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Testberichte - CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Philipp

Stärken:

  • Sehr viel Platz für Gepäck und auf allen Sitzen
  • Sehr bequeme Sitze mit den “AGR ergoComfort”-Sitzen
  • Niedrige Ladekante

Schwächen:

  • Starrachse hinten führt zu Komforteinbußen
  • Motorensortiment ist klein
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Datumsstempel

VW Caddy V im Test: Ist die Neugründung des Familien-Vans gelungen?

Der VW Caddy trägt seit Ende der 1980er alle Herausforderungen, die ihm der automobile Alltag stellt, mit souveräner Fassung. Er ist “bereit für alles, was kommt.” In bestimmten Bereichen aber lässt mit den Jahren die Bereitschaft nach. Nach knapp zwanzig Jahren wurde es Zeit, den Caddy neu aufzustellen. Wie das gelungen ist, erkunden wir auf einer ausführlichen Testrunde mit dem Caddy V.

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© Volkswagen

Caddy V: neue Plattform, frische Proportionen – bewährte Stärken

2010 war der Wechsel von Generation III auf IV im Grunde nicht mehr als ein ausführliches Facelift. Der jetzige Übergang von Baureihe IV auf V hat sich die Bezeichnung Generationswechsel hingegen redlich verdient. Der VW Caddy Nr. 5 ist neu: von der technischen Basis über die Ausstattung bis zum Design. Die Plattform ist der “MQB evo”: die weiterentwickelte Fassung des modularen Querbaukastens, aus dem auch der VW Golf 8 seine Teile bezieht. Beim Caddy bleibt die vollkommene digitale Revolution aus – manche mögen sagen zum Glück. Seine Versiertheit stellt der MQB freilich auch beim neuen Kompakt-Van wieder unter Beweis – ob als Shuttle bzw. Kombi, als City-Transporter, als Camper oder als Familien-Van. Eben der steht vor uns: mannshoch wie eh und je, indes um einiges breiter und länger. Längs legt der Caddy in Generation V mit einer Länge von 4,50 Metern knapp zehn Zentimeter zu. In der Breite misst er 1,86 Meter; ein Plus von rund sechs Zentimetern. In der Höhe fehlt ihm mit 1,80 Metern ein halber Zentimeter auf den Vorgänger. Beim Radstand packt er wieder einiges drauf: acht Zentimeter, um auf einen Abstand von 2,76 Meter zu kommen.

Einfacher gesagt: Der Caddy startet mit veränderten Proportionen in den nächsten Lebensabschnitt. Für uns sieht er alles in allem schwungvoller aus. Seinen Grundcharakter hat sich der praktische Van aber bewahrt: er bleibt bodenständig, hilfsbereit, genügsam. Es gilt weiter die Devise, die Form folgt der Funktion. Das Motto zeigt sich besonders an feinen Details wie den kleineren und damit windschnittigeren Seitenspiegeln; oder den um fast 15 Zentimeter breiteren seitlichen Schiebetüren. Tiefgreifender ist der Wandel, den die veränderten Proportionen hervorgerufen haben, im Innenraum. Egal ob der Caddy mit fünf oder mit sieben Sitzen ausgestattet ist: auf allen Plätzen haben wir mehr Platz. Den gewonnenen Freiraum können wir zudem intensiver genießen: zum Beispiel als Fahrer und Beifahrer in den “AGR ergoComfort”-Sitzen. Sie sind vom Verein “Aktion gesunder Rücken” geadelt worden und können vielfach individuell eingestellt werden.

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© Volkswagen

Innenraum: geräumiger, versierter – und optional auch digital

Vielseitiger einstellbar und flexibler sind im neuen VW Caddy überdies die Sitze in der zweiten und dritten Sitzreihe. In Reihe drei können sie erstmals einfach einzeln ausgebaut werden. Die zweite Reihe verlässt das Werk als Kombination aus Einzelsitz und Doppelbank. Die Lehnen lassen sich jeweils in der Neigung einstellen, die Sitze selbst sind wie bisher klapp- und wickelbar. Verändert aber hat sich der Stauraum, den diese Umbauten nach sich ziehen; zumal ist die Hohlmaßverteilung im neuen Caddy eine andere als im alten. Beim 7-Sitzer schlägt der Nachfahre den Vorgänger mit 191 Litern um einen Liter – beim 5-Sitzer fällt der Vorsprung beträchtlich größer aus; statt 750 packt der Caddy V 1.213 Liter ein. Im vollen Transportausbau, sprich ohne Sitze in Reihe zwei und drei, kontert der alte mit 3.030 Litern; im neuen ist die Hütte mit 2.556 Litern voll. Bei einem 3,991 Meter langen – und selbst zwischen den Radkästen fast 1,19 Meter breiten Kofferraum – kommt dennoch nie ein Mangel auf. Das verdeutlicht auch der Blick zur Konkurrenz: Weder der Renault Scenic noch der Ford Tourneo Connect können mit dem Wolfsburger auch nur annähernd mithalten; die Modell aus der PSA-Riege rund um dem Opel Combi und den Toyota Proace City Verso sind ebenfalls chancenlos.

Eltern, denen es angesichts dieser Stauraumfülle bereits beim Lesen die Schweißperlen auf die Stirn treibt, sei zur Beruhigung gesagt, dass VW die Ladekante beim neuen Caddy auf einer höchst zuvorkommenden Höhe von 56 Zentimetern platziert. Und bei einer erlaubten Zuladung von rund 550 Kilo fällt jeder Millimeter ins Gewicht. Nach getaner Arbeit ist die Zeit der Entspannung gekommen – auch im neuen Caddy? Was den Komfort betrifft, auf jeden Fall. Denn neben dem verbesserten Sitz- offeriert der kompakte Van auch einen spürbar verfeinerten Federungskomfort. VW verbaut im Heck zwar erneut eine Starrachse, wie sie im Nutzfahrzeugsektor üblich ist: die starrsinnigen Blattfedern werden aber durch eine geschmeidigere Schraubenfeder-Konstruktion mit Panhardstab ersetzt. Der neue Aufbau schafft im Heck mehr Platz, versteift die Karosserie – und federt auch noch merklich feiner. Dank der viel direkter abgestimmten Lenkung und dem erhöhten Lenkeinschlag fährt sich der neue Caddy außerdem agiler. Von vollem Lenkeinschlag zu Lenkeinschlag ist eine halbe Lenkradumdrehung weniger nötig; der Wendekreis schrumpft von 12,2 auf 11,4 Meter.

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© Volkswagen

Caddy V: verbesserter Fahrkomfort, höhere Sicherheit, breite Antriebspalette

Der Fahrkomfort des Caddy V ist damit der eines Pkws – der des Vorgängers war eindeutig der eines Nutzfahrzeugs. Bei der Einrichtung konnte der Van seine Herkunft bisher ebenfalls nicht verleugnen: auch das hat sich im neuen Modell geändert. Wer will, kann sich nun umfassend digital vernetzen. Im Angebot sind u.a. digitale Kombiinstrumente, die als “Digital Cockpit” oder als “Innovision Cockpit” angeboten werden. Letzteres bringt die Navikarte direkt zwischen die digitalen Ziffernblätter; Voraussetzung ist aber das Top-Infotainment “Discover Pro”. Es bietet statt den rund 6 bzw. 8 Zoll großen zentralen Touchscreens ein Display mit 10 Zoll; und eine kabellose Labebox sowie optional eine kabellose Smartphone-Integration (App Connect Wireless). Die verbesserte, intuitive reagierende Sprachbedienung kommuniziert ab dem mittleren Infotainment-System “Composition”; gemeinsam mit den neuen, häufig sehr praktischen Onlinediensten “We Connect”.

Die Digitalisierung hat indessen auch ihre Schattenseiten, etwa die weit weniger intuitive Bedienung der Klimaanlage über den Touch-Slider. Zusammengefasst lässt sich festhalten: Besonders ab der “Life”-Ausstattung ist der neue Caddy wohnlicher und erheblich moderner eingerichtet als sein Vorgänger. Moderner und umfangreicher hat VW auch das Assistenzsystem-Regal bestückt. Insgesamt stehen 19 Assistenzsysteme zur Wahl – fünf davon zum ersten Mal. Die Neuzugänge sind: das Notbremssystem “Emergency Assist“, der Spurwechsel- und der Auspark-Assistent (“Side Asisst” und “Rear Cross Traffic Alert”); sowie der “Trailer”- und der “Travel Assist”. Der eine hilft, die bis zu 1,5 Tonnen schweren Anhängerlast sicher ans Ziel zu bringen; der andere hat als teilautonomer Abstandsassistent das Ziel, die Insassen heil ankommen zu lassen. Beim ans-Ziel-bringen hilfreich sind zu guter Letzt natürlich auch die Motoren. Zum Marktstart bringt den Caddy eine von zwei Leistungsstufen des Zweiliter-Vierzylinder-Turbodiesels 2.0 TDI mit 102 oder 122 PS in Bewegung (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,7 Liter auf 100 km, 124 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Im Laufe der nächsten Monate werden der 116 PS starke Vierzylinder-Turbobenziner 1.5 TSI, der 130 PS starke Erdgasmotor 1.5 TGI – und ein Plug-in-Hybrid-Antrieb das Motorenregal komplettieren. Noch nie war der Caddy vielseitiger.

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© Volkswagen
CarCoach Julian

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der VW Caddy macht in der fünften Generation einen satten Satz nach vorne. Der technische Baukasten des Golf 8 ermöglicht auf Wunsch eine umfassende Digitalisierung, Vernetzung und Assistenz-Absicherung. Zugleich hat er es VW erlaubt, die Stärken des Vans auszubauen. Der Caddy ist geräumiger, flexibler, agiler und schicker als je zuvor.

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