Ford Fiesta 1.6 TDCi Test: ein Fest für Dieselfreunde?
Nach dem VW Polo und dem Opel Corsa ist der Ford Fiesta der meistverkaufte Kleinwagen Deutschlands. Da der Kunde König ist, muss Ford also einiges richtig machen mit seinem Kleinwagenklassiker, der mittlerweile stolze sieben Generationen zählt. Wir haben den im Januar 2013 runderneuerten Fiesta mit dem 95 PS starken 1.6 TDCi kombiniert und uns im Test auf die Suche nach dem Erfolgsrezept gemacht.
Turbodiesel – elastischer und leiser
Zutat Nummer eins des Fiesta-Erfolgsrezepts ist zweifellos die gut bestückte Motorenpalette, die im Zuge der Modellpflege von B bis D mit neuen Antrieben bestückt wurde. Unter den Benzinern finden sich dabei nicht nur die vielgerühmten Downsizing-EcoBoost-Turbomotoren mit drei und vier Zylindern, sondern auch zwei Einliter-Sauger mit 3 Zylindern. Bei den Dieselaggregaten macht jetzt ein 1.5 TDCi mit 75 PS den Anfang; der von uns getestete 1.6 TDCi ist mit seinen 95 PS und 200 Nm Spitzendrehmoment der Topdiesel. Er lässt den kleinen Stadtflitzer zwar nicht zu einem Sprintwunder á la Usain Bolt werden, aber er erlaubt den Ausflug auf die Autobahn ohne das große Zittern.
Mit dem Top-Turbodiesel benötigt der Fiesta bspw. 11,7 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h, wobei er weit weniger Radau verursacht als sein Vorgänger. Noch besser macht sich er sich bei unseren Zwischensprint-Versuchen im 5. Gang des gut abgestimmten und knackig zu schaltenden Fünfgang-Getriebes. In 11 Sekunden kann er das Tempo von 60 auf 120 km/h verdoppeln, bei 181 km/h ist dann Schluss. Ebenfalls verbessert zeigt sich der Verbrauch: nahm sich der 1.6 TDCi vor der Modellpflege im Mittel noch rund 6 Liter aus dem Tank, sind es jetzt im Schnitt 5,3 Liter.
Träger Sparmotor, quirliges Fahrwerk
Doch der Turbo-Diesel kann es noch sparsamer – und zwar in Verbindung mit Fords Spritspartechnologie „ECOnetic“, die mit Hilfe einer verbesserten Aerodynamik, eines verringerten Rollwiderstandes und diverser Motor-Modifikationen die Effizienz erhöht. Der Durchschnitts-Verbrauch sinkt damit um weitere 0,3 Liter, allerdings verliert der Diesel deutlich an Schwung und Vielseitigkeit, ist er als Spritsparmeister doch lediglich in der Trend-Ausstattungsvariante zu haben.
Der Verlust an Bewegungsdrang ist vor allem deshalb zu bedauern, weil der kleine Fiesta ein ausgesprochen quirliges und agiles Auto ist. Fords-Fahrwerksingenieure erweisen sich hier wieder einmal als Meister ihres Faches und schaffen den immer gesuchten, aber so selten gefundenen Kompromiss aus straffer Abstimmung und komfortabler Federung. Dank des gelungenen Kompromisses und des mitteilungsfreudigen Ruders lässt sich der Fiesta auch spielerisch durch engen Gassen und geschwungene Landstraßen steuern. Damit wäre Zutat Nummer zwei der Fiesta-Erfolgsrezeptur dingfest gemacht.
Viel Platz, viel Verwirrung & starke Ausdauer
Gutes Aussehen ist eine weitere Eigenschaft, die der Beliebtheit meist nicht abträglich ist. Die Modellpflege hat dem Fiesta diesbezüglich einige sichtbare Aufwertungen beschert: an der Front glänzt nun ein chromdekorierter, trapezförmiger Kühlergrill, die Motorhaube hat mehr Profil und die Scheinwerfer haben einen kecken Schnitt. Alles in Allem ist der Fiesta stromlinienförmiger, jugendlicher geworden. Da wir aber weit mehr Zeit mit dem Fahren als mit dem Betrachten unserer Autos zubringen, zählt am Ende aber, wie der Wagen eingerichtet ist.
Der erste Eindruck beim Fiesta lautet: für einen Kleinwagen ist er sehr großzügig möbliert, so großzügig, dass selbst Erwachsene Passagiere auf der Rückbank angenehm Platz finden. Der um einige Zentimeter längere Renault Clio bietet hier ebenso wie der ungefähr gleichlange Citroen C3 um einiges weniger Platz. Woher dieser Platzvorteil im Fiesta kommt, wird dann beim Einschlichten der Koffer klar. Ford hat sich offenbar entschieden, den verfügbaren Raum eher den Fahrgästen als dem Reisegepäck anzubieten. So kommt der Fiesta mit einem vergleichsweise kleinen Kofferraumvolumen von 290 bis 947 Litern daher. Ähnlich knausrig ist hier mit 280 bis 959 Litern der VW Polo, deutlich großzügiger der C3 mit 300 bis 1.000 und der Clio mit gar 300 bis 1.146 Litern.
Dass Ford im Fiesta den Focus auf Lenker und Insassen legt, unterstreichen die wohl geformten und wohl gepolsterten Sitzmöbel – und die verbauten hochwertigeren Materialien. Beim Versuch, den Fiesta rasch und problemlos zu bedienen, erhält die Theorie vom Fahrer-Focus jedoch einen Knacks. Das Bedienverwirrspiel mit mehrfach belegten und teils unbeschrifteten Knöpfen setzt sich auch im modellgepflegten Fiesta fort. Positiv wirkt sich diese Verwandlungsresistenz hingegen bei der Standfestigkeit aus, denn hier setzt auch der neue Fiesta den Maßstab in der Kleinwagenklasse.
Fazit: Die Zutaten zum Erfolgsrezept des Ford Fiesta sind vielfältig und reichen vom durchzugsstarken, sparsamen Diesel bis hin zum großzügigen Raumangebot und dem agilen Handling. Kleine Mängel wie die unübersichtliche Bedienung können dem Erfolg offenbar nichts anhaben, wohl auch wegen des günstigen Preises. In der Topausstattung Titanium gibt es den fünftürigen Ford Fiesta 1.6 TDCi auf MeinAuto.de etwa schon ab 18.445 Euro und 23,25% Rabatt. Die Basisversion Ambiente kostet gar nur 8.853 Euro. (nau)
Auf MeinAuto.de finden Sie aktuell dabei ausschließlich deutsche Neuwagen, EU-Fahrzeuge gibt es nicht – dafür viele preiswerte Alternativen zum Fiesta wie den Renault Clio ab 10.349 Euro und 23,8%, den Citroen C3 ab 9.552 Euro; oder den neuen VW Polo ab 10.275 Euro und 20,3% Rabatt.
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