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Audi Q3 Sportback
Gesamtrate im Monat
Angaben sind später anpassbar.
Gesamtrate im Monat
Stärken:
- Innovatives Design
- Gutes Platzangebote
- Neustes Infotainmentsystem
Schwächen:
- Teuer in der Basisvariante und viele kostenpflichtige Extras
- Motoren mit relativ hohem Verbrauch
Auf den Punkt gebracht
Audi Q3 Sportback im Test
Der Q3 zeigt als SUV-Coupé verborgene Reize
Der VW-Konzern ist nicht dafür bekannt, jedem Trend hinterher zu hecheln. Man wartet ab, lernt – und schlägt schließlich mit Erfolg zu. Als Pionier ist oft die Tochter Audi im Einsatz, z.B. bei den gefragten SUV-Coupés. Vergangenes Jahr ging mit dem Q8 das erste Modell in Serie; diesen Herbst folgt das zweite, der Q3 Sportback. Was hinter dem ungewöhnlichen Namen und der schnittigen Karosserie steckt, erfahren Sie im Testbericht.
Q3 Sportback: schnittiger als der Q3 – aber ebenso geräumig
Selten haben wir uns mit unserer Standard-Testmontur – Jeans und Poloshirt – so deplatziert gefühlt. Doch wir sind selbst schuld. Wer sich vor dem Test im Prospekt eines Lifestyle-Boliden umsieht, darf sich nicht wundern, wenn er mit besagter Kleiderordnung bieder erscheint. Worauf wir hinauswollen? Auf eine Antwort auf die Frage, welche Kunden Audi mit seinem zweiten SUV-Coupé ins Visier nimmt. Der Q3 Sportback ist, abseits des Zeitgeist-Brimboriums, ein Angebot: A) an jene, die sich für einen BMW X4 und einen Mercedes GLC interessieren; und b) an alle, die den Komfort und die Sicherheit eines SUV schätzen, deren Form aber zu klobig und behäbig finden. Die reizvoll schlanke Gestalt des exakt 4,5 Meter langen Q3 Sportback fällt besonders ins Auge, wenn wir ihn neben dem traditionellen Schwestermodell abstellen: dem 4,48 Meter langen Q3 II. Der sieht, für ein gewöhnliches SUV, schwungvoll und dynamisch aus – neben dem neuen Coupé wirkt er aber wie ein grober Klotz. Anders gesagt: Der Q3 Sportback stellt ihn klar in den Schatten – mit seiner extrovertierten Singleframe-Kühlergrill-Variante ebenso wie mit seiner geduckten Dachlinie, seinen stark geneigten, filigranen D-Säulen und seiner besonders schmalen Taille. Die Serien-Kontrastlackierung tut ihr Übriges, um den Kontrast zum Q3 zu verstärken.
Angesichts dieses Unterschieds ist der Vergleich der Maße eine Überraschung – denn die weichen kaum voneinander ab. Der Radstand ist identisch, der Q3 Sportback ist mit 1,85 Metern lediglich um einen Zentimeter breiter und mit 1,56 Metern drei Zentimeter niedriger. Im Innenraum können die kleinsten Differenzen jedoch große Unterschiede zur Folge haben – gerade bei der Kopffreiheit. Unsere Sitzprobe beginnt deshalb auf der Fondbank, die wir ebenso einfach erreichen wie im Q3. Der Grund: Audi siedelt die Sitzfläche im fünftürigen Coupé in derselben Höhe an wie im SUV. Doch mindert das nicht die Kopffreiheit? Nur unwesentlich! Im Rückraum des Q3 Sportback sitzen wir so ungezwungen wie im Q3; so wie in der oberen Mittelklasse. Der Halt und der Komfort in den Fondsitzen sind vorzüglich, deren Einstellmöglichkeiten ebenso. Die Neigung der Lehnen können wir in sieben Gradierungen verstellen, die gesamte Bank ab Werk längs um 13 Zentimeter verschieben (15 cm im Q3). Optionale Extras wie die variable Mittelkonsole mit ihrem Staufach werten das Fond praktisch auf.
Innenraum: feinste Verarbeitung, klare Strukturen & Einzug von Car-to-X
Bevor wir ins Cockpit wechseln, wollen wir noch dem Kofferraum des Q3 Sportback einen Kurzbesuch abstatten. Er offeriert bei aufgestellten Lehnen und ganz nach vorne geschobener Bank ein Volumen von 530 Litern: also genauso viel der Q3. Bei umgelegten Lehnen muss das SUV-Coupé mit 1.400 Litern allerdings 100 Liter vorgeben. Hinzu kommt, dass die Ladekante noch höher liegt als im herkömmlichen Mittelklasse-Crossover: auf 79 statt auf 75 Zentimetern. Nach einer Test-Be- und Entladung mit schweren Koffern und Kisten empfehlen wir: leichtes Gepäck oder ein robustes Rückgrat. Ein starkes Rückgrat ist auch im Cockpit von Vorteil. Nicht, weil es dem Audi an Qualität und Komfort mangelt – im Gegenteil: Die Premium-Verarbeitung und die Luxus-Einrichtung sind verführerisch. Wer so fürstlich reist, fühlt sich nicht nur besser, sondern – zumindest für einen Augenblick – auch als etwas Besseres. Besonders stark war dieses Gefühl in den feinen Sportsitzen. Sie werden in zahllosen Varianten und Kombinationen angeboten: einzeln oder eingewoben ins vielseitige “Lines”-Ausstattungskonzept fürs Interieur und Exterieur.
Das modulare Konzept teilt sich das Coupé mit dem Q3 – ebenso wie das zweigeteilte Armaturen-Brett mit den klaren Strukturen und dem schlanken Bedienkonzept. Die Mittelkonsole beherbergt die oktogonale Steuerzentrale “MMI touch” – auf Wunsch mit zwei übereinander liegenden Touch-Bildschirmen und einer nativen Sprachsteuerung. Im Testmodell hat Audi das 2.250 Euro teure Topsystem “MMI Navigation plus” installiert. Es beherrscht – neben den üblichen Konnektivitäts-Kunststücken – auch die ersten Sendboten der anrollenden Car-to-X-Technologien (“Audi connect”-Dienste). Die Audi-Fahrzeuge kommunizieren hierbei untereinander und tauschen neuralgische Daten aus – von lokalen Wetterdaten bis zu Infos über gerade frei gewordene Parkplätze (On-Street-Parking). Das “Audi virtual cockpit” – eine umfangreichere Erweiterung des serienmäßigen Digitalinstrument – zeigt uns bspw. das richtige Tempo an, um auf der Grünen-Welle ungehindert von Ampel zu Ampel zu reiten.
Vierzylinder-Benziner und -Diesel sowie ein Mildhybrid-Ottomotor
Der Schwung fürs Reiten und Surfen von Kurve zu Kurve kommt beim neuen Q3 Sportback aus vier Zylindern. Mehr Brennräume sind allein dem Rennsportableger RSQ3 vorbehalten, der im kommenden Jahr mit rund 400 PS starten soll. Zum Markstart im Oktober heizen zwei Benziner und ein Diesel die schmalen Gummis auf den 17 bis 20 Zoll großen Felgen auf. Den günstigsten Eintritt ins Ingolstädter SUV-Coupé-Vergnügen gewährt der 1,5 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner 35 TFSI – mit 150 PS, 250 Nm und einer messerscharfen 6-Gang-Handschaltung (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,0 Liter auf 100 km, 137 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Damit der Verbrauch nicht durch den Tankdeckel geht, legt der Benziner bei Teillast zwei seiner vier Zylinder lahm: praktisch unmerklich, wir er uns im Test zeigt. In wenigen Wochen wird Audi den gleichen Benziner in einer Variante mit Mildhybrid-Unterstützung und 7-Gang S tronic-Automatik ausrollen. Was die Hybridfans erwartet, demonstrieren andere Audi-Modelle wie der A6, in denen das System bereits erfolgreich läuft. In aller Kürze: Der Q3 Sportback wird viel Segeln und im Schnitt rund einen halben Liter weniger brauchen.
Ob der Q3 Sportback auch mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb zusammengeführt wird, steht noch nicht fest. Sicher ist jedoch: einen reinen E-Motor bekommt der Q3 Sportback nicht. Der ist für den Q4 vorgesehen, der bald als zweites E-Modell unter dem e-tron losstromern wird. Das ist auch ein Grund, weshalb das Coupé Q3 Sportback heißt – und nicht Q4. Zurück zu den Motoren. Einen Kleinwagen mehr kostet der zweite Benziner, der 45 TFSI quattro (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,7 Liter auf 100 km, 174 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D). Er eilt mit der flinken 7-Gang S-tronic und dem stets trittsicheren “quattro”-Allradantrieb in sechseinhalb Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100; Schluss ist erst jenseits der 230 km/h. Preislich zwischen den beiden sortiert sich der Vierzylinder-Turbodiesel 35 TDI ein. Er gibt seine 150 PS wahlweise an die Kombi 7-Gang S tronic und Frontantrieb ab oder an die aus Allradantrieb und 6-Gang-Handschaltung (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,9/5,7 Liter auf 100 km, 129/151 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A/B). Der Selbstzünder läuft schwungvoll, aber sonst unauffällig. Er offenbart aber auch ein unerwartetes Detail: Der Q3 Sportback liegt unförmiger im Wind als der Q3. Die Stirnfläche ist mit 2,40 m² zwar 0,04 m² kleiner – der Luftwiderstandsbeiwert mit 0,34 zu 0,32 aber höher. Ein weiterer Beleg, dass man sich vom ersten Eindruck nicht täuschen lassen soll.
Meine Meinung zu diesem Modell:
Nach dem Q8 scheint der Bann gebrochen. Mit dem Q3 Sportback legt Audi sein zweites rundum gelungenes SUV-Coupé vor. Der größte Unterschied zum Q3 ist das Design: in Bezug auf die Eleganz und Dynamik kein Vergleich. Die größte Überraschung ist, dass der engere Schnitt die praktischen Qualitäten nur unwesentlich einschränkt.
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