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Citroën C3 im Test

Ein kleiner bunter Cactus …

20.01.2017 | Von der grauen Maus über den bunten Vogel bis hin zum eleganten Schwan – in der Kleinwagenklasse tummeln sich die unterschiedlichsten Modelle. Der neue Citroën C3 – das sieht man auf den ersten Blick – gehört sicherlich zu den farben- und lebensfrohen Vertretern dieser Gattung. Das allein wird jedoch nicht reichen, um die Gunst der Kunden zu erheischen; und gegen Mitstreiter wie den Ford Fiesta oder Seat Ibiza zu bestehen. Was der kleine Franzose sonst noch drauf hat, wollen wir im heutigen Test herausfinden.

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© Citroen

Motoren: alt und neu gesellt sich gern?

Die auf- und augenfälligen Qualitäten rücken deshalb im Test zunächst in den Hintergrund. Wir wollen dem neuen C3, der in wenigen Tagen – Ende Januar – bei den Händler stehen wird, zuerst unters Blechkleid schauen: Getrieben ausschließlich von testender Neugier, versteht sich. Die Motoren verstecken sich wie bisher vorne unter der neuen C3-Haube. Im Motorenraum ist aber nicht alles funkelnagelneu: Unter den fünf Antrieben, drei Benzinern und zwei Diesel, finden sich lediglich zwei Debütanten – namentlich die jeweiligen Einstiegsmodelle. Auf der Seite der Benziner ist der PureTech 68 neu hinzugekommen. Ein Motor mit dieser Bezeichnung war zwar schon beim Vorgängermodell im Programm. Allerdings hatte dieser Dreizylinder-Sauger nur 999 cm³ Hubraum. Beim neuen PureTech 68 kommen die drei Zylinder auf ein Brennraumvolumen von 1.199 cm³: gleich viel wie der zweite, technisch idente Sauger im Sortiment, der unverändert gebliebene PureTech 82.

Die Zahl der PS hat sich beim Basis-Benziner mit 68 nicht verändert, das maximale Drehmoment steigt aber von 95 auf 106 Nm. Beim Fahren sind diese Unterschiede kaum zu spüren – und auch auf der Stoppuhr sind die Differenzen nicht eklatant. Der Dreizylinder beschleunigt den rund 1.050 Kilo schweren C3 in rund 16 Sekunden auf 100 – und bei Dauer-Vollgas im Fünften auf 165 km/h. Gestiegen ist dabei der Verbrauch, zumindest nominell, von 4,4 (102g CO2) auf 4,7 Liter (108g); im Testmittel liegt die neue Variante mit 6,2 unter der alten mit 6,5 Litern. 800 Euro günstiger kommt sie zudem auch – summa summarum also ein echter Fortschritt. Im Hinblick auf den Preis können wir dem zweiten Antriebs-Neuzugang, dem Vierzylinder-Diesel BlueHDi 75, dasselbe Prädikat attestieren. Er senkt die Diesel-Eintrittsschwelle um mehr als 2.000 Euro.

citroen c3 hinten
© Citroen

Der Kleinwagen als Komfortbotschafter

Natürlich muss man dafür Leistungseinbußen in Kauf nehmen. Wer das nicht will, der kann als Option weiterhin zum BlueHDI 100 greifen, der seinerseits um 900 Euro unter dem Preis des Vorgängers zu haben ist. Zurück aber zum Debütanten. Der BlueHDi 75 ist technisch mit dem stärkeren Diesel identisch. Im Kern besteht auch er aus vier in Reihe angeordneten Zylindern, die per Common-Rail-Einspritzung versorgt und per Turbolader aufgeladen werden. Auf dem BlueHDi 100 fehlen ihm mit 75 PS jedoch 25 Pferdestärken; und mit 233 Nm rund 20 Nm Spitzendrehmoment. Auf der Straße verliert er mit 15 Sekunden beim 0-100 Sprint so rund 3 Sekunden – und in der Spitze mit 175 rund 10 km/h. Dafür sinkt der Verbrauch um einen halben Liter: nach Norm auf 3,2 Liter bzw. 83g, im Test auf 4,5. Wer eher aufs flotte Vorankommen als aufs Sparen bedacht ist, dem steht neben dem Topdiesel weiter der Topbenziner PureTech 100 zur Verfügung – der einzige Turbobenziner im Sortiment (10,4 Sekunden 0-100, 188 km/h Spitze, 4,6 Liter Normverbrauch).

Der lebendige Dreizylinder passt jedoch mehr schlecht als recht zum neuen C3. Der Grund: Citroën setzt in Generation III ganz auf Komfort. Gelungen ist das mit Hilfe verbesserter Dämpfer, einer steiferen Karosserie und einer insgesamt sanfteren Abstimmung. Einziger Nachteil: Wer den kleinen Franzosen hurtig um die Ecken scheucht, sollte nicht zur Seekrankheit neigen. Der C3 neigt nämlich sehr prominent zur Seite. Gefährlich ist diese Eigenheit aber nicht. Das Fahrverhalten bleibt gut vorhersehbar, außerdem sind jetzt in allen Varianten vier Scheibenbremsen an Bord. Des Weiteren haben die Franzosen die Reihen der Fahr- und Sicherheitsassistenten verdichtet. Neu sind die Müdigkeits- und Verkehrszeichen-Erkennung sowie der Totwinkel- und der Spurhalte-Assistent.

citroen c3 cockpit
© Citroen

C3 & die Abkehr von der Norm

Der Spurhalte-Assistent und die Verkehrszeichenerkennung werden übrigens serienmäßig verbaut. Die für diese beiden „Dienstleistung“ verantwortliche Kamera im Innenspiegel kann – für 300 Euro Aufpreis in der Topausstattung „Shine“ – als „ConnectedCAM“ zudem Full-HD-Videos aufnehmen; und per Smarthphone angesteuert werden. Die Videos lassen sich dann per App über den Social-Media-Kanal der Wahl streamen – nützlich im Falle eines Unfalls oder auch eines, zugegebenermaßen äußerst raren, Meteoriten-Einschlag. Das Handy kann natürlich ebenfalls mit dem neuen Multimedia-System gekoppelt werden (via Android Auto, Mirror Link und Apple Carplay). Das fährt wie das Audio-System jedoch erst ab der zweiten Ausstattung „Feel“ bzw. gegen Aufpreis mit.

Das Fehlen eines Radios in der Serienausstattung ist ungewöhnlich – ungewöhnlich aber ist vieles im neuen C3, allerdings meist im positiven Sinne. Die schlichte Eleganz und das großzügige Platzangebot des Innenraums verlieren bspw. durch den hohen Hartplastik-Anteil und die durchschnittliche Ergonomie kaum an Wert. Die vom C4 Cactus bekannten „Airpumps“ (Luftpolster aus Polyurethan an den Seitentüren) sind praktische Knautschzonen bei kleinen Parkschäden – auch wenn sie optisch nicht jedermanns Sache sein mögen. Apropos Optik: Der kleine Franzose sieht mit seiner neuen Nase, seinem wohlgeformten Heck und seinen kecken Schweinwerfern samt separaten LED-Tagfahrlichtern richtig flott aus. Drei Dutzend verschiedene Farbkombinationen verleihen ihm den persönlichen Pfiff. Mit einem Stauraumvolumen von 300 bis 922 Litern beherrscht er aber nicht nur das Posieren, sondern auch das Transportieren. So gut wie ein VW Polo (280 bis 952 Liter) oder ein Seat Ibiza (292 bis 938 Liter).

citroen c3 seite
© Citroen
CarCoach-Fazit - Philipp Lächeln

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der neue Citroën C3 ist erfrischend anders. Besonders optisch und in Bezug auf die karge, aber elegante Innenraum-Ausstattung hebt er sich von der Konkurrenz ab. Technisch ist er auf dem neuesten Stand; und bei den Motoren hat Citroën einen ausgewogenen Mix gefunden.

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