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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • prächtige Erscheinung
  • starke Fahrleistungen des eHybrid
  • feine Einrichtung, starke Anhängelast
  • exzellenter Langstreckenkomfort
  • Sicherheits- und Konnektivitäts-Extras

Schwächen:

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VW Touareg PHEV im Test

Ist auch der Plug-in-Hybrid gut genug für die Oberklasse?

Der Touareg ist bis dato der einzige VW, der sich dauerhaft in den obersten zwei Fahrzeugsegmenten halten konnte. Logisch, dass das 4,9 Meter lange SUV zur Galionsfigur der Wolfsburger wurde. Der Touareg besticht mit einer prächtigen Gestalt, einer luxuriösen Einrichtung und einer mächtigen Leistung. Im Test wollen wir herausfinden, ob auch der Plug-in-Hybrid-Antrieb prächtig ist, z.B. so gut wie der des Mercedes GLE.

VW Touareg PHEV fahrend
© VW
Antrieb

VW Touareg Plug-in-Hybrid: der 3.0 V6 eHybrid leistet in der Regel 381 PS

Der dritte VW Touareg promeniert seit 2018 auf unseren Bundesstraßen. 2023 kam er unters Messer. Die turnusmäßige Modellpflege brachte viel Neues: vom feingeschliffenen Exterieur über das neu abgestimmte Fahrwerk bis hin zur frischen Technik. Der Plug-in-Hybrid-Antrieb blieb, zur Überraschung vieler, so wie er war. 2020, bei seinem Debüt, war er einer der stärksten und fortschrittlichsten Hybridmotoren mit Stecker. Aber ist er das noch?

Das Rad der Entwicklung dreht sich unaufhörlich und rasant weiter. Leistungsmäßig hatte der 3.0 V6 eHybrid jedoch reichlich Reserven, selbst in der Basisausführung. Die stärkere Variante mit 462 PS ist wie eh und je dem Tiguan R vorbehalten: er ist die Ausnahme. Die Regel ist der Touareg Elegance; sein eHybrid leistet 381 PS und 600 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 2,2 Liter bzw. 23,6 kWh auf 100 km, 50 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

VW Touareg PHEV vorne
© VW

PHEV mit starkem Antritt, herrlichem Durchzug – aber nicht schneller als die Verbrenner

Was sagen uns diese Angaben? Zum einen lernen wir, dass VW den Plug-in-Hybrid ausschließlich in einer der drei verfügbaren Ausstattungslinien anbietet: dem “Elegance”-Niveau. Zum anderen schließen wir daraus, dass der eHybrid für mächtig Betrieb sorgen sollte. So ist es auch. Treten wir das Pedal voll durch, fährt der 2,4 Tonnen schwere Touareg schon nach weniger als sechs Sekunden 100 km/h.

Zu diesem Antritt steuert der V6 exakt 340 PS und 450 Nm bei – der ins Gehäuse des 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebes integrierte Elektromotor 136 PS. Lassen wir den Gasfuß stehen, beschleunigt das PHEV munter weiter: bis 250 km/h; hier fängt VW den Vorwärtsdrang ein. Überraschend kommt für uns, dass sich der Touareg eHybrid damit kaum von den Versionen mit dem V6-Diesel und V6-Benziner absetzen kann. Das spricht aber mehr für sie als gegen das PHEV.

Reichweite

Touareg eHybrid: geringe Akku-Kapazität – unzureichende elektrische Reichweite

Ebenfalls überrascht hat uns, dass der VW Touareg Plug-in-Hybrid – rein von der Fahrleistung her – das Mercedes GLE PHEV im Griff hat. Dass der 490 PS starke 50e des BMW X5 auf und davon fährt, war indessen abzusehen. Wichtiger als die schiere Leistung ist bei einem Plug-in-Hybrid am Ende aber die Effizienz. Schließlich sind die Reduktion des Verbrauchs und der Abgase Sinn und Zweck des beträchtlichen technischen Aufwandes.

An den Kragen soll es vor allem dem Spritverbrauch gehen – und eben hier lässt der eHybrid des Touareg einen Fortschritt vermissen. Der Ursprung des Übels ist rasch gefunden: es ist die geringe Kapazität des Akkus. VWs Lithium-Ionen-Batterie speichert brutto 17,9 kWh; nutzbar sind davon 14,3. Drastisch auf fällt der Mangel in Relation zum GLE und X5 Plug-in-Hybrid: ihre Akkus haben eine Nettokapazität von 27 respektive knapp 26 kWh.

VW Touareg PHEV laden
© VW
Ladeleistung

Mittelprächtige AC-Ladeleistung und weiterhin keine Schnelllademöglichkeit

Das nahezu doppelt so hohe Speichervermögen bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Der Touareg Plug-in-Hybrid fährt rein elektrisch maximal 135 km/h und 51 Kilometer. Die zwei GLE PHEVs stromern mit maximal 140 km/h bis zu 104 Kilometer; der X5 50e schafft mit derselben Spitzengeschwindigkeit sogar 108 km. Diese eklatanten Unterschiede bleiben auch der WLTP-Norm keineswegs verborgen.

Während die Plug-in-Hybride von BMW und Mercedes deutlich weniger als einen Liter Sprit verbrennen, genehmigt sich der Touareg eHybrid mehr als zwei Liter. Beim Stromverbrauch schneidet der VW besser ab: aber nur, weil er deutlich seltener elektrisch fährt. Daran ist einerseits der kleine Akku schuld, andererseits das schwache Ladegerät. Diesen Makel teilt sich das Touareg PHEV mit dem X5: beide On-Board-Charger beherrschen ausschließlich das Laden mit Wechselstrom (AC) – und zwar mit maximal 7,4 kW.

VW Touareg PHEV Lenkrad
© VW

VW Tiguan lädt schneller und stromert in etwa doppelt so weit

Wie das Laden richtig geht, zeigt Mercedes mit dem GLE. Die Stuttgarter verbauen ein Ladegerät, das sowohl das AC-Laden wie das schnelle Gleichstromladen beherrscht (DC). An der Wallbox in der Garage liegen beim GLE bis zu 11 kW an, an einer DC-Schnellladestation bis zu 60 kW. Die praktisch doppelt so große Batterie des Mercedes ist damit in 20 Minuten vollgeladen – der VW benötigt zum Laden seines nur halb so großen Akkus 2,5 Stunden.

Die Schwäche des Touareg eHybrid offenbart sich auch im Vergleich mit dem Plug-in-Hybrid-Antrieben des Tiguan. Sie stromern doppelt so weit und laden auch deutlich schneller. Kurzum: In dieser Beziehung hat der Touareg seine VW-Hausmacht verspielt. Beim Platz- und Stauraumangebot bleibt er indessen eine Macht. Beim Plug-in-Hybrid müssen wir aber erneut beträchtliche Einschränkungen verbuchen.

VW Touareg PHEV hinten
© VW
Stauraum und Anhängelast

Touareg Plug-in-Hybrid: große Stauraum-Einbußen – formidable Anhängelast

Das Kofferraumvolumen im Touareg eHybrid schwindet – von 810 bis 1.800 Litern mit den Verbrennern – auf 665 bis 1.675 Liter. Ein wenig Trost spendet der Vergleich mit dem X5 und dem GLE: sie verstauen hinten 500 bis 1.720 bzw. 490 bis 1.925 Liter. Noch tröstlicher ist der Blick zur erlaubten Anhängelast. Der Touareg zieht das Maximum von 3,5 Tonnen, der BMW und der GLE müssen bei 2,7 Tonnen reißen lassen.

Bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen bleiben die zwei genannten Premium-Hersteller indes weiterführend; und bei der Fahrdynamik bleibt der BMW der Maßstab. VW hat den Touareg in all diesen Bereichen aber laufend weiterentwickelt, mithin stark verbessert. Das Rangieren mit dem schweren Hänger übernimmt weitestgehend der “Trailer Assist”; das Aus- und Einparken der “Park Assistent Plus” mitsamt Fernbedienung – in engen Tiefgaragen eine große Hilfe.

VW Touareg PHEV Parkhilfe
© VW
Assistenzsysteme

Souveränes Fahrwerk & viele hilfreiche Assistenten – selbst des Nachts

Für den Komfort auf der Langstrecke sind einerseits Helfer wie das “Travel Assist”-System für assistiertes Fahren zuständig; und andererseits neue Technologien wie der Dachlastsensor. Er arbeitet mit anderen Fahrwerks-Regelsystemen zusammen und erlaubt eine feinere Dosierung des Komforts respektive der Fahrdynamik. Mit der optionalen Luftfederung lässt sich beides noch besser kombinieren; mit der ebenfalls extra zu bezahlenden Allradlenkung wird der Koloss spürbar agiler.

Für das Finale hat der VW Touareg Plug-in-Hybrid noch drei Glanznummern im Programm. Zwei machen die Nacht zum Tag: die “IQ.Light – HD-Matrix-Scheinwerfer” mit ihrer hochauflösenden, punktgenauen Ausleuchtung der Straße – und das “Nightvision”-System mit seiner Wärmebildkamera. Während diese beiden Extras erst gegen Aufpreis glänzen, gehören das brillante “Innovision Cockpit” wie das Navigationssystem “Discover Pro Max” zur Serienausstattung. Zu der gehören mittlerweile auch wieder praktische Drehregler und Taster: für einen noch schnelleren Durchblick.

VW Touareg PHEV Button
© VW
CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

Mein erster Gedanke nach Testfahrt mit dem VW Touareg Plug-in-Hybrid war: Knapp daneben ist auch vorbei.

Dieses unreflektierte Urteil trifft zwar den Kern des Problems, es wird dem VW Touareg Plug-in-Hybrid aber nur teilweise gerecht. Der Touareg ist ein in nahezu allen Aspekten herausragendes Luxus-SUV: vom Komfort über die Sicherheit bis zur Einrichtung. Auch der 386 PS starke eHybrid hat viele Stärken: einen eindrucksvollen Antritt und eine unerreichte Zugkraft zum Beispiel.

Leider leistet er sich aber einige essentielle Schwächen. Eine ist seine bescheidene elektrische Reichweite und damit sein zu hoher Verbrauch. Die zweite Einschränkung ist ein schwaches Ladegerät ohne Schnellladeoption; die dritte die Stauraum-fressende Integration der Batterie.

In allen drei Bereichen sollte VW dringend nachbessern – sonst stellt man den Touareg Plug-in-Hybrid selber ins Abseits. Auf der Langstrecke ist ihm derzeit der eigene V6-Diesel überlegen – bei den elektrischen Fahreigenschaften sind es die Plug-in-Hybride und die batterieelektrischen Modelle der Konkurrenz.

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