▶ Innenraum & Ausstattung
Vorn so groß wie ein Kompakter – hinten mit weniger Kopffreiheit als ein R5 und C3
Kurzum: Der Opel Corsa F sieht schön schnittig und sportlich aus – mit Verbrennern ebenso wie in der rein elektrischen Version Corsa Electric. Das eng geschnittene Korsett bleibt innen jedoch nicht ohne Konsequenzen. Im Fond sind die Freiheiten eng begrenzt. Beine und Knie kommen ab einer Größe von unter 1,80 Metern mit den Lehnen der Vordersitze in Berührung.
Die Köpfe bleiben bei dieser Größe dem Dachhimmel noch um eines fern. Aber. Im Citroen e-C3 und Renault R5 hätten sie mehr Luft. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Die zwei Franzosen bauen mit 1,57 bzw. 1.50 Metern um einiges höher als der Opel mit seinen 1,44 Metern. Vorne ist der Corsa Electric hingegen so großzügig wie ein Kompaktwagen.
Auf Wunsch mit luxuriösen Vordersitzen – aber Werk mit eingeschränktem Kofferraum
Bequem hat man es vorne im Opel Electric außerdem. Nahezu luxuriös werden der Sitzkomfort und die Qualität der Bezüge mit der ʺAlcantara"-Ausstattung. Sie ergänzt neben den feinen Bezügen noch eine Sitzheizung. Der Fahrer darf außerdem die Massagefunktion genießen. Weniger komfortabel ist Beladen des Kofferraums: in keiner Corsa-Ausführung. Die Ladekante liegt 70 Zentimeter über dem Boden; also für ein B-Segment-Modell sehr hoch.
So betrachtet ist es ein Glück, dass sich beim Corsa Electric hinter der Kante ein relativ kleiner Kofferraum verbirgt. Er fasst 267 bis 1.042 Liter; bei den Verbrennern sind es 309 bis 1.081 Liter. Und bei den Herausforderern? Der e-C3 lädt 310 Liter ein, der R5 von Renault 326 bis 1.106 – und der technisch baugleiche e-208 von Peugeot 309 bis 1.118 Liter.
Kleines Digitalinstrument, 1-Zonen-Klimaautomatik und benutzerfreundliches 10-Zoll-Infotainment sind Serie
Kann der Corsa Electric diese Einschränkung mit einer besonderen Variabilität wettmachen? Nein. In der Basisausstattung ʺEdition" bestehen die Lehnen der Rücksitze aus zwei Teilen; sie lassen sich einzeln umklappen. Das ist auch der Gipfel der Flexibilität. Weitere Extras sind weder über ein Paket noch in der zweiten Ausstattung ʺGS" zu ergattern.
Bei der Klimatisierung liefert Opel die bestmögliche Ausstattung ebenfalls direkt mit dem Basismodell aus: in dem Fall eine 1-Zonen-Klimatautomatik samt Pollen- und Aktivkohlefilter. Zwei separat regelbare Zonen wären besser, in einem Kleinwagen sind sie aber nur eine nette Zugabe. Unabdingbar sind heutzutage jedoch digitale Anzeigen sowie eine einwandfreie Konnektivität. Beides liefert der Corsa wiederum serienmäßig: zumindest auf dem Papier.
Im Test offenbart das 7 Zoll große Digitalinstrument die ein oder andere Unzulänglichkeit – insbesondere im Vergleich mit dem übersichtlichen Gegenstück des Schwestermodells e-208. Der 10 Zoll großer Touchscreen im überzeugt uns hingegen. Er ist ergonomisch positioniert und scharf in der Darstellung; nur die Menüs sind teilweise etwas unübersichtlich. Dafür gibt es einen Lautstärke-Drehregler und eine separate Klimabedienkonsole.