Ford Mondeo Hybrid Test: das Beste aus zwei Welten?
Eine beeindruckende Leistung gepaart mit einem geringen Verbrauch und niedrigen Schadstoffemissionen – und das alles verpackt in ein aufregendes Design. So beschreibt Ford selbst den Mondeo Hybrid. Kling gut – ob es aber auch gut genug ist, um gegen den hybriden Platzhirsch Toyota Prius oder den nagelneuen VW Passat GTE anzukommen? Wir haben es getestet.
Hybridantrieb: herkömmlicher E-, ungewöhnlicher Benzinmotor
Die treibende Kraft hinter bzw. im Mondeo Hybrid ist, wenig überraschend, ein ungleiches Pärchen. Zum einen werkelt da ein Elektromotor, der seine Energie aus einer 42 Kilo leichten, 1,4 Kilowattstunden großen Lithium-Ionen-Batterie geliefert bekommt. Bei niedrigem Tempo oder auf kurzen Strecken übernimmt er allein den Antrieb des stattlichen Mittelklasseschiffs. Wenn es schneller oder weiter gehen soll, dann packt zum anderen ein Zweiliter-Benziner mit an. So weit, so gewöhnlich. Der Benziner selbst aber ist nicht alltäglich, denn er läuft – so wie bspw. der im Prius auch – im Atkinson-Kreisprozess. Bei dem kann der Hub der Kolben und mit ihm die Verdichtung verändert werden. Die Idee dahinter: Herkömmliche Benzinmotoren könnten bei Teillast mit deutlich höheren Verdichtungen arbeiten als bei Volllast. Unter der entzündet sich ein zu stark verdichtetes Benzin jedoch gerne selbst, weshalb die Verdichtung auf die Vollast optimiert werden muss. Lässt sie sich wie beim Atkinson-Zyklus variieren, verbessert das den Wirkungsgrad des Motors insbesondere im häufig genutzten Teillastbereich: und der Verbrauch sinkt.
Allerdings muss dieser Vorteil mit einer ungewöhnlichen akustischen Einlage bezahlt werden – und die ist nicht unbedingt von unterhaltender, sondern eher von störender Natur. Jedes Mal, wenn wir voll aufs Gas steigen, heult der Benziner auf wie ein einsamer Wolf; und er jammert auch noch eine Weile weiter, wenn wir schon vom Gas gegangen sind. Dieses Aufheulen ist indes kein Mangel in der Ausführung, es ist die Eigenart des Atkinson-Kreisprozesses. Mit ihm fehlt es dem Motor an Drehmoment, weshalb es für eine normale Beschleunigung mehr Drehmoment braucht: und/oder die Unterstützung eines Zusatzmotors wie des Elektroantriebs. Diese Unterstützung hat er im neuen Ford Mondeo Hybrid, weshalb der auch so beschleunigt, wie man es von einem Mittelklasseauto mit einer Gesamtleistung von 187 PS und 173 Nm erwarten darf: 9,2 Sekunden etwa dauert der Antritt aus dem Stand auf Tempo 100. Bei der Höchstgeschwindigkeit fehlen dann aber doch einige Stundenkilometer – bei Tempo 187 ist Schluss.
Niedriger Verbrauch geht auf Kosten des Kofferraums
In puncto Topspeed und Motorenakustik verlangt der Mondeo Hybrid vom Lenker also Nachsicht. Kann er das mit einem überzeugenden Verbrauch wieder wett machen? Nur bedingt, würden wird sagen. 4,2 Liter verspricht Ford im Mittel (99 Gramm CO2), sogar nur 2,8 im reinen Stadtverkehr. Leider konnten wir diese Werte im Test nicht bestätigen: Wir brauchen knapp 5 Liter in der Stadt und fast 6 Liter im Mittel. Für 187 PS Systemleistung ein guter, aber wahrlich kein überragender Wert. Einige mögen es zudem als weitere Einschränkung empfinden, dass der Mondeo Hybrid kein Plugin-Hybrid ist wie zum Beispiel der neue VW Passat GTE. Der Akku kann also nicht über die Steckdose geladen werden. Die Energie bezieht er ausschließlich vom Benzinmotor und vom Bremsvorgang – immerhin 90% der beim Verzögern eingesetzten Energie landen im Akku Energie.
Da wir uns nun schon so intensiv mit der Batterie beschäftigen, können wir auch gleich auf ein weiteres Detail zu sprechen kommen, dass das hybride Vergnügen trübt: dem Sitz des Akkus. Er wurde nämlich so unglücklich positioniert, dass zum einen das Kofferraumvolumen von 541 auf 383 Liter schrumpft; ein VW Passat GTE bringt bspw. 586 Liter unter und selbst ein 40 Zentimeter kürzerer Prius 445. Zum anderen kann der verfügbare Platz nicht gut genutzt werden. Eine Stufe mitten im Gepäckraum, die der Batterie geschuldet ist, macht das Verstauen sperriger Gegenstände zu Geduldsaufgabe, wenn nicht geradezu unmöglich.
Souveränes Straßenlage und höchste Sicherheit
Der Hybridmotor macht den Ford Mondeo also zwar sparsam, er verlangt dem Fahrer allerdings auch viel guten Willen ab. Beim Fahrwerk ist der Kompromiss jedoch rundum gelungen: der Mondeo ist komfortabel und trotzdem agil abgestimmt, bereits ohne die adaptiven Dämpfer. Auch in Bezug auf die Sicherheit geht Ford wie gewohnt keine faulen Kompromisse ein. Neben der ausgezeichneten Fahrstabilität und den guten Bremsen sorgen zahlreiche innovative Assistenten für ein gutes und sicheres Gefühl. Und wie sieht es mit dem Platz für die Insassen aus? Den gibt es im neuen Mondeo reichlich, sowohl hinten im Fond wie auch vorne im neu geordneten und jetzt übersichtlicheren Cockpit.
Fazit: Der neue Ford Mondeo Hybrid wird seine Käufer finden – er wird sie aber wohl nicht in Scharen von der Konkurrenz abwerben. Dafür ist das Konzept in der Ausführung mit zu vielen Kompromissen behaftet – vom Motorengeräusch bis hin Kofferraum. Der Preis allerdings ist kompromisslos. Bei MeinAuto.de startet der hybride Mondeo bei 28.979 Euro, das sind rund 19,5% bzw. 6.800 Euro weniger als beim herkömmlichen Händler. (nau)
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