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BMW X4 im Test (2021): Gelingt das Facelift fürs das X3-SUV-Coupé?

Am Erfolg der SUV-Coupés hat BMW einen gewichtigen Anteil. Das erste Sport Activity Coupé (SAC) – so die BMW-Eigenbezeichnung – kam 2008 auf den Markt: der X6. Seit 2014 gibt es das SAC wahlweise eine Nummer kleiner und günstiger: als schnittigen X3-Bruder X4. 2018 übernahm die zweite Generation, seit Juni 2021 ziert sie eine Modellpflege. Ob sie dem Mercedes GLC Coupé & Kollegen das Fürchten lehrt? Ein Testbericht.

Inhalte des Testberichts zum BMW X4:

  1. Zum Testbericht
  2. Technische Daten (als Tabelle)
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Unser Fazit mit Sternebewertung

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© BMW

X4 2021: spezifische BMW-Niere

SUV-Coupés verbinden das Praktische mit dem Vergnügen, sagen die Hersteller. Sportlicher als herkömmliche SUVs sind die schnittigen Schwestermodelle in jedem Fall. Bei den praktischen Tugenden verlangt der sportliche Schnitt seinen Tribut. Die Sitzposition bleibt zwar angenehm hoch, aber: im Fond schwindet die Kopffreiheit und die Aussicht nach hinten verschlechtert sich; die Ladekante wandert zumal gern noch höher. Zu stören scheinen diese Eigenheiten kaum jemanden. SUV-Coupés sind der Renner – und wenn wir uns den neuen BMW X4 so ansehen: Wunder ist es keines.

Im Vergleich mit dem SAC wirkt das SAV, das Sport Activity Vehicle X3, wie ein grober Klotz. Dabei teilen sich die zwei neben der Technik auch die meisten Design-Elemente. Daran hat die jüngste Modellpflege nichts geändert. Die überarbeitete Frontpartie z.B. ist – bis auf eine Ausnahme – identisch. Die Ausnahme ist die BMW-Niere, die beim X4 wie bei den anderen Sportmodellen des Hauses jetzt mit einem maschenartigen Design verziert ist (“Mesh”-Niere). Die anderen Modifikationen erfolgen beim X3 und X4 aber im Gleichschritt. Die Niere wird bei den neuen Modellen von einem einteiligen Rahmen eingefasst und von ausgedehnteren, in Wagenfarbe lackierten Flächen gesäumt.

Noch schärfere Scheinwerfer für den BMW X4

Die auffälligste Änderung betrifft an der Front die Scheinwerfer. Sie bauen einen Zentimeter niedriger und leuchten intensiver. Für die höhere Leuchtkraft ist die modernisierte Lichttechnologie verantwortlich. Beim X4 verbaut BMW die adaptiven Voll-LED-Scheinwerfer mit Matrix-Funktion nun ab Werk. Die Matrix-Funktion erlaubt eine besonders genaue und individuelle Ausleuchtung der Straße. Die bisher ausgelagerten Nebelscheinwerfer können entfallen – ihre Funktion übernimmt das Schlechtwetterlicht.

Wer will, kann mit dem neuen Laserlicht noch weiter – konkret 650 Meter – in die Ferne blicken: nur eine Glaskugel sieht weiter voraus. Der Preis für die Séance erscheint mit 2.850 Euro jedoch happig; das Innovationspaket enthält aber noch andere besondere Extras – zu denen später mehr. Wir bleiben bei den Designänderungen. Definitiv anders gestaltet als beim X3 ist beim X4 die Heckpartie: die ab der C-Säule stark abfallende Dachlinie ist das optische Markenzeichen eines SUV-Coupés. BMW spricht von einem “dynamischer Heckabfluss” – ein Ausdruck, der dem modifizierten Heck nicht gerecht wird.

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© BMW

X4 mit mehr „X-ness“

Dank der flacheren und breiteren Heckleuchte, dem erhöhten Anteil lackierter Flächen und den prominenter hervortretenden Reflektoren ist das Heck für uns der optische Höhepunkt des neuen X4; stärker noch als bisher. Besonders gut kommt er in der neuen, exklusiv dem X4 vorbehaltenen Metallic-Lackierung “Piemontrot”, zur Geltung. Die neue Sonderlackierung “Frozen Deep Grey metallic” hat auch etwas – lediglich die Exklusivität fehlt ihr; sie ist im X3-Farbsortiment ebenfalls vertreten. Da wir gerade beim Sortiment sind: Das ist mittlerweile so umfangreich geworden, dass die Auswahl teils zur Qual wurde.

BMW hat beim Facelift darauf reagiert und Struktur wie Umfang des Angebots vereinfacht bzw. reduziert. Das Angebot ist tatsächlich übersichtlicher geworden. Ein Indiz: Die Preisliste zählt jetzt sieben Seiten weniger; die Sonderausstattungen wurden um ein Drittel gestutzt. Die Reduktion soll dennoch mit einem Mehr einhergehen: namentlich mehr “X-ness”. “X-ness”? Das ist eine Wortkreation der BMW-Marketing-Abteilung, die auf den Offroad-Charakter der X-Modelle anspielt. Auch der X4 soll sportlich und geländetauglich aussehen. Doch wie sieht es mit der realen Geländetauglichkeit aus?

Motoren-Update: Mild-hybrid-System jetzt auch für die drei Benziner

Der BMW X4 ist zwar nach wie vor kein außergewöhnlich guter Kraxler. Aber er weiß sich im Gelände zu bewegen, wenn er muss. Der intelligente Allradantrieb xDrive gehört bei allen Motoren zur Serienausstattung – wie die 8-Gang Steptronic Automatik. Apropos Motoren: Die sind dem Facelift vollständig elektrifiziert worden. Bei den Dieselmotoren ist das Mild-Hybridsystem seit 2020 Standard, bei den drei Ottomotoren ist es neu. Kern des 48-Volt-Systems ist der 48-Volt-Startergenerator.

Er greift den Benzinern unter die Arme, wenn der Fahrer von ihnen maximale Leistung fordert: mit einem elektrischen Boost im Wert von 11 Pferdestärken. Außerdem ist er dazu da, möglichst viel Energie zu rekuperieren. Gespeichert wird diese in einer kleinen 48-Volt-Batterie; genutzt fürs Bordnetz und für Spritsparfunktionen wie das Segeln. Nach wie vor aber fällt uns der Verbrauch zu hoch aus: neun bis zehn Liter im Durchschnitt sind nicht mehr zeitgemäß. Eine tiefgreifendere Elektrifizierung könnte da Abhilfe schaffen: der Plug-in-Hybridantrieb wird aber weiterhin nur für den X3 angeboten.

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© BMW

X4 2021: ein Plus an Komfort und Alltagstauglichkeit

In Bezug auf die Leistung und Dynamik sind die sechs Motoren des X4 jedoch über jeden Zweifel erhaben. Um den Schwung mitnehmen zu können, spendiert BMW dem SUV-Coupé das Sportfahrwerk erneut frei Haus. Das Fahrwerk mit Stoßdämpfern, die sich automatisch den Straßenverhältnissen anpassen, kostet weiterhin 600 Euro extra. Der Aufpreis ist moderat – vor allem in Anbetracht des Gewinns. Das dynamische Sport-SUV-Coupé gewinnt mit den adaptiven Dämpfern merklich an Komfort – und Alltagstauglichkeit. An der mangelt es dem Innenraum des X4 keineswegs, bereits ab Werk.

Das 4,75 Meter lange Modell verstaut 525 bis 1.430 Liter im Heck –  ein wenig mehr als bspw. das zwei Zentimeter kürzere Mercedes GLC Coupé (500 bis 1.400 Liter). Auch der Fahrer und seine Passagiere werden mit reichlich Freiraum bedacht. Besonders wendig ist der X4 mit einem Radstand von gut 12 Meter allerdings nicht. Dafür ist er mit dem Facelift noch digitaler, sicherer und komfortabler geworden; die Vernetzung wurde außerdem vertieft. Für mehr Komfort ist bspw. die serienmäßige 3-Zonen-Klimaautomatik verantwortlich.

Tief vernetzt im Innenraum

Das neue, jetzt cloudbasierte Navigationssystem “BMW Maps” soll schneller arbeiten und die Eingabe sowie Zielfindung vereinfachen. Unser Test scheint diese Verbesserungen zu bestätigen. Wie wertvoll die Verbesserungen sind, lässt sich aber nur in echten Stresssituationen gebührend testen: für eine Stippvisite Neapels war aber leider keine Zeit. Dass die neue Mittelkonsole mit ihrem modifizierten Bedienfeld die Bedienung vereinfacht, wird indessen unmittelbar klar; ebenso wie der bessere Sitzkomfort der Sportsitze aus der jüngsten “Sensatec”-Serie.

Sie kosten allerdings extra; gleich wie die bereits erwähnten Laser-Strahler. Als Teil des Innovationspaketes bringt das Laserlicht zusätzliche Extras, u.a. das Head-up-Display und den “Driving Assistant”. Letzterer erhält seine Updates jetzt “over the air” und bleibt so stets auf dem neuesten Stand; das gilt auch für die optionale Tiefenintegration des Amazon-Sprachassistenten “Alexa”. Diese vernetzte Digitalisierung hat ihre Vor- und Nachteile; zu letzteren zählen die Sicherheits- und Überwachungsproblematik. Mit einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal lässt sich das Problem im X4 aber schnell aus der Welt schaffen.

Technische Daten des BMW X4

PS-Anzahl: min. 184 PS max. 360 PS
kW-Anzahl: min. 135 kW max. 265 kW
Antriebsart: 4×4-Antrieb
Getriebeart: Automatik mit manuellem Modus
Kraftstoffart: Benzin oder Diesel
Verbrauch (kombiniert) Benzin: min. 7,5 l/100km max. 8,7 l/100km
Verbrauch (kombiniert) Diesel: min. 5,7 l/100km max. 6,6 l/100km
CO2-Emission: min. 149 g/km max. 199 g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 55.000 Euro
Stand der Daten: 22.09.2021

Konkurrenzmodelle

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Fazit zum BMW X4 Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Das Facelift des BMW X4 schärft dessen Optik und dessen Sinne. Die Optik profitiert von der neuen BMW-Niere, der modifizierten Front und den frischen Farben. Die Sinne werden von den verbesserten Scheinwerfern und den neuen Assistenten geschärft. Die ausgedehnte Vernetzung sorgt dafür, dass die Sinne scharf bleiben. Die Mild-Hybridisierung der Benziner bringt allerdings nicht den erhofften Spareffekt. Bei MeinAuto.de startet der geliftete X4 ab 42.437 Euro: 24 % oder umgerechnet fast 13.100 Euro günstiger als beim Hersteller.

4 von 5 Punkten

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