Fahrerassistenzsysteme - oft auch ADAS (Advanced driver-assistance systems) genannt - sind Systeme in PKWs und LKWs, die den Fahrer bei der Fahrt unterstützen. Dabei fördern sie die Sicherheit und/oder den Komfort des Fahrers, können aber auch ein effizienteres Fahren ermöglichen. Dies funktioniert durch Hinweise oder Warnungen, die optisch, akustisch oder haptisch erfolgen können.
Damit Fahrerassistenzsysteme funktionieren können, benötigen sie Informationen über das Fahrzeug und dessen Umfeld. Diese Informationen erhalten die Systeme von:
Sensoren
Ultraschall
Radar
Lidar
Kamera
Die gesammelten Informationen müssen dann vom System ausgewertet werden. Daraufhin greift das System entweder selbst ein - beispielsweise in den Antrieb und reguliert Gas oder Bremse oder in die Steuerung - oder das System warnt den Fahrer über Lautsprecher, Displays oder auch Lenkrad, damit dieser selbst eingreifen kann.
Assistenzsysteme im Auto können das Fahren sicherer machen, aber sie bergen auch Risiken. Zum Beispiel kann eine übermäßige Abhängigkeit von diesen Systemen dazu führen, dass Fahrer weniger aufmerksam werden und sich weniger auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen. Dies kann zu einer langsameren Reaktionszeit führen, wenn das Assistenzsystem ausfällt oder in einer unerwarteten Situation nicht angemessen reagiert. Zudem können falsch verstandene Anzeigen oder Hinweise seitens der Assistenzsysteme zu Verwirrung oder Fehlinterpretationen führen, was wiederum das Unfallrisiko erhöhen kann.
Es ist daher wichtig, dass Fahrer die Assistenzsysteme als unterstützende Werkzeuge betrachten und stets wachsam und aufmerksam bleiben, um potenzielle Gefahren zu vermeiden.
Seit Juli 2022 müssen bestimmte Fahrerassistenzsysteme in allen neu entwickelten Fahrzeugen verbaut sein. Ab Sommer 2024 werden ausschließlich Neuwagen zugelassen, die über diese Assistenzsysteme verfügen. Dazu zählen:
Eine immer wichtigere Informationsquelle sind die "Car2X"-Technologien. Mit ihr tauschen die Fahrzeuge über eine Funkverbindung untereinander wichtige Informationen aus: etwa akute Gefahren- oder Unfallstellen, Staus, etc. In unübersichtlichen Gefahren-Situationen können diese Informationen der entscheidende Unterschied sein.
▶ Digitale Anzeigen
Damit die vielen zusätzlichen Daten den Fahrer nicht ablenken, sind digitale Anzeigen hilfreich: ein digitales Kombiinstrument mit verschiedenen Anzeigen-Profilen und idealerweise ein Head-up-Display; es projiziert die wichtigsten Infos direkt ins Sichtfeld des Lenkers. Die digitalen Instrumente sind selbst in Kleinwagen immer öfter Teil der Serienausstattung.
Wer nichts sieht, kann potentielle Gefahren auf und neben der Straße nicht erkennen. Hat man Pech, kann die mangelnde Sicht fatale Folgen haben. Das Gros der tödlichen Verkehrsunfälle ereignet sich nicht zufällig bei Dunkelheit.
▶ Hochwertige Scheinwerfer
Massiv verringern lässt sich das Risiko mit hochwertigen Scheinwerfern, einem Autolicht, das auf Xenon-Lampen oder LEDs als Leuchtmittel setzt. Neben der Helligkeit ist eine möglichst gute Steuerung es Lichts aber ebenso zentral. Mit einer Lichtautomatik ist sichergestellt, dass das Tagfahrlicht immer aktiv ist. Fernlichtassistenten regeln darüber hinaus das Aufblendlicht automatisch. Die neuesten Systeme - Matrix-LED- oder intelligente Scheinwerfer - sind dazu in der Lage, das Fernlicht dynamisch und je nach Fahrstrecke zu regulieren (über GPS-Daten und die Sensoren).
Diese Assistenzsystem verbessern aber nicht nur die eigene Sicht - sie verhindern auch das Blenden des Gegenverkehrs. Voll-LED-Scheinwerfer sind in den meisten Klassen mittlerweile Serie, die intelligenten Lichtassistenten kosten in der Regel extra: je nach System zwischen 1.000 und 2.000 Euro
▶ Parksensoren und Kameras
Die Sicht verbessern auch Parksensoren und Kameras - sie erleichtern das Rangieren. Bei Kleinwagen und Kompaktlimousinen sind Rückfahrkameras kein Muss, aber eine deutlich Hilfe. Bei SUVs und größeren Autos sind sie praktisch unverzichtbar. Mit zusätzlichen Heck- bzw. Front- und Seitenspiegelkameras haben sich die Systeme mittlerweile zu 360°-Kameras weiterentwickelt. Sie erlauben eine Rundum-Übersicht aus der Vogel- bzw. Drohnen-Perspektive. Wenn diese Systeme mit einem Einpark-Assistenten zusammenarbeiten, kann man sich als Fahrer zurücklehnen - und die Rolle des Beobachter einnehmen.
Mit den automatischen Einparksystemen, die die Längs- und Querführung übernehmen, sind wir bei den assistierenden und autonomen Assistenzsystemen angekommen.
▶ Assistiertes Fahren
Aus dem Bereich des assistierten Fahrens haben sich der Totwinkel- und Spurwechselassistent als sinnvolle Stützen erwiesen. Ersterer warnt vor herannahenden Fahrzeugen oder anderen Verkehrsteilnehmern im toten Winkel der Spiegel; letzterer zusätzlich vor Spurwechselunfällen. Die natürliche Ergänzung des Spurverlassenswarners ist der Spurhalteassistent. Droht das Auto, die Fahrspur zu verlassen, wird der Fahrer akustisch oder haptisch gewarnt. Die Systeme werden nach und nach erweitert zu Kreuzungs- und Querverkehrswarnern.
▶ Längs- und Querführung
Assistenzsysteme, die darüber hinaus aktiv die Längs- und Querführung des Autos übernehmen, arbeiten auf Level 2, als teilautonome Fahrhelfer. In diese Kategorie gehören u.a.:
Diese System sind vor allem Vielfahrern ans Herz gelegt; hilfreich können sie natürlich auch auf gelegentlichen Spritztouren sein.
Wer viel mit Anhänger unterwegs ist, der sollte sich auch einen Anhänger-Rangierassistent nicht versagen.
Der Abstandsregeltempomat ist ein Fahrerassistenzsystem welches erkennt, wenn ein anderes Fahrzeug voraus fährt, verringert gegebenenfalls die Geschwindigkeit und hält automatisch den vorgegebenen Sicherheitsabstand ein.
Bei der Alkohol-Wegfahrsperre - auch Alkohol-Zündschlosssperre oder Alcolock genannt - handelt es sich um ein Fahrerassistenzsystem, welches das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol verhindern soll.
Android Auto ist eine Plattform, die es Fahrzeugbesitzern ermöglicht, ihr Android-Gerät mit ihrem Fahrzeug zu verbinden und auf die wichtigsten Funktionen des Geräts während der Fahrt zuzugreifen.
Die Abkürzung ABS steht für Anti-Blockier-System. Das Antiblockiersystem sorgt dafür, dass das Fahrzeug bei einer starken Bremsung lenkbar bleibt. Hindernisse lassen sich somit leichter umfahren.
Apple CarPlay ist eine Plattform von Apple, die es Fahrern ermöglicht, auf einfache Weise auf bestimmte Funktionen und Apps ihres iPhones zuzugreifen, während sie im Auto fahren.
Bei Audi Connect handelt es sich um einen Fahrzeugsteuerungsdienst, der eine Fernsteuerung-Funktionen beinhaltet, die Dein persönliches Fahrzeug von Audi mit dem Smartphone verbindet.
Audi Drive Select ist ein markeneigenes Fahrprofilprogramm von Audi, mit dem Autofahrer die Fahreigenschaften ihres Autos während der Fahrt an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können.
Beim Audi Virtual Cockpit handelt es sich um ein volldigitales, in Audi-Fahrzeugen verbautes Kombiinstrument zur Anzeige von technischen Daten während des Betriebs des Fahrzeugs.
xDrive ist eine Markenbezeichnung, die der deutsche Automobilhersteller BMW für sein intelligentes Allradantriebssystem verwendet. BMW xDrive ist bei vielen Modellen der Marke als entweder als Option verfügbar oder bereits in der Serienausstattung enthalten.
Ein Berganfahrassistent ist ein Fahrerassistenzsystem, das den Fahrzeugführenden beim Anfahren an Steigungen unterstützt. Der Berganfahrassistent dient dazu, einem Zurückrollen oder Abwürgen des Motors am Berg entgegenzuwirken, ohne die Handbremse nutzen zu müssen.
Mit dem Concierge Service steht Dir rund um die Uhr ein Service-Mitarbeiter des Autoherstellers telefonisch zur Verfügung. Dieser hilft dem Autofahrer bei Pannen, technischen Fragen, Buchungen von Hotels oder Verbindungen.
Cupra Connect ist ein Online-Dienst der Automarke Seat, welcher es Nutzern erlaubt, einige Funktionen ihres Fahrzeugs der Cupra-Modellreihen per Fernzugriff mithilfe einer App ortsunabhängig zu steuern und Sicherheits- & Assistenz- sowie Online-Infotainment-Funktionen im Auto zu nutzen.
Die Drive Wise Technologie ist ein Paket aus intelligenten Fahrassistenzsystemen des Autoherstellers Kia, welche den Fahrer durch autonome Fahrfunktionen unterstützen und die Fahrsicherheit verbessern.
Immer schön auf dem Boden bleiben! Dafür sorgt das ESP. Die Abkürzung steht für „Electronic Stability Program“ – zu Deutsch: „Elektronisches Stabilitätsprogramm“ – und bezeichnet ein Fahrassistenzsystem zur Fahrdynamikregelung.
Das Prinzip von einem Fernlichtassistenten basiert auf einer an der Frontscheibe montierten Kamera. Diese erfasst Lichtquellen und Lichtverhältnisse sowie Verkehrsschilder, wodurch der sinnvolle Einsatz des Fernlichts berechnet wird. Ziel ist eine hervorragende Sicht, bei der andere Fahrer nicht geblendet werden.
Ein Fußgängernotbremssystem ist eine Sicherheitsfunktion in modernen Autos, das darauf ausgelegt ist, Kollisionen mit Fußgängern zu vermeiden oder zumindest deren Schweregrad zu verringern.
Beim Geschwindigkeitsassistenten handelt es sich um eine intelligente Geschwindigkeitsregelanlage, die Verkehrszeichenerkennung mit dem Navigationssystem (GPS-Daten der Navigationskarten) des Fahrzeugs kombiniert.
Gestensteuerung ist eine Technologie für Eingabegeräte wie Smartphones, Fernseher aber auch Infotainmentsysteme von Automobilen. Befehle werden hier mit Hilfe individuell programmierbarer Handbewegungen berührungslos ausgeführt.
Bei Autos mit Head-up-Display, kurz „HUD“, werden wichtige Fahrzeugdaten und verkehrsrelevante Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers projiziert.
iDrive ist das Infotainment-System von BMW, welches die Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug verbessert und den Fahrkomfort erhöht. Das System gehört zur Standardausstattung aller aktuellen BMW-Fahrzeuge und kann je nach Modell sowie optionaler Ausstattung in Funktionen und Merkmalen variieren.
Unter Infotainment versteht man die Integration von Informationen und Unterhaltung. Im Auto ermöglicht diese Technologie es Fahrer und Mitfahrern während der Fahrt auf eine Vielzahl von Inhalten zuzugreifen.
Der Kreuzungsassistent ist ein Fahrerassistenzsystem, das dem Fahrer bei Kreuzungssituationen hilft. Es arbeitet mit anderen Assistenzsystemen zusammen - dazu gehören z.B. die Rückfahrkamera, der Abstandsregeltempomat sowie der Notbremsassistent.
MBUX ist ein Bediensystem für Fahrzeuge des Automobilherstellers Mercedes-Benz. Es wurde erstmals 2018 in Frankfurt vorgestellt und ist seitdem in zahlreichen Mercedes-Benz-Modellen verfügbar.
MEB steht für “Modularer E-Antriebs-Baukasten” und ist ein von Volkswagen entwickeltes Elektroauto-Plattformkonzept. Es dient dazu, schneller und kostengünstiger massentaugliche Elektroautos zu entwickeln und produzieren, die für den breiten Markt erschwinglich sind.
Das MirrorLink-System ermöglicht Nutzern, Smartphone-Apps auf dem Infotainment-System von modernen Fahrzeugen abzubilden und über das Auto-Display zu nutzen. Zudem lassen sich Audio-Apps wie Spotify oder iHeartRadio über die Lautsprecher im Auto abspielen. Die Übertragung von Navigationsrouten und das Entgegennehmen von Anrufen sind ebenfalls möglich.
MMI steht für "Multi Media Interface" und ist die Benutzerschnittstelle des Infotainmentsystems von Audi, mit der Benutzer Zugriff auf verschiedene Funktionen und Dienste in ihrem Audi-Fahrzeug haben.
Der Müdigkeitswarner ist ein Fahrerassistenzsystem, das das Lenkverhalten des Fahrers mithilfe des Spurwechselassistenten analysiert. Erkennt der Müdigkeitswarner durch das Lenkverhalten, dass der Fahrer zu müde ist, um weiterzufahren, gibt der Müdigkeitswarner dem Fahrer ein Zeichen
Beim Nachtsichtassistenten handelt es sich um ein Fahrerassistenzsystem, das Kollisionen bei Dunkelheit vermeiden soll. Der Nachtsichtassistent beobachtet das Geschehen auf der Straße via Infrarot und stellt dieses als schwarz-weiß Aufnahme auf einem Bildschirm im Auto dar.
Ein Notbremsassistent ist ein Fahrassistenzsystem, das in gefährlichen Situation den Fahrer selbstständig warnt, bei einer Notbremsung unterstützend wirkt und/oder komplett selbstständig bremst.
Ein Notbremslicht hat das Ziel, andere Verkehrsteilnehmer zu warnen, dass das vorausfahrende Auto mit einer sehr starken Verzögerung bremsen wird. Bei einer Notbremsung blinken die Bremslichter mehrmals pro Sekunde.
Ein Parklenkassistent ist ein Assistenzsystem, das im Vergleich zu einer aktiven Einparkhilfe bzw. Parkassistenten nicht nur mit Kameras und akustischen Signalen beim Fahren in eine Parklücke hilft, sondern die Lenkung des Wagens selbstständig übernimmt.
Das PRE-SAFE System ist ein Fahrerassistenzsystem, das Fahrer und weitere Fahrzeuginsassen bei einer drohenden Kollision schützen soll. Das PRE-SAFE System wurde von Mercedes entwickelt , wurde aber von einigen anderen Automobilherstellern adaptiert.
Das Reifendruckkontrollsystem ist ein Fahrerassistenzsystem, welches durchgängig den Luftdruck der Reifen anhand von Sensoren misst und diese dem Fahrer im Cockpit über den Bordmonitor übermittelt.
Eine Rückfahrkamera ist ein Sicherheits- und Komfortfeature, der es dem Fahrer ermöglicht, den Bereich hinter dem Fahrzeug während des Rückwärtsfahrens zu überwachen.
Ein Rückfahrassistent ist ein Fahrerassistenzsystem, das dem Fahrer beim Rückwärtsfahren unterstützt, indem es akustische und optische Signale gibt, um mögliche Hindernisse zu identifizieren.
Der Spurhalteassistent ist ein Fahrerassistenzsystem, das die Fahrbahnmarkierungen vor und neben dem Auto erkennt und diese konstant im Blick hat. Der Fahrer wird gewarnt, wenn sich das Auto gefährlich nah an einer Fahrspurmarkierung befindet, ohne vorher geblinkt zu haben.
Surround View ist ein Fahrerassistenzsystem, das dem Fahrer eine 360-Grad-Ansicht des Fahrzeugs und seiner Umgebung bietet. Dies wird erreicht, indem mehrere Kameras an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs installiert werden, die das Bild an einem zentralen Bildschirm im Fahrzeuginneren anzeigen.
Der Tempomat, auch Geschwindigkeitsregelanlage genannt, ist ein Fahrassistenzsystem in einem Fahrzeug. Das elektronische Hilfsmittel unterstützt den Fahrzeugführer auf Wunsch bei der Steuerung der Fahrzeuggeschwindigkeit.
Als Travel Assist bezeichnet die Volkwagen AG ein Assistenzprogramm für teilautomatisiertes Fahren, das unter anderem als Spurwechselassistent fungiert.
Ein Toter-Winkel-Assistent ist ein Fahrzeug-Sicherheitssystem, das den Fahrer dabei unterstützt, tote Winkel zu erkennen und zu vermeiden.
Safety Sense ist ein fortschrittliches Sicherheitssystem von Toyota, das eine Kombination aus verschiedenen Assistenzsystemen enthält. Insgesamt sollen damit mit zu 70 % weniger Auffahrunfälle passieren.
Der Unfalldatenspeicher ist ein Gerät, das Informationen über Fahrzeugunfälle aufzeichnet, sammelt und speichert, beispielsweise die Geschwindigkeit, Airbag-Auslösedaten oder die Benutzung des Sicherheitsgurts.
Der Verkehrszeichenassistent ist ein Fahrassistenzsystem in Automobilen, welches mithilfe einer Kamera Verkehrsschilder im Straßenverkehr erfasst und diese in der Frontscheibe, im Armaturenbrett oder im Display des Navigationssystems anzeigt.