Kia Picanto Test: Vorsicht scharf!
Wer mit dem Auto in der Stadt unterwegs ist, der weiß sie zu schätzen, die kleinen und quirligen Minis. Sie machen dort zwar nicht so viel her wie ein protziges SUV, dafür aber machen sie Sinn und Spaß. Und da immer mehr Menschen im Großraum Stadt leben, gibt es auch immer mehr Klein- und Kleinstwagen. Einer dieser Kleinen ist der Kia Picanto. Das hört sich – salopp formuliert – nach einem richtig scharfen Teil an. Ob dem auch so ist? Wir haben den gerade modellgepflegten Picanto getestet.
Kosmetischer Feinschliff, technischer Aufputz
Modellgepflegt wurde er also, der Kia Picanto – und seit März werden die gepflegten Modelle ausgeliefert. Erkennen lassen sie sich an den neu geformten Stoßfängern, am markanter ausgeprägten Kühlergrill und an den schnittigeren Scheinwerfern. Flotter, athletischer wirkt der Picanto damit jetzt, zumindest auf uns. Und wenn ihn der ein oder andere scharf nennt, würden wir nicht widersprechen. Doch letztlich bleibt das Geschmackssache – und über Geschmack kann man streiten. An der Tatsache aber, dass der Picanto weiterhin dieselben Maße aufweist, daran gibt es keinen Zweifel: denn das lässt sich nachmessen. Wir wollen hier allerdings dem Datenblatt Glauben schenken, das weiterhin eine Länge von 3,6, eine Höhe von 1,48 und einen Radstand von 2,39 Metern ausweist. Dass auch der modellgepflegte Kia Picanto noch als Drei- und Fünftürer verfügbar ist, konnten wir indes mit eigenen Augen überprüfen. Wir haben uns im Test für den Fünftürer entschieden, weil wir bei der Überprüfung des Platzangebots im Fond keinen Hexenschuss riskieren wollten. Bei unserem Exkurs auf die Rückbank konnten wir feststellen, dass der Picanto – vor allem angesichts seiner Abmessungen – noch immer viel Platz für seine Passagiere übrig hat. Zu viert kann man im Koreaner durchaus bequem von A nach B kommen, sofern A und B nicht allzu weit auseinander liegen.
Wir wechseln nun die Plätze und pflanzen uns hinters Lenkrad. Von hier aus erkennen wir, dass auch im Innenraum die Kosmetiker am Werk waren. Die haben das Interieur des Picanto mit Zierleisten im Metalllook, hochwertiger wirkenden Kunststoffen und neuen Polsterbezügen nachgewürzt. Die Verarbeitung ist solide, trotzdem wirkt der Kia innen etwas altmodisch. Und auch das neue Navi ist schon heute von gestern, obwohl es erst im Herbst ausgeliefert wird. Sprachsteuerung, Streaming, Smartphone-Spiegelung – all das kennt das Navi nicht. Dafür aber hat der Picanto einen ausreichend großen Kofferraum: 200 bis 870 Liter passen dort hinein. Der 10 Zentimeter längere Opel Adam bringt bspw. nur 170 bis 663 Liter unter, der gleichlange Skoda Citigo jedoch 251 bis 959 Liter.
Zwei ausreichend umtriebige und sparsame Sauger
Eine Pflege hat Kia aber nicht nur dem Design, sondern auch den Motoren des Picanto angedeihen lassen. Das Resultat: Sowohl der 1.0-Dreizylinder wie der 1.2-Vierzylinder genügen jetzt der Euro-6-Abgasnorm. Der 1.0 produziert jetzt zwar 3 PS weniger als zuvor, bringt aber weiterhin genügend Leistung für den Stadtverkehr mit. Der Saugmotor beschwingt den nur 909 Kilo schweren Picanto mit seinen 95 Nm in 14,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 – und maximal auf 158 Stundenkilometer. Die Gefahr, auf der Autobahn zur fahrenden Schikane zu werden, besteht also nicht – das Überholen ist allerdings ein Geduldsspiel. Dafür braucht der 1.0 nach Norm lediglich 4,4 Liter bzw. stößt nur 102 Gramm CO2 aus, sofern er mit der Start-Stoppautomatik ISG ausgerüstet ist. Die gibt es für den Dreizylinder aber nur in der mittleren Ausstattungsline, in der sie gleich ab Werk verbaut wird. Ohne ISG braucht der Einliter-Sauger laut Kia einen Zehntelliter mehr, im Test sind es zwei: 5,4 bzw. 5,6 Liter lesen wir vom Bordcomputer ab.
Merklich flotter ist der Picanto mit dem 1,2-Liter großen Vierzylinder unterwegs. Der Saugmotor leistet 85 PS bzw. 121 Nm maximales Drehmoment und lässt den kleinen Kia in 11,1 Sekunden von 0 auf 100 – und in der Spitze auf 175 km/h spurten. Die Werte für die optionale 4-Gang-Automatik verschweigen wir getrost. Die raubt dem 1.2 nämlich nicht nur jeden Schwung, sondern macht ihn auch noch zum Benzinverschwender (ein Liter Mehrverbrauch nach Norm). Mit der serienmäßigen Fünfgangbox erledigt der Vierzylinderbenziner seine Arbeit hingegen effektiv: 4,6 Liter bzw. 106 Gramm CO2 sind die Normverbrauchswerte, 5,5 Liter der Wert im Test.
Picanto: ein quirliger Stadtflitzer
Im Test präsentieren sich die Motoren außerdem sehr zurückhaltend. Das liegt auch daran, dass Kia die Motoraufhängung und die Türdichtungen verbessert hat. Verbessert wurde darüber hinaus auch die Beweglichkeit des Picanto: Die Servolenkung arbeitet jetzt direkter und enger, wodurch sich der Wendekreis verkleinert hat. Der hohe Federungskomfort ist dem Kia erhalten geblieben, außerhalb der Stadtgrenzen fühlt sich die direkte Lenkung jedoch etwas leichtgängig an. Alles in Allem aber liegt der Picanto auch hier gut und sicher auf der Straße.
Resümee: Der modellgepflegte Kia Picanto ist vielleicht nicht das heißeste Eisen auf dem Minimarkt. Aber er ist ein grundsolides Auto mit guten Motoren, viel Platz und einem ansprechenden Preis. Bei MeinAuto.de startet der kleine Kia ab 8.295 Euro, also 20,4% bzw. fast 2.000 Euro unter dem unverbindlichen Verkaufspreis. Den Fünftürer gibt es ab 9.031 Euro. (nau)
Der Picanto ist aber nicht der einzige günstige Kleinwagen, den wir Ihnen in unserem Autohaus anbieten können. Da wäre bspw. noch der Opel Adam ab 9.939 Euro und 20,4% Neuwagen Rabatt; oder der Fiat 500 ab 9.755 Euro und 26% und der VW Polo ab 9.219 Euro und 29,7% Preisnachlass. Dazu gibt es attraktive Optionen der Autofinanzierung, zum Beispiel die flexible Schlussraten-Finanzierung oder das besonders für Geschäftskunden interessante Auto Leasing.