Kia ProCeed (Test 2022): Kia frischt seinen Shooting-Brake auf
Mit dem Ceed mischt der südkoreanische Autobauer Kia seit 2006 in der Golf-Klasse mit. Anfangs wurde das Kompaktmodell kaum beachtet, bald aber zog es mehr und mehr Blicke auf sich: der Kunden wie der Konkurrenz. Die 2018 vorgestellte Generation III geht in fünf Varianten auf Blickfang: u.a. als eleganter Shooting Brake. Mit dem frisch gelifteten, optisch wie technisch aufgewerteten Kia ProCeed drehen wir heute eine Testrunde.
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Inhalt
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Der Kia ProCeed im Schnellcheck
Stärken
- Geschärftes Sport-Kombi-Design
- Reichlich Platz und Stauraum
- Verbesserte Assistenzsysteme
- Aufgewertet Ausstattung
- Neuer Basis-Benziner seit 2021
Schwächen
- Recht hoher Einstiegspreis
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Eleganter Kombi als ″Sportler mit Spielraum″
Kia nennt den ProCeed ″einen Sportler mit Spielraum″ – und sieht ihn als das Topmodell der ″Ceed″-Familie. Die kompakte Familie der Koreaner zählt seit 2019 vier Mitglieder: damals kam das mondäne Crossover-SUV XCeed frisch hinzu. Lanciert hat Kia die dritte Generation der ″Ceed″-Familie 2018: zunächst als klassische, fünftürige Schrägheck-Limousine, dann als konventionellen fünftürigen Kombi Ceed Sportswagon – und Ende desselben Jahres schließlich als Shooting Brake ProCeed. Das Debüt des ProCeed erregte besonderes Aufsehen: denn in der Kompaktklasse ist seine sportlich-elegante Karosserieform eine Ausnahme.
Die exklusive Melange aus Coupè, Kombi und Steilheck ist eigentlich den höheren Segmenten und Preisklassen vorbehalten. Das offenbart eine kurze Umschau im Modellgarten. In dem gedeihen derzeit: ein Mercedes CLA und CLS Shooting Brake, ein VW Arteon Shooting Brake sowie ein Porsche Panamera Sport Turismo und ein Porsche Taycan Cross Turismo. Der Kia ProCeed reiht sich in diesem Feld – preislich wie der Größe nach – unten ein. Mit einer Länge von 4,61 Metern ist er auch nach dem aktuellen Facelift z.B. acht Zentimeter kürzer als der CLA Shooting Brake von Mercedes.
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Kias Shooting Brake bleibt geräumig und praktisch
Mit seiner extrem gedrungenen Form ist der Kia ProCeed – er misst nur 142 Zentimeter in der Höhe – außerdem weiter das niedrigste Modell der gesamten Kompaktklasse. Dennoch bietet der Shooting Brake auf den Rücksitzen so viel Spielraum, dass selbst die Köpfe von gut 3,990 Meter großen Passagieren nie mit dem Dachhimmel in Berührung kommen. Beim Debüt 2019 waren wir ob dieser Tatsache erstaunt, mittlerweile sind wir nur noch erfreut. Gelungen ist Kia dieser Clou durch eine besonders tiefe Integration der Rücksitzbank. Einziger Nachteil: Das Aus- und Einsteigen wird zu einer unfreiwilligen Turnübung.
Die Kinder nehmen diese Hürde freilich mit einer beneidenswerten Leichtigkeit – und führen einem schmerzlich vor Augen, wie ungelenk man geworden ist. Der ProCeed ist in dieser Beziehung sonst aber höchst kulant. Die üppigen Spielräume verlangen selbst zwei Meter Hühnen keine außergewöhnliche Gelenkigkeit ab. Sie ist auch beim Beladen keine Notwendigkeit. Die Ladekante liegt angenehm tief, die Ladeöffnung ist praktikabel weit – und der Stauraum famlienfreundlich groß. Das Heck schluckt 594 bis 1.545 Liter: deutlich mehr als der CLA Shooting Brake (495 bis 1.354 Liter) – und kaum weniger als ein VW Golf Variant oder Ceed Sportswagon (611 bis 1.624 bzw. 625 bis 1.694 Liter).
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Facelift schärft das Front- und Heck-Design nach
Kurz und knapp. Auch dem aufgefrischten Kia ProCeed sieht man es nicht an: der Shooting Brake ist jedoch zweifelsfrei ein Kombi mit reichlich praktischen Vorzügen – eben ein Kombi mit viel Spielraum. Aber was sieht man dem neuen ProCeed an bzw. hat er sich optisch verändert? Kia’s Designer haben sich vor allem an der Front des Lifestyle-Kombis ausgetobt. Umgestaltet wurden die äußeren und unteren Lufteinlässe. Sie zeichnen sich wie der überarbeitete Kühlergrill durch ein schwungvolles Flügel-Motiv aus.
Dezent gewandelt hat sich zumal das Heck, u.a. durch einen neuen Diffusor. Unverändert ist, dass der ProCeed in zwei Ausstattungen ausläuft: in der Standardausstattung ″GT-line″ und als besonders sportliche ″GT″-Variante. Bei letzterer zeigt sich die Dynamik auch optisch: etwa anhand der zahlreichen Akzente in auffallendem Rot – von den Diffusor-Einsätzen bis zu den Bremssätteln. Einen besonderen optischen Akzent setzen überdies die LED-Scheinwerfer mit ihrer modifizierten Lichtsignatur.
ProCeed 2023 noch aufmerksamer und sicherer
Den Tupfen auf dem I erhält das Facelift mit den neue Felgendesigns; und den frischen Lackfarbtönen, z.B. der Farbe ″Orange Fusion Metallic″. Wir wechseln den Schauplatz, von der Oberfläche zurück ins Innere. Innen spendiert bzw. spendierte Kia dem ProCeed ebenfalls mehrere Aufwertungen. Eine, namentlich das volldigitale Cockpit, zog bereits zum Modelljahr 2020 ein. Seither blickt der Fahrer wahlweise auf ein gut 12 Zoll großes Digitaldisplay in HD-Auflösung: mit mehreren Ansichtsoptionen.
Serienmäßig ersetzt es das analoge Doppelinstrument aber erst im ProCeed GT; im ProCeed GT-line kann es über das knapp 1.700 Euro teure Technologie-Paket nachgerüstet werden. Mit diesem Paket ziehen – neben bekannten Extras wie der induktiven Smartphone-Ladestation, der elektrischen Heckklappe und dem quer- sowie längs rangierenden Einparkassistenten – auch zwei nagelneue Systeme ein: der Autobahnassistent und die navigationsbasierte Geschwindigkeitsregelanlage.
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Besseres Navi – verbesserte Online-Dienste
Mit diesen beiden Assistenten fährt der Kia ProCeed 2022 noch sicherer und entspannter: Nicht nur der passende Abstand, sondern auch die richtige Position auf der Fahrbahn werden automatisch eingehalten. Weiter verbessert werden Sicherheit und Komfort von zwei anderen neuen elektronischen Helfern: dem aktiven Totwinkelassistenten, der mit Bremseingriffen arbeitet; und dem Ausstiegswarner, der beim Aussteigen vor sich nähernden Verkehrsteilnehmern warnt. Beide Assistenten verbaut Kia ab Werk.
Ebenfalls Teil der Serienausstattung ist das Navigationssystem mit seinem gut zehn Zoll großen Touchscreen; und den ″Kia Connect″-Online-Diensten. Das Navi wird in dieser Form seit dem 2020er-Modelljahr verbaut. Serie ist es aber erst seit der Modellpflege; mit ihre hat Kia außerdem die Online-Dienste erweitert. Neu sind die Möglichkeit der Kalender-Verknüpfung, die Clou-basierte Verkehrsprognosen; sowie die verbesserte Navigation auf den letzten Metern zum Ziel.
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1.5 T-GDI löste 2021 alten Basis-Benziner ab
Der neue ″Valet″-Modus erlaubt dem Besitzer schließlich, die vielen privaten Infos auf den Bildschirmen sperren zu lassen. Entsperrt wird der Kia ProCeed auch im Modelljahr 2023 ab Werk mit Hilfe des ″Smart-Key″-Systems, d.h. u.a. auch: der Motor wird per Startknopf angelassen. Im ProCeed GT antwortet unverändert der 204 PS starke Vierzylinder-Turbobenziner 1.6 T-GDI auf den derart geäußerten Wunsch. (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,8 Liter auf 100 km, 154 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse [NEFZ] C).
Den Pro Ceed GT-Line treibt seit dem Frühjahr 2021 hingegen ein neuer Vierzylinder-Turbobenziner an: der 1.5 T-GDI mit 160 PS und 253 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,8-6,1 Liter auf 100 km, 131-138 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse [NEFZ] A-B.). Er ist 20 PS stärker als sein Vorgänger und beschleunigt das Kombi-Coupé in 8,8 Sekunden von 0 auf 100, und maximal auf 210 km/h. Damit liegt er nahe an der Leistung des Top-Benziners; mit ihm dauert der 0-100-Sprint 7,5 Sekunden – die Höchstgeschwindigkeit liegt beim 225 km/h.
Technische Daten des Kia ProCeed |
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PS-Anzahl: | min. 160 PS | max. 204 PS |
kW-Anzahl: | min. 118 kW | max. 150 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch Benzin: | 5,3-6,5 l/100 km | |
CO₂-Emission | 119-147 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 33.689 Euro | |
Stand der Daten: | 26.07.2022 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit zum Kia ProCeed
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 26.07.2022
Mit dem Shooting Brake ProCeed ist Kia 2018 ein aufsehenerregendes Debüt gelungen. Mit dem Facelift bessern die Koreaner gekonnt nach. Der sportliche Kombi sieht noch besser aus, fährt noch sportlicher und sparsamer – sicherer und besser ausgestattet ist er seit der Überarbeitung ebenso. Alles, was fehlt, ist ein alternativer Antrieb. Bei MeinAuto.de ist der ProCeed ab 26.747 Euro zu haben – 23% bzw. gute 7.800 Euro unter der UVP.
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