Mercedes Citan II im Test: Ist der neue Small Van ein echter Benz?
Den Vito und Sprinter – den großen und mittelgroßen Kleintransporter – entwickelt Mercedes selbst. Beim kleinsten Nutzfahrzeug, dem Small Van Citan, sind die Stuttgarter eine Kooperation mit Renault eingegangen. Bei Generation I war die Zusammenarbeit wenig erfolgreich: zu wenig Benz, lautete die Hauptkritik. In der gerade lancierten II. Generation soll mehr Benz im Citan stecken. Wir überprüfen das im Test mit dem Citan Kastenwagen.
Inhalte des Testberichts zum Mercedes Citan Kastenwagen:
© Mercedes
Neuer Mercedes Citan: gleiches Muttermodell – aber mehr Eigenständigkeit
Die erste Baureihe des Citan nannte Mercedes intern W415; die zweite kursiert unter der Bezeichnung W420. Gemeinsam ist den beiden, dass die technische Basis nicht von Mercedes selbst entwickelt wurde. Der Renault-Konzern ist für sie verantwortlich. Die erste Citan-Generation stammte vom Kangoo II ab – der zweite Citan zweigt vom dieses Jahr erschienen Kangoo III ab. Mercedes ist mit dieser Vorgehensweise nicht allein; Nissan baut den Kangoo zum Nissan NV200 um. Die grundsätzlichen Verwandtschafts-Verhältnisse wären damit geklärt. Somit können wir uns der Frage zuwenden, wie Mercedes den Kangoo in einen echten Benz verwandelt möchte.
Das Wort “umbauen” will Mercedes nicht mehr hören: das ging bei der ersten Generation schief. Sie wurde nie ein wirklicher Mercedes – und entpuppte sich folglich als Flop. Der Mercedes Citan II, versichern die Verantwortlichen, sei mehr als bloß ein “umgelabelter” Renault Kangoo. Die Stuttgarter haben – bei der Entwicklung des Designs, der Ausstattung und der Abstimmung – proaktiv mitgewirkt. Die Arbeit soll auch nach der Markteinführung weitergehen. Der Citan wird bald als Hochdachkombi T-Klasse erscheinen; er soll optisch noch um einiges eigenständiger gezeichnet sein.
Citan Kastenwagen ist in Länge und Breite gewachsen
Zurück zu den Nutzfahrzeugen. Bei den Small Vans bleibt es bei zwei Varianten: dem Citan Tourer zur Personen- und dem Citan Kastenwagen zur Warenbeförderung. Wir nutzen das kastenförmige Nutzfahrzeug für den ersten Test. Gleich auf den ersten Blick fällt auf: Der Kasten ist gewachsen. Wie der Renault Kangoo legt auch der Mercedes Citan in der Länge knapp zwanzig Zentimeter zu und misst jetzt 450 Zentimeter. Die Achsen stehen 272 Zentimeter auseinander – ebenfalls ein Plus gegenüber dem Vorgänger. Apropos Vorgänger.
Der Citan I wurde in drei Längen gebaut – der neue Citan wird in zwei Längen angeboten werden. Die Variante mit langem Radstand will Mercedes im Laufe des kommenden Jahres nachreichen. Im Test fahren wir den Citan mit normalem Radstand. Dessen Laderaum offeriert eine Ladefläche von 2,35 m²: zwei Euro-Paletten können also problemlos hintereinander eingestellt werden. Das maximale Laderaumvolumen beziffert Mercedes mit 2,9 m³. Der Vorgänger verstaute mit 3,1 m³ etwas mehr und gleichviel wie der neue VW Caddy Cargo.
© Mercedes
Großer, praktischer Laderaum – aber ohne übergroße Schiebetür des Kangoo
Interessanterweise kann auch der baugleiche Renault Kangoo Rapid einige Kubikzentimeter mehr verstauen: konkret 3,3 m³. Sehen wir uns die Abmessungen an, ist sein Laderaum aber praktisch gleich groß wie der des Citan. Die Länge bis zur fixen Trennwand misst 181 Zentimeter – bei der flexiblen Variante samt schwenkbarem Gitter und umklappbarem Beifahrersitz sind es 305 Zentimeter: praktisch für sperriges Ladegut. Hoch ist der Kasten 122, breit bis zu 157 Zentimeter; zwischen den Radkästen sind 1,24 Meter Platz. In einem Punkt sticht der neue Citan das Muttermodell aus. Mercedes positioniert die Ladekante einen Zentimeter tiefer, auf 59 Zentimeter.
Von dieser angenehmen Ladehöhe profitiert man sowohl beim Beladen über die Heck- wie die Seitenöffnungen. Am Heck warten ab Werk zwei Heckflügeltüren mit asymmetrischer Aufteilung; sie lassen sich bis zu 180° öffnen und bei einem Öffnungswinkel von 90° feststellen. Gegen Aufpreis spendiert Mercedes den Flügeltüren beheizbare Fenster und Scheibenwischer – oder ersetzt sie durch eine Heckklappe. Seitlich kann der Laderaum serienmäßig über eine, wahlweise auch über eine zweite Schiebetür auf der gegenüberliegenden Seite be- und entladen werden. Die Türöffnung ist knapp 1,06 Meter hoch und fast 62 Zentimeter breit – ein praktisches Maß.
Die Antriebe des Citan
Das diesbezügliche Alleinstellungsmerkmal beansprucht der Hauptentwickler Renault allerdings für sich allein. Nur der Kangoo Rapid kann mit der 1,45 Meter breiten seitlichen Schiebetüre geordert werden; die B-Säule ist hier in die Türkonstruktion integriert. Trotz dieser Abweichung: Mit ihren praktischen Qualitäten überzeugen uns der Mercedes Citan und der Kangoo Rapid gleichermaßen. Bei den Antrieben bewegt sich das Duo wieder im Gleichschritt. Die Motoren stammen wie beim Vorgänger aus dem Hause Renault; die Diesel der Baureihe OM 608 verleihen unter anderem auch der A-Klasse Schwung.
Im neuen Citan tritt der Selbstzünder als 1,5 Liter großer Reihenvierzylinder mit Common-Rail-Einspritzung und Abgasturbolader in drei Leistungsklassen auf: als 108 CDI mit 75 PS und 230 Nm, als 110 CDI mit 95 PS und 260 Nm – sowie als 112 CDI mit 116 PS und 270 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,0-5,8 Liter auf 100 km, 131-153 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A). Mit dem Topdiesel fährt der Kastenwagen bis zu 175 Stundenkilometer schnell und beschleunigt in unter 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
© Mercedes
Mercedes-Cockpit, Renault-Diesel & ab 2022 eine Elektro-Variante
Fürs Zustellen im Stadtgebiet ist auch der schwächste Diesel des neuen Mercedes Citan stark genug. Doch ist ein Selbstzünder für einen City-Van überhaupt noch zeitgemäß? Das dürfen die Kunden selbst entscheiden. Mercedes präsentiert als Alternativen zum Marktstart nämlich auch zwei Vierzylinder-Turbobenziner mit 1,3 Litern Hubraum: den 110 mit 102 PS und den 113 mit 132 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,4-7,2 Liter auf 100 km, 146-161 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).
Eine zweite Option kommt voraussichtlich 2022 hinzu: der eCitan. Er wird die Verbrenner mit einer Leistung von 122 PS und 245 Nm sowie einer Reichweite von knapp 290 Kilometern herausfordern. Der 44-kWh-Akku soll an einer Gleichstrom-Schnellladestation in 40 Minuten aufgeladen sein. Ebenfalls feststeht, dass den Stromern die Zukunft gehört; auch bei den Transportern will Mercedes die Verbrennungsmotoren bald auslaufen lassen.
Infotainment, Konnektivität und Assistenten von Mercedes
Doch zurück in die Gegenwart. Was uns der Citan II bisher gezeigt hat, gefällt. Aber: Wirklich viel Benz war bislang nicht dabei. Das ändert sich im Innenraum, beim Fahrkomfort und bei der Ausstattung. Bei der Abstimmung des Fahrwerks haben die Ingenieure Wert darauf gelegt, dass sich der Citan so sicher und komfortabel fährt, wie man es von einem Mercedes gewohnt ist. Das Vorhaben ist geglückt. In puncto Konnektivität, Infotainment und Digitalisierung baut man ebenfalls auf die eigenen Systeme. Gegen Aufpreis sind diverse Ausbaustufen des MBUX-Bedienkonzepts erhältlich: samt nativer Sprachsteuerung, digitaler Anzeigen und lernfähiger Software.
Die Assistenzsysteme sind ebenfalls Marke Mercedes und holen sich ihre Daten von Kameras und Ultraschall- bzw. Radarsensoren. Zur Serienausstattung gehören der Seitenwind-Assistent, die Berganfahrhilfe, der Müdigkeitswarner und das Notrufsystem. Optional kann der Citan Kastenwagen mit einem aktiven Spurhalte-Assistent, einem Totwinkel-Warner oder dem aktiven Abstands- und Geschwindigkeitsassistenten aufgerüstet werden. Damit sind Fahrer und Ladung so gut geschützt wie die Insassen der A-, B- und C-Klasse.
Technische Daten des Mercedes Citan Kastenwagen |
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PS-Anzahl: | min. 75 PS | max. 131 PS |
kW-Anzahl: | min. 55 kW | max. 96 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert) Benzin: | min. 6,6 l/100km | max. 6,7 l/100km |
Verbrauch (kombiniert) Diesel: | min. 5,2 l/100km | max. 5,5 l/100km |
CO2-Emission: | min. 135 g/km | max. 152 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 23.024 Euro | |
Stand der Daten: | 25.01.2022 |
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Fazit zum Mercedes Citan Kastenwagen Test
MeinAuto.de Redaktion |
Der neue Mercedes Citan Kastenwagen nutzt, wie der Vorgänger, den Renault Kangoo als Basis. Bei den praktischen Qualitäten zahlt sich die enge Verwandtschaft aus. In Bezug auf den Fahrkomfort sowie die Sicherheits- und Komfortausstattung setzt Mercedes dieses Mal aber auf die eigenen, bewährten und geschätzten Lösungen – eine gute Entscheidung. Bei MeinAuto.de nimmt der Small Van von Mercedes ab 14.932 Euro seine Arbeit auf (zzgl. MwSt.) – d.h. 18 % bzw. gut 3.000 Euro günstiger als gelistet.
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