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Marder

Auto vor Marder schützen

Das hilft gegen bissige Marder

CarCoach-Facts: Johannes Nummernschild

▶ Steinmarder können im Frühjahr Schäden in Motorräumen von Autos verursachen, was zu hohen Reparaturkosten führt

▶ Sie bevorzugen das Knabbern an Gummiteilen, Kühlschläuchen, Isolierungen, Gummidichtungen, Polstern und Sitzen im Auto

▶ Marderschäden können zu schwerwiegenden Folgeschäden führen, die die Fahrsicherheit beeinträchtigen können

▶ Die Versicherung kann Marderschäden unterschiedlich abdecken, daher ist es wichtig, die Versicherungsbedingungen zu prüfen

03.05.2023 | Steinmarder können für Autofahrer zu einem “tierischen” Albtraum werden. Vor allem im Frühjahr – in der Paarungszeit der pelzigen Raubtiere – verursachen sie häufig Schäden in Motorräumen von Fahrzeugen. MeinAuto.de zeigt, wie Du Deinen Wagen am besten vor Marderbiss schützt.

Auto-Innenleben
© Unsplash

Das knabbern Marder am liebsten

Marder haben eine Vorliebe dafür, an verschiedenen Autoteilen zu knabbern und zu beißen. Meist zerfressen sie Gummibauteile und weiche Kunststoffe. Weniger “Spaß” haben Marder an Bremsschläuchen, Keilriemen, Reifen und Kraftstoffleitungen.

Langt ein Mader zu, entstehen nicht selten hohe Reparaturkosten. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beliefen sich die Schäden 2022 auf eine Höhe von 92 Millionen Euro. Bei 208.000 gemeldeten Fällen ergibt dies einen Instandsetzungsbetrag von rund 450 Euro pro Auto.

Zündkabel und Zündleitung

Die Kabel und Leitungen, die die Zündkerzen mit der Zündspule und der Batterie verbinden, sind besonders anfällig für Marderbisse. Wenn diese beschädigt werden, kann dies zu Zündaussetzern und einem unruhigen Motorlauf führen.

Kühlschläuche

Marder beißen gerne Kühlschläuche an, die das Kühlmittel zwischen Motor und Kühler transportieren. Durch einen Biss kann das Kühlmittel auslaufen – der Motor droht dann, zu überhitzen.

Isolierungen und Schläuche

Marder können auch an Isolierungen und Schläuchen im Motorraum knabbern. Dies betrifft zum Beispiel Kabelisolierungen, Unterdruckschläuche oder Luftschläuche. Eine Beschädigung dieser Komponenten kann zu Fehlfunktionen im Fahrzeug führen.

Dämmmaterial im Innenraum

Marder können das Dämmmaterial im Innenraum des Fahrzeugs angreifen. Dies kann zu unangenehmen Gerüchen und Beschädigungen der Innenverkleidungen führen.

Gummidichtungen

Marder können Gummidichtungen an Türen, Fenstern und Kofferraum angreifen. Beschädigte Dichtungen begünstigen Wassereintritt oder Windgeräuschen während der Fahrt.

Polster und Sitze

In einigen Fällen haben Marder auch Polster und Sitze angegriffen. Sie können das Polstermaterial zerreißen und daraus ein Nest bauen.

Erhöhte Unfallgefahr durch Folgeschäden

Sind beispielsweise die Zündkabel angebissen, können diese die Funktionsweise des Fahrzeugantriebs erheblich beeinträchtigen: Der Motor läuft unrund, unverbrannter Kraftstoff kann den Katalysator beschädigen. Liegt ein solcher Schaden vor, ist es ratsam, das Auto nicht mehr zu nutzen.

Beschädigt ein Marder die Kühlwasserschläuche, besteht das Risiko, dass die Kühlflüssigkeit ausläuft und der Motor überhitzt. Durch Zerstörung von Gummimanschetten, zum Beispiel an Antriebsgelenken oder Lenkungsteilen, dringt – häufig unbemerkt – Schmutz ein. Darüber hinaus trocknet die Fettschicht aus. Fehlt ausreichend Schmierung, kommt es zu Schäden an den Bauteilen – und unter Umständen zu einer Gefährdung der Fahrsicherheit.

Maderbiss am Elektroauto

Wie sicher ist mein E-Fahrzeug?

Ein Maderbiss birgt für jedes Auto Gefahren und bringt unnötige Reparaturkosten mit sich. Auch ein Elektroauto ist davon nicht ausgenommen. Dennoch sind beim Elektrofahrzeug der Unterboden und alle Hochvoltleitungen durch spezielle Schutzrohre, dicke Isolierungen und spezifische Verkleidungen besonders gut gesichert. Ein Mader schafft es also nicht so leicht, sich in ein Elektroauto zu verbeißen. Trotzdem sind auch Stromer nicht vollständig geschützt.

Maderbisse bei Elektroautos sind eher selten, gehen dafür aber richtig ins Geld. Die Stromkabel lassen sich nämlich nicht reparieren, sondern der gesamte Kabelstrang muss komplett ausgetauscht werden. Dabei können schon mal bis zu 7.000 Euro fällig werden.

Wenn Dein Elektrofahrzeug von einem Maderbiss betroffen ist, erkennst Du dies anhand einer Warnmeldung. Sobald Schutzhüllen oder Kabelisolierungen defekt sind, wird dies in der Überwachung des Hochvoltsystems registriert und erkannt. Es besteht also keine Gefahr eines Stromschlags infolge eines Maderbisses.

E-Auto-Marderbiss
© Unsplash

Übernimmt die Versicherung Marderschäden?

Ob und in welcher Höhe Du eine Erstattung für Marderschäden erhältst, hängt von der Art Deiner Autoversicherung ab. Nicht alle Versicherungen übernehmen Reparaturkosten. Stellst Du Dein Auto in einem Gebiet ab, in dem bekanntermaßen viele der Raubtiere aktiv sind, solltest Du besonders auf die Konditionen und Leistungen Deiner Versicherung schauen. Ein Vergleich verschiedene Anbieter hilft, das beste Angebot zu finden.

Einige Versicherungen übernehmen zum Beispiel nur die Reparaturkosten für unmittelbar betroffenen bzw. vom Marder angefressene. Andere decken hingegen auch die Folgeschäden bis zu einer bestimmte Summe ab. Ist beispielsweise ein Kühlwasserschlauch durch Marderbiss zerstört worden, zahlt eine Versicherung, die nicht für Folgeschäden aufkommt, nur das Austauschen des Schlauchs. Besteht eine Eigenbeteiligung, bekommst Du als Versicherungsnehmer häufig gar keine Leistungen und bleibst auf den Kosten für die Reparaturaufwendungen sitzen.

Das hilft gegen Marderbisse

CarCoach-Profi-Tipps

Es gilt die Devise: Vorbeugen ist besser als Heilen. Sollte Dir keine Garage zur Verfügung stehen, in der Du Dein Auto sicher abstellen kannst, gibt es dennoch eine Reihe von Abwehrmaßnahmen, die helfen, Marder fernzuhalten.

Ultraschallgeräte

Marder sind empfindlich gegenüber hohen Frequenzen. Ultraschallgeräte, die im Motorraum oder im Innenraum des Fahrzeugs angebracht werden, können Marder durch unangenehme Geräusche abschrecken. Diese Geräte senden für den Menschen unhörbare Töne aus, die jedoch für Marder störend wirken. Der Einbau solcher Ultraschallgeräte lässt sich mit wenig Werkzeug in nur wenigen Minuten erledigen.

Elektroschockgeräte

Es gibt spezielle Elektroschockgeräte, die an den Kabeln und Schläuchen im Motorraum angebracht werden können. Wenn ein Marder versucht, daran zu knabbern, bekommt er einen harmlosen, aber unangenehmen Elektroschock. Diese Geräte sind in der Regel batteriebetrieben und haben verschiedene Einstellungen, um den Marder abzuschrecken. Der Einbau dieser Geräte sollte allerdings dem Fachmann überlassen werden, da sie trotz der ungefährlichen Stromstärke eine hohe Spannungen aufweisen.

Motorraum abdichten

Marder können durch kleinste Öffnungen in den Motorraum gelangen. Überprüfe regelmäßig den Zustand der Dichtungen und Abdeckungen und sorge dafür, dass alle Zugänge zum Motorraum gut verschlossen sind. Verwende gegebenenfalls spezielle Marderschutzgitter oder -platten, um potenzielle Einstiegspunkte zu sichern. Motorraumabschottungen gibt es oftmals als Sonderausstattung vom Hersteller oder für viel Automodelle auch als Nachrüstware.

Schutzschläuche

Effektiv sind auch Schutzschläuche, die um die Zündkabel gelegt werden. Dabei muss man allerdings darauf achten, dass die Schläuche keine beweglichen Teile abklemmen oder in der Nähe heißer Stellen verlegt werden. Für den Schutz von Achs-Manschetten sind die Schläuche allerdings keine Hilfe.

Licht

Marder meiden in der Regel gut beleuchtete Bereiche. Eine Möglichkeit, Ihr Auto vor Mardern zu schützen, besteht darin, eine helle Außenbeleuchtung zu installieren. Dies kann den Marder davon abhalten, sich Ihrem Fahrzeug zu nähern.

Duftstoffe

Marder haben einen empfindlichen Geruchssinn. Sie können bestimmte Duftstoffe nutzen, um sie zu vertreiben. Einige Duftstoffe, die Marder abschrecken sollen, sind beispielsweise Lavendelöl, Pfefferminzöl, Zitronen- oder Orangenschalen. Tränke einen Lappen oder ein Tuch mit dem Duftstoff und platziere es im Motorraum.

Professionelle Motorwäsche

Sollte der Marder trotz aller Vorsichtmaßnahmen doch einmal zugeschlagen haben, hier noch ein guter Tipp: Lasse bei Deinem Auto eine professionelle Motorwäsche durchführen. Riechen die Tiere Duftspuren ihrer Artgenossen, reagieren sie sehr aggressiv und besonders beißwütig.

4 Geheimtipps auf dem Prüfstand

Es muss nicht immer teures und schweres Gerät sein: Marder lassen sich ebenfalls mit einigen einfachen Haushaltsmitteln auf Abstand halten. CarCoach Julian hat sich an dieser Stelle vier weitere Tipps aus dem Internet angesehen und prüft, ob diese taugen oder eher nicht. Achtung: Garantiert nicht alle dieser Geheimtipps sind jedermanns Sache…

1. Hunde- oder Katzenhaare

Der Geruch von Hunde- oder Katzenhaaren kann Marder vorübergehend fernhalten. Allerdings gewöhnen sich Marder schnell daran, wenn sie bemerken, dass keine Haustiere in der Nähe sind.

2. Chili

Marder mögen den Geruch von Chili nicht. Das Streuen von Chilipulver oder das Platzieren einer frisch aufgeschnittenen Schote im Motorraum kann eine wirksame Abwehrmaßnahme sein. Allerdings verfliegt der Geruch nach einiger Zeit, daher muss es regelmäßig erneuert werden.

3. Mottenkugeln oder WC-Steine

Die Verwendung von Mottenkugeln oder WC-Steinen im Motorraum, um Marder abzuschrecken, ist nicht sicher und kann Brandgefahr verursachen. Daher wird davon abgeraten.

4. Urin

Und wo wir zum Schluss schon beim Thema WC sind… Urin im Motorraum kann langfristig Marder fernhalten. Es kann aber auch zu Schäden an den Motorteilen führen. Daher ist diese Methode nicht empfehlenswert.

CarCoach-Fazit David Autoschlüssel

Steinmarder können im Frühjahr Schäden in Motorräumen von Autos verursachen, was teure Reparaturen nach sich zieht. Vor allem empfindliche Auto-Komponenten wie Zündkabel und Kühlschläuche sind gefährdet. Elektroautos sind ebenfalls nicht immun gegen Marderbisse. Die Versicherungsdeckung variiert. Vorbeugende Maßnahmen wie Ultraschallgeräte und Schutzschläuche können helfen. Einige Haushaltsmittel können vorübergehend wirksam sein, aber nicht alle sind empfehlenswert. Es ist ratsam, die Versicherungsbedingungen zu überprüfen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Marderschäden zu verhindern.

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