Audi Q4 Sportback e-tron vs. VW ID.5: Wer baut das bessere SUV-Coupe?
Unsere heutigen Probanden haben vieles gemeinsam. Beide sind knapp 4,6 Meter lange SUV-Coupes der unteren Mittelklasse – beide werden ausschließlich batterieelektrisch angetrieben. Da Audi seit 1965 zum VW-Konzern gehört, nutzen die zwei auch Großteils die gleichen Komponenten: insbesondere beim Antriebsstrang. Was eint den Q4 Sportback e-tron und den VW.ID5 noch – und was trennt sie? Wir haben es getestet.
VW ID.5 (l.), Audi Q4 Sportback e-tron | © Bilder: Volkswagen, Audi; Collage: MeinAuto.de
Der Audi Q4 Sportback e-tron & VW ID.5 im Schnellcheck
Audi Q4 Sportback e-tron
Stärken:
- Großzügigeres Platzangebot
- Einfachere Bedienung
- Hochwertigerer Innenraum
- Höhere Sitz- und Federungskomfort
Schwächen:
- Höhere Unterhaltskosten
- Höherer Wertverlust
VW ID.5
Stärken:
- Günstiger im Unterhalt
- Geringerer Wertverlust
- Identische Fahrleistungen
- Minimal größerer Kofferraum
Schwächen:
- Höherer Einstiegspreis
- Umständlichere Bedienung
- Geringere Verarbeitungsqualität
VW ID.5 mit höherem Einstiegspreis
Wir starten mit einer Überraschung, um nicht zu sagen Sensation. Der Volkswagen aus Wolfsburg ist teurer als das Premium-Modell aus Ingolstadt. Kann das mit rechten Dingen zugehen; oder stimmt hier etwas nicht? Halten wir uns allein an den Einstiegspreis, dann gibt es daran derzeit nichts zu rütteln. VW preist den ID.5 aktuell ab 46.515 Euro an, Audi den Q4 Sportback e-tron ab 43.990 Euro. Kurz und knapp. Der Q4 kostet demnach rund 2.500 Euro weniger als der VW. Doch wie kommt’s? Haben Mutter und Tochter unbemerkt die Rollen gewechselt?
Die Erklärung ist leider kein ungewöhnlicher Rollentausch, sondern banaler. Mit den beiden Einstiegsmodellen vergleichen wir nicht Gleiches mit Gleichem. Das Basismodell VW’s ist der ID.5 Pro: mit einem 174 PS und 235 Nm starken Motor an der Hinterachse; und einem 77 kWh großen Akku (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 16,2 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Effizienzklasse A+++). Bei Audi heißt das Einstiegsmodell 35 e-tron; es leistet 170 PS und 310 Nm, nutzt aber einen Akku, der nur 52 kWh speichert (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 18,9 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Effizienzklasse A+++).
© Audi
Q4 Sportback startet mit kleinerer Batterie – aber mehr Power
Daraus folgt, dass das Grundmodell des Q4 Sportback e-tron im WLTP-Zyklus bestenfalls 349 Kilometer stromert. Der ID.5 Pro muss sich bei dieser Marke noch nicht hektisch nach einer Lademöglichkeit umsehen: er kommt laut Norm ca. 180 Kilometer weiter. Diese Differenz bleibt in der Praxis mehr oder weniger erhalten; nur schrumpft die Reichweite hier wie dort um gut 50 Kilometer. Audi kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und offeriert für sein elektrisches SUV-Coupe optional eine größere Batterie. Ab der zweiten Antriebsoption 40 e-tron speichert der Akku netto ebenfalls 77 kWh.
In Bezug auf die Ausdauer sticht der Q4 Sportback e-tron in dieser Varianten den VW knapp aus. Die Norm verspricht 528 Kilometer – so weit schafft es der ID.5 in keiner seiner Konfigurationen. Die da wären? Für den ID.5 Pro haben die Wolfsburger noch ein ″Pro Performance″-Update parat. Es kostet knapp 1.000 Euro und erhöht die Leistung von 174 auf 204 PS; sowie das Drehmoment von 235 auf 310 Nm. Wie es der Zufall will, sind das exakt die Leistungsdaten des 40 e-tron. Die Fahrleistungen unterscheiden sich entsprechend nur minimal.
© Audi
Beide SUV-Coupes mit zwei weiteren Antrieben – eine davon mit Allrad
Der ID.5 Pro Performance ist beim 0-100-Sprint mit 8,4 Sekunden eine Zehntelsekunde schneller als der Q4 Sportback 40 e-tron; in der Spitze werden beide bei 160 km/h abgeregelt. Eine weitere Antriebsstufe können die zwei jedoch noch zünden. Beim Audi hört sie auf den Namen 50 e-tron quattro. Für den ″quattro″-Allradantrieb ist ein zweiter Elektromotor, eine Asynchronmaschine an der Vorderachse verantwortlich. Sie erhöht außerdem die Gesamtleistung auf maximal 299 PS und 460 Nm. Die Entsprechung im Sortiment des ID.5 ist der GTX: mit identischen Leistungswerten – aber diesmal mit der um ein Zehntel schlechteren Sprintzeit (6,3 zu 6,2 Sekunden).
Die Höchstgeschwindigkeit des Allrad-Duos wird bei 180 km/h gedrosselt: um die Reichweite nicht zu sehr einzuschränken. Trotzdem verringert sie sich im Vergleich mit den Varianten ohne Allradantriebe etwas: auf 498 Kilometer laut Norm beim Audi und auf 491 beim VW. Beim Preis halten die zwei den Gleichschritt ebenfalls nicht durch – die Positionen sind hier aber so, wie wir sie erwarten. Der Q4 Sportback e-tron 50 quattro startet bei 55.600, der ID.5 GTX bei 53.615 Euro. Beim Laden finden die beiden wieder in den Paarlauf-Rhythmus zurück, zumindest beim Laden des Akkus.
© Volkswagen
Audi wie VW setzen auf eine DC-Ladeleistung von 135 kW
Sowohl das SUV-Coupe von Audi wie das von VW laden zu Hause mit maximal 11 kW: sprich in rund 7,5 Stunden voll. Die Ausnahme ist der 35 e-tron, der nur 7,2 kW Ladeleistung anlegt. Aufgrund des kleineren Akkus kommt er aber auf dieselbe Ladezeit. Aus einer Gleichstrom-Schnellladesäule zieht das Duo dann den Strom mit maximal 135 kW. Das Laden dauert gut eine halbe Stunde – ein guter, aber selbst im eigenen Segment kein herausragender Wert. Die Modelle von Hyundai und Kia, der Ioniq 5 und der EV6, laden bspw. gut als doppelt so kräftig.
Eines wird der Konkurrenz aber aufgefallen sein. Bisher passt kein Kabel zwischen die SUV-Coupes von Audi und VW. Da beide dieselben Komponenten nutzen, ist das auch keine große Überraschung. Bei den Abmessungen hätten die beiden Hersteller dank des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB aber die Möglichkeit gehabt, voneinander abzuschweifen. Bei den äußeren Maßen ist davon aber keine Spur: das Duo ist bis auf wenige Zentimeter gleich groß. Der VW ist einen Zentimeter länger, der Audi einen breiter; selbst die Radstände weichen nur wenige Millimeter voneinander ab.
© Volkswagen
Q4 Sportback e-tron geräumiger & hochwertiger – ID.5 mit dem größeren Kofferraum
Innen aber haben Audi und VW den Raum im ID.5 und im Q4 Sportback e-tron anders verteilt. Das Premium-Modell aus Ingolstadt offeriert den Fahrgästen noch etwas mehr Platz als der Volkswagen aus Wolfsburg. Im Kofferraum dreht dieser den Spieß um. Der ID.5 lädt 549 bis 1.561 Liter ein, der Q4 Sportback e-tron 535 bis 1.460. Bei der Zuladung sind sich die zwei hingegen wieder einig; sie liegt bei rund 500 Kilo. Auch die erlaubten Anhängelasten sind identisch. Die Modelle mit Heckantrieb dürfen höchstens 1.000 Kilo ziehen; die mit Allradantrieb 200 Kilo mehr.
Deutlich größer als die messbaren Differenzen sind die Unterschiede bei den Eindrücken. Der VW ID.5 wirkt innen geräumig, hell und aufgeräumt – aber bei der Materialqualität und der Bedienung nicht bis ins Detail konsequent. Ganz anders der Q4 Sportback e-tron. Er wirkt nicht nur luftiger und freier, sondern ungleich schlüssiger, sportlicher – hochwertiger. Dieser Eindruck zieht sich durch alle Ecken und Enden; am eindrücklichsten ist er beim Cockpit selbst. Das ist sportlich auf den Fahrer ausgerichtet, klug geordnet: und bietet mit der frei schwebende Bedieninsel ein optisches wie funktionales Highlight.
© Volkswagen
VW ID.5 günstiger im Unterhalt – umständlicher in der Bedienung
Dieser Eindruck setzt sich in den Details fort, nicht zuletzt beim Vergleich der Bedienkonzepte. Die Displays im Audi sind informativer, die Bedienelemente ergonomischer und besser durchdachter. Während VW auf Drehregler und Tasten fast ganz verzichtet, nutzt Audi sie dann, wenn sie funktionaler sind. Dort, wo man auf eine Touch-Bedienung setzt, ist sie besser gelöst als beim VW; er lässt bei wichtigen Elementen bspw. eine Beleuchtung vermissen. Noch einen Tick besser, fester und enger fallen für uns auch die Sitze im Q4 Sportback e-tron aus. Ähnlich unsere Einschätzung zu den Fahrwerken.
Der ID.5 bietet einen guten Kompromiss aus Komfort und Dynamik, der Audi einen besseren. Besser schlägt sich der Q4 wohl auch im Gelände; zumindest gibt Audi für ihn Böschungswinkel an. Wir haben im Test aber keinen Ausflug abseits geteerter Pisten gewagt. Beenden wollen wir den Test, wie wir ihn begonnen haben: mit den Finanzen. Der Einstiegspreis des ID.5, haben wir zu Beginn festgestellt, ist höher als der des Audi. Bei den Autokosten hat laut ADAC aber der VW die Nase vorn. Er verliert weniger an Wert und hat die geringeren Fixkosten.
Technische Daten
Audi Q4 e-tron Sportback | VW ID.5 | |
---|---|---|
PS-Anzahl: | 170 PS bis 299 PS | 174 PS bis 299 PS |
kW-Anzahl: | 125 kW bis 220 kW | 128 kW bis 220 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb, 4×4-Antrieb | Heckantrieb, 4×4-Antrieb |
Getriebeart: | Automatik | Automatik |
Kraftstoffart: | Elektro | Elektro |
Verbrauch Elektrisch: | 14,6-15,6 kWh/100 km | 14,6-15,6 kWh/100 km |
CO₂-Emission | 0 g/km | 0 g/km |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) |
Listenpreis: | ab / Euro | ab /Euro |
Stand der Daten: 29.07.2022 |
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Unser Fazit
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 29.07.2022
Sowohl der VW ID.5 wie der Audi Q4 Sportback e-tron zeigen, dass der VW-Konzern in der Ära der Elektromobilität angekommen ist. Bei den elektrischen Komponenten bewegt sich das Duo durchwegs auf Augenhöhe. Der ID.5 erweist sich im Test als das etwas praktischere SUV-Coupe – der Q4 Sportback e-tron indessen als das hochwertigere, schlüssigere, einfacher zu bedienende und dynamischere. Bei MeinAuto.de sind die beiden E-SUV-Coupes in Kürze wieder bestellbar – wie gewohnt mit Toprabatten zum Bestpreis, bei der Barzahlung wie beim Leasing und der Finanzierung.
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