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Stärken:

  • lukrativer Rabatt
  • viel Platz vorne, hinten & im Heck
  • aufgewerteter Innenraum
  • Klimaautomatik & kabellos vernetzt
  • starke Bremsen & passive Sicherheit

Schwächen:

  • Federungskomfort bei langsamem Tempo
  • ab Werk wenige aktive Assistenten

VW Polo GOAL im Test

Ist der Kleinwagen als Sondermodell ein Gewinn?

Das Ziel ist das Tor. Das Tor ist das Ziel. Was für die Fußball-EM gilt, trifft in abgewandelter Form auch auf einige der prominentesten und gefragtesten VW-Modelle zu. Die Wolfsburger legen zur Feier der Heim-EM im Männer-Fußball die ʺGOAL"-Sondermodellreihe auf. Die Reihe startet programmgemäß: mit dem kleinsten VW. Doch sind die Extras und die Rabatte für die Käufer des VW Polo GOAL wirklich ein Gewinn? Wir haben es getestet.

model:10068 - VW Polo GOAL - BILD - Front
© Volkswagen
▶ Karosserie

Zwei Extras peppen das Exterieur erfolgreich auf

Der VW Polo VI kam 2017 auf den Markt: mit einer Länge von 4,07, einer Breite von 1,75, einer Höhe von 1,45 Metern – und einem Radstand von 255 Zentimetern. Bei diesen Grundmaßen hat es die große Modellpflege im Jahr 2021 belassen; auch das “GOAL”-Sondermodell rüttelt an ihnen nicht. Aber, zwei Extras sorgen beim Polo GOAL rein äußerlich für mehr Pep – und das schadet dem grundsoliden, jedoch etwas langweiligen Design auf keinen Fall.

Den einen Glanzpunkt setzen Chrom-Zierleisten im Kühlergrill und vier, 15 Zoll große Leichtmetallräder im "Zürich"-Schnittmuster: ein Erkennungszeichen der gesamten “GOAL”-Reihe. Das zweite Extra versucht, eine allzu intensive Strahlkraft zu mindern. Die Rede ist von den abgedunkelten Scheiben im Fond des Polo GOAL. Sonst bleibt zum Äußeren nur zu sagen: Der Polo ist so gefertigt, wie er aussieht: grundsolide, sorgfältig – aber eben ohne besonderen Pfiff.

VW Polo GOAL
© Volkswagen
▶ Innenraum & Ausstattung

Polo bietet für einen Kleinwagen vorne wie hinten viel Platz

Hin und wieder kommt es dennoch vor, dass die Karosserie des Polo leise zu pfeifen beginnt. Der Grund ist ein anderer: die bescheidene Aerodynamik des Kleinwagens. Den Windgeräuschen begegnet VW mit einer guten, aber noch ausbauwürdigen Dämmung. Trotz – oder gerade wegen – dieser kleinen Unzulänglichkeiten: der Polo kommt unverändert gut an. Worauf aber gründet seine Attraktivität, wenn es nicht das Aussehen ist?

Der Polo ist im Mini-Segment schlicht eine Bank, auch als Polo GOAL. Die Bank im Polo lässt sich zwar nicht längs verschieben. Sie offeriert ihren maximal drei Fahrgästen jedoch: einen guten Sitzkomfort und überraschend große Bewegungsspielräume. Zu zweit reist man im kleinen Wolfsburger hinten selbst mit einer Größe von knapp 1,90 Meter bequem. Vorne können Fahrer und Beifahrer durchaus noch ein paar Zentimeter größer sein.

Polo GOAL veredelt den Innenraum auf Basis der “Life”-Ausstattung

Mit diesem Pfand versucht VW beim Polo GOAL zu wuchern: freilich mit Maß und Ziel. In der Hierarchie der Ausstattungs-Niveaus ordnet sich das Sondermodell – preislich wie vom Umfang her – zwischen der “Life”-Linie und den Topausstattungen “Style” und “R-Line” ein. Anders gesagt: Der kleine “Goal” kann auf einer guten Grundausstattung aufbauen. Zu den “Life”-Extras zählen bspw. ein digitales Kombiinstrument, Voll-LED-Scheinwerfer, ein variabler Ladeboden im Heck - und ein höhenverstellbarer Fahrersitz im Cockpit.

Im Polo GOAL können wir die Höhe bei beiden Vordersitzen nachjustieren und beheizen. Weiter gesteigert wird der Sitzkomfort durch: eine Lenksäule, die sich in der Höhe und Länge einstellen lässt; eine Mittelarmlehne mit Längseinstellung – und hochwertigere Sitzbezüge im Sondermodell-Design. Optisch aufgewertet wird das Interieur u.a. durch Chrom-Einlagen, Dekorleisten, die “GOAL”-Einstiegsleisten – und einen Dachhimmel in angenehmem “Ceramique”.

Kabelloses Laden und Integrieren des Telefons ebenso Serie wie eine 2-Zonen-Klimaautomatik

Der VW Polo GOAL ist darüber hinaus um eine gute Atmosphäre im Innenraum bemüht. Den LED-Innenleuchten spendiert VW deshalb eine Dimm-Funktion. Die manuelle Klimaanlage wird durch eine 2-Zonen-Klimaautomatik ersetzt. Sie verschlechtert aber leider den Bedienkomfort. Steuern können wir ihre Temperatur über Touchflächen mit “Slidern” – sie sind aber umständlicher zu regeln als die Drehregler der manuellen Anlage. Das Integrieren und Laden des Smartphones erleichtert das Sondermodell indessen.

Das Telefon können wir bequem induktiv laden und auch ohne Kabel ins “Ready2Discover”-Infotainment integrieren. Letzteres ersetzt das Basisinfotainment “Composition”. Dadurch wächst der Durchmesser des Touchscreens auf acht Zoll und die Zahl der Lautsprecher auf sechs. Außerdem kann so nachträglich auch die Navigationsfunktion freigeschaltet werden: gegen Aufpreis. Einen großzügigen Laderaum hat der Polo ab Werk. Er fasst 351 bis 1.125 Liter. Die Ladekante ist uns mit gut 70 Zentimetern aber eine Spur zu hoch.

VW Polo GOAL
© Volkswagen
▶ Motor & Antrieb

Vier Dreizylinder, drei Mal mit Turbolader, einmal mit Sparprogramm

Im Antriebsregal finden wir beim Polo GOAL hingegen keine Spur von alternativen Antrieben; selbst eine mild-hybride elektrische Unterstützung fehlt. VW offeriert vier Antriebsvarianten. Deren Basis ist in jedem Fall ein Dreizylinder-Benziner mit 999 cm³ Hubraum (Energieverbrauch (kombiniert) 5,0 bis 5,7 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 118 bis 130 g/km, CO2-Klasse D). Der Basismotor mit 85 PS und manuellem 5-Ganggetriebe verzichtet auf eine Turboaufladung.

Im Test überzeugt er allein mit seinem Preis – er ist gut 2.000 Euro günstiger als der nächste Antrieb im Sortiment, der 1.0 TSI mit 95 PS, 175 Nm und dem gleichen Schaltgetriebe. Dieser Turbobenziner wird von VW auf Wunsch auch mit dem 7-Gang-DSG gekoppelt. Es hat mittlerweile seine Schwächen abgelegt: insbesondere das ruckartige Anfahren. Insofern ist es kein Schaden, dass die Wolfsburger den stärksten Motor, den 1.0 TSI mit 116 PS und 200 Nm, serienmäßig mit dem DSG verknüpfen.

VW Polo GOAL Infotainment
© Volkswagen
▶ Komfort & Fahrgefühl

Musterhafte Abgasreinigung, leicht erhöhter Verbrauch & leichte Komfort-Schwächen bei langsamem Tempo

Fahrspaß kommt im Polo Goal lediglich mit dem 116 PS starken Topantrieb auf. Er schafft in der Spitze als einziger mehr als 200 km/h; und den 0-100-Sprint ebenfalls als einziger unter 10 Sekunden. Die Frage ist jedoch, ob so viel Leistung bei einem Kleinwagen überhaupt nötig ist. Wer das verneint, greift besser zum 95 PS starken 1.0 TSI. Er ist mit knapp 190 und 11 Sekunden von 0 auf 100 ausreichend schnell – und deutlich günstiger.

Beim Verbrauch nehmen sich alle vier Antriebsvarianten wenig: er bewegt sich zwischen 6 und 6,5 Litern. Die Abgase reinigt das Quartett geradezu musterhaft. Das Fahrwerk verfehlt diese Auszeichnung, weil es in Extremfällen etwas die Fassung verliert. Langsame Kopfsteinpflaster-Passagen und schnelle Ausweichmanöver zählen nicht zu den Stärken des Polo. Sonst ist die Abstimmung aber gut gelungen: mit einem Hauch Dynamik und ausreichend Federungskomfort.

Ohne zusätzliche aktive Sicherheits-Extras

Bei den Bremsen des Polo Goal finden wir keine Kritikpunkte. Wenn wir bei Tempo 100 voll in die Eisen steigen, stehen wir 34 Meter später still: das ist hervorragend. Dieses Prädikat verdient sich VWs Kleinwagen auch mit seiner passiven Sicherheitsausstattung. Ein Beispiel. Neben Front-, Seite- und durchgehenden Kopfairbags verbauen die Wolfsburger serienmäßig auch einen Center-Airbag. Bei der aktiven Sicherheitsausstattung hält sich der Polo ab Werk hingegen recht bedeckt.

▶ Kosten

Mit "Plus”-Paket steigt der Preisvorteil

Abgesehen von der akustischen Einparkhilfe für den Front- und Heckbereich ist das ”Goal”-Sondermodell bezüglich der Extras kein großer Gewinn. Das lässt sich aber mit dem “Plus”-Paket ändern. Mit ihm zieht einerseits der proaktive Insassenschutz ein, der die passive Sicherheit weiter verbessert. Außerdem packt VW einen Parklenk- und Spurwechsel- samt Auspark-Assistenten ins Paket. Als weitere Pluspunkt kommt hinzu: Mit dem “Plus”-Paket steigt der Preisvorteil gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten regulären Polo auf 2.000 Euro.

VW Polo GOAL
© Volkswagen
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Meine Meinung zu diesem Modell:

Im Falle des Polo Goal kann ich es kurz machen. Das Sondermodell ist für mich ein Volltreffer. VW zeigt hier, wie man mit wenig Aufwand große Wirkung erzielt.

Das beginnt beim Design: mit einigen Chromspangen und eleganten Leichtmetallfelgen sieht der Polo gleich weniger langweilig aus. Im Innenraum heben feine Stoffe, einige Dekorleisten und ein wenig Chrom das Ambiente auf eine höhere Stufe. Das Platz- und Stauraumangebot belässt VW so, wie es beim Polo eben ist: sehr großzügig für seine Klasse.

Die elektronische Ausstattung peppen die Wolfsburger hingegen wieder gezielt auf. Der Polo Goal ist ein Förderer der kabellosen Integration und des induktiven Ladens; außerdem ein Freund eines automatisch klimatisierten Innenraums. Bei den Assistenzsystemen musst Du allerdings den Joker des “Plus”-Pakets bemühen, wenn Du an eine gute Ausstattung kommen willst. Er hat zusätzlich den Vorteil, dass er den Sondermodell-Rabatt weiter erhöht. 2.000 Euro sind bei einem Kleinwagen viel Geld.

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