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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • Schnelles Laden mit bis zu 250 kW
  • Mehr Reichweite dank größerer Batterie & Wärmepumpe
  • Beeindruckende Fahrleistungen

Schwächen:

  • Bedienung mit riesigem Touchscreens modern, aber manchmal umständlich
  • Hoher Preis
  • Abhängigkeit von Software-Updates
  • Schwächen bei der Verarbeitung
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Tesla Model 3 im Test: Ist die Mittelklasse-E-Limousine für 2022 noch besser geworden?

Mit dem Model 3 begann sich Tesla 2016 auch auf den Volumenmarkt zu konzentrieren. Der Erfolg blieb nicht aus, mittlerweile hat man gut eine Million Stück der batterieelektrischen Mittelklasse-Limousine verkauft. Doch das Model 3 bekommt allmählich Konkurrenz: von einem VW ID.4 oder BMW i4 etwa. Anfang 2022 startet das Model 3 bei uns neu durch. Wir sehen uns das 2022er-Modell im Test genauer an.

Drei-Box-Design

Die klassische Limousine, prophezeit manch Chef-Designer der etablierten Hersteller, werde bei der Umstellung auf batterieelektrische Antriebe – wohl oder übel – auf der Strecke bleiben. Das Drei-Box-Design – bestehend aus Bug, Fahrgastzelle, Heck – bringe die Vorzüge der kompakten E-Antriebe kaum zur Geltung. Die Überhänge sind zu lang, die Bauhöhe ist zu flach, wobei das eines der Hauptprobleme ist. Die Batterie lässt sich am einfachsten und sichersten in die Bodenplatte integrieren: deshalb bauen BEVs auch rund eine Handbreit höher.

Bei einer Limousine ist das optisch nur schwer zu kaschieren. Die meisten alteingesessenen Autobauer setzen so auf das Crossover-Konzept. Batterieelektrische Mittelklasse-SUVs wie der VW ID.4, der Kia EV6 bzw. Hyundai Ioniq 5 oder der Audi Q4 e-tron sind es auch, die das Model 3 herausfordern. Eine rühmliche Ausnahme ist der neue BMW i4 – ein strammes, viertüriges Sportcoupé. Die zweite, ursprüngliche Ausnahme ist der Tesla Model 3 selbst. Mit ihm und der Oberklasse-Limousine Model S beweist Tesla, dass das Dreibox-Design optisch problemlos mit einem batterieelektrischen Antrieb in Einklang zu bringen ist. Außerdem zeigt Tesla seit gut zehn Jahren dem Rest, wie man E-Autos baut: vom Antrieb über die Leistung bis hin zum Laden und Software-Management.

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© Tesla

Schnelleres Laden – aber weiter mit 400-Volt-Technik

Was 2008 mit dem Roadster begann und 2012 mit dem Model S fortgesetzt wurde, hat das Model 3 in größere Kundenkreise getragen. Das kompakte E-SUV Model Y, das auf ihm aufbaut, geht noch einen Schritt weiter. Doch jetzt spüren Tesla und das Model 3 erstmals Gegenwind: Sie sind nicht mehr in allen Bereichen unangefochtene Spitze. Ein Beispiel ist die Batterie- und Ladetechnik, eigentlich eines der Tesla-Aushängeschilder. Einige Herausforderer haben mittlerweile mehr Druck in der Leitung. Dass der Porsche Taycan dank 800-Volt-Technik schneller laden kann, ist das eine. Dass ein direkter Konkurrent wie der Hyundai Ioniq 5 ebenfalls mit 800-Volt-Technologie auftrumpft, wiegt schwerer.

Mit den “Supercharger”-Ladestationen der dritten Generation (SuC V3), die allmählich auch bei uns häufiger werden, hält Tesla zwar dagegen. An ihnen kann das Model 3 mit bis zu 250 statt wie bisher 125 kW geladen werden. Bei der Batterie und den anderen elektrischen Elementen setzt das Model 3 aber weiter auf 400-Volt-Technik – und die hat schlicht weniger Potential als die 800-Volt-Architektur im Hyundai Ioniq 5 oder Kia EV 6. Aber, lassen wir die Kirche im Dorf. An einem SuC V2 lädt man in einer halben Stunden 270 Kilometer Reichweite nach; an einem SuC V3 sind es in fünf Minuten sogar 120 Kilometer.

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© Tesla

Mehr Reichweite dank größerer Batterie & Wärmepumpe

Mit der Reichweite ist eine andere große Stärke Teslas und des Model 3 angesprochen – eine, die uns zu zwei weiteren führt: zu den Motoren und deren Fahrleistungen. Der kalifornische Autobauer geht auch bei der Sortiments-Gestaltung neue, eigene Wege. Tesla verzichtet auf Ausstattungslinien. Die Modelle werden in erster Linie durch den Antrieb und die Batterie bzw. Reichweite spezifiziert. Sonst ist ab Werk so gut wie alles an Bord, was das Herz begehrt: Aktualisierungen und die meisten Neuerungen spielt Tesla online über regelmäßige Updates ein. Zwischen dem Europa-Debüt 2019 und dem ersten Facelift Mitte 2020 waren es ganze 70 Updates.

Hin und wieder aber muss auch an der Hardware gefeilt werden. In Bezug auf die Reichweite und die Fahrleistung sind zwei Neuerungen von Bedeutung: die größeren Akkus und die Wärmepumpe. Die Wärmepumpe wird von Tesla ab sofort in allen “Model 3”-Modellen als Energiequelle für Kühlung und Heizung genutzt – zwei notorische Stromfresser, die der Reichweite schaden. Vorne gewährleisten zwei doppelt laminierte Seitenscheiben, dass die Wärme nunmehr besser im Model 3 – und die Hitze besser draußen gehalten werden. Trotz dieser Effizienzverbesserungen hat Tesla auch gleich die Akku-Kapazität der beiden Modelle mit dem Dualmotor-Allradantrieb erhöht: von 75 auf 82 kWh.

Beeindruckende Fahrleistungen

Davon profitiert zum einen das “Model 3 Maximale Reichweite”. Bei ihm sorgt neben der Permanentmagnet-Synchronmaschine an der Hinterachse ein Drehstrom-Asynchronmotor an der Vorderachse für Vortrieb; und beste Traktion. Gemeinsam leisten die zwei 324 kW (440 PS) und 560 Nm: im Boost-Modus sind es sogar 496 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 14,8 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Die 30-Minuten-Dauerleistung beschränkt Tesla auf 153 kW bzw. 208 PS: damit die Normreichweite auf 614 Kilometer laut WLTP-Norm wachsen kann.

Die Fahrleistungen sind dennoch höchst beeindruckend. Von 0 auf 100 k/h beschleunigt die Ausdauer-Spielart des Model 3 in 4,4 Sekunden, mit Upgrade sogar in 3,9; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 237 km/h. Dass noch mehr in den zwei Maschinen der Mittelklasse-Limousine steckt, belegt das Model 3 Performance (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 16,5 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Bei ihm schaltet Tesla kurzfristig bis zu 377 kW (510 PS) und 660 Nm frei: das reicht für einen 0-auf-100-Antritt in 3,3 Sekunden und 261 km/h Spitze – ein wahnwitziger Antritt, dem selbst der neue BMW i4 M Performance mit 544 PS nichts entgegen zu setzen hat (0-100 in 3,9 Sekunden, max. 225 km/h).

Tesla Model 3 als neues, vergleichsweise günstiges Basismodell

Dass das Model 3 Performance diese irrsinnigen Antritte nicht oft wiederholen kann, spielt nur im Vergleich mit dem Porsche Taycan eine Rolle; die 800-Volt-Technologie erlaubt deutlich mehr Maximalkraft-Antritte. Der Herausforderer Ioniq 5 begnügt sich mit einer humaneren Leistung – er stellt eher den sorgsamen Umgang mit der Energie in den Mittelpunkt; das entspricht besser dem Gebot der Stunde nach mehr Nachhaltigkeit. Der Tesla 3 Performance schafft ohne Zwischenladen zwar auch 547 Kilometer, was für seine ausgezeichnete Effizienz spricht. Mit etwas weniger Leistung ließe sich aber sicherlich mehr Energie sparen – vom Ressourcenaufwand ganz zu schweigen. Doch der betrifft alle Autos, egal welchen Antrieb sie nutzen. Aber: Wer eine ausgewogenere Leistungsbilanz sucht, wird in Kürze auch beim Model 3 fündig werden. Ab Februar 2022 liefert Tesla eine neue Basisvariante aus, die sich kurz und knapp Model 3 nennt. Sie verzichtet auf den zweiten Motor an der Vorderachse und setzt voll und ganz auf einen Heckantrieb mit 239 kW (325 PS) und 420 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 14 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+).

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© Tesla

Verfeinerte Optik

Die Dauerleistung des Model 3 beträgt 110 kW bzw. 150 PS, die Akkukapazität 60 kWh. Diese Ausgangswerte sind immer noch gut genug für 225 km/h, einen Standardsprint in 6,1 Sekunden – und eine Reichweite von 491 Kilometern. Im Vergleich mit der “Maximale Reichweite”-Variante reduziert sich aber der Preis um 9.000 Euro – den vollen Umweltbonus von 9.000 Euro bekommen alle drei. Als Zwischenfazit bleibt: Mit der aktualisierten Motorsteuerung und dem optimierten Batteriemanagement fährt das Model 3 noch erstaunlicher als bisher.

Die Optik hat Tesla ebenso verfeinert: die Türgriffe und Fensterrahmen heben sich jetzt farblich von der Hauptlackfarbe ab. Innen verschwindet der Klavierlack von der Mittelkonsole – und damit ein lästiger Staub- und Fingerabdruckfang. Bei der Verarbeitungsqualität hat Tesla leider nicht nachgebessert: da hapert es teilweise doch recht beträchtlich. Die Bedienung ist mit dem riesigen Touchscreen sicherlich topmodern, im Detail aber teils umständlich. Das Platzangebot und die Sicherheit bleiben exzellent. Der Autopilot ist jedoch immer noch nicht voll ausgereift: weder in der Standard- noch der sündteuren Pro-Version.

Die Mittelklasse-Limousine Model 3 ist – soviel lässt sich schon sagen – ein Verkaufsschlager – und das aus gutem Grund. Die Fahrleistungen sind herausragend, selbst die der nagelneuen Variante mit Heckantrieb. Die Reichweite und die Ladegeschwindigkeit bleiben ebenfalls erstklassig – ebenso wie das Platzangebot, die Sicherheit und die Software. Bei der Verarbeitung, den Assistenzsystemen und der Bedienung offenbart das Model 3 aber gewisse Schwächen. Bei MeinAuto kannst Du das Model 3 in Kürze wieder bestellen – wie gewohnt zu Toprabatten und besonders niedrigen Raten.

CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

2016 brachte Tesla den kleinen Bruder der Oberklasse-Limousine Model S, das Model 3, auf den Markt. Mittlerweile wurden mehr als eine Million Einheiten produziert – kein anderes E-Auto ist so erfolgreich. Mit einem Facelift Mitte 2020 hat Tesla die Qualität weiter verbessert. Eine Wärmepumpe sorgt für mehr Heiz- und Kühlleistung, ein paar Änderungen am Ex- und Interieur für ein besseres Aussehen. Die Antriebe wurden einerseits mit einigen Software-Updates optimiert; und andererseits mit einer neuen Hardware – konkret einer größeren Batterie. Vom 82-kWh-Akku profitieren die zwei bestehenden Allradmodelle “Maximale Reichweite” und “Performance”. Mit dem neuen Heckantriebs-Modell wird das Model 3 Anfang 2022 auch deutlich günstiger. Die Schwächen bei der Verarbeitung und beim Autopiloten muss Tesla aber noch ausmerzen.

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