Kia Ceed GT (Test 2022): Legt das Sportmodell mit dem Facelift entscheidend zu?
Bei seinem Debüt 2007 nahm kaum jemand den Ceed wahr. Das ist längst vorbei. Die dritte Generation, die seit 2018 am Steuer sitzt, ist selbst für den VW Golf 8 ein ernstzunehmender Herausforderer. Fürs Modelljahr 2022 hat Kia seine kompakte Schrägheck-Limousine erneut rundum verbessert. Wir testen den gelifteten Ceed in der sportlich-dynamischen Topversion, als Kia Ceed GT.
Inhalt
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Der Kia Ceed GT 2022 im Schnellcheck
Stärken
- Eindrucksvolle Exterieur-Details
- Durchzugsstarker Motor
- Optimiertes Sportfahrwerk
- Verbesserte Konnektivität
- Erweiterung des Assistenzangebotes
Schwächen
- Kräftiger Aufpreis
- Straffes Fahrwerk
- Hoher Schadstoffausstoß
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Dynamisches Top-Niveau der Ceed-Ausstattungen
Kia hat den Ceed von Beginn an breit aufgestellt. 2007 lancierten die Südkoreaner den cee’d – damals schrieb man ihn noch mit Apostroph – als fünftürige Limousine mit Schrägheck und als Kombi. Kurz danach folgte das dreitürige Coupé pro_cee’d. Mittlerweile ist der ProCeed zu einem sportlichen Kombi avanciert. Seit 2019 verdreht zudem das moderne Crossover-SUV XCeed den Kunden den Kopf. Unsere Testfahrt gehen wir jedoch, zumindest formal, konventionell an: mit der frisch überarbeiteten Schrägheck-Limousine. Das von uns getestete Topmodell Ceed GT verspricht laut Kia aber eine besondere sportliche Dynamik.
Bevor wir loslegen, wollen wir die “GT”-Variante im großen Ceed-Ganzen einordnen. Der geliftete Ceed kennt sechs Ausstattungen, die vier Ausstattungsniveaus repräsentieren. Auf die Basisausstattung “Edition 7” folgen die Niveaus “Vision” und “Spirit”. Auf letzterem bauen die restlichen drei Linien auf: die “GT-line”- wie die “Platinum”-und die “GT”-Ausstattung. Mit dem Niveau steigt klarerweise auch der Preis. Den Ceed Edition 7 bietet Kia ab 21.490 Euro an, das “Spirit”-Modell kostet aktuell mindestens 28.790 Euro [Stand Mitte 2022]. Für den Ceed GT-line muss man weitere 900 Euro aufzahlen – teuer wird es dann bei den zwei Topausstattungen.
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GT mit eigenem, 204 PS starken Biturbo-Benziner
Den Kia Ceed Platinum gibt es zurzeit nicht unter 34.600 Euro; d.h. er ist noch einmal rund 5.000 Euro teurer. Die Extras der “Platinum”-Ausstattung sind darauf ausgerichtet, die Eleganz, den Komfort und den Luxus des Kompakten zu steigern. Der Ceed GT seinerseits ist noch 200 Euro teurer als das “Platinum”-Modell – und ganz anders ausgelegt. Im Mittelpunkt steht die Dynamik, sowohl optisch wie in Bezug auf die Fahreigenschaften. Ein untrügliches Indiz dafür ist der Motor. Der 204 PS und 265 Nm starke 1.6 T-GDI beschwingt allein und exklusiv den Ceed GT (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,5 Liter auf 100 km, 147 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse: C).
Mit seiner Leistung übertrumpft der “GT” die anderen Motoren um mindestens 44 PS; beim Drehmoment muss sich der 1.6 T-GDI nur dem Diesel geschlagen geben. Dafür liegt das Moment beim Benziner länger an: zwischen 1.500 bis 4.500 Touren. Das breite Drehmomentband und der Einsatz eines Bi-Turbos – ein Twin- statt wie bei den anderen Ottomotoren ein Single-Scroll-Turbolader – garantiert ein spürbar direkteres Ansprechverhalten. Der Topbenziner hat also nicht nur mehr Dampf in seinen vier Zylindern, der Dampf wird auch schneller in Vortrieb umgesetzt. Das lässt sich auch an den Fahrleistungen ablesen.
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Schnell in Schwung – sofort im Blick
Der Kia Ceed GT beschleunigt in rund siebeneinhalb Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100; das ist mindestens eine Sekunde schneller als die anderen Ceed-Varianten. In der Spitze schafft der “GT” maximal 225 km/h; mindestens 15 km/h mehr als der Rest. Das Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe sorgt ab Werk zumal dafür, dass die Gänge blitzschnell und fasst ohne Zugkraftunterbrechung gewechselt werden. Die Tatsache, dass damit das Schalten wegfällt, erhöht den Fahrgenuss. Wer das eigenhändige Eingreifen vermisst, kann die Gänge über die Schaltwippen am Lenkrad auch selbst wechseln.
Diese Option teilt sich der Ceed GT mit dem kleinen sportlichen Bruder, dem Ceed GT-line. Kia betont die enge Verwandtschaft der beiden “Sportmodelle” mit den Modellpflegemaßnahmen noch stärker. Die Front und das Heck der zwei sind seither deutlich sportlicher geschnitten: u.a. dank der größeren und dynamischer geformten Lufteinlässe. Der “GT” hebt sich vom “GT-Line” ebenfalls ab, etwa durch effektvolle rote Zierleisten: in der vorderen Schürze, den Seitenschwellern; und dem zweiteiligen Diffusor. Am Heck ist das Sport-Duo fortan an den neuen Rückleuchten zu erkennen.
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Neue Heckleuchten, LED-Scheinwerfern & starken Bremsen
Die Rückleuchten bestehen beim Ceed GT und GT-line seit dem Facelift aus 48 wabenförmigen LED-Modulen. Sie sind aber mehr als ein optischer Blickfang, sie erweitern auch die Funktionalität: mit der sequenziellen Blinker-Funktion. Ein separates Blinklicht wird damit überfällig. Vorne hat Kia das Blinklicht mit dem Facelift ebenfalls in die LED-Hauptscheinwerfer integriert; gleich wie die LED-Nebelscheinwerfer. Wir bleiben bei der Optik. Optisch hebt sich das “GT”-Modell vom Rest außerdem durch: 18-Zoll-Leichtmetallfelgen im speziellem GT-Design und mit roten Nabenabdeckungen ab.
Der Kühler trägt im Topmodell zumal “Glanzschwarz” und rote Einsätze in Wabenform; die rot lackierten Bremssättel weisen die verstärkte Sportbremsanlage aus. Die vorderen Bremsscheiben haben beim “GT” einen Durchmesser von 320 Millimeter und sind 28 Millimeter stark. Das sind 15 bzw. 3 Millimeter mehr als bei den herkömmlichen Leichtmetallrädern. Aber bringt das überhaupt etwas? Ja, konkret einen um gut einen Meter kürzeren Bremsweg. Der gewöhnliche Ceed benötigt aus Tempo 100 ca. 34 Meter, bis er steht: ein ausgezeichneter Wert. Der Ceed GT steht jedoch schon nach 33 Metern.
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Feiner abgestimmtes Sportfahrwerk bringt mehr Dynamik
Die Optik des Kia Ceed GT passt; die Leistung des Motors ebenso. Fehlen noch die entsprechende Akustik und Dynamik. Erstere gewährleisten zwei Extras: die “Duplex”-Sportauspuffanlage mit aktiver Klappensteuerung und der elektronische Soundgenerator. Der Klang des Motors ist damit variabel: kernig sportlich oder samtig weich. An den Sound eines echten V6 oder V8 kommt der Generator jedoch nicht heran – doch an dieser Vorgabe scheitern selbst voll ausgebaute Kompaktsportler à la Golf R und Co.
Der Ceed GT hingegen ist eher als sportliche Kompaktlimousine konzipiert. Ein eigenes, exzellent abgestimmtes Sportfahrwerk gönnt sich der Kia seit der Modellpflege trotzdem. Unter der Leitung von Albert Biermann, dem einstigen Leiter der Kia-Sportmodell-Abteilung, wurden die essentiellen Fahrwerksparameter neu abgestimmt. Das Fahrwerk liegt zehn Millimeter tiefer, die Federn sind um ca. 10 bzw. 40 % steifer; die Stabilisatoren wurden ebenfalls verstärkt und das Stabilitätsprogramm entsprechend angepasst.
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Der GT profitiert besonders von den neuen Assistenten
Das Ergebnis überzeugt in puncto Dynamik und Stabilität – der Federungskomfort könnte allerdings etwas feiner sein; Adaptiv-Dämpfer sind nicht im Sortiment. Die serienmäßigen Sportsitze bieten mit ihren eleganten Veloursleder-Sitzbezügen jedoch viel Komfort und Halt; mit ihren roten Ziernähten sehen sie zudem gut aus. Gut zu Gesicht steht dem Innenraum des Ceed GT überdies das über 12 Zoll große digitale Cockpit; und der 10 Zoll große Touchscreen des Kia-Navigationssystems. Mit dem Facelift hat sich die Qualität der Grafiken und der Konnektivität verbessert.
Verbessert und erweitert hat Kia schließlich auch die Funktionalität der Assistenzsysteme. Neu ist zum Beispiel der Autobahnassistent, der das Lenken, Bremsen und Beschleunigen vielfach übernimmt. Im Ceed GT ist er serienmäßig am Werk. Auch die verbesserte Geschwindigkeitsregelanlage gehört im Topmodell zur Serienausstattung; sie arbeitet jetzt verstärkt mit dem Navi zusammen. Das Einparken übernimmt im Ceed GT ebenfalls ein Assistent, das intelligente Parksystem. Gut so, denn es wäre schade, würde das edle Blechkleid eine Delle abbekommen.
Technische Daten des Kia Ceed GT |
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PS-Anzahl: | 160 PS | max. 160 PS |
kW-Anzahl: | min. 118 kW | max. 118 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel | |
Verbrauch Benzin: | 4,6l km- 6,4l/100 km 4,6l-4,7l/ 100km | |
CO₂-Emission | 129 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab / Euro | |
Stand der Daten: | 31.08.2022 |
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Unser Fazit zum Kia Ceed GT
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 31.08.2022
Kia’s Kompaktmodell Ceed ist mittlerweile in einem halben Dutzend Varianten auf der Piste. Das sportliche Topmodell der Schräghecklimousine ist und bleibt der Ceed GT. Mit der Modellpflege schärft Kia das Exterieur-Profil gekonnt nach. Innen ziehen verbesserte Konnektivitäts-Extras und neue Assistenten ein. Das Fahrwerk wurde zudem dynamischer abgestimmt: da stimmt – abgesehen vom Fahrkomfort – alles zusammen. Bei MeinAuto.de legt der Ceed GT ab 27.449 Euro los – 24 % oder umgerechnet fasst 8.200 Euro unter dem Listenpreis.
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