment. Der 1,6 Liter-Vierzylinder beschleunigt die Familienkarosse in weniger als 10 Sekunden auf Tempo hundert und in der Spitze auf fast 210 km/h. Der Verbrauch beträgt laut Norm 4,7 Liter (122g CO2) und laut Testmittel gut sechs. Ein guter, aber kein herausragender Wert. Die leichtlaufenden 20-Zoll-Pneus können also keine Effizienzwunder vollbringen. Dem guten Federungskomfort der Langversion tun sie hingegen keinen Abbruch.

Technische Daten des Renault Grand Scenic Bose Edition:
PS-Anzahl: min. 110 PS max. 160 PS
kW-Anzahl: min. 81 kW max. 118 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Manuell oder DSG
Kraftstoffart: Benzin oder Diesel
Verbrauch (kombiniert): min. 4 l/100km max 6,1 l/100km
CO2-Emission: min. 104 g/km max. 136 g/km
Effizienzklasse: min. A+ max. B
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 28.290 Euro
Link zum Konfigurator: Hier den Renault Grand Scenic Bose Edition konfigurieren

Fazit zum Renault Grand Scenic Bose Edition Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Renault Grand Scénic ist in der vierten Generation ein noch besseres Familienauto geworden: mit mehr Platz, effizienteren Motoren und moderner Sicherheitstechnik. In der Topausstattung „Bose-Edition“ hat der Van sogar echte Glanzlichter zu bieten. Der Renault Grand Scénic Bose Edition startet bei MeinAuto.de ab 22.190 Euro, das sind 24% oder umgerechnet knapp 6.800 Euro günstiger als beim Hersteller.

     
5 von 5 Punkten

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