Audi SQ7 (Test 2022): Kolossales Luxus-SUV mit V8-Biest wiederbelebt
Der Audi Q7, er sticht heraus: er ist größer, luxuriöser – und als SQ7 stärker als die meisten anderen SUVs auf den heimischen Straßen. Wer herausragt steht jedoch besonders unter Beobachtung: von Konkurrenten wie dem Volvo XC90 oder dem VW Touareg R – und den eigenen Kunden. Mit einer Modellpflege hat Audi den Q7 Ende 2020 herausgeputzt. Wir testen das gepflegte Modell als Audi SQ7.
Inhalt:
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Der Audi SQ7 im Schnellcheck
Stärken |
Schwächen |
+ Fahrleistungen des neuen 507-PS-V8-Biturbo | – Hoher Preis |
+ Makellose Verarbeitung | – Hoher Verbrauch |
+ Luxuriöse Ausstattung | |
+ Fürstliches Platz- und Stauraumangebot für sieben Personen | |
+ Betörender V8-Sound |
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Familien-SUV der Ober- und fahrdynamischen Extraklasse
Sieht so ein Familien-SUV aus? Audi ist fest davon überzeugt, wir zweifeln – aber das mag unserem Kontostand geschuldet sein. Wir sind allerdings nicht die Zielgruppe, die Zielfamilie. Der SQ7 ist in der Oberklasse angesiedelt, das heißt auf Du und Du mit dem Mercedes GLS, dem Porsche Cayenne und dem BXM X5 bzw. X7. Was aus der Oberklasse kommt, soll in der Oberklasse bleiben: man will unter sich bleiben – entsprechend hoch ist die monetäre Hemmschwelle angesetzt. Als Grundpreis für den neue SQ7 ruft Audi derzeit 100.200 Euro aus.
Damit dürften 9 von 10 Familien als potentielle Käufer ausscheiden. Gefragt ist das über fünf Meter lange SUV trotzdem. Der Q7 wird jährlich von 5.000 bis 10.000 Kunden nachgefragt. Das sportliche Flaggschiff SQ7 ist rarer – aber das ist nur recht und billig. Topmodelle sind keine Massenware. Beim derzeitigen Preis besteht allerdings keine Gefahr, in den Massenmarkt abzudriften. Diese Gefahr bestand auch von der Modellpflege nicht, aber: Anfang 2020 gab es den SQ7 noch ab 95.000 Euro. Was hat den Preis binnen weniger Monate in die Höhe getrieben?
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Modellpflege tauscht Achtzylinder-Diesel gegen V8-Benziner
Kurz und knapp: ein Facelift und ein neuer Motor. In den ersten vier Jahren rumorte im Maschinenraum der zweiten SQ7-Generation ein vier Liter großer Achtzylinder-Turbodiesel: mit 435 PS und ungeheuerlichen 900 Nm Spitzendrehmoment. Mitte der 2010er-Jahre war der Diesel en vogue: so in, dass Audi sogar seine Sportmodelle auf die Selbstzünder umstellte. Diese Mode ist Geschichte – jedenfalls beim SQ7. Bei ihm kehrt Audi zum Benzinmotor zurück.
Audi verbaut im SQ7 jetzt einen 3.996 cm³ großen V8 mit Bi-Turbo, 507 PS und 770 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,1 Liter auf 100 km, 278 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse F). Mit der ersten Zündung ist klar, der V8 ist ein Prachtexemplar – eines, von dem wir nicht mehr allzu viele zu Gesicht und zu Gehör bekommen werden. Der Durst der acht Zylinder ist enorm und unzeitgemäß. Wer mit 13 Litern auskommt, verdient sich höchste Spritspar-Ehren. Realistisch sind um die 15 Liter.
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Trotz 2,3 Tonnen Leergewicht ein Sportwagen-Antritt mit mehr als 500 PS
Das Vierliter-Aggregat des Audi SQ7 ist demnach nichts fürs ökologische Gewissen – aber etwas fürs Gespür, fürs Gefühl: das spürt man bereits wenige Sekunden nach dem Start. Mit jedem gefahrenen Meter vertieft sich dieser Eindruck. Obwohl der Audi SQ7 bereits als 5-Sitzer leer fast 2,3 Tonnen wiegt, zieht das 5,07-Meter-SUV ab wie ein Sportwagen. Tempo 100 haben wir nach handgestoppten vier Sekunden erreicht, das Datenblatt beziffert die Standard-Sprintzeit auf 4,1 Sekunden. So oder so, der Antritt ist eine Wucht: auch in voller Fahrt. Von 80 auf 120 km/h sprintet das Schwergewicht in erstaunlichen 3,8 Sekunden.
So viel Dampf kommt nicht aus dem Nichts, er will vorbereitet sein. Das große Volumen ist eine Grundvoraussetzung, ein hoher Druck eine zweite. Unter Druck gesetzt wird das Gemisch in den acht Zylindern von zwei Twinscroll-Ladern mit 1,5 bar: einer für jede Zylinderbank. Beide Turbolader platziert Audi tief im V. Die Abgase müssen nur kurze Wege zurücklegen, das verringert die Strömungsverluste und erhöht den Druck auf dem Pedal. Außerdem erlaubt es praktisch ansatzlose Gaswechsel. Sie sind für das direkte Ansprechverhalten und die souveräne Kraftentfaltung verantwortlich.
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Achtgang-Wandlerautomatik und Allradantrieb mit einem Kraftakt
Die volle Kraft kann das SQ7-Aggregats natürlich nur entfalten, wenn die acht Zylinder prall gefüllt sind. Das garantiert eine variable Steuerung der Ein- bzw. Auslassnockenwellen und in Folge der Ventile. Voll gefüllte Zylinder bedeuten indes auch einen rasch geleerten Tank. Audi lässt nichts unversucht, um den Verbrauch des 4.0 TFSI möglichst niedrig zu halten. Die Zylinder-Laufbahnen sind mit Eisen beschichtet, um die Reibung zu reduzieren. Verlangt der Fahrer wenig Leistung, legt das ʺcylinder on demand”-System eine ganze Zylinderbank, sprich vier Zylinder, still.
Aber: Die Physik lässt sich nicht ausschalten. Viel Masse benötigt viel Leistung, um schnell beschleunigt werden zu können. Viel Leistung wiederum braucht viel Energie, ergo viel Benzin. Mit dem permanenten Allradantrieb ʺquattro” hat der SQ7 zudem einen weiteren Spritfresser serienmäßig am Tisch sitzen. Er ist bei der Leistung und dem Anspruch des Performance-Luxus-SUVs jedoch ein Muss. Über ein mechanisches Mittendifferential verteilt der Allradantrieb die Leistung auf beide Achsen. Ein Achtstufen-Wandler hilft beim Übersetzen.
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Audi SQ7 glänzt nach der Überarbeitung auch in schnellen Kurven
Unter normalen Umständen gehen 40 Prozent der Leistung auf die Vorder- und der Rest auf die Hinterachse. Droht eine der Achsen Traktion zu verlieren, kann das Differential die Lastverteilung anpassen: auf maximal 70 Prozent an der Vorder- bzw. maximal 85 Prozent an der Hinterachse. Auf Wunsch geht die Anpassung beim neuen Audi SQ7 sogar noch weiter: mit dem Sportdifferenzial und einer Wankstabilisierung. Das sportliche Differenzial ist Teils des ʺadvanced”-Fahrwerkspakets und verteilt das Drehmoment zusätzlich zwischen den beiden Hinterrädern.
Hilfreich ist das insbesondere, wenn wir den SUV-Koloss um die Kurven fliegen lassen. Das äußere Rad trägt eine höhere Last und hat deshalb mehr Grip: damit bekommt es auch mehr Moment. Das wiederum lässt das Schwergewicht spielerisch einlenken. Die Wankstabilisierung sorgt mit jeweils einem ans Getriebe gekoppelten Elektromotor dafür, dass das SUV bei hohem Tempo nicht zu tief verneigt. Mit der Allradlenkung lässt sich der Fahrspaß für gut 1.100 Euro auf die Spitze treiben. Im ʺadvanced”-Paket ist sie bereits enthalten: der Preis fürs Paket beträgt 4.350 Euro.
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Auf Luft gebettet bringt der SQ7 die Luft zum beben
Eine andere besonderes Fahrwerks-Kompenente verbaut Audi beim neuen SQ7 hingegen bereits ab Werk: die Luftfederung ʺadaptive air suspension” in einer speziellen Sport-Variante. Sie erlaubt sowohl eine sportlich straffe wie eine luxuriös komfortable Abstimmung der Federn und Dämpfer. Außerdem kann die Karosserie um maximal neun Zentimeter abgesenkt werden. Die adaptiven Dämpfer können auf diese Weise auch verhindern, dass man fürs Beladen des 803 Liter großen Kofferraums einen Hocker benötigt. Die Ladekante liegt knapp 80 Zentimeter über dem Boden.
An Stauraum mangelt es dem Audi SQ7 also nicht – ebenso wenig an reichlich Platz für bis zu sieben Insassen, an einer Luxus-Sport- und Assistenzausstattung. Das alles darf man bei dem Preis erwarten, das alles liefert Audi zuverlässig. Das letzte Wort soll im Test aber noch einmal das unerhörte neue Aggregat des SQ7 haben. Eine spezielle Zündfolge und eine Schaltklappe im Endrohr sorgen für einen Klang, der durch Mark und Bein geht. Leider ist der Klang ein Abgesang, den wir wohl bald nur noch auf dem Gebrauchtmarkt hören werden.
Technische Daten des Audi SQ7 |
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PS-Anzahl: | min. 507 PS | max. 507 PS |
kW-Anzahl: | min. 373 kW | max. 373 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Kraftstoffverbrauch: | 12,0-12,1 kWh/100 km | |
CO₂-Emission | 276-277 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 100.200 Euro | |
Stand der Daten: | 01.04.2022 |
Konkurrenzmodelle |
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Unser Fazit zum Audi SQ7 |
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MeinAuto.de-Redaktion | Die jüngste Modellpflege des Audi SQ7 ist vor allem eines: eine Rückkehr zur alten Antriebsphilosophie. Zurück kehrt sie in Gestalt eines vier Liter großen V8-Benziners: mit Bi-Turbo, 507 PS und 770 Nm. Seine Fahrleistungen sind irrwitzig, sein Sound betörend, der Rest ist Makulatur – abgesehen vom Preis; der bleibt wie gehabt happig. Bei MeinAuto.de legt das PHE-SUV ab 87.727 Euro – d.h. 14 % bzw. fast 13.400 Euro günstiger als gelistet. 5 von 5 Punkte |
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