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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • lukrativer Sondermodell-Rabatt
  • schnittiger, sehr geräumiges City-SUV
  • adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer Serie
  • komfortabel und kabellos konnektiv
  • sicher, aktiv wie passiv

Schwächen:

  • wenige Assistenzsysteme Serie
  • schwache Bremsen
  • recht durstig
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Skoda Kamiq Drive im Test

Das City-SUV hat viel Platz, Stil und als Sondermodell viel Temperament?

01.02.2024 | Der Kamiq ist seit dem Frühjahr 2020 mit Skodas besonderem Drive (als Skoda Drive Sondermodell) versehen. Der Öffentlichkeit präsentiert wurde das City-SUV rund ein Jahr zuvor. Mit einer Länge von 4,25 Metern ordnet sich der Kamiq unter dem Karoq und dem Kodiaq ein: im B-Segment wie seine Schwestern VW T-Cross und Seat Arona. Wo sich das Mini-SUV aktuell im Klassen-Ranking einreiht, finden wir im Test mit dem Skoda Kamiq Drive heraus.

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© Skoda

Skoda Kamiq Drive macht die großen inneren Werte für alle sichtbar

Wie die meisten seiner Kollegen im Mini-SUV-Segment ist der Skoda Kamiq technisch im Kern ein Kleinwagen: mithin ein auf Crossover getrimmter Skoda Fabia. Wie von den Tschechen gewohnt ist der Kamiq jedoch eine halbe Nummer größer als die Modelle von VW und Seat. Auch der Großteil der Konkurrenz ist um einiges Kleiner, z.B. der DS 3, der Nissan Juke oder der Kia Stonic.

Der Opel Crossland und der Peugeot 2008 sind – mit einer Länge von 4,23 bzw. 4,30 Metern – indes praktisch gleichgroß bzw. sogar größer als der Skoda. Die “Drive”-Sondermodellreihe behält dennoch die Maße des herkömmlichen Kamiq bei: eine Länge von 4,25 Metern, zumal eine Höhe von 1,56 und eine Breite von 1,80 respektive 1,99 Metern mit Spiegel. Skoda vertraut ganz auf die inneren Werte seine City-Crossovers: aus gutem Grund.

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© Skoda
Exterior

Exterieur setzt mit Matrix-LED-Scheinwerfern und 17-Zöllern glanzvolle Akzente

Am Exterieur verändert Skoda beim Kamiq Drive lediglich einige Details: das aber mit großer Wirkung. Das Highlight – und zwar im doppelten Sinn – sind die ab Werk verbauten Matrix-LED-Scheinwerfer. In den zwei gewöhnlichen Ausstattungen “Essence” und “Selection” blenden die Frontstrahler erst gegen Aufpreis auf. Lediglich im Topmodell “Monte Carlo” sind die sechseckigen Matrix-Module mit ihrer punktgenauen Ausleuchtung ebenfalls Serie.

Eingeführt wurde die “Matrix”-Technologie für die LED-Scheinwerfer mit dem 2024er-Facelift. Im B-Segment ist dieses Fernlicht mit seiner breiten und anpassungsfähigen Ausleuchtung nach wie vor eine Seltenheit. Beim Kamiq Drive sehen die Matrix-LED-Scheinwerfer zudem noch ungewöhnlich gut aus: dank der dreidimensionalen, kristallinen Einzelelemente ein wenig wie Edelsteine. Mit der automatischen Leuchtweitenregulierung und dem dynamischen Fernlichtassistent erhöhen die besonderen Lichter überdies die Sicherheit und den Komfort.

Interior

Kamiq Drive: innen mit Stil, Komfort und enorm viel Platz

Am Heck des Skoda Kamiq Drive werten ferner die LED-Rückleuchten und ihre animierten Blinker die Optik und die Sicherheit auf. Vorwiegend dem Erscheinungsbild förderlich sind die 17 Zoll großen Leichtmetallfelgen “Propus Aero”. Mit ihnen beenden wir unsere Rundschau der “Drive”-Exterieur-Details. Es ist Zeit, den besagten inneren Werten des Kamiq nachzuspüren. Zu den wichtigsten zählt das außergewöhnlich großzügige Platzangebot. Das übernimmt das “Drive”- wieder unverändert vom Grundmodell.

Bei der Sitzprobe wird rasch klar, weshalb Skoda den Kamiq auf ein Niveau mit der Kompakt-Limousine Scala stellt: die gebotenen Freiräume sind die eines Kompakt-, nicht die eines Kleinwagens. Sowohl die Vordersitze wie die beiden Außensitzen in Reihe zwei offerieren mehr als genug Platz für Personen bis zwei Meter. Eng wird es in dieser Konfiguration nur für den Mitreisenden auf dem Mittelsitz.

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© Skoda
Platzangebot/Kofferraum

Großer, praktischer Kofferraum – feine Einrichtung reichlich Komfort

Bei dieser Fülle stört es kaum, dass Skoda für den Kamiq keine verschiebbare Fondbank im Angebot hat. Denn auch der Kofferraum des City-SUVs gehört zu den Größen der Klasse: mit einem Volumen von 400 bis 1.395 Litern. Konkurrenz macht dem Kamiq Drive in dieser Disziplin vorrangig der Stellantis-Konzern: namentlich der Opel Crossland mit 410 bis 1.255 und der Peugeot 2008 mit 434 bis 1.467 Litern.

Dass Skoda das Sondermodell mit der Vorbereitung für eine Anhängerkupplung ausstattet, erweist sich so durchaus als nützlich. Die elektrisch schwenkbare Anhängervorrichtung selbst muss jedoch extra bezahlt werden. Das Interieur “Loft” – die verschiedenen Interieurs nennt Skoda “Design Selections” – ist mit seinen feinen recycelten Stoffen und den glänzend schwarzen Zierblenden hingegen Teil der Serienausstattung; ebenso wie das “Winter Premium”-Optionspaket.

Ausstattung

Klimaautomatik, kabellosem Koppeln und Laden sowie einer eingängigen Bedienung

Es spendiert den Vordersitzen wie dem Lederlenkrad des Kamiq Drive eine Heizung. Die Regulierung der Raumtemperatur obliegt der 2-Zonen-Klimaautomatik. Sie kann nach wie vor mit Hilfe haptischer Tasten bedient werden; gleich wie andere zentrale Funktionen. Anders gesagt: Die Bedienung lenkt wenig ab – zumindest mit dem über 8 Zoll großen Serien-Infotainmentsystem. Mit dem optionalen Navi wird die Bedienung digitaler; und mit den berührungssensitiven Tasten leider auch fummeliger.

Umso einfacher geht die Integration und das Laden des Smartphones von der Hand: konkret ohne Kabel dank “Wireless Smartlink” und der induktiven Ladeeinrichtung. Ob der Gangwahlhebel hinter der Ladebox ein manuelles Getriebe befehligt oder eine Automatik dirigiert, liegt in der Hand des Kunden. Zur Wahl stehen: ein Dreizylinder- und ein Vierzylinder-Turbobenziner (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,0 – 6,3 Liter auf 100 km, 113 – 143 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A-D).

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© Skoda
Motor/Antrieb

Vierzylinder-Turbobenziner mit gutem Drive – aber recht hohem Verbrauch

Der Dreizylinder 1,0 l TSI leistet entweder 95 PS und 175 Nm oder 115 PS und 200 Nm. Der schwächere Einliter-Benziner reicht seine Leistung an ein manuelles 5-Gang-, der stärkere an ein manuelles 6-Gang-Getriebe weiter. Wir sind der Meinung, heutzutage sollten selbst im B-Segment sechs Gänge das Mindestmaß des Schaltkomforts sein. Noch besser ist ein vernünftiges Automatikgetriebe.

Das findet sich im Kamiq-Sortiment in Gestalt des 7-Gang-DSG der Mutter VW; als Option für den 115 PS starken Dreizylinder und den 150 PS starken 1,5 l TSI. Mit dem DSG kann man dann auch von den Vorzügen der teilautonomen Assistenten profitieren – mit dem 150-PS-Motor zugleich von der größeren Laufruhe und harmonischeren Kraftentfaltung eines Vierzylinders. Sie passt für uns besser zu einem Sondermodell, das Drive heißt.

Fahrgefühl

Gut abgestimmt, passiv wie aktiv gesichert – jedoch mit schwachen Bremsen

Allerdings sind auch die Fahrleistungen des stärkeren Dreizylinders gut. Mit ihm schafft der Skoda Kamiq Drive nahezu Tempo 200; der Hunderter ist in weniger als zehn Sekunden geknackt. Bei den Assistenzsystemen bringt die “Drive”-Ausstattung keinen zusätzlichen Schwung. Die wichtigsten Helfer wie ein Notbrems- und Spurhalte-Assistent sind Serie; teilautonome Systeme wie der “Travel Assist” oder der adaptive Abstandsassistent kosten Aufpreis.

Bei der passiven Sicherheit ist die Aufwertung gegen Aufpreis ebenfalls möglich, wenn auch nicht nötig. Skoda liefert den Kamiq Drive vorne mit Kopf- und Seitenairbags aus; das Sicherheits-Paket ergänzt letztere im Fond und spendiert dem Fahrer einen Knieairbag: das passt. Was hingegen nicht passt, ist die Bremsleistung. Ein Bremsweg von 39 Metern bei einer Vollbremsung mit 100 km/h ist äußerst dürftig. Deutlich besser ist Skoda die Abstimmung des Fahrwerks gelungen: es reagiert neutral und federt komfortabel.

CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der Name des Skoda Kamiq suggeriert: das familienfreundliche City-SUV sitzt wie eine zweite Haut, sprich er passt perfekt zum geplanten Nutzungsszenario. Das Sondermodell Kamiq Drive beweist für mich, dass das keine leeren Versprechungen sind.

Als “Drive”-Sondermodell zeigt der wendige Crossover besonders viel Stilgefühl: mit den 17-Zoll-Alufelgen und erst recht mit den Matrix-LED-Frontscheinwerfern. Sie gleichen mit ihrer Kristalloptik Edelsteinen – mich überzeugt im Test aber vor allem ihre adaptive Ausleuchtung.

Überzeugt hat mich auch der Innenraum des Kamiq Drive. Das famose Platzangebot ist keine Überraschung; ebenso wenig wie die intuitive Bedienung. Die feine Einrichtung und die kabellose Konnektivität kann für den Preis jedoch nur das Sondermodell bieten Bei der aktiven Assistenzausstattung hätte Skoda aber ruhig etwas spendabler sein dürfen. Bei den Antrieben ist mit der stärkere Dreizylinder-Turbobenziner sportlich genug; aber auch etwas zu durstig.

Gibt es dennoch jemanden, der mit dem Kamiq Drive nicht glücklich wird? Ja, jene, die auf alternative Antriebe und auf eine makellose Bremsleistung aus sind. Letztere ist für mich die einzige Enttäuschung, das aber keine kleine.

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