Verkehrsgerichtstag: Gibt es bald eine Meldepflicht für ältere Autofahrer?

Könnte es passieren, dass alte und kranke Autofahrer in Zukunft meldepflichtig werden? Dieses Vorhaben wird auf dem Verkehrsgerichtstag besprochen.

© Andrea Piacquadio (Pexels)

Automobilverbände sind dagegen

Schon vor dem Verkehrsgerichtstag sprechen sich die Automobilverbände gegen eine Meldepflicht von fahrungeeigneten Personen durch Ärzte aus, da es schon jetzt Möglichkeiten für Ärzte gebe, Hinweise an Fahrerlaubnisbehörden weiterzugeben. Im Gegenzug befürwortet der Automobilclubs wie der ADAC allerdings einen regelmäßigen freiwiligen Seh- und Reaktionstests für die immer älter werdende Gesellschaft.

Ältere Autofahrer seien in der Lage, Leistungseinbußen selbstständig durch vorsichtigeres Fahren oder Verzicht bei Dunkelheit auszugleichen. Das geht aus aktuellen Untersuchungen hevor. Zudem seien Senioren rein statistisch eher unterproportional an Verkehrsunfällten beteiligt, so der ADAC.

Wer sich unsicher ist kann freiwillig auf Rückmeldefahrten zurückgreifen. Ein Experte analysiert dabei die Stärken und Schwächen während des Fahrens und wertet die Fahrt aus. Angeboten werden solche Fahrten ab 50 Euro.

Möglicher Vertrauensverlust?

Laut ADAC könnte es zu Problemen führen, wenn eine Meldepflicht eingeführt wird. Es könnte dem Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten schaden und dazu führen, dass Patienten ihre Beeinträchtigungen nicht offen schildern. Zudem würden Hör- und Sehtests nicht ausreichen, dem ADAC zufolge müsse es weitere Tests zum Konzentrationsvermögen oder der Reaktionsgeschwindigkeit geben.

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