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Testberichte - CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Philipp

Stärken:

  • sportliches Exterieur
  • Fahrleistungen & Dynamik
  • viel Platz für bis zu 7 Personen
  • zahlreiche Extras Serie
  • gute Sicherheitsausstattung

Schwächen:

  • bescheidene E-Reichweite
  • schwaches Ladegerät
  • schwache Bremsen
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Seat Tarraco Plug-in-Hybrid im Test

Reich der Strom für große Sprünge?

03.01.2024 | Der Tarraco ist das größte SUV der spanischen VW-Tochter Skoda. Mit seiner Länge von 4,74 Metern siedelt er sich unter den Mittelklasse-SUVs an: einem Honda CR-V und einem Peugeot 5008 zum Beispiel. Technisch verwandt ist er mit den VW-Geschwistern vergleichbarer Größe, dem Skoda Kodiaq und dem VW Tiguan Allspace. Was in dieser Konstellation für den Seat spricht? Wir testen das mit dem Tarraco Plug-in-Hybrid.

Seat Tarraco vorne
© Seat

Seat Tarraco PHEV: Serienausstattung “Xperience” schärft Design zusätzlich

Der Tarraco kam 2018 auf den Markt. In der zeitlichen Reihenfolge steht er also hinter dem Arona und Ateca. Dem Format und der Statur nach, lässt der Tarraco die anderen beiden freilich verblassen; die zwei sind allerdings auch fast 40 bzw. 60 Zentimeter kleiner. Profilieren muss sich der Tarraco unter Seinesgleichen. Das gelang ihm anfangs überraschend gut; zuletzt fiel er etwas ab.

Seat setzt 2022 das Messer an, um den Trend wieder umzukehren. Die Modellpflege brachte unter anderem eine neue Ausstattungslinie ins Spiel. Ihr Name, “Xperience”. Für den Tarraco Plug-in-Hybrid ist sie seither die Startrampe, die Ausgangsbasis. Das Exterieur wurde auf diese Weise sichtlich aufgewertet. Ein Beispiel sind die Leichtmetallräder. Dem gewöhnlichen Basismodell “Style” schnallt Seat 17 Zöller auf, dem Tarraco Xperience glanzgedrehte 19 Zöller.

Seat Tarraco Seite rechts
© Seat

Plug-in-Hybrid 1.4 e-Hybrid: starker Antritt – hohe Schlagzahl

Weiter veredelt wird das Erscheinungsbild des Seat Tarraco Xperience durch einen matt verchromten Kühlergrill, Chromleisten für die Seitenfenster; und eine silberfarbene Dachreling. Das Herzstück des Tarraco Plug-in-Hybrid ist und bleibt aber der Antrieb. Er heißt 1.4 e-Hybrid und treibt das knapp 1,9 Tonnen schwere SUV mit 245 PS und 330 Nm an (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 1,7 / 17,8 Liter / kWh auf 100 km, 38 g/km CO2 und Effizienzklasse k.A.).

Zu dieser Systemleistung tragen zwei Motoren bei. Der eine ist ein 1,4 Liter großer Vierzylinder-Turbobenziner mit 150 PS und 250 Nm; er gibt dem Plug-in-Hybrid auch den Namen. Der andere ist ein 115 PS starker Elektromotor; er ist in das 6-Gang-DSG integriert. Wozu sind die beiden mit ihrer Leistung im Stande?

Seat Tarraco Seite links
© Seat

Tarraco: auch im Vergleich mit der Konkurrenz sportlich

Sie beschleunigen den Tarraco Plug-in-Hybrid zum Beispiel in 7,6 Sekunden auf 100 und maximal auf 205 km/h. Das ist ein starker Antritt. Die anderen Antriebe des Tarraco, zwei Benziner und zwei Diesel, fallen dagegen stark ab. Sie schaffen den 0-100-Sprint kaum unter 10 Sekunden; wenn überhaupt. Wie sieht der Vergleich mit der direkten Konkurrenz aus? Der VW Tiguan Allspace verzichtet auf einen Plug-in-Hybrid.

Im Peugeot 5008 ist lediglich ein Vollhybrid-Antrieb im Einsatz. Der Hyundai Santa Fe hat einen Plug-in-Hybrid-Antrieb: und der ist auf dem Papier mit 265 PS stärker. Trotzdem verliert er gegen den Seat im 0-100-Sprint gut eine Sekunde. Das Tarraco PHEV steht leistungsmäßig also sehr passabel da; mit Premium-Konkurrenten wie dem BMW X3 oder Mercedes GLC will er sich gar nicht messen.

Seat Tarraco Sitze und Dashboard vorne
© Seat

Plug-in-Hybrid: bescheidene Reichweite & schwache Ladeleistung

Die Premium-SUVs geben allerdings den Takt der Entwicklung vor; vor allem bei den elektrischen Eigenschaften des Plug-in-Hybrids: namentlich bei der Reichweite und dem Ladegerät. Als klarer Marktführer gilt der Mercedes GLC. Er stromert dank eines 31 kWh großen Akkus 130 Kilometer am Stück. Der X3 ist weniger eifrig und muss schon nach 50 Kilometer an den Stecker. In diesem Bereich bewegt sich auch der Tarraco.

Seat stattet ihn mit einer 11 kWh großen Batterie aus. Das reicht dem Tarraco Plug-in-Hybrid, um laut WLTP 50 Kilometer zu stromern. Der Santa Fe schafft ein paar Kilometer mehr. Beim Nachladen zeichnen sich die genannten ebenfalls durch eine noble Zurückhaltung aus. Der Seat Tarraco lädt maximal mit 3,6 kW: das Vollladen dauert damit gut 3,5 Stunden. Zu Hause ist das gut genug, unterwegs ist es zu langsam.

Seat Tarraco PHEV Licht
© Seat

Tarraco sehr fahrstabil, mit feiner Lenkung und gutem Federungskomfort

On the Road wäre gefragt, was der GLC hat: ein Gleichstrom-Ladegerät mit einer Leistung von 60 kW. Mit ihm lässt sich selbst der riesige Akku des Mercedes in knapp 20 Minuten laden. Die Ausnahme ist hier aber erneut der GLC, nicht der Tarraco. Der Hyundai Santa Fe und der BMW X3 laden kaum schneller. Doch genug davon. Wir sind gerade auf der Straße unterwegs und können uns damit praktischerweise gleich um die Frage, wie sich der Tarraco fährt.

Kurz gesagt, fährt sich der Tarraco Plug-in-Hybrid gut. Er liegt stabil und satt auf der Straße, dank der Batterie im Unterboden sogar noch satter als das konventionelle Modell. Mit der serienmäßigen Progressivlenkung haben wir das große SUV zudem streng in der Hand: er fährt dorthin, wo wir mit der Lenkung hinzeigen. Der Federungskomfort ist mit dem Standardfahrwerk ebenfalls ordentlich.

Seat Tarraco PHEV Sitze
© Seat

Schwache Bremsen – sehr umfangreiche Serien- und Sicherheitsausstattung

Wie von Seat gewohnt sind die Dämpfer aber auch beim Tarraco sportlich abgestimmt. Die Härte kann ihnen mit dem optionalen Adaptiv-Fahrwerk genommen werden; mit ihm wird der Federungskomfort sehr gut – ohne dass das SUV an Dynamik verlöre. Den Bremsen fehlt überraschenderweise das Engagement des Fahrwerks. Steigen wir bei 100 km/h voll in die Eisen, steht der Tarraco Plug-in-Hybrid erst gut 36 Meter später.

Bei der Sicherheitsausstattung fängt sich der Spanier sofort wieder. Seat packt den Tarraco Xperience mit vielen Systemen voll, darunter Voll-LED-Scheinwerfer, ein Notbremsassistent, eine adaptive Geschwindigkeits-Regelanlage, ein Spurhalte-Assistent sowie eine Rückfahrkamera. Gegen Aufpreis lassen sich u.a. eine Querverkehrserkennung und ein Stauassistent nachrüsten. Nur eine Spurwechselautomatik und ein Head-up-Display suchen wir in der Preisliste vergeblich.

Seat Tarraco PHEV Kofferraum
© Seat

Seat Tarraco Plug-in-Hybrid: geräumig, viel Stauraum & gut vernetzt

Bei der passiven Sicherheit fehlen dem Tarraco Plug-in-Hybrid im Fond lediglich Seitenairbags. Bei der Ausstattung des Innenraums lässt es Seat an nichts mangeln. Wir nehmen in feinen Komfortsitzen Platz; und blicken vor uns auf ein volldigitales Instrumentarium. Zur Rechten spannt sich der gut 8 Zoll große Touchscreen des “Media System Plus”-Infotainments auf; mit kabelloser Smartphone-Einbindung für Apple-Telefone und einer eingängigen Bedienlogik.

Die Temperatur regelt die 3-Zonen-”Climatronic” automatisch. Platz haben wir im Seat Tarraco auch mehr als genug. Vorne reicht er für 2-Meter-Riesen, auf der Rückbank noch für Fahrgäste mit über 1,90 Meter. Wer für die Beine zusätzlichen Freiraum benötigt, kann die Sitzbank nach hinten verschieben. Alternativ dazu gibt es zwei Zusatzsitze in einer dritten Reihe. Sie verringern das Kofferraumvolumen auf 230 Liter. Der 5-Sitzer steckt 760 bis 1.800 Liter weg: mehr als der Hyundai Santa Fe mit 634 bis 1.740 Liter; weniger als der Skoda Kodiaq II mit 910 bis 2.105.

CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - White Text - Julian

Meine Meinung zu diesem Modell

Beim Test mit dem Seat Tarraco Plug-in-Hybrid haben wie zahlreiche Stärken gefunden. Das gut 4,7 Meter großer SUV sind keineswegs klobig, sondern schnittig aus. Platz bietet er in flexibler Hülle und Fülle: bei Bedarf auch für 7 Personen. Was Seat als Serien- und Sicherheits-Extras in den Tarraco packt, begrüßen wir ebenfalls sehr. So sollten alle SUVs der Mittelklasse ausgeliefert werden.

Das zentrale Bauteil des Tarraco Plug-in-Hybrid überzeugt mich im Test aber nur bedingt. Die Leistung des 1.4 e-Hybrid ist tadellos: aber das war es auch schon. Dem PHEV fehlt es an elektrischer Reichweite und an einem starken Ladegerät. Das wiegt besonders schwer, weil rein elektrische Mittelklasse-SUVs preislich immer attraktiver werden. Ein Plug-in-Hybrid mit schwacher Reichweite hat wenig Zukunft.

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