Deutsche Umwelthilfe: Höhere Parkgebühren gefordert

Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich für höhere Parkgebühren ein, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Die Organisation argumentiert, dass parkende Autos zu niedrigen oder sogar kostenlosen Preisen den öffentlichen Raum blockieren und somit den Fortschritt in Richtung nachhaltiger Mobilität behindern.

© Vecteezy

Gebühren sollen sich am öffentlichen Nahverkehr orientieren

Die Umwelthilfe fordert, dass die Gebühren für einen Parkschein pro Stunde mindestens so hoch sein sollten wie die Kosten für einen Einzelfahrschein im öffentlichen Nahverkehr. Zudem hatte sie zuvor bereits höhere Gebühren für das Anwohnerparken gefordert.

Die Umwelthilfe stützt ihre Forderung auf eine Umfrage in 104 deutschen Städten, darunter alle Großstädte sowie die fünf größten Städte jedes Bundeslandes. Dabei stellte sich heraus, dass in 73 der befragten Städte das Parken selbst in kostenpflichtigen Parkzonen für 1 Euro oder weniger pro Stunde möglich ist. Lediglich Heidelberg und Osnabrück verlangen konsequent Gebühren von mindestens 3 Euro pro Stunde. In 27 Städten ist sogar kostenloses Parken in bewirtschafteten Zonen für kurze Zeit erlaubt, während beispielsweise in London eine Stunde Parken am Straßenrand bis zu 10 Euro kosten kann.

Deutscher Städtetag fordert ebefalls höhere Gebühren

Die Forderungen der Umwelthilfe sind nicht neu. In den letzten Jahrzehnten sind die Autos immer größer geworden, insbesondere SUV-Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit in Deutschland. Deutsche Autobauer argumentieren, dass die Nachfrage der Verbraucher nach größeren Fahrzeugen den Trend vorantreibt. Allerdings bleiben Straßen und Parkhäuser in ihrer Größe unverändert, sodass die Infrastruktur nicht mit den immer größer und schwerer werdenden Autos Schritt halten kann.

Der Deutsche Städtetag hat bereits Anfang des Jahres die Modellstrategie der Autohersteller kritisiert. Der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, betonte, dass der Trend zu immer größeren und schwereren Autos nicht mit den aktuellen Diskussionen über Klimaschutz, Energieeinsparung und Flächennutzung vereinbar sei. Dedy schlug gestaffelte Parkgebühren und eine Citymaut als mögliche Instrumente vor, um das Problem zu bewältigen. Die Idee, Parkhäuser umzubauen und mehr Parkplätze für Geländewagen zu schaffen, hält er hingegen für absurd.

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