Audi RS e-tron GT (Test 2022): Der vollelektrische Porsche-Jäger
Seit 2020 krönt der e-tron GT Audis batterieelektrisches Sortiment. Mit dem Sportwagen der Oberklasse wollen die vier Ringe demonstrieren, wie faszinierend die Elektromobilität sein kann. Tesla ist mit einem Model S also nicht der einzige Hersteller, der diesen Anspruch hegt. Gipfeln soll die Faszination bei Audi wie gewohnt in einer “RS”-Spielart. Ob der RS e-tron GT die Begeisterung auf die Spitze treibt, erfährst Du im Testbericht.
Inhalte des Testberichts zum Audi RS e-tron GT:
© Audi
40.000 Euro teurer als der e-tron GT quattro
Der RS e-tron GT ist die “dynamische Speerspitze” des Audi-E-Auto-Sortiments. Im Vergleich zum e-tron GT quattro ist das “RS”-Modell noch stärker, schneller, begeisternder, hochwertiger, luxuriöser – und teurer. Für den e-tron GT quattro verrechnet Audi 101.600 Euro – für den RS e-tron GT geradeaus 140.000: wohlgemerkt jeweils für die Grundmodelle. Wer dem Charme der attraktiven Extras verfällt – und seien es nur wenige wie das Carbon-Dach, die Keramikbremsanlage, die Lederausstattung oder das Laserlicht -, legt unversehens weitere 20.000 bis 30.000 Euro ab.
Doch bleiben wir bei den Grundpreisen. Nominell trennen die “e-tron GT”-Varianten gut 38.000 Euro, dennoch liegen Welten zwischen ihnen – einerseits. Andererseits sind die meisten Bauteile identisch. Eng verwandt ist das Duo zumal mit einem anderen Oberklasse-Sportwagen, dem der Schwester Porsche. Der Porsche Taycan und die beiden elektrischen Gran Turismo aus Ingolstädter setzen auf den gleichen Antriebsstrang: von den beiden permanenterregten Synchronmotoren über die Leistungselektronik bis zur Batterie.
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Von null auf 100 in 3,3 Sekunden – 250 km/h Spitze
An die 761 PS und 1.050 Nm des Porsche Taycan Turbo kommt der Audi RS e-tron GT zwar nicht heran. Mit einer kurzfristigen Spitzenleistung von 646 PS (475 kW) und 830 Nm steckt jedoch mehr als genug Power im viertürigen Coupé – auch wenn Audi diese Leistung auf den “Launch”-Modus und auf zweieinhalb Sekunden begrenzt (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP: 20,2/22,6 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Effizienzklasse A+++). Die herkömmliche Spitzenleistung ist mit 440 kW, sprich 598 PS, und 830 Nm kaum schwächer.
Ob die digitale Geschwindigkeitsanzeige nach 3,3 oder 3,6 Sekunden dreistellig wird, ist letztlich nebensächlich. Der Effekt ist derselbe: der Hammer. Beim Sprint bis Tempo 200 in unter elf Sekunden sind die initialen Unterschiede ohnehin längst verblasst – die Atemlosigkeit bleibt; selbst bei der Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h ist der Schub noch immens. Außerdem ist der RS e-tron GT – anders als die meisten E-Sportwagen – nach einigen Sprinteinlagen nicht komplett erledigt. In einem Intervall-Trainingsblock blüht er auf.
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Ausgefeiltes Thermomanagement & spezielle Spulenwicklung, exzellente Effizienz
Der Grund, weshalb der Audi RS e-tron GT Beschleunigungs-Orgien problemlos wiederholen und wegsteckt kann, steckt im elektrischen Antriebsstrang. Er arbeitet mit 800 anstatt der üblichen 400 Volt, die bspw. auch Tesla beim Model S nutzt. Ein Vorteil der fortschrittlicheren 800-Volt-Technologie: Die inneren Widerstände sind nur halb so groß, die Kabel können deshalb halb so dick sein. Das macht die Technologie leichter; außerdem produziert sie weniger Abwärme. Überdies hat Audi den Stator, den ruhenden Teil des Elektromotors, nicht schief, aber besonders gewickelt.
Die Spulen des Stators werden aus rechteckigen Kupferdrähten gewickelt, die in ihrer Form Haarnadeln ähneln. Deshalb nennt man diese Technologie auch Hairpin-Wicklung. Ihr Vorteil ist, dass sich die Kupferdrähte deutlich dichter wickeln lassen. Deshalb enthält der Stator am Ende signifikant mehr Kupfer als bei anderen Arten der Wicklung. Die Maschine wird gleichzeitige leistungsstärker und lässt sich besser kühlen; das erhöht zu guter Letzt den Wirkungsgrad – in den meisten Situationen auf über 90%.
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800-Volt-Technologie – geringe Widerstände, irrwitzige Ladeleistung
Ähnlich ausgeklügelt arbeitet das Thermomanagement des RS e-tron GT. Bei allen 33 Modulen des brutto 93 kWh speichernden Akkus wird die Temperatur von einem eigenen Sensor überwacht. Für die Kühlung der Batterie sorgen eine Glykol-Wasser-Mixtur und eine spezielle Thermopaste. Wenn kontinuierlich viel Leistung gefordert wird, packt auch der Kältemittelkreislauf der Klimaautomatik mit an. Weitere vier eigenständige Kühlkreisläufe regeln die Temperatur der anderen 800-Volt-Komponenten. Eine gute Kühlung ist indes nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Laden des RS e-tron GT gefragt.
Denn die 800-Volt-Technologie erlaubt derzeit Ladeleistungen bis 270 kW – eine entsprechende Ladestation – etwa das Ionity-Ladenetz an Schnellstraßen – vorausgesetzt. Steuern wir eine solche High-Power-Charging-Säule an (HPC), gibt das Navigationssystem diese Info weiter: und die Batterie wird – erneut über den Kältemittelkreislauf – auf die richtige Temperatur gebracht. Stimmt die Temperatur – ideal sind 30 bis 35 Grad – lädt der “RS” in knapp 22 Minuten voll (bis 80%); 100 Kilometer Reichweite benötigen 5 Minuten.
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Weit mehr als nur eine Hochleistungsmaschine
Diese Qualität, das extrem schnelle Nachladen, kaschiert eine kleine Schwäche des RS e-tron GT: seine Reichweite. Mit maximal 472 Kilometern laut WLTP-Norm fällt der Aktionsradius des Supersport-Coupés nur mittelprächtig aus – vor allem in der Praxis. Gut 400 Kilometer, mehr sind im Mittel bei halbwegs flotter Fahrt nicht drin. Daran können weder intelligente Effizienz-Managementsysteme noch eine Rekuperation mit 265 kW etwas ändern. Doch währt die Freude zu lange, flacht sie irgendwann ab. Im Gran Turismo wird einem in den genussvollen Auszeiten aber keineswegs langweilig.
Der RS e-tron GT ist mehr als eine reine Hochleistungsmaschine: er ist, überspitzt formuliert, ein Gesamtkunstwerk. Gefertigt wird das kunstvoll gestaltete Werk in den “Böllinger Höfen” in Neckarsulm: d.h. ausnahmslos in Deutschland, eine Premiere. Für den Bau des e-tron GT wurde die Manufaktur groß um- und ausgebaut. Handwerkskunst allein ist bei modernen E-Autos zu wenig, sie verlangen nach Hightech. Beim Audi RS e-tron GT kommen beide zum Zug. Die Produktion ist Hightech und weitgehend automatisiert (85%) – der Feinschliff bleibt Handarbeit.
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Böllinger Höfe: Handarbeit meets Hightec
Die Handarbeit lässt sich an zahlreichen Details und an der nahezu makellosen Verarbeitung erkennen. Beispiele sind die Edelstahl-Fußstütze, die Badges der serienmäßigen “Sportsitze plus” mit 14 verschiedenen Einstellmöglichkeiten; oder der “e-tron”-Sportsound-Generator. Er ist beim “RS” Serie und sorgt innen wie außen für eine gebührende akustische Untermalung. Einen erstklassigen Klang bietet auch das ebenfalls ab Werk verbaute “Bang & Olufsen”-Premium-Sound-System. Dass es den Gepäckraum im RS e-tron GT von 405 auf 350 Liter schmälert – geschenkt.
Wir erfreuen uns der adaptiven Dreikammer-Luftfederung, die das 4,99 Meter lange Luxus-Sport-Coupé auf Luft bettet – und auf Wunsch 22 Millimeter absenkt. Wir erfreuen uns des elektrischen Allradantriebs, der die immense Kraft traumwandlerisch sicher auf die Straße bringt. Wir erfreuen uns der Matrix-LED-Scheinwerfer, die im Testwagen um das reichweitenstarke Laserlicht erweitert sind. Und wir erfreuen uns der kraftvollen Bremsen, die im Testwagen auf Scheiben aus Siliciumcarbid-Keramik beißen. So schön (teuer) kann Elektromobilität sein.
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Technische Daten des Audi RS e-tron GT |
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PS-Anzahl: | min. 646 PS | max. 646 PS |
kW-Anzahl: | min. 475 kW | max. 475 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Elektro | |
Stromverbrauch: | 19,3 kWh/100 km | |
CO₂-Emission | 0 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 140.000 Euro | |
Stand der Daten: | 28.03.2022 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Audi RS e-tron GT |
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MeinAuto.de-Redaktion | Auf die Frage, ob der RS e-tron GT die Leistung und die Qualität des e-tron GT auf die Spitze treibt, kann die Antwort nach dem Test nur lauten: ja. Neben der atemberaubenden Fahr- und Ladeleistung brilliert der Gran Turismo auch mit seiner herausragenden Ausstattung und Verarbeitungsqualität. Er zeigt, das Handwerk und Hightech keine unversöhnlichen Gegenspieler sind. Bei MeinAuto.de gibt es das elektrische Super-Sportcoupé von Audi ab 127.960 Euro – 14 % respektive über 12.000 Euro günstiger als gelistet. 5 von 5 Punkte |
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