▶ Innenraum & Ausstattung
Unabhängig vom erkorenen Modell und der gewählten Ausstattung wirft eine Mercedes-Benz S-Klasse unweigerlich eine Frage auf: Soll man vorne oder hinten einsteigen? Für den Tester ist die Antwort einfach: denn er ist Fahrer und Passagier in einem. Luxus und Platz im Überfluss offeriert die S-Klasse in beiden Reihen. Bequemer ist das Ein- und Aussteigen vorne.
Hinten mahnt die zum Heck hin abfallende Dachlinie zur Vorsicht; außerdem haben die Füße weniger Platz als vorne. Knapp ist der Freiraum für Füße und Beine aber auch im Fond nie. Selbst in der – kaum gewählten – Ausführung mit kurzem Radstand wäre die Beinfreiheit groß genug für 2,1 Meter große Fahrgäste. Die Köpfe haben genug Spielraum, sofern die Passagiere kleiner sind als 2,0 Meter. Vorne ist das Verhältnis umgekehrt.
Wenig variabel und weniger Stauraum als der 7er BMW
Im Cockpit der S-Klasse haben die Köpfe mehr Freiraum als die Beine. Hier könnte man sich selbst mit einer Größe von 2,1 Metern problemlos strecken und recken: wenn man so groß wäre. Die Sitzhöhe ist mit mindestens 45 Zentimeter typisch für eine Limousine. Kurzum: Den Komfort und den Überblick eines SUVs lässt die S-Klasse bauartbedingt vermissen – selbst eine S-Klasse kann nicht zaubern.
Was wir im superioren Benz im Vergleich mit einem BMW 7er vermissen, ist Stauraum. Die Oberklasse-Limousine von Mercedes verstaut im Kofferraum 430 Liter, die von BWM 540. Erweitern können wir das Volumen in der S-Klasse kaum. Die Lehnen der Rücksitze lassen sich in keiner Varianten umklappen; für sperrige Gegenstände bietet der Mercedes zumindest eine Durchlade-Funktion.
Mehr KI und mehr Individualisierungs-Optionen im Manufaktur-Programm – Bedienung und Verarbeitung mit hauchfeinen Makeln
Doch die S-Klasse will kein Packesel sein, sondern zuvorderst eines: Luxus. Ihn offeriert der Innenraum in und an alle Ecken und Enden. Aber, in vereinzelten Ecken und an einigen Ende ist beim Material das Finish nicht makellos – das überrascht. Dass die Serienausstattung bereits ein exquisites Niveau erreicht, erstaunt kaum. Los geht es bei der S-Klasse mit der ʺAMG Line". Verfeinert wird die Einrichtung und Ausstattung mit Hilfe von Extras, Paketen – und einem erlesenen Manufaktur-Programm; es eröffnet S-Klasse-Kunden Dutzende Individualisierungsmöglichkeiten.
Mit der Produktaufwertung 2025 hat Mercedes diese Gestaltungsfreiheit um 25 Interieur-Optionen erweitert. Ausgeweitet wurde zudem die Integration der KI in die ʺMercedes-Benz User Experience". Der Sprachassistent ist ab sofort mit ʺChatGPT" in Kontakt. Dass diese Inklusion die Bedienung deutlich intuitiver gestaltet, können wir im Test nicht erkennen. Ein Dreh-Drück-Steller oder eine Neuausrichtung der Touchbedienung auf dem Lenkrad hätte unserer Meinung nach größere Fortschritte gebracht. Natürlich jammern wir hier auf allerhöchstem Niveau.