Volvo XC90 Plug-in-Hybrid (Test 2022): Verbessert und verstärkt fürs Leben als Solist
Der XC90 ist seit 2002 Volvos Prunkstück, das Premiumprodukt des Premiumherstellers. Er darf sich mit dem GLE von Mercedes, dem X5 von BMW und dem Q7 von Audi messen. Im Konkurrenzkampf der 5-Meter-Riesen ist ein Plug-in-Hybrid längst Pflicht – mit seinem XC90 PHEV schnitt Volvo bis dato aber eher mäßig ab. Mit dem neuen XC90 Recharge T8 AWD soll sich das ändern. Wir haben das PHEV im Test.
Inhalt
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Der Volvo XC90 Plug-in-Hybrid im Schnellcheck
Stärken
- Stärkerer E-Motor, größere Batterie – mehr E-Reichweite
- Exzellente Ausstattung und Verarbeitung
- Üppiges Platzangebot
- Hochwertige Assistenzsysteme
- Hervorragender Komfort und Sicherheitslevel neues Google-Bediensystem deutlich intuitiver
Schwächen
- Hoher Benzin- und vor allem Stromverbrauch
- Teuer und schwer
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Plug-in-Hybrid bleibt im Programm
Die Überarbeitung des Jahrgangs 2022, sie wird womöglich der letzte große Feinschliff für einen XC90 mit Verbrennungsmotoren sein. Wann der neue XC90 bereit ist und wie er heißen wird, ist noch nicht gewiss. Als Premieren-Termine stehen 2023 und 2024 im Raum, bei der Bezeichnung deutet vieles auf ″Embla″ hin – die biblischen Eva der nordischen Mythologie. Fix ist in jedem Fall eines: der neue XC90 wird rein batterieelektrisch fahren. Aber. Der derzeit aktuelle Volvo XC90 der zweiten Generation wird mit dem Start des neuen wohl nicht eingestellt.
Aus der obersten Führungsetage Volvo’s war zuletzt zu vernehmen: der XC90 II läuft weiter, allerdings bald nur noch mit dem Plug-in-Hybrid-Antrieb. Wie lange wird er fortbestehen? Das dürfte von den Verkaufszahlen abhängen. Noch verkauft sich das XC90 PHEV prächtig. Spätestens 2025 wird es mit der zweiten Generation aber endgültig zu Ende gehen: denn dann laufen im Werk in Torsland – dort wird der XC90 derzeit gebaut – nur noch Stromer vom Band.
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Benziner kaum verbessert – elektrische Bauteile hingegen schon
Wohin die Reise bei den Antrieben geht, lässt sich an der Entwicklung der Plug-in-Hybrid-Antriebe schön erkennen. Entscheidend animiert hat die Entwicklung einer der Hauptkonkurrenten des Volvo XC90: der GLE. Mercedes stattet sein SUV der oberen Mittelklasse seit 2020 mit Plug-in-Hybrid-Antrieben aus; sie stromern – dank einer rund 31 kWh großen Batterie – fast 100 Kilometer am Stück. Dem X90 Plug-in-Hybrid ging in seiner bisherigen Ausprägung, als XC90 T8 Twin Enginge, bereits nach rund 40 Kilometer der Strom aus; der Akku speicherte maximal 11,6 kWh.
Mit diesem Makel räumt Volvo auf. Der frische XC90 Plug-in-Hybrid bekommt einerseits einen neuen Namen; der Antrieb nennt sich nun T8 Recharge AWD (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 1,4 Liter und 22,6 kWh auf 100 km, 31 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A). Zum anderen ändern sich die Spezifikationen, insbesondere die der elektrischen Komponenten. Beim Kernmotor, dem zwei Liter großen Vierzylinder-Benziner mit Turbolader und Kompressor, hat Volvo lediglich an der Leistung geschraubt. Mit 310 PS und 400 Nm liegt sie zwischen den beiden Vorgängermotoren.
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Elektromotor leistet jetzt 145 statt 87 PS
Die Leistung des Elektromotors an der Hinterachse zieht beim Volvo XC90 T8 Recharge AWD hingegen kräftig an: von 65 auf 107 kW, sprich von 87 auf 145 PS. Angezogen hat auch das Drehmoment, von 240 auf 307 Nm. Die Absicht ist klar. Das XC90 PHEV soll öfter und länger ohne Verbrenner auskommen, rein elektrisch fahren – und sich dabei keine Blöße geben. Letzteres ist mit dem stärkeren Motor garantiert. Die rein elektrische Fahrleistung ist weder besonders sportlich noch träge; elektrisch sind maximal 140 km/h möglich, 15 km/h mehr als bisher. Im Hybridmodus sind es 180, von 0 auf 100 geht’s in 5,4 Sekunden.
Interessanter als die rohe Fahrleistung im E-Modus ist für uns die verbesserte Vielseitigkeit. Das Fahren allein mit dem Gaspedal, das ″One Pedal Driving″, ist mit dem neuen PHEV jetzt mehr als ein Schlagwort. Der Koloss lässt sich tatsächlich allein mit dem Gaspedal fahren: die Rekuperation ist stark genug, den XC90 bis zum Stillstand zu verzögern. Willkommener Nebeneffekt. Die starke Bremsenergierückgewinnung verbessert die elektrische Reichweite. Dass der XC 90 Recharge T8 AWD laut WLTP 2022 maximal 73 Kilometer stromern kann, ist in erster Linie aber einer anderen Neuerung zu verdanken.
Akku wächst auf 18,8 kWh – Reichweite auf 73 km
Volvo hat die Kapazität des extern aufladbaren Speichers, einer Lithium-Ionen-Batterie, um gut ein Drittel erhöht: von besagten 11,6 auf 18,8 kWh. In der City, sagt der einschlägige WLTP-Testablauf, hält die Energie im Akku sogar bis zu 93 Kilometer vor. Im Test schaffen wir im Stadtverkehr einmal fast 80 Kilometer, im Schnitt sind es zwischen 50 und 60; bisher waren es eher 30. Die Verdoppelung der elektrischen Reichweite ist erfreulich – und gut genug, um sich auch 2023 für den Umweltbonus zu qualifizieren.
Bis Jahresende 2022 beträgt die E-Auto-Kaufprämie für den neuen XC90 Plug-in-Hybrid noch 5.625 Euro; danach fällt die Innovationsprämie – die Verdoppelung des Bundesanteils – bei allen Modellen weg. Aus dem Förder-Dschungel zurück zum XC90. Auch wenn die elektrische Reichweite des XC90 PHEVs nach wie vor nicht mit der eines GLE mithalten kann, ist sie jedenfalls eine willkommene Verbesserung. Denn mit dem höheren E-Anteil sinkt naturgemäß der Benzinverbrauch; und mit ihm der CO2-Ausstoß.
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Geringerer Verbrauch, schwacher Charger
Die 1,4 Liter, von der die Norm phantasiert, sind in der Praxis freilich völlig außer Reichweite. Wer aber hauptsächlich kurze Strecken zurücklegt und den XC90 Recharge T8 dazwischen konsequent auflädt, kann im Mittel mit drei Litern auskommen. Dass Aufladen der Batterie ist mit dem SUV allerdings auch 2022 ein Geduldsspiel. Die Ladeleistung bleibt schwach: mit maximal 3,7 kW zu schwach für unseren Geschmack; der Mercedes GLE lädt ab Werk mit 7,4 an einem Wechselstromanschluss; und mit 60 kW an einer Gleichstromsäule.
In Zeitspannen ausgedrückt: Das Vollladen dauert beim XC90 Recharge mindestens fünf Stunden. Der Mercedes GLE Plug-in-Hybrid ist an einer öffentliche Ladesäule in 20 Minuten zu 80% geladen – eine andere Liga. In derselben Liga spielen die zwei beim Preis. Mercedes verrechnet für sein PHEV mindestens 75.946 Euro, Volvo 2022 mindestens 77.300 Euro. Für den Preis wird aber auch einiges geboten, wobei die Schweden das Gebotene 2022 neu geordnet haben.
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Volvo XC90 mit neuer Ausstattung & Google-Infotainment
In der neuen Basisausstattung ″Core″ rückt der XC90 Recharge T8 als 7-Sitzer aus: mit 19-Zoll-Leichmetallrädern, einem 12 Zoll großen Digital-Display, Komfortsitzen und einer 4-Zonen-Klimaautomatik. Ebenfalls serienmäßig an Bord ist das neue Infotainmentsystem, das von Google mitentwickelt wurde – und einfacher zu bedienen ist. Die Integration der wichtigsten Google-Services – GoogleMaps, Google’s Sprachassistent etc. – ist ebenso ein Bonus.
Die nächsthöhere Ausstattung heißt 2022 ″Plus″ und kostet 9.500 Euro zusätzlich. Sie bietet vor allem mehr Komfort und mehr Luxus: mit einem ″High Performance Audio″-System, elektrisch einstellbaren Fahrer- und Beifahrersitzen mit Memory-Funktion; sowie zusätzliche Leder-Elementen. In der neuen Topausstattung ″Ultimate″ verbaut Volvo für gut 14.000 Euro extra u.a. auch noch: ein Panorama-Glasschiebedach, ein Head-up-Display und die ″Thors Hammer″-Voll-LED-Scheinwerfer samt adaptiven Fernlicht.
Technische Daten des Volvo XC90 Plug-in-Hybrid |
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PS-Anzahl: | 455 PS | |
kW-Anzahl: | 335 kW | |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Hybrid | |
Verbrauch Elektro (kombiniert): | 20,5 kWh/100 km | |
CO₂-Emission | 28 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 77.300 Euro | |
Stand der Daten: | 19.05.2022 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit zum Volvo XC90 Plug-in-Hybrid
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 19.05.2022
So hervorragend der Volvo XC90 ist, so mittelmäßig war bis dato sein Plug-in-Hybrid-Antrieb. Das hat sich 2022 grundlegend gewandelt. Volvo erhöht die elektrische Leistung, die Batteriekapazität und die elektrische Reichweite signifikant. Damit ist das PHEV für die nächsten Jahre gerüstet – lediglich das Ladegerät bleibt zu schwach. Bei MeinAuto.de läuft der schwedische Luxus-Kreuzer als Teilzeitstromer in Kürze wieder aus: wie gewohnt mit Top-Rabatten zu Bestpreisen.
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