VW Golf 8 Variant GOAL

Die Absicht eines Kombis ist, den Fahrgästen mehr Platz und mehr Stauraum zu bieten. Der VW Golf offeriert diese Option seit Generation III. Auch den Golf VIII legt VW sowohl als Schrägheck wie als Kombi auf – und beide wurden ins Team der “GOAL”-Sondermodelle anlässlich der Fußball-EM 2024 berufen. Dass der VW Golf Variant GOAL mit seinen Extras und seinem Rabatt zurecht im Team steht, will er uns im Test beweisen.

▶ Karosserie

Sondermodell schleift Modellpflege optisch u.a. mit 16-Zoll-Felgen fein

Als Basis seiner Beweisführung dient dem “GOAL”-Sondermodell der VW Golf Variant: in seiner Anfang 2024 grundlegend überarbeiteten Fassung. Mit dieser Basis, das haben wir in unserem Test gesehen, lässt sich arbeiten. Sie ist lang, breit und stabil. Die Achsen stehen beim Golf-Kombi 267 Zentimeter auseinander – fünf weiter als bei der 4,28 Meter langen Limousine. Die Spurweiten sind praktisch identisch, mit 1,52 Metern vorne und 1,55 hinten.

Riesig ist hingegen der Längenzuschlag beim Golf Variant: mit 4,64 Metern ist er beinahe 40 Zentimeter länger als die relativ kurze Limousine. Bei der Breite und Höhe weicht der Kombi mit 1,79 respektive 1,49 Metern kaum vom Golf ab. Der kräftige Zuwachs in der Länge reicht aber aus, um den Kombi in den ungleich stattlicheren Golf zu verwandeln. Die Modellpflege schleift das Design im Detail fein: bspw. in Form einer neuen Frontschürze und einer modifizierten Grafik der LED-Scheinwerfer.

▶ Innenraum & Ausstattung

Zwischen Golf Variant Life und Style

Die Voll-LED-Scheinwerfer sind beim VW Golf Variant Teil der Serienausstattung. Das “GOAL”-Sondermodell übernimmt sie, ersetzt die blassen, 15 Zoll großen Stahlräder aber durch die eleganten “Zürich”-Leichtmetallfelgen im 16-Zoll-Format. Wer im Golf Variant GOAL die optischen Vorzüge der “LED Plus”- oder gar der “Matrix LED”-Scheinwerfer genießen will, muss diese Extras weiter extra bezahlen. Die Investition ist keine schlechte. Die “Plus”-Variante verbessert die Sicht bei schlechtem Wetter.

Die “Matrix”-Leuchten verbessern sie unter allen Bedingungen. Den finanziellen Spielraum dafür liefert das Sondermodell höchst selbst. Würde man den herkömmlichen Golf Variant mit all den “GOAL”-Extras konfigurieren, würde er 3.100 Euro werden. Diese Rechnung geht jedoch nur auf, wenn man sich zusätzlich das optionale “Plus”-Paket holt. Dafür sollte ebenfalls Budget bleiben. Preislich wird das “GOAL”-Modell zwischen der “Life”- und der “Style”-Ausstattung platziert.

Voll digitalisiert und voller komfortabler Extras wie Sitzheizung & 3-Zonen-Klimaautomatik

Doch welche Extras sind es, die den Golf Variant Goal zum Gewinn für Kunden machen sollen? Wie die Felgen das Ex- hübschen die Ambiente-Beleuchtungen in 30 verschiedenen Farben die Optik des Interieurs auf. Länger nach hält die Wirkung der beheizbaren Vordersitze – und die Arbeit der 3-Zonen-Klimaautomatik. Sie lohnt sich im Kombi besonders: da mit ihr im geräumigen Fond die Temperatur gesondert geregelt werden kann.

Die Kinder sind auf der Rückbank damit Herr ihres Klimas. Die Steuerung des Infotainments und der Konnektivität bleibt in den Händen des Lenkers – die Hände erreichen ihre Absicht mittlerweile über weniger Umwege. Im Golf Variant Goal fungiert das "Ready 2 Discover"-Infotainment als Kommandozentrale; ergänzt um die "Streaming & Internet"-Dienste. Die kabellose Integration der Smartphones beherrscht der Golf-Kombi ab Werk; das “Digital Cockpit Pro” zur Linken illustriert die wichtigsten Fahrzeuginfos ebenfalls serienmäßig.

Modellpflege vereinfacht die Bedienung & konserviert das vorzügliche Platzangebot

Die mit der Modellpflege eingeführte 4. Infotainment-Generation ist insgesamt ein erheblicher Fortschritt für die Bedien-Ergonomie. Zwei digitale Leisten am oberen und unteren Rand des zentralen Touchscreens bieten zahlreiche digitale Direktwahltasten. Die Regelung der Lautstärke und der Temperatur über die Touch-Slider gelingt einfacher; auch weil die Leiste endlich beleuchtet ist. Von der Dosierbarkeit eines Drehknopf sind sie aber nach wie vor weit entfernt.

Weit entfernt von irgendwelchen Platzängsten sind zumal die Fahrgäste auf den fünf Sitzplätzen – sofern sie nicht deutlich über zwei Meter groß sind. Gerade auf der Rückbank ist der Kombi um einiges großzügiger bemessen als die Limousine. Das gilt auch für den Kofferraum. Der Golf packt 381 bis 1.237 Liter ein, der Golf Variant 611 bis 1.642 Liter – so viel wie ein Opel Astra Sports Tourer oder ein Hyundai i30 Kombi. Die Ladekanten liegt im Golf-Kombi außerdem angenehm tief; und viele Detaillösungen erleichtern den Alltag wie die optionale 240-Volt-Steckdose.

▶ Motor & Antrieb

Sechs Antriebsvarianten auf Vierzylinder-Basis, aber kein Plug-in-Hybrid

Bei den Antrieben des Golf Variant GOAL fließt der Strom höchstens mit 48 Volt; konkret im Mild-Hybridsystem des 1.5 eTSI. Die erheblich verbesserten Plug-in-Hybride rückt VW für das Sondermodell leider nicht heraus; dafür aber sechs andere Antriebsvarianten. Der nicht elektrifizierte Vierzylinder-Turbobenziner 1.5 TSI hat entweder 116 bzw. 150 PS und ist immer mit dem herrlichen geschmeidigen 6-Gang-Getriebe verbandelt.

Bei seiner erwähnten Mild-Hybrid-Variante 1.5 eTSI – sie wird ebenfalls mit 116 bzw. 150 PS angeboten -- übernimmt das Gangwechseln stets das 7-Gang-DSG: automatisch. Das funktioniert mittlerweile selbst beim Anfahren ohne Mucken und Zucken (Energieverbrauch (kombiniert) 5,2 bis 5,9 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 119 bis 135 g/km, CO2-Klasse D). Die Sprit-Ersparnisse durch das 48 Volt starke MHEV-System sind keine Revolution; mit rund 0,2 Litern sind sie aber nicht zu vernachlässigen.

▶ Komfort & Fahrgefühl

VW als Meister der Abstimmung

Stärke ist auch das passende Stichwort für das Fahrwerk des Golf Variant. VW rüstet das Sondermodell werksseitig mit dem Standardfahrwerk aus – mehr braucht es nicht. Es ist so hervorragend abgestimmt, dass es Federungskomfort und Fahrdynamik wunderbar in Einklang bringt. Das Fehlen der adaptiven Dämpfer schlägt im “GOAL” deshalb in keinem Fall negativ durch.

Das optionale Sportfahrwerk passt gut zur direkten Lenkung und zu den starken Bremsen; der Federungskomfort ist uns für einen Familienkombi aber zu sportlich. Bei den aktiven Assistenzsystemen ist die Serienausstattung des VW Golf Variant sportlich schlank; im “GOAL”-Sondermodell kommen immerhin der Spurwechsel- sowie Auspark- und der Fernlichtassistent hinzu. Andere hochwertige Helfer gibt es im Paket; neu seit der Modellpflege ist der "Park Assist Pro" – er erlaubt das ferngesteuerte Einparken.

▶ Kosten

Mit oder ohne “Plus”-Paket ein Qualitätsgewinn

Das bereits angesprochene “Plus”-Paket ergänzt noch größere Felgen, die sensorgesteuerte Heckklappe mit Fernentriegelungsmechanismus – und das schlüssellose Start- und Schließsystem. Die passive Sicherheit des Golf-Kombi bedarf keiner zusätzlichen Pakete. Sie ist u.a. dank Kopf-, Seiten- und eines Center-Airbags von Haus aus auf einem hohen Niveau. Das gilt auch für den Preis. Der des “GOAL”-Modells liegt deutlich jenseits der 30.000 Euro: dank der verbauten Extras ist er dennoch ein attraktives Angebot.