Mercedes C-Limousine im Test (2021): sportlich, edel, effizient, W 206?
Es war der W 202, der 1993 – vor knapp 30 Jahren – die Ära des neuen Mercedes Mittelklassemodells in Gang gebracht hat. Seither ist die C-Klasse von Mercedes aus der Mittelklasse nicht mehr wegzudenken. In vielem war sie ihrer Zeit immer wieder voraus. 2021 übernimmt der W 206 diese verantwortungsvolle Aufgabe. Fährt die neue C-Klasse erneut voraus? Wir suchen mit der C-Klasse Limousine die Antwort.
Inhalte des Testberichts zum Mercedes C-Klasse Limousine:
C-Klasse-Limousine, die Fünfte: mehr Eleganz
Ein neues C-Klasse-Modell ist für Mercedes ein Ereignis und Wagnis zugleich. Die Vorgängergeneration W 205 wurde weltweit über zweieinhalb Millionen Mal verkauft: bei uns, in den USA – und besonders in China. Die absatzstärkste Variante ist der Kombi, das T-Modell, gefolgt von der Limousine. 2022 wird die C-Klasse zudem wieder in besonders sportlich-eleganten Varianten, als Coupé und Cabrio, glänzen. Zu glänzen versteht bereits die von uns getestet Limousine. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch wird sich kaum jemand finden, der den W 206 hässlich findet.
Das Design der neuen C-Klasse besticht u.a.: durch eine feinsinnig gezeichnete Frontpartie mit einer sportlichen Motorhaube, durch eine nach hinten gerückte Fahrgastzelle – und durch eine elegante Linienführung, am Dach wie auf der Schulter. Mercedes’ Designer setzen außerdem auf eine reduzierte Formensprache: auf wenige Kanten, die dafür gekonnt mit dem Licht spielen. Unterstrichen wird die sportliche Eleganz mit den veränderten Proportionen, namentlich den kurzen Überhängen und dem langen Radstand.
Mehr Freiraum und Platz in der neuen C-Klasse
Mit 4,75 Metern ist die Mercedes C-Klasse Limousine um fast sieben Zentimeter gewachsen; drei Zentimeter des Zuwachses darf der 2,87 Meter lange Radstand für sich verbuchen. Die Breite hat um einen Zentimeter zugelegt, die Höhe hingegen knapp einen verloren. Trotz der auf 1,44 Meter gesunkenen Bauhöhe ist es den Stuttgartern gelungen, den Köpfen innen mehr Freiraum einzuräumen. Vorne sind es nur zwei, hinten aber bis zu dreizehn Millimeter. Die Größenzuwächse beim Radstand und der Breite übertragen sich ebenfalls in einen vergrößerten Bewegungsspielraum.
Die Beine haben im Fond zwanzig Millimeter mehr Spiel; ebenso die Ellbogen und die Schultern. Auch Fahrer und Copilot profitieren von der größeren Breite des Innenraums – der Kofferraum bleibt mit 455 Litern so groß wie der des Vorgängers. Zusammengefasst bedeutet das: In der neuen C-Klasse sitzen wir wieder mindestens so frei und ungezwungen wie im Audi A4 und im 3er BMW. Die Qualität und die Ausstattung des Innenraums allerdings ist noch einmal ein anderes Thema. Hat der Mittelklasse-Mercedes auch in dieser Beziehung kräftig zugelegt?
Innenraum: die C- als sportliche Interpretation der S-Klasse
Die Antwort auf die Frage lautet: S-Klasse. Die fünfte Generation der C-Klasse-Limousine nutzt nicht nur dieselbe technische Plattform wie die S-Klasse: den Heckantriebsbaukasten MRA II. Sie bedient sich auch für den Innenraum der Ideen und Technologien des Flaggschiffs. Übernommen wurde bspw. das gesamte Bedien- und Anzeigen-Konzept: allerdings in einer sportlicher ausgelegten Uminterpretation. Das Fahrer- und Zentral-Display neigen sich in der C-Klasse dezent dem Fahrer zu. Das gesamte Anzeigen- und Technik-Ensemble entstammt der zweiten MBUX-Generation.
Hardware und Software haben einige Gänge zugelegt: ein Umstand, der sich beim Bedienen durch schnellere Reaktionszeiten und bei den Anzeigen durch schärfere Darstellungen bemerkbar macht. Den beiden Displays – der digitalen Instrumententafel mit rund 10 bis 12 Zoll und dem ähnlich großen zentralen Touchscreen – gelingt es hervorragend, die Datenfülle übersichtlich zu ordnen: bspw. mit verschiedenen Anzeigestilen. Das volldigitale Bedienkonzept überzeugt uns hingegen nicht hundertprozentig. Uns sind es mittlerweile der Touch- und Soft-Touch-Bedienfelder zu viele – vielleicht sind wir aber auch einfach schon zu alt.
Verbesserter Sprachassistent und feiner Komfort
Die wichtigsten Bedienbefehle lassen sich alternativ in der Kommunikation mit dem weiter verbesserten Sprachassistenten “Hey Mercedes” abarbeiten. So richtig wohl wollen wir uns dabei aber immer noch nicht fühlen. Diese Kleinigkeiten sind für uns aber die einzigen, die dem Wohlgefühl in der neuen C-Klasse entgegenwirken. Selbst in den ab Werk ausgelieferten Komfortsitzen ist der Sitzkomfort erstklassig; die maßgeschneiderten Multikontur-Sitze dürften eine Oase des Wohlfühlens sein. Der Fahrersitz der neuen C-Klasse bietet jedoch nicht nur höchsten Komfort, sondern auch ein besonderes Sicherheits-Plus: den in der Lehne integrierten Mitten-Airbag.
Weil wir gerade beim Thema Sicherheit sind: Auch diesbezüglich kann die C-Klasse W 206 mit mehreren Prunkstücken aufwarten – wie gewohnt prunken sie aber erst nach Zahlung eines kräftigen Aufpreises. Die “Digital Light”-Scheinwerfer sind eines dieser Glanzlichter. Dank rund 1,3 Millionen kleiner Spiegel können die Scheinwerfer – zusätzlich zum Licht – auch Hilfslinien und Hilfssymbole auf die Fahrbahn projizieren. Beeindruckend, gleich wie das neue Fahrerassistenzpaket mit seinen noch aktiver unterstützenden Helfern.
Agile Limousine mit Luftfederung und optionaler Hinterachslenkung
Beeindruckt hat uns die neue C-Klasse Limousine im Test darüber hinaus mit ihrem Fahrverhalten, besonders mit ihrer Agilität. Besonders agil ist die Limousine – wie könnte es anders sein – gegen Aufpreis: mit der erstmals im C-Modell verbauten Hinterachslenkung. Handlicher wird die Mittelklasse-Limousine mit den bis zu 2,5 Grad weit einschlagenden Hinterrädern ebenfalls: der Wendekreis schrumpft von knapp elfeinhalb auf unter elf Meter. Die gewonnene Agilität hat sich zum Glück nicht negativ auf den Federungskomfort ausgewirkt. Der ist und bleibt exzellent – auch ohne die eingestellte Luftfederung.
Den Anteil der Antriebe an der gesteigerten Dynamik wollen wir natürlich keinesfalls verschweigen. Dass der C-Klasse die Sechszylinder abhandengekommen sind, ist schade – es war aber zu erwarten. Stattdessen setzt Mercedes voll und ganz auf die Elektrifizierung der Antriebsstränge. Alle herkömmlichen Verbrennungsmotoren – Diesel und Benziner – werden in der fünften Generation von einem integriertem Starter-Generator unterstützt (ISG), der mit einem 48-Volt-Bordnetz verbunden ist.
C-Klasse: Mild- und Plug-in-Hybrid-Systeme ersetzen die Sechszylinder
Dank des Generators und des Mild-Hybrid-Netzes sind alle C-Klasse Verbrenner in der Lage, zu boosten, zu segeln und zu rekuperieren. Zu Deutsch: Sie kommen flotter in die Gänge und brauchen weniger Sprit. Die milde Hybridisierung durch den ISG hat auch eine neue Übersetzungs-Strategie zur Folge: Da der E-Motor und die gesamte Leistungselektronik in das “9G Tronic”-Automatikgetriebe integriert sind, ist die C-Klasse Limousine ausschließlich mit diesem Getriebe unterwegs. Die zwei Plug-in-Hybrid-Antriebe, die Mercedes bald nachreichen will, sind in dieser Beziehung keine Ausnahme.
Mit ihrer propagierten Reichweite werden sie aber sicherlich für Aufsehen und viel Interesse sorgen. Dank einer auf gut 25 kWh vergrößerten Akkukapazität sollen sie – laut WLTP-Norm – rund 100 Kilometer rein elektrisch schaffen: sprich doppelt so viel als die Vorgänger. Das Stromer-Tempo wird mit 140 km/h beschwingt sein. Noch flotter soll das Laden gelingen: dank eines Gleichstrom-Laders mit einer Leistung von 55 kW. Der Akku ist damit in einer halben Stunde wieder vollgeladen, verspricht Mercedes. Stimmt das, ist die C-Klasse den anderen wieder einmal einen Schritt voraus.
Technische Daten des Mercedes C-Klasse Limousine |
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PS-Anzahl: | min. 163 PS | max. 265 PS |
kW-Anzahl: | min. 120 kW | max. 195 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb oder 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert) Benzin: | min. 6,2 l/100km | max. 7,0 l/100km |
Verbrauch (kombiniert) Diesel: | min. 4,2 l/100km | max. 5,0 l/100km |
CO2-Emission: | min. 111 g/km | max. 161 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 41.138 Euro | |
Stand der Daten: | 29.07.2021 |
Konkurrenzmodelle
Unter unseren günstigen Neuwagen ist die C-Klasse aber nicht das einzige Modell der Mittelklasse. In unserem Online-Autohaus finden Sie bspw. auch: die Volvo S60 Limousine ab 33.635 Euro und 25 % bzw. monatlich ab 341 Euro, die BMW 3er Limousine ab 29.567 Euro und 23 % bzw. ab 266 Euro im Monat oder die Audi A4 Limousine ab 29.200 Euro und 18 % Neuwagen Rabatt bzw. Monatsraten ab 306 Euro. Günstig ist bei uns auch die Finanzierung – nicht zuletzt mit unserem Autoleasing oder unserer Vario-Finanzierung ab 3,99 % Effektivzins und ab 0 Euro Anzahlung.
Fazit zum Mercedes C-Klasse Limousine Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Die Erwartungen an die neue C-Klasse Limousine waren enorm. Nach dem Test steht fest, die fünfte Generation kann diese Erwartungen vollends erfüllen. Optisch wirkt die Mittelklasse-Limousine eleganter, sportlicher, frischer – innen ist sie geräumiger. Im Innenraum nutzt sie die Konzepte der S-Klasse, um deutlich an Qualität zuzulegen. Bei den Antrieben setzt Mercedes auf eine teilweise Elektrifizierung mit Mild- und Plug-in-Hybriden. Bei MeinAuto.de gibt es die neue C-Klasse-Limousine ab 36.463 Euro – 13 % bzw. fast 5.3400 Euro unter dem Listenpreis.
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