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CarCoach Paulina

Stärken:

  • satter Sondermodell-Rabatt
  • kompaktes Maß - eleganter Schnitt
  • viel Platz und Stauraum
  • kabellos vernetzt & mit Climatronic
  • Abstimmung & passive Sicherheit

Schwächen:

  • keine verschiebbare Rückbank
  • serienmäßig wenig Assistenten

VW Taigo GOAL im Test

In Schönheit verloren oder zum Verlieren schön?

Der VW Taigo gibt seit 2021 des soliden VW T-Cross Schwester: mit seiner eng geschnittenen Karosserie. Mit der Doppelspitze und dem erweiterten Tugendkatalog will VW in der Mini-SUV-Sparte noch mehr Kunden begeistern. Dasselbe Ziel verfolgt die Sondermodellreihe ʺGOAL"; gewidmet ist sie der Fußball-EM in Deutschland. Ob diese Ziele im Taigo GOAL mit- oder gegeneinander arbeiten, wollen wir in unserem Test herausfinden.

VW Taigo GOAL
© Volkswagen
▶ Karosserie

Wenige Details genügen dem Sondermodell für ein besonderes Exterieur

Wenn der VW T-Cross und der VW Taigo direkt nebeneinander stehen, fällt zweierlei auf. Der Taigo ist mit 4,26 Metern um einiges länger – und mit 1,52 Metern zugleich bedeutend flacher als der T-Cross. Zusammen mit der dezent abfallenden Dachlinie und dem schnittigen Heck verleiht das seiner Erscheinung eine getragene Eleganz. Der T-Cross ist hingegen eher der umtriebige und robuste Typ. Gefragt sind beide Typen.

Für VW heißt das: Es besteht kein Grund, bei den Sondermodellen dick aufzutragen. Ein wenig putzt sich der Taigo GOAL – dem Anlass entsprechend – aber doch heraus. Die 16-Zoll-Stahlräder des Basismodells werden durch 16 Zoll große Leichtmetallräder im bekannten und geschätzten “Zürich”-Design ersetzt. An der Front platziert VW gekonnt die ein oder andere Verchromung: und fertig ist das schlichte aber stilvolle Exterieur.

VW Taigo GOAL
© Volkswagen
▶ Innenraum & Ausstattung

Modellpflege behebt innen die gröbsten Materialmängel - das Sondermodell verstärkt diesen Fortschritt

Einen zusätzlichen Schuss Eleganz addieren die schwarzen Gehäuse der – elektrisch beheiz-, einstell- und anklappbaren – Außenspiegel; sowie die dunkle Verglasung des Fonds. Sie verbergen dezent, was sich im Innenraum abspielt; und halten die intensivsten Sonnenstrahlen ab. Sein Inneres zu verstecken hat der Taigo GOAL jedoch keineswegs nötig. Zum einen hat VW bei der Modellpflege die gröbsten Material- und Verarbeitungs-Versäumnisse beseitigt. Zum anderen reichern die Wolfsburger das Sondermodell mit einigen nützlichen und gefälligen Extras an.

Was uns beim Basismodell des Taigo bspw. abgeht, ist eine Klimaautomatik. Im Taigo GOAL, der ausstattungs- und preismäßig über der “Life”-Linie anzusiedeln ist, wird die Temperatur automatisch geregelt: separat für zwei Klimazonen. Die Einstellung der gewünschten Temperatur gelingt unkompliziert mittels haptischer Regler: sofern man dem Lockruf des optionalen Navigationssystems widerstehen kann.

Kabellose Konnektivität, automatische Klimatisierung, digitale Instrumente

Mit dessen Touch-Slidern wird die Einstellung zur herausfordernden Fingerübung. Beim – im Taigo GOAL serienmäßig verbauten – "Ready 2 Discover" braucht es diese ablenkenden Spielereien nicht. Auch Smartphones werden ohne Probleme, i.e. ohne Kabel integriert. VW spendiert dem Sondermodell ab Werk sogar eine induktive Ladefunktion; das ist bei einem Kleinwagen keineswegs selbstverständlich. Ein digitales Kombiinstrument gehört mittlerweile selbst im B-Segment zum guten Ton.

VW liefert es im bereits im Basismodell in Gestalt des “Digital Cockpit” und seinen diversen Darstellungs-Profilen. Im “GOAL”-Sondermodell gesellen sich dazu noch vier USB-C Ladebuchsen mit einer Maximalleistung von 45 Watt, diverse Zierleisten und Chrom-Applikationen; sowie fein gepolsterte Sitzbezüge. Der Komfort in den recht bequemen Vordersitzen wird außerdem von einer Sitzheizung gefördert. Die Variabilität eines T-Cross verfehlen die Sitze im Taigo jedoch.

Weniger praktisch wie der T-Cross – ebenso so viel Platz und Stauraum

Im T-Cross GOAL kann man die Rückbank in ihrer Gesamtheit längs verschieben. Im Taigo GOAL müssen wir uns mit geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen begnügen; die umklappbare Vordersitzlehne lässt das SUV-Coupe ebenfalls weg. Praktisch und geräumig ist es dennoch. Womit uns der Taigo besonders überrascht ist die großzügige Kopffreiheit. Bei der Form des Daches und der – gerade im Vergleich mit dem T-Cross – flachen Bauweise hätten wir damit nicht gerechnet.

So reicht das Platzangebot auf der Rückbank selbst für große Fahrgäste; groß heißt in dem Fall rund 1,90 Meter. Wirklich komfortabel ist es für Erwachsene hinten aber nur zu zweit. Diese Einschränkung kennt das Schwestermodell T-Cross ebenfalls; tendenziell ist bei ihm aber etwas kleiner. Kleiner ist im Taigo zumal der Kofferraum: mit 440 bis 1.222 Litern aber nur um wenige Liter. Dass die Ladekante um vier Zentimeter höher liegt, empfinden wir als störender.

VW Taigo GOAL
© Volkswagen
▶ Motor & Antrieb

Taigo GOAL mit Drei- und Vierzylinder-Benzinern - aber ebenfalls ohne alternative Antriebe

Beim Blick aufs Antriebssortiment stört uns, dass VW für den Taigo nach wie vor keine alternativen Antriebe im Programm hat – der Taigo GOAL ist keine Ausnahme. Dem Ziel der Mobilitätswende ist das kaum förderlich. Der Nachfrage scheint es kein bisschen zu schaden. Die Verbrenner garantieren, dass die Preise am Boden bleiben – zumindest in dessen Nähe. Am günstigsten ist der Taigo GOAL mit dem 95 PS starken Dreizylinder-Turbobenziner und seinem 5-Gang-Schaltgetriebe.

Eine herzerwärmende Performance können wir ihm allerdings keine zusprechen. Der stärkere 1.0 TSI mit 116 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe oder 7-Gang-DSG gefällt im Test erheblich besser (Energieverbrauch (kombiniert) 5,5 bis 5,9 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 124 bis 135 g/km, CO2-Klasse D). Der Antritt von 0 auf 100 km/h sinkt von über 11 auf unter 10 Sekunden – und die Schaltperformance ist ein anderes Kaliber. Erstaunlich, was ein respektive zwei Gänge ausmachen.

VW Taigo GOAL
© Volkswagen
▶ Komfort & Fahrgefühl

Recht hoher Verbrauch – Fahrwerksabstimmung ein Volltreffer

Was ein weiterer Zylinder für die Laufruhe und die Souveränität bedeutet, ist ebenso erstaunlich – wenn auch kaum noch überraschend. Im Taigo GOAL beweist es der 150 PS starken Vierzylinder-Turbobenziner mit seinen 150 PS und seinem 7-Gang-DSG jedenfalls aufs Neue (Energieverbrauch (kombiniert) 5,8 bis 6,0 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 134 bis 136 g/km, CO2-Klasse E bis D). Sein Verbrauch ist ähnlich hoch wie jener der Dreizylinder.

In beiden Fällen, sprich bei allen vier Antrieben, würden wir aber sagen: Für einen Kleinwagen liegt er mit 6,0 bis 6,5 Litern im Test an der oberen Grenze. Bei der Schadstoffreinigung ist jedoch zu erkenne, dass VW nach den vergangenen Skandalen ein Saubermann-Image anstrebt: mit Erfolg. Erfolgreich waren die Ingenieure auch bei der Abstimmung des Fahrwerks. Der Taigo liegt ein wenig, aber doch spürbar ruhiger als der T-Cross; und er federt auch geschmeidiger.

Spärliche Assistenz-Ausstattung

Dass VW für den Taigo Goal keine Fahrwerks-Optionen vorsieht, fällt deshalb nicht negativ ins Gewicht – anders als die spärliche Assistenz-Ausstattung des Taigo-Basismodells. Beim Sondermodell nutzt VW indes die Möglichkeit, nachzubessern: mit der akustischen Einparkhilfe und dem Notbremsassistenten zumindest in Ansätzen. Ergiebiger ist in dieser Hinsicht das optionale “Plus”-Paket. Mit ihm ziehen ein Parklenk- und ein Spurwechselassistent samt Ausparkhilfe ein.

Die passive Sicherheit verbessert das Paket mit dem proaktiven Insassen-Schutz. Der Taigo ist in dieser Disziplin freilich von Haus aus bereits hervorragend aufgestellt, u.a. dank des großen Center-Airbags und der weit ausziehbaren Kopfstützen.

▶ Kosten

Attraktiver Preisvorteil in der "Plus"-Ausstattung

Der VW Taigo GOAL bietet einen attraktiven Preisvorteil für Käufer, die auf der Suche nach einem gut ausgestatteten Fahrzeug sind. Das Sondermodell selbst gewährt bereits einen beachtlichen Rabatt, doch mit dem optionalen “Plus”-Paket maximiert sich dieser auf insgesamt 1.700 Euro. Trotz dieses Rabatts bleibt der Taigo GOAL nicht unbedingt günstig, aber er bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, das ihn in seiner Klasse preiswert macht.

VW Taigo GOAL
© Volkswagen
CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - White Text - Paulina

Meine Meinung zu diesem Modell:

Ein Hingucker ist der VW Taigo in der Kleinwagenklasse als SUV-Coupe in jedem Fall. Dennoch verliert er sich nur vereinzelt in Schönheit. Das Sondermodell Taigo GOAL trifft für mich die Mitte zwischen Ästhetik und Nützlichkeit jedoch noch genauer.

Besonders stark profitiert der Taigo im Innenraum von den Sondermodell-Extras. Mit der 2-Zonen-Klimaautomatik, dem "Ready 2 Discover"-Infotainment und der kabellosen Konnektivität ist die Unterhaltungs-Elektronik so gut wie der Taigo schön. Der Innenraum gewinnt aber auch durch die zusätzlichen Zierleisten und die feinen Stoffbezüge. Hier kann der Taigo nach wie vor jede Hilfe gebrauchen, auch wenn die Materialqualität besser geworden ist.

Beim Platz- und Stauraumangebot ist bereits der herkömmliche Taigo überraschend gut aufgestellt – ebenso bei der Abstimmung des Fahrwerks. Den aktiven Assistenzsystemen fehlt es ab Werk an der ein oder anderen Zugabe. Das “GOAL”-Sondermodell liefert sie erst gegen Aufpreis: mit dem “Plus”-Paket. Den Aufpreis macht der durch das Paket weiter erhöhte Sondermodell-Rabatt zum Teil wieder wett. Verliere sehen anders aus.

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