BMW 2er Active Tourer II (Test 2022): Frische Motoren für den Kompakt-Van

Die Hauptscheinwerfer sind auf den Mainstream der Entwicklung gerichtet. Die Nebenläufe werden meist nur kurz vom Kurvenlicht gestreift. Das ist schade, denn hier gibt es ebenfalls Interessantes zu entdecken. Ein Beispiel: der neue BMW 2er Active Tourer. Er hat die Demontage vom Haupt- zum Nebendarsteller bestens verkraftet. Im Modelljahr 2023 komplettiert BMW das Antriebssortiment und ergänzt attraktive Extras. Ein Testbericht.

Inhalt

1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
2. Technische Daten
3. Konkurrenzmodelle
4. Fazit

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Der BMW 2er Active Tourer II im Schnellcheck

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Kompakt-Van im Modelljahr 2023 komplettiert

Während andere Hersteller ihre Kompakt-Vans nach und nach einstellen, hat BMW den eigenen Hochdachkombi 2022 in einer neuen Reihe aufgelegt. Zum Marktstart im Februar war der 2er Active Tourer II bereits marktreif: komplett war seine Ausstattung jedoch noch nicht. Das Antriebssortiment umfasste zwei Benziner in vier Varianten – und einen Diesel. Die zwei Plug-in-Hybridmotoren konnte man ordern, die detaillierten Leistungswerte wusste damals aber selbst BMW noch nicht. Im Juli 2022 hat sich das geändert: die PHEVs werden seither ausgeliefert; ebenso ein zweiter Diesel.

Komplettiert hat BMW das Antriebs-Team im September 2022: mit einem neuen Einstiegsmotor, der das Ottomotoren-Sortiment vervollständigt. Außerdem haben die Münchner einige Details weiterentwickelt; und zwei zusätzliche Ausstattungspakete geschnürt – als Ergänzung zum “Premium”- und “Innovations”-Paket. Vereint sind diese Neuerungen erstmals im 2023er-Jahrgang des 2er Active Tourers. In einem Modell dieses Jahrgangs dürfen wir im Test Platz nehmen. Dabei kommt uns gleich die erste Neuerung entgegen: das “Comfort”-Paket.

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Neuzugang “Comfort”-Paket ergänzt Aktivsitz und High End Hi-Fi-System

Das “Comfort”-Paket ist erstmals im Juli in der Preisliste aufgetaucht; für einen Preis von 1.300 Euro. Als Gegenleistung verbaut BMW auf der Fahrerseite einen Aktivsitz. Aktiv nennen die Münchner den Sitz, weil er die Lordose – jenen Teil der Wirbelsäule, der nach vorne gebeugt ist – mittels Aktivfunktion verwöhnt. Aktiviert wird die untere Wirbelsäule. Auf längeren Fahrten sollen wir in diesen Sitzen, so BMW, bequemer und ermüdungsfreier sitzen. Nach dem Test haben wir tatsächlich das Gefühl, dass wir weniger ermüdet aussteigen. Freilich kann das ein reiner Placebo-Effekt sein.

Es kann aber auch an den zahlreichen anderen Einstellungen der Aktivsitze liegen. Die Lordosenstütze lässt sich elektrisch in der Tiefe und Höhe einstellen; ebenso adaptieren wir die Höhe des Sitzes, seine Neigung, seine Länge – und die Neigung der Lehnen. Soll der Beifahrer von denselben Vorzügen profitieren, sind weitere 450 Euro extra fällig: 200 für den Sitz und 250 für die elektrische Sitzverstellung. Inkludiert in diesem Preis ist eine Memory-Funktion zum Speichern zweier Sitzpositionen und der Einstellung der Außenspiegel.

2er Active Tourer 2023 optional “Travel”-Paket samt großem Panoramadach

Dass im 2er Active Tourer das Klang- zum Sitzerlebnis passt, gewährleistet das zweite “Comfort”-Paket-Extra, das “Harman Kardon”-Hi-Fi-System mit digitalem Verstärker, 12 Lautsprechern und Edelstahlblenden für die Hochtöner. Hoch her geht es auch mit dem zweiten frischen Extra-Strauß, dem “Travel”-Paket. Es kostet im Regelfall 1.900 Euro; ausgenommen sind die PHEVs. Bei ihnen verrechnet BMW 1.700 Euro, weil die verschiebbare Rückbank hier keinen Platz findet.

Bei allen anderen Antrieben kann man die zwei Teile der Fondbank – das linke Segment umfasst 60 % der Breite, das rechte 40% – separat um bis zu 13 Zentimeter verschieben. Ein äußerst praktisches Detail, das mittlerweile auch in einigen SUVs eingezogen ist. Außerdem ergänzt das “Travel”-Paket eine schöne Dachreling im satinierten Alu-Look. Funktional ist das schöne Stück ebenso. Ohne sie lässt sich kein Dachträger montieren. Den tiefsten Eindruck hinterlässt bei uns aber das Extra zwischen der Reling: das Panorama-Glasdach.

Großzügiges Platzangebot, Stauraum bei Mild- und Plug-in-Hybriden eingeschränkt

Das hintere Element des Panoramadachs steht fest, das vordere können wir verschieben und anstellen. Vor der direkten Sonneneinstrahlung schützt einerseits die Grautönung des Glases; und andererseits ein elektrisches Rollo. Getönt werden mit dem “Travel”-Paket auch alle Scheiben hinter der B-Säule. Im Kofferraum sorgen zwei Gepäcktrenn-Netze für Ordnung. Ordnung zu halten lohnt sich, denn der mit 4,39 Metern nach wie vor äußerst kompakte 2er Active Tourer bietet reichlich Stauraum. Wie viel exakt, hängt a) von der Konfiguration der Rücksitze und b) von der Motorisierung ab.

Die Varianten mit den drei konventionellen Verbrennungsmotoren – 216i, 218i, 218d – verstauen 470 Liter; bei ganz nach vorne gerückter Fondbank mit Lehnen in “Cargo”-Position sogar 565. Legen wir die Lehnen um, vergrößerst sich das Stauvolumen auf 1.455 Liter – der Kofferraumboden bleibt bretteleben. Bei den 48-Volt-Mildhybrid-Verbrennern 220i, 223i und 223d verkleinert sich der Kofferraum auf 415/500 bis 1.405 Liter; bei den beiden Plug-in-Hybrid-Antrieben 225e und 230e ist er mit 406/496 bis 1.405 noch ein paar Liter kleiner.

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Neuer Basismotor 216i: günstig aber nicht besonders sparsam

So oder so eignet dem Kofferraum des neuen BMW 2er Active Tourer ein praktisches Format. Zu seinen Serien-Qualitäten zählen außerdem die tiefe Ladekante und die elektrische Heckklappe; mühsam ist allein das Aussteigen aus dem Fond. Zurück zur Serienausstattung. Im Basismodell schnurrt seit September 2022 ein frischer Motor: der 216i, ein 1,5 Liter großen Dreizylinder-Ottomotor mit 122 PS, 230 Nm und 7-Gang-DSG (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,7 Liter auf 100 km, 152 g/km CO2 und Effizienzklasse k.A.). Er verzichtet wie der 218i auf das Mildhybrid-System und ist deshalb kein Sprit-Sparmeister.

Im Test verbrauchen wir im Schnitt gut 7 Liter: die Mildhybrid-Benziner verbrennen rund einen halben Liter weniger. Mit den 19 Zusatz-PS der Synchronmaschine im Getriebe beschleunigen sie den Hochdachkombi auch merklich kraftvoller: im Grunde ist aber bereits der 216i ausreichend vital. Der 0-100-Sprint dauert knapp mehr als 10 Sekunden, in der Spitze reicht es für 206 km/h. Der große Vorzug des neuen Basisbenziners ist sein Preis. Im Juli hat BMW die Preise für den 2er Active Tourer generell um knapp 1.000 Euro angehoben. Mit dem 216i sinkt er wieder: von 36.000 auf 34.000 Euro.

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Neuer Diesel mit Allradantrieb und Auslieferungsstart für die zwei PHEVs

Im Juli 2022 hat BMW noch drei weitere Neuzugänge ins Motorenprogramm des 2er Active Tourer aufgenommen. Zum 218d gesellte sich ein zweiter Vierzylinder-Turbodiesel, der 211 PS und 400 Nm starke 223d xDrive (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,0 Liter auf 100 km, 132 g/km CO2 und Effizienzklasse k.A.). Mit ihm haben auch Diesel-Fans Zugriff auf den Allradantrieb und das Mildhybrid-System – sein Verbrauch ist deshalb geringer als der des 150-PS-Diesels mit Frontantrieb.

Ausgeliefert werden seit dem Sommer auch die zwei Plug-in-Hybrid-Antriebe 225e xDrive und 230e xDrive mit 245 bzw. 326 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 0,8 Liter bzw. 19,1 kWh auf 100 km, 18-19 g/km CO2 und Effizienzklasse k.A.). Mit den 14,2 kWh des Lithium-Ionen-Akkus können sie bis zu 92 Kilometer stromern – wenn die Förderung Anfang 2023 wegfällt, sind sie mit einem Preis von mindestens 45.000 Euro aber recht teuer. Alle 2er-Varianten des Jahrgangs 2023 können dafür mit einigen Neuerungen aufwarten. Die Displays beherrschen den “Digital Art Mode”, die BMW App eine Navifunktion, mit der man seinen BMW leichter findet; Verbesserungen gab’s auch für den digitalen Schlüssel.

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Konkurrenzmodelle

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Unser Fazit zum BMW 2er Active Tourer II

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