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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • bewegendes Design
  • einfach & mit Touch zu bedienen
  • Navi und Head-up-Display sind Serie
  • Verarbeitung & Sicherheit beispielhaft
  • e-Skyactiv X 186 Otto-Diesel

Schwächen:

  • wenig Beinfreiheit im Fond
  • hohe Ladekanten
  • Klimaautomatik aufpreispflichtig
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Mazda3 5-Türer IV im Test

Der kompakte Musterknabe?

Mazda steht für Klasse statt Masse: die Autobauer aus Japan gehen beim Design und der Technik gern ihre eigenen, oft unkonventionellen Wege. Ein Beispiel ist das Modell der unteren Mittelklasse, der Mazda3. Mit seinem charismatischen Profil ist es ihm gelungen, sich im Kompaktsegment zu etablieren, neben VW Golf und Gefährten. Was den Mazda auszeichnet, wird uns im Test das Schrägheck-Modell Mazda3 5-Türer zeigen.

Mazda 3 5-Türer Seite
© Mazda
Exterieur

Mazda3 5-Türer: Schrägheck-Limousine als beseelte, bewegende Skulptur

Der Mazda3 präsentiert sich in der aktuellen, 4. Generation als sportliches Schrägheck – und als elegante Stufenhecklimousine namens Fastback. Bereits dieser Umstand unterscheidet ihn vom Gros der Volumenmodellen: von einem VW Golf und Opel Astra ebenso wie von einem Seat Leon, Skoda Fabia oder Renault Megane. Der Mazda3 orientiert sich mit dieser Ausrichtung eher an einem Audi A3, BMW 1er und einer Mercedes A-Klasse.

Doch hat er für sie das Format, die nötige Klasse? Dass der Mazda3 klasse aussieht, würde wohl kaum jemand bestreiten. Das “Kodo – Soul of Motion”-Design ist kein leeres Versprechen. Der 5-Türer steht gelassen und zugleich ausdrucksstark da wie eine Skulptur, u.a. dank einer breiten Spur und dank eines langen Radstandes. 2,73 Meter sind ein Dutzend Zentimeter mehr als beim Golf. Mit 4,46 Metern ist der Mazda3 allerdings auch 20 Zentimeter länger als der Wolfsburger.

Mazda3 5-Türer hinten
© Mazda
Platzangebot

Vorne ist das Platzangebot reichlich – im Fond mangelt es an Beinfreiheit

Der Mazda3 5-Türer überragt mit seiner Größe aber auch die Kompakt-Modelle der Premium-Hersteller, z.B. den BMW 1er. Die Proportionen sind beim Mazda dennoch stimmig, zumindest außen. Innen sieht es anders aus. Bei der Verteilung des Platzes wird die erste Reihe massiv bevorzugt. Auf der Rückbank ist das Platzangebot mess- wie fühlbar knapper bemessen. Schon ab einer Größe von 1,75 Metern kommen die Beine in Bedrängnis.

Mit einem 1er BMW oder einer Mercedes A-Klasse braucht sich der Mazda3 in diesem Bereich erst gar nicht messen; das Platzangebot im Fond ist dort eine Klasse besser. Aber auch die Rückbank des Opel Astra offeriert entschieden mehr Freiheit; die für die Knie und Beine reicht für Passagiere, die über 1,80 Meter groß sind. Da fragen wir uns, ob Mazda in seiner Skulptur für den Transport mehr Platz übrig hat?

Mazda 3 5-Türer vorne
© Mazda

Mazda3 - 350 Liter Stauraum und drei prall gefüllte Ausstattungsebenen

Der Laderaum des Mazda3 hat ein Volumen von 351 Liter – er ist damit einen Liter größer als jener der Mercedes A-Klasse; der A3 Sportback verstaut im Heck wie der 1er BMW 380 Liter. Praktisch ist beim Mazda die große Kofferraumöffnung, unpraktisch sind die hohen Ladekanten: außen misst die Kante knapp 80, innen gut 20 Zentimeter. Die Variabilität des Stauraums ist so wie bei den meisten anderen Kompakten: mittelprächtig.

Die Lehnen der Rücksitze lassen sich im Verhältnis 3:2 umklappen; mehr Flexibilität gibt das Sortiment auch gegen Aufpreis nicht her. Strukturiert ist die Ausstattung des Mazda3 mittlerweile übersichtlich. Das Basismodell heißt “Prime-Line”; darüber rangiert die “Exclusive-Line” als Topausstattung. Die beiden Sonderausstattungen “Homura” und “Nagasia” zweigen von der “Prime-Line”-Ausstattung ab. Sie, die “Prime-Line”, wird ihrem Namen, wie sich zeigt, in zweifacher Weise gerecht.

Mazda 3 5-Türer Sitze und Kofferraum
© Mazda
Interieur

Innenraum: beispielhafte Ergonomie & ein ebenso feiner wie hochwertiger Touch

Die Ausstattung des Mazda3 Prime-Line ist nicht nur die erste in der Reihe, sondern weitgehend auch erstklassig. Wir beginnen aber mit dem, was uns stört: das geht schneller. Was wir im Basismodell vermissen, ist die Klimaautomatik; und im Winter die Sitzheizung – mehr nicht. Dass Mazda auf ein volldigitales Kombiinstrument verzichtet, lässt uns überraschenderweise kalt. Der Grund. Die Japaner teilen die Informationen geschickt auf.

Ein Teil der Daten wird auf dem 7 Zoll großen TFT-Display zwischen den Rundinstrumenten präsentiert – der andere mit Hilfe des serienmäßigen Head-up-Displays. Es projiziert die wichtigsten Infos direkt ins Blickfeld des Fahrers: eine Qualität, die sonst erst ab der Mittelklasse zu finden ist. Eine weitere Qualität, die am Verschwinden ist, hat sich der Mazda3 erhalten. Er bleibt den haptischen Tasten und Hebeln treu.

Mazda 3 5-Türer Vordersitze
© Mazda
Assistenzsysteme

Mazda3 5-Türer: bei der aktiven wie passiven Sicherheit ein Musterknabe

Mazda setzt sie mit Bedacht ein: dort, wo sie gegenüber der digitalen Bedienung im Vorteil sind. Ein Beispiel sind Drehregler, etwa zur Feinjustierung der Temperatur oder der Lautstärke. Ein anderes sind Direktwahltasten: an Stellen, wo sie nicht lange gesucht werden müssen. Die wichtigsten packt Mazda ins direkte Umfeld des “Dreh-Drück-Stellers “Multi Commander”. Die Sprach- und Touchbedienung beherrscht der Mazda3 mittlerweile aber auch.

Der zentrale Touchscreen ist gut 10 Zoll groß und mit seiner “Split-Screen”-Funktion sehr übersichtlich. Verknüpft ist er ab Werk mit “Mazda SD”-Navigationssystem – und kabellos mit dem eigenen Smartphone. Dieses Feature gehört ebenso zur Serienausstattung “Prime-Line” wie elektrisch einstellbare Außenspiegel, Voll-LED-Scheinwerfer – und ein Großteil der “i-Activsense”-Sicherheits- und Assistenzsysteme. Zu ihnen zählt u.a. eine Verkehrszeichenerkennung und Navi-Einblendungen direkt im Head-up-Display und eine Rückfahrkamera.

Mazda 3 5-Türer oben
© Mazda
Antrieb

Antriebe: X sticht G beim Verbrauch und der Dynamik aus

Ferner überwachen den Mazda3 5-Türer Prime-Line eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage – mit einer Stauassistenz-Funktion bis Tempo 150; zumal ein Spurhalte- und Spurwechsel sowie einen äußerst aufmerksamen Notbremsassistenten. Ebenso vorbildlich ist beim kompakten Mazda der Kinder- bzw. Fußgängerschutz; und die passive Sicherheit, also die Zahl und Ausgestaltung der Airbags. Fahrassistenzsystem freilich haben nur dann einen Sinn, wenn das Auto tatsächlich auch fährt.

Wie also fährt sich der Mazda3 5-Türer? Schwerfällig wie eine Skulptur oder so geradlinig und pur, wie er aussieht? Wie dynamisch und sparsam er ist, entscheidet die Kür des Antriebs. Zur Wahl steht auf der einen Seite der zwei Liter großer Vierzylinder-Sauger: als e-Skyactiv G 122 mit 122 PS oder als e-Skyactiv G 150 mit 150 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,5 – 6,2 Liter auf 100 km, 124 – 141 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Mazda 3 5-Türer Mittelkonsole
© Mazda
Fahrdynamik

Mazda3 5-Türer: schnörkelloses Fahrwerk mit etwas wenig Komfort

Ein Ansatz von Dynamik entwickelt der kultivierte e-Skyactiv G 150; mit dem 6-Gang-Schalt- eher als mit dem 6-Stufen-Automatikgetriebe. Von 0 auf 100 geht es in gut 9 Sekunden – der Verbrauch beträgt trotzt 24-Volt-Mildhybrid-Unterstützung gut 6 Liter. Effizienter und dynamischer fährt der Mazda3 mit dem e-Skyactiv X 186 (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,3 – 6,5 Liter auf 100 km, 118 – 146 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Der zwei Liter große Vierzylinder wir per mechanischem Kompressor aufgeladen; und er kombiniert die Direkt-Einspritzung mit einer Kompressionszündung a la Diesel. Die erhoffte Effizienzsteigerung bleibt nicht aus. Selbst mit Allradantrieb liegt der Verbrauch knapp unter 6 Liter. Der Mazda3 5-Türer selbst liegt recht knackig auf der Straße; wir hätten gerne etwas mehr Federungskomfort. Dem Fahrverhalten kommt die Abstimmung aber zugute: sie so geradlinig wie das Design.

CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

Für eine Skulptur ist auf der Straße eigentlich kein Platz. Für den Mazda3 5-Türer mache ich eine Ausnahme: allein schon wegen seines Designs. Die schnörkellose Kodo-Designsprache bringt Abwechslung ins Kompaktsegment.

Eine wohltuende Abwechslung ist auch die Ausstattung und die Bedienung des Mazda3. Ein Navi mit kabelloser Smartphone-Integration und Navigationshinweisen direkt im Head-up-Display: das haben in der Mittelklasse nur wenige serienmäßig zu bieten. Die Verarbeitung des Interieurs hat ebenfalls bereits Mittelklasse-Level.

Das Niveau der Ergonomie und das der Sicherheitsausstattung sind im kompakten Mazda gleichfalls mustergültig. Der ungewöhnliche Otto-Diesel e-Skyactiv X 186 ist ein Muster der Effizienz; und dynamischer als die herkömmlichen “e-Skyactiv G”-Sauger.

Was mir beim Mazda3 5-Türer missfällt ist wenig; die aufpreispflichtige Klimaautomatik und die geringe Beinfreiheit im Fond z.B. Die hohen Ladekanten sind zumal Gift für geplagte Rücken. Sie bergen die Gefahr, dass man irgendwann vor Schmerz starr wie eine Skulptur hinter dem Mazda3 steht – doch auch das dürfte die Ausnahme bleiben.

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