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Testberichte - CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Johannes

Stärken:

  • minimalistisches Design
  • gutes Platzangebot vorne
  • genug Stauraum, einfache Bedienung
  • hohe Sicherheit und Navi Serie
  • der Otto-Diesel e-Skyactiv X 186

Schwächen:

  • knappes Platzangebot im Fond
  • unübersichtliche Karosserie
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Datumsstempel

Mazda CX-30 im Test

Ein SUV mit minimalistischer Eleganz und ohne praktischen Zwang

Der Mazda CX-30 positionierte sich 2019 zwischen dem CX-3 und CX-5, zwischen dem Mini- und Mittelklasse-SUV. Mit einer Länge von 4,4 Metern gehört der Lückenfüller zur unteren Mittelklasse; wie ein Hyundai Kona, ein Seat Ateca, ein Skoda Karoq oder ein Honda HR-V. Wo sich der Mazda CX-30 mit seinen Qualitäten einordnet, wollen wir im Test herausfinden.

Mazda CX-30 fahrend
© Mazda

Mazda CX-30: eleganter Minimalist mit ausgewogenen Proportionen

Wer in der unteren Mittel- alias Kompaktklasse, im Segment des VW Tiguan also, bestehen will: der muss seinen Platz mit Bedacht wählen. Sonst läuft er nämlich Gefahr, dass bald ein anderer seinen Platz einnimmt. Mazda hat den CX-30 optisch so positioniert, dass er alles andere als einfach austauschbar ist. Die “Kodo”-Designsprache erweist sich wie bei der technischen Basis, dem Mazda3, als universal verständlich.

Wer einen Mazda sieht, der weiß, was Stil ist. Das “Kodo”-Design kommt auch beim Mazda CX-30 mit wenigen Strichen und Linien aus; Zierrat und Dekor lenken nur vom Wesentlichen ab – für Mazda ist das die Bewegung. Auch die Maße sind ausgewogen: mit einer Länge von 4,40, einer Breite von 1,80 und einer Höhe von 1,54 Metern. Wobei: Die Bauhöhe liegt eher auf der tieferen Seite, auf dem Level der Lifestyle-Vertreter im Segment.

Mazda CX-30 vorne
© Mazda

Das Platzangebot: enges Korsett oder stylischer Schnitt?

Zu ihnen gehört z.B. der Mercedes GLA; und er baut immerhin 1,59 Meter hoch. Anders gesagt bzw. gefragt: Hat Mazda beim Platzieren etwa doch gepatzt; hat der Mazda CX-30 ein Platzproblem? Das kommt darauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Nüchtern und objektiv betrachtet, ist der CX-30 ein Kompakt-SUV mit einem eher eng geschnittenen Platzangebot – mit Ausnahme des Cockpits.

In den beiden vorderen Sitzen haben wir es selbst mit einer Größe von knapp 1,90 Metern sehr gemütlich. Die Sitze sind gut gepolstert, bieten in der Serienausstattung “Prime-Line” aber keinen außergewöhnlichen Luxus. Beheizbar sind sie nur im zweiten und zugleich höchsten Ausstattungs-Level namens “Excluxive-Line”. Die Sitzeinstellung funktioniert erst mit einem der “Comfort”-Pakete elektrisch; sie ergänzen auch die praktische Memory-Funktion der Sitzeinstellungen.

Mazda CX-30 hinten
© Mazda

CX-30: geräumiges Cockpit, enges Fond – ausreichend großer Kofferraum

Auf den Rücksitzen des Mazda CX-30 kann man von diesen Extras – und vom Freiraum der Vordersitze nur träumen. Geräumig empfindet man das Fond nur, wenn man 1,70 Meter groß ist; oder kleiner. Wenig Luft haben vor allem die Köpfe; das war bei der niedrigen Höhe und der stark abfallenden Dachlinie zu erwarten. Beim Einsteigen legt sich das Dach ebenfalls unpraktisch quer.

Überraschender kommt, dass selbst die Beinfreiheit keineswegs üppig ausfällt. Der Radstand wäre mit 2,66 Metern eigentlich recht lang. Wer da jetzt hofft, der CX-30 hätte einen Kofferraum a la Tiguan: der wird keine Freude haben. Wer die Erwartungen weniger hoch ansetzt, wird mit den gebotenen 430 bis 1.406 Litern durchaus zufrieden sein. Schlecht ist das nicht wie der schickte GLA von Mercedes mit 425 bis 1.420 Litern untermauert.

Mazda CX-30 Sitze
© Mazda

Kein Praktiker – aber im Falle des Falles durchaus praktisch

Der Karoq von Skoda ist, mit 521 bis 1.630 Litern, freilich in einer anderen Kategorie zu Hause: jener, in der Hemdsärmel Mode sind. Der Mazda CX-30 gehört eher zur Fraktion “Blazer”: Familien, die viel flexiblen Stauraum brauchen, sind bei ihm falsch. Aber wie gesagt: es kommt auf die Perspektive an. Denn es ist keineswegs gesagt, dass jedes SUV der unteren Mittelklasse ein Nutzlaster sein muss.

Bei dem großen Angebot ist genug Platz und Nachfrage dafür Nischen. Der CX-30 fühlt sich in die Lifestyle-Nische wohl – und dort findet er viel Anklang. Dass die Rücksitze nicht verschoben werden können, ist beim Mazda deshalb auch kein großer Schaden; und eine Anhängelast von 1,3 Tonnen sowie eine Stützlast von 75 Kilo sind der praktischen Tugenden genug.

Mazda CX-30 Kofferraum
© Mazda

CX-30: Head-up-Display, Navigationssystem und einfache Bedienung als Serien-Feature

Beim Mazda CX-30, das deutet das Exterieur unmissverständlich an, steht der Genuss, der Stil und die Eleganz im Mittelpunkt. Bei der Einrichtung des Cockpits bestätigt sich das. Mazda kleidet die Kommandozentrale hochwertig aus; und verarbeitet die Materialien auch dementsprechend sorgfältig. Auf ein echtes digitales Kombiinstrument wird bewusst verzichtet; das 7-Zoll-TFT-Dispaly zwischen den Rundinstrumenten zeigt nur das Nötigsten.

Die für den Fahrer wesentlichen Informationen blendet der CX-30 serienmäßig in einem Head-up-Display ein: indem er sie direkt auf die Windschutzscheibe projiziert. Als zweite Anzeige; und als Zentrum der Touchbedienung, dient das 10 Zoll große Zentraldisplay des “Mazda SD”-Navigationssystems. Es ist ebenfalls in der “Prime-Line”-Ausstattung enthalten. Die Touch-Bedienung vereinfacht eine “Split-Screen”-Funktion; ergänzt wird sie wie gewohnt durch den praktischen Dreh-Drück-Steller “Multi Commander”.

Mazda CX-30 Lenkrad
© Mazda

Der Diesel-Ottomotor e-Skyactiv X 186 und der CX-30: sie harmonieren

Kurzum: Die Bedienung des Mazda CX-30 macht Sinn und hat Stil. Die Zusammenstellung des Antriebssortiments sehen wir kritischer. In der leisen Kritik stehen bei uns die zwei Liter großen Vierzylinder-Sauger: der e-Skyactiv G 122 mit 122 PS sowie der e-Skyactiv G 150 mit 150 PS – beide leisten jeweils 213 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,9 – 6,9 Liter auf 100 km, 134 – 146 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Beide “e-Skyactiv G”-Motoren gibt es mit Schalt- und Automatikgetriebe, den stärkeren Benziner auch mit Allradantrieb. Unabhängig von der Antriebskonfiguration sind sie, überspitzt formuliert, weder Fisch noch Fleisch. Der e-Skyactiv G 122 hat zu wenig Schub, der e-Skyactiv G 150 kaum mehr – ausgesprochen sparsam ist, trotz Mildhybrid-System, weder der eine noch der andere.

Mazda CX-30 Sitze und Lenkrad
© Mazda

Sicherheits-Enthusiast mit direkt abgestimmtem Fahrwerk

Für diese Einschätzung ist wesentlich der dritte Motor verantwortlich, der e-Skyactiv X 186 mit 186 PS und 240 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,6 – 6,6 Liter auf 100 km, 128 – 149 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Er kombiniert einerseits geschickt die Kompressionszündung eines Diesels mit der Einspritzung eines Ottomotors; andererseits wird er mit Hilfe eines Kompressors aufgeladen. Im Endergebnis hat er spürbar mehr Elan und braucht auch weniger Sprit: im Test um die 7 Liter.

Übertrieben sparsam ist das natürlich nicht. Das können wir dem CX-30 aber irgendwie durchgehen lassen: a) weil er in dem Fall mit Allradantrieb unterwegs war; und b) weil er von Mazda ab Werk üppig mit aktiven und passiven Sicherheitssystemen ausgestattet wird. Beispiele für letztere sind etwa die Kopf- bzw. Schulter-Airbags in beiden Sitzreihen, die Voll-LED-Scheinwerfer; und die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit ihrem Stauassistenten. Beim Fahrwerk entscheidet sich Mazda für eine betont lebendige, direkte Abstimmung. Sie passt perfekt zu seiner direkten, schnörkellosen Art.

Fensterblick
© Mazda
CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - Johannes

Meine Meinung zu diesem Modell:

Zu einem unkonventionellen SUV passt ein unkonventionelles Resümee.

Ich beginne mit dem, was der Mazda CX-30 meiner Meinung nach nicht ist: Er ist kein ausgesuchtes, übersichtliches Familien-SUV, kein Nutzlaster und kein unverwüstlicher Lastesel wie der Tiguan oder der Skoda Karoq.

Was ist er dann? Ein SUV der unteren Mittelklasse für Genießer: elegant, knapp geschnitten, schön und umfangreich eingerichtet. Als Assistent ist der CX-30 höchst zu vorkommend und engagiert; das Engagement mag manchen schon zu weit gehen

Zum Sportwagen reicht der Eifer nicht, dazu sind die Motoren zu schwach. Mit dem Sauger e-Skyactiv G werde ich im Test nicht warm. Der Verve des Skyactiv X 186 gefällt mir besser Verve; sein Verbrauch nur bedingt.

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