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Nissan Townstar (Test 2022): Vielseitig als Kombi und als Kastenwagen

Nissan kam 1973 mit seinen ersten Pkws nach Deutschland; wenige Jahre später starteten die ersten leichten Nutzfahrzeuge. Zuletzt bot Nissan drei LCVs mit den recht funktionalen Bezeichnungen NV200, NV300 und NV400 an. Ende 2021 kehrten die Japaner zu griffigeren Bezeichnungen zurück. Der Anlass: Das Debüt des Townstar, des kleinsten der drei LCVs. Was der Nissan Townstar leisten kann, führt er uns als Kastenwagen vor.

Nissan Townstar

© Nissan

Inhalt


  1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
  2. Technische Daten
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Fazit

Nissan Townstar

© Nissan

Der Nissan Townstar Kastenwagen im Schnellcheck


Stärken

  1. Mit Benziner und E-Antrieb
  2. Passable Reichweite (ca. 285 km)
  3. Gute Ladeleistung
  4. Hohe Nutzlast (max. 1,2 t)
  5. Reichlich flexibler Raum für Personen oder Waren
  6. Hoher Komfort
  7. Günstiger Preis

Schwächen

  1. Benziner nicht besonders sparsam
  2. Für den Kombi ist die Reichweite mittelprächtig

Nissan Townstar

© Nissan

Nissan NV200 wird mit Neuauflage zum Nissan Townstar

Die Bezeichnung des Vorgängers NV200 war pragmatisch, brachte aber keine Saiten zum Klingen. Beim Townstar weiß man hingegen gleich, was gespielt wird. Das kleinste der drei LVCs soll in der Stadt und im Ballungsraum liefern. Der Vorgänger stellte ebenfalls in der City zu; zuletzt tat er das exklusiv batterieelektrisch. Ohne zu viel verraten zu wollen: auch der neue Small Van wird lokal emissionsfrei ausliefern. Trotzdem: Im Fall des Nissan Townstar heißt neu auch wirklich neu; beim Primastar und Interstar haben sich vorrangig die Namen geändert.

Der Nissan Townstar hingegen legt auf Basis des neuen Renault Kangoo bzw. Renault Rapid/Express einen Neustart aufs Parkett. Begleitet wird er vom neuen Mercedes Citan, der ebenfalls vom Kangoo abstammt. Sowohl Nissan als auch Mercedes waren bei der Entwicklung jedoch mehr als Zaungäste: beide Hersteller haben ihre Ideen und Vorstellungen eingebracht. Das Endprodukt statten sie mit ihren eigenen Extras aus. Mit dieser dreispurigen Einheit will man der Konkurrenz geschlossen entgegentreten: dem Opel Combo wie dem Peugeot Partner, dem Ford Transit Connect wie dem VW Caddy.

Nissan Townstar

© Nissan

Townstar sowohl mit Turbobenziner wie mit E-Antrieb

Der Nissan Townstar Kastenwagen nimmt sich dieser Herausforderung mit zwei unterschiedlichen Antriebssträngen an. Der erste ist konventionell ausgelegt. Er besteht aus einem 1,3 Liter großen Vierzylinder-Turbobenzin mit einer Leistung von 130 PS und 240 Nm; sowie einem manuellen 6-Gang-Schaltgertriebe (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,7 bis 6,8 Liter auf 100 km, 151 bis 154 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.). Hier zeigt sich ein erster Unterschied zum Muttermodell Kangoo. Renault liefert den Benziner in zwei Leistungsstufen aus; dazu gibt es noch einen Diesel in drei Varianten.

Nissan lässt den Benziner seinerseits in zwei Tonnagen-Klassen antreten: mit 2 und 2,2 Tonnen Gesamtgewicht – ausgenommen von dieser Auswahl ist nur die Grundausstattung ʺVisia”. In den anderen drei Ausstattungen kann man sich als Kunde entscheiden: je nachdem, wie viel Nutzlast man transportieren will oder muss. Beim Zweitonner beträgt die maximale Nutzlast 571, beim 2,2-Tonner 775 Kilo. Als Aufpreis für die 200 Kilo Extralast verrechnet Nissan 250 Euro. Beim zweiten Antriebsstrang sind diese Details leider aktuell nicht bekannt. Dass es sich um einen reinen E-Antrieb handelt wird, ist indes gesichert.

Elektrischer Twonstar: stärker und langatmiger als der e-NV200

Der batterieelektrische Antrieb hat sich bereits beim e-NV200 rundum bewährt. Spätestens damit stand für Nissan fest: auch der Nissan Townstar wird rein elektrisch fahren. Los geht es ab Mitte 2022. Als E-Pionier weiß man in Yamamoto genau, was zu tun ist, bzw. was es braucht. Der neue Elektromotor ist mit 122 PS und 245 Nm einen Hauch stärker als der alte; außerdem kann er auf einen mit 44 kWh etwas größeren Akku zurückgreifen (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: noch nicht homologiert.).

Der Aktionsradius wird ersten Angaben Nissan’s zufolge gleichfalls wachsen: von 200 im e-NV200 auf rund 280 Kilometer im E-Townstar. Erfreulich und hilfreich für die Praxis hört sich auch die Ankündigung an, dass Nissan im Townstar ein CCS-Schnellladesystem verbauen wird; bisher setzte man auf den japanischen CHAdeMo-Stecker. Das neue Ladegerät erlaubt das Schnellladen an Gleichstrom-Ladesäulen mit maximal 80 kW, so Nissan. Der Akku soll damit in weniger als einer Dreiviertelstunde geladen sein.

Nissan Townstar

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Townstar transportiert 3,9 m³ & knapp 800 Kilo

An Wechselstrom-Ladeplätzen lädt der elektrische Townstar zukünftig mit 11 oder optional mit 22 kW. So oder so: Mit diesen elektrischen Eigenschaften sollte der Nissan dem Citroen e-Berlingo und Kollegen Paroli bieten können. Antreten wird der Townstar gegen diese Phalanx in zwei Spielarten: als Kombi und als Kastenwagen. Beide können mit den zwei getesteten Antrieben motorisiert werden – bestellbar ist aktuell aber wie gesagt erst das Duo mit den Benzinern. An ihnen wollen wir austesten, was der Kastenwagen und was der Kombi zu bieten haben.

Der 4,49 Meter lange Townstar Kastenwagen transportiert mit dem Benziner Waren im Ausmaß von 3,3 bzw. 3,9 m³ und einem Gewicht von maximal 775 Kilo. Im 1,8 Meter langen, mindestens 1,25 Meter breiten und 1,12 Meter hohen Laderaum lassen sich problemlos zwei Europaletten verstauen. Die Schiebetür bzw. Schiebetüren sind 62 Zentimeter breit und 1,06 Meter hoch – die asymmetrischen Hecktüren öffnen 180°. Die Ladekante liegt ebenfalls günstig, auf knapp 63 Zentimetern. Wenn einmal besonders viel zu transportieren ist, zieht der Townstar auch einen Hänger mit 1,5 Tonnen.

Nissan Townstar

© Nissan

Komfortabler, leiser aber ebenso praktisch

Als Hochdachkombi präsentiert sich der Nissan Townstar weniger hemdsärmelig, aber ebenso praktisch. Praktisch ist der Townstar Kombi, weil er uns im Test auf allen fünf Sitzplätzen üppig mit Freiraum beschenkt. Die Bein- und Schulterfreiheit gehört zum Besten, was die Klasse zu bieten hat. Mit seinem Stauraumvolumen muss sich der Nissan ebenso wenig verstecken. Je nach Konfiguration der Rückbank fasst der Kofferraum 775 bis 3.500 Liter; das ist nahe am Spitzenwert eines VW Caddy, der im Heck maximal 4.100 Liter verstaut.

Im Cockpit und im Fond warten in Staufächern und Ablagen weitere rund 50 Liter, um mit Kleinkram und sonstigem aufgefüllt zu werden. Die Sitze erwarten uns mit einer Pkw-tauglichen Polsterung. Stärkere Scheiben und eine bessere Geräuschdämmung verbessern im Kombi den akustischen Komfort. Komfortabel ist auch das Ein- und Aussteigen: dank der hohen Sitze und der beiden großen Schiebetüren. Sie verbaut Nissan im Townstar Kombi ab Werk, sprich in der ʺAcenta”-Ausstattung. Ebenfalls fix installiert ist ein Radio mit digitalem Empfang und Lenkradfernbedienung.

Nissan Townstar

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Kastenwagen mit vier, Kombi mit drei Ausstattungslinien

Für den Townstar Kombi hat Nissan noch eine zweite und dritte Ausstattung im Programm: das ʺN-Connecta”- sowie das ʺTekna”-Niveau. Erstere verwandelt das Radio in ein Infotainment mit 8-Zoll-Touchscreen und Smartphone-Integration. Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik hält die Temperatur im Komfortbereich; belüftete Sitze sorgen im Fond für zusätzlichen Sitzkomfort. Beim Townstar Kastenwagen ergänzt Nissan die Ausstattungen noch um ein weiteres Niveau: ʺVisia” unterhalb der Basisausstattung.

Bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen legt der Townstar aber erst ab der ʺAcenta”-Ausstattung so richtig los: mit zusätzlichen Airbags, einem autonomen Notbremsassistenten, einem Totwinkel-Assistenten und einer Verkehrszeichenerkennung. Im ʺTekna”-Modell ist ab Werk dann auch ein Acht-Zoll-Navigationssystem an Bord, ein induktive Ladebox, eine Sitzheizung – und eine Rundumsicht-Kamera. Der Kombi erhält zusätzlich noch eine praktische Dachreling und einen Einpark-Assistenten abgerundet. Das Abenteuer Stadtverkehr kann beginnen.

Technische Daten des Nissan Townstar Kastenwagen


PS-Anzahl: 130 PS
kW-Anzahl: 96 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Manuell
Kraftstoffart: Benzin
Verbrauch Benzin: 6,8 l/100 km
CO₂-Emission 154 g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 24.049 Euro
Stand der Daten: 27.07.2022

Konkurrenzmodelle


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Unser Fazit zum Nissan Townstar Kastenwagen


MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 27.07.2022
it dem Townstar Kastenwagen und dem Townstar Kombi nicht nur sein eigenes Nutzfahrzeug-Sortiment um. Das LCV dürfte auch bei Gewerbe- wie Privatkunden für Bewegung sorgen. Es ist günstig, ebenso praktisch wie komfortabel veranlagt – und kann wahlweise mit Benzinmotoren oder einer E-Maschine angetrieben werden. Bei MeinAuto.de startet der Townstar als Kastenwagen ab 19.073 Euro – d.h. 25 % oder beinahe 6.00 Euro günstiger als gelistet; der Kombi legt ab 22.367 und 19 % Rabatt los, sprich gut 5.000 Euro unter dem Listenpreis.

     
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