Jeep Wrangler III Test (2016): Wahnwitzige Geländegängigkeit
Waschechte Geländewagen sind rar geworden in unserer Zeit, einer Epoche, in der so vieles weichgespült und verwässert wird. Das beste Beispiel: das SUV. Im Grunde weder Fisch noch Fleisch, trotzdem oder gerade deshalb wohl so erfolgreich. Der Jeep Wrangler hingegen, er pfeift auf die Mode, den Chic und den Kompromiss. Er macht sein Ding – seit gut 70 Jahren. In Deutschland gräbt aktuell der dritte, 2007 eingeführte Wrangler-Jahrgang die Felder um. Was er kann und was sich in den letzten Jahren getan hat, das klärt unser Test.
Wrangler-Design: kompromisslos schnörkellos
Wer wenig bis nichts auf die aktuellen Moden gibt, der hat einen Vorteil: er muss sich nicht alle paar Monde neu einkleiden. Der beste Beweis dafür ist der Jeep Wrangler. Im Wesentlichen sieht er heute so aus wie sein Urahn, der Willys MB aus dem zweiten Weltkrieg; auf jeden Fall aber fast gleich wie der erste Jeep Wrangler aus dem Jahre 1987.
Die Nase zieren die beiden typischen kreisrunden Scheinwerfer, zwischen ihnen sitzt der mächtige Kühlergrill mit seinen sieben Schlitzen – und rundum dominieren Kanten und kerzengerade Linien. Die Karosserie baut zwar auf der verbesserten JK-Plattform auf; sie kann sich aber nach wie vor nicht selbst tragen, sondern muss von einem Leiterrahmen gestützt werden. Selbstverständlich hat sich in den Jahrzehnten aber auch manches verändert – ganz beträchtlich z.B. die Abmessungen.
Der Jeep Wrangler 2007 ist fast einen halben Meter länger als der aus dem Jahr 1987 – und das in der zweitürigen Standardversion. Sie misst bei einem Radstand von 2,42 Metern exakt 4.223 Millimeter in der Länge. In der viertürigen Langversion namens „Unlimited“ zieht Jeep den Jeep noch einen halben Meter in die Länge: auf 4,75 Meter bei einen Radstand von 295 Zentimeter. Der verfügbare Stauraum bleibt mit 142 bis 430 Liter bzw. 498 bis 935 Litern jedoch winzig. Dass ein nur 3,5 Meter langer Suzuki Jimny mit 113 bis 830 Litern deutlich mehr Volumen bietet – von den modernen SUVs ganz zu schweigen -, scheint dem Wrangler aber egal zu sein. Das ein oder andere Zugeständnis an die Moderne macht aber auch er. Seit 2007 etwa offeriert er mit folgendem:
- eine Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber
- außerdem einen automatisch abblendenden Innenspiegel
- eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung
- eine Klimaautomatik (ab der „Sahara“-Ausstattung)
- ein Navi
- beheizte Ledersitze
- ein Hardtop
Motoren: Sparen können die anderen
Das Einsteigen macht einem der Jeep Wrangler trotz aushängbarer Türen und einem seitlichen Trittbrett aber weiter nicht leicht: ein guter halber Meter muss überwunden werden. Diese Mühen belohnt der Geländewagen mit einem klobig eingerichteten Innenraum, der jedoch gerade ob seiner vierschrötigen Art ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Mit dem dreiteiligen Hardtop wähnt man sich so für die nächste Sintflut gerüstet. Da letzteres abnehmbar ist, sollte auch das ein oder andere große Tier Platz finden. Stellt sich nur noch die Frage: wohin den Fluten entfliehen? Egal, können wir nach dem Test sagen, solang der Weg nicht über Asphalt führt. Mit allen anderen Terrains wird der Jeep Wrangler nämlich spielerisch fertig. Bewegt wird er dabei entweder von einem 3,6 Liter großen VW-Benziner mit 284 PS und 347 Nm bei 4.300 Touren; oder einem 2,8 Liter Common-Rail-Diesel mit 200 PS und 410 Nm (2.600 – 3.200 U/min), den man bei VM Motori in Italien zukauft.
Der Preis für beide Antriebe ist derselbe, Unterschiede gibt es freilich in den Fahrleistungen und im Verbrauch. Die verschiedenen Getriebearten sind mit dem Modelljahr 2016 indessen passé. Beide Motoren übertragen ihre Kraft nunmehr ausschließlich über die 5-Stufen-Automatik von Mercedes-Benz. Die ist zwar praktisch und bequem, treibt aber den Verbrauch noch weiter in die Höhe. So genehmigt sich bereits der Diesel, der den Jeep in 11,1 Sekunden auf Tempo 100 und maximal auf 170 Sachen beschleunigt, 8,1 Liter (213 g CO2) nach Norm und fast zehn Liter im Test. Der Benziner, der 180 km/h in der Spitze macht und für den 0-100-Sprint knapp 8 Sekunden braucht, genehmigt sich sogar 11 Liter (256 g) gemäß NEFZ und gut 13 Liter im Test.
Fahrverhalten: der Wrangler braucht das Gelände
Das ist aber insofern nur von geringer Bedeutung, da der Jeep Wrangler nicht wirklich für lange Ausfahrten auf der Straße taugt. Bei vollem Tempo rappelt und zappelt es im Cockpit, dass die alten Knochen nur so scheppern. Die Schraubenfedern, die in der dritten Generation die Blattfedern ersetzen, ändert an der mäßigen Straßenlage wenig. Solange man aber gemächlich unterwegs ist, fährt sich der Jeep wie ein kleiner Lkw mit ESP und Überrollschutz.
Wo der Wrangler indessen eigentlich zu Hause ist, zeigen Kennwerte wie die folgenden:
- Böschungswinkel vorne 38,4 Grad
- Böschungswinkel hinten 31,3 Grad
- Watttiefe 762 Millimeter
- Bodenfreiheit knapp 26 Zentimeter
Der Jeep Wrangler gehört ins Gelände. Dort kann sich auch der zuschaltbare Allradantrieb voll entfalten, den es in zwei Varianten gibt.
- In der „Sahara“-Ausstattung ist das „Command-Trac“-Allradsystem mit einer Geländeuntersetzung von 2,7:1 verbaut. Bereits mit ihm ist dem Jeep kaum ein Hang zu steil.
- Wer den Wrangler hingegen für den Hardcore-Offroad-Einsatz vorsieht, der sollte zur „Rubicon“-Ausstattung und deren „Rock-Trac“-Allradsystem mit 4:1 Untersetzung greifen. Bei ihm sorgen verstärkte Achsen, ein elektronisch entkoppelter Frontstabilisator und zwei sperrbare Achsdifferentiale für eine wahnwitzige Geländegängigkeit.
Fazit zum Jeep
Der Jeep Wrangler bleibt sich auch in der jüngsten Generation treu. Er ist kein Auto für Halbschuhtouristen und Wochenend-Abenteurer, sondern ein rassiger Geländewagen für Haudegen. Bei MeinAuto.de gibt es ihn ab 32.364 Euro, i.e. rund 22,6% bzw. fast 9.300 Euro unter dem empfohlenen Verkaufspreis.
Aktuell führen wir übrigens keine Jahreswagen oder EU-Reimporte, sondern ausschließlich deutsche Neuwagen zu günstigen Preisen und hohen Rabatten. Unter anderem etwa auch Geländewagen wie den Suzuki Jimny ab 12.476 Euro und 24,4%, den Toyota Land Cruiser ab 33.475 Euro und 18,8%; oder den SUV Seat Ateca ab 19.990 Euro. Darüber hinaus finden Sie bei uns mehrere attraktive Optionen der Finanzierung, zum Beispiel einen zinsgünstigen Autokredit oder unser äußerst interessantes Autoleasing.