Monocam: Blitzer-Jagd auf Handy-Sünder am Steuer

In Rheinland-Pfalz wurde erfolgreich ein Pilotprojekt mit dem Handy-Blitzer Monocam durchgeführt, das auf das ganze Bundesland ausgeweitet werden soll. Das System erkennt Fahrer, die am Steuer ihr Smartphone oder Tablet nutzen und macht automatisch Fotos, die von geschulten Polizisten ausgewertet werden.

© Rijdende Redactie (Shutterstock)

Ablenkungsverstöße deutlich reduziert

Durch den Einsatz des Handy-Blitzers konnte die Zahl der Ablenkungsverstöße um mindestens die Hälfte reduziert werden. Während des Tests wurden 327 Ablenkungsverstöße erfasst und Bußgelder verhängt. Autofahrer hatten gegen die automatisierte Kontrolle geklagt, das Amtsgericht Trier hat jedoch entschieden, dass das Interesse der Allgemeinheit an der Verfolgung und Sicherheit des Straßenverkehrs schwerer wiegt als das Recht auf informationelle Selbstbestimmung.

Das Monocam-System erkennt in einem Livestream, wenn ein Pkw- oder Lkw-Fahrer zum Smartphone oder Tablet greift und macht dann automatisch ein Foto vom Autofahrer. Die Bilder werden anschließend von geschulten Polizisten an einem mit der Kamera verbundenen Computer ausgewertet, nur eindeutige Verstöße werden gespeichert und bestraft. Ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro und ein Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg müssen von Fahrern gezahlt werden, die mit dem Handy am Steuer erwischt werden.

Flächendeckener Einsatz in Rheinland-Pfalz geplant

Während des Pilotprojekts wurden die Kameras auf Brücken platziert, um den Verkehrsfluss in Echtzeit kontrollieren zu können. Der Datenschutzbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz hatte dem Pilotversuch zugestimmt, aber auch vor möglichen Klagen gegen das Vorgehen der Polizei gewarnt. Das Amtsgericht Trier hat jedoch entschieden, dass die Beweise für unerlaubte Handynutzung am Steuer verwertet werden dürfen, da das Interesse der Allgemeinheit an der Verfolgung und Sicherheit des Straßenverkehrs schwerer wiegt als das Recht auf informationelle Selbstbestimmung.

Die Monocam soll nun in Rheinland-Pfalz flächendeckend eingesetzt werden. Eine gesetzliche Grundlage wird im Jahresverlauf 2023 geschaffen, um den Dauerbetrieb zu ermöglichen. Zehn Geräte sollen dafür nötig sein. Autofahrer sollten darauf achten, ihr Handy während der Fahrt nicht zu nutzen, da sie ansonsten mit einem Bußgeld und einem Punkt im Fahreignungsregister rechnen müssen.

CarCoach-Hinweis:

Das droht Dir mit Handy am Steuer

Das Benutzen eines Handys am Steuer ist in Deutschland während der Fahrt gesetzlich verboten und kann zu Strafen führen. Im Einzelnen können folgende Sanktionen verhängt werden:

• Handynutzung am Steuer: 100 Euro Bußgeld + 1 Punkt in Flensburg
• Nutzung mit Gefährung: 150 Euro Bußgeld + 2 Punkte in Flensburg + 1 Monat Fahrverbot
• Nutzung mit Sachbeschädigung: 200 Euro Bußgeld + 2 Punkte in Flensburg + 1 Monat Fahrverbot

Zudem können bei einer Unfallbeteiligung die Konsequenzen härter ausfallen, wenn das Telefonieren oder das Schreiben von Textnachrichten am Steuer als Unfallursache festgestellt wird. Es können dann auch strafrechtliche Konsequenzen drohen, wie beispielsweise eine Geld- oder Freiheitsstrafe.

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