Die Positionen könnten kaum klarer verteilt sein. Der eine, der Cupra Formentor, ist das schöne und schnittige SUV. Der andere, der Skoda Kodiaq, ist ein höchst praktisches und vernünftiges SUV. Der Cupra gehört in die Kompakt-, der Skoda in die Mittelklasse. Blicken wir auf den Preis, scheinen die Unterschiede aber plötzlich zu verschwinden. Ist die Rollenverteilung etwa doch weniger eindeutig als vermutet? Im Test suchen wir nach klaren Antworten.
Cupra Formentor vs. Skoda Kodiaq
Schöne Diva gegen robusten Praktiker?
Cupra Formentor
Stärken:
- athletisches Design
- umfangreiche Ausstattung
- geräumig & dynamisch
- recht eingängige Bedienung
- moderater Verbrauch
Schwächen:
- Laderaum wenig flexibel
- hohe innere Ladekante
- etwas teurer
Skoda Kodiaq
Stärken:
- außerordentlich geräumig
- riesiger, variabler Stauraum
- üppige Ausstattung
- überraschend sparsam
- kluges Bedienkonzept
Schwächen:
- unhandlich
▶ Karosserie
Cupra Formentor als kompaktes, schnittiges SUV-Coupe – Skoda Kodiaq als praktischer Großmeister des D-Segments
Gehen wir nach dem ersten Eindruck, scheinen die zitierten Rollenbeschreibungen zu passen. Der Cupra Formentor gleicht einem durchtrainierten Zehnkämpfer, bei dem jeder Muskel definiert ist. Kurzum, er ist ein 4,45 langes SUV-Coupe mit viel sportlichem Ehrgeiz. Der Skoda Kodiaq hegt, zumindest optisch, keinerlei sportliche Ambitionen. Er präsentiert sich als grundsolider SUV-Grande des D-Segments: mit 4,76 Metern ist er eine halbe Elle länger als der Cupra.
Die Bezeichnungen der jeweiligen Designsprache bringen den Unterschied wunderbar auf den Punkt. Skoda nennt das Design des Kodiaq “Modern Solid”, Cupra das des Formentor “Shark nose”. Groß sind die Unterschiede indessen auch in einer anderen Dimension, der Höhe. Der Kodiaq ist mit 1,68 Metern einen halben Kopf größer als der Formentor. Er baut 1,52 Metern hoch und damit selbst für ein SUV-Coupe erstaunlich flach.
▶ Innenraum
Skoda Kodiaq mit Platz für bis zu 7 Personen – Formentor im Fond mit überraschend viel Kopffreiheit
Der Vorteil der niedrigen Formentor-Bauweise ist eine kleine Stirnfläche – und damit ein geringerer Luftwiderstand. Skoda versucht die größere Stirn des Kodiaq mit einem geringen Luftwiderstand zu kompensieren; der Beiwert von 0,28 ist auch sehr gut. Ob das genügt, muss der Vergleich der Verbrauchswerte zeigen. Brennender interessiert uns aber die Frage, ob sich die niedrige Bauhöhe negativ auf die Kopffreiheit im Fond auswirkt.
Dazu erklimmen wir die angenehm hoch positionierten Rücksitze im Cupra Formentor und erkennen: selbst mit einer Größe von 1,90 Metern bleibt unserem Kopf genug Luft zum Dachhimmel. Begrenzt ist bei dieser Größe der seitliche Bewegungsspielraum: auf längeren Strecken ist Cupras SUV-Coupe ab ca. 1,80 Metern eher ein 4- als ein 5-Sitzer. In keinem Fall ist er ein potentieller 7-Sitzer wie der Skoda Kodiaq. Sein exorbitantes Platzangebot kann optional mit zwei Zusatzsitzen genutzt werden.
Stauraum im Kodiaq riesig und praktisch – im Formentor groß, aber unflexibel
In der zweiten Kodiaq-Generation haben die Freiräume in Reihe drei weiter zugelegt; z.B. die Kopffreiheit um fast zwei Zentimeter. Dennoch: Wirklich bequem sind die Zusatzsitze auf der Langstrecke nach wie vor nicht – selbst für Kinder. Auf den fünf regulären Sitzplätzen ist das ganz anders. Die gebotenen Freiräume sind hier erneut leicht gewachsen und bleiben damit die großzügigsten, die im D-Segment zu finden sind. Das C-Segment-Modell von Cupra sieht hier dementsprechend kein Land gegen den Kodiaq.
Ein Beispiel ist die Beinfreiheit. Der Kodiaq nutzt seinen mit 2,79 Metern um 11 Zentimeter längeren Radstand voll aus – u.a. mit einer um nahezu 20 Zentimeter verschiebbaren Rückbank. Cupra verwehrt bei seinem SUV-Coupe den Fondpassagieren die Wahl zwischen mehr Bein- oder Stauraum: abgesehen vom Audi Q3 Sportback ist das in dieser Sparte üblich. Der Kofferraum des Formentor fasst somit 450 bis 1.505 respektive mit Allradantrieb 420 bis 1.475 Liter.
Beide SUVs sind bereits ab Werk großzügig ausgestattet
Der Laderaum des Kodiaq ist mit dieser Ladung indes erst gut halbvoll. Als 5-Sitzer packt der Skoda unvergleichliche 910 bis 2.105 Liter ein; selbst beim 7-Sitzer sind es mindestens 340 Liter. Die äußeren Ladekanten liegen bei beiden SUVs etwas über 70 Zentimeter; die innere Ladekante lässt sich nur beim Kodiaq optional mit einem variablen Ladeboden ausbügeln. Die Möglichkeit, in Reihe zwei drei Kindersitze zu montieren, offeriert der Skoda indessen nicht – beim Formentor kommt diese Frage erst gar nicht auf.
Die nach der Ausstattung und der Verarbeitung des Innenraums stellt sich naturgemäß bei beiden Modellen. Auf klassische Ausstattungslinien verzichten beide Hersteller; die Individualisierung erfolgt über Pakete. Cupra stattet den Formentor für ein Kompakt-Modell ungewöhnlich großzügig aus: u.a. mit einer 3-Zonen-Klimaautomatik, zwei großen Digitaldisplays – und der Möglichkeit, Smartphones kabellos zu laden und zu integrieren.
▶ Komfort
Cupra Formentor: leichter, aber mit gleichem Antrieb kaum schneller & sparsamer
All diese Extras bietet auch die Serienausstattung des Skoda Kodiaq; der zentrale Touchscreen ist allerdings drei Zoll kleiner als im Cupra. Dafür sind im Skoda die Vordersitze serienmäßig beheizbar. Beim Bedienkomfort ist der Kodiaq dem Cupra ebenfalls knapp voraus. Letzterer hat sich bei der letzten Modellpflege stark verbessert; den Ausschlag für den Kodiaq geben die praktischen Dreh-Drück-Regler “Smart Dial” auf der Mittelkonsole.
Eingerichtet sind beide SUVs fein und mit einem großen Anteil nachhaltiger Materialien. Die Qualität und die Verarbeitung fällt im Kodiaq insgesamt aber noch eine Spur sorgfältiger aus als im Formentor. Zeit für den Cupra, sich mit seinen Antrieben wieder in den Vordergrund zu spielen. Das gelingt jedoch nur dem Cupra Formentor VZ5 mit seinem zwei Liter großen, 265 oder 333 PS starken Benziner; der Topmotor schafft den 0-100-Sprint unter 5 Sekunden.
▶ Motor
Skoda Kodiaq: weniger leistungsstark, aber noch einfacher zu bedienen
Das Antriebssortiment des gewöhnlichen Cupra Formentor geht es geruhsamer an. Es wird in Kürze wieder einen 1,5 Liter großen Ottomotor mit Allradantrieb; und einen Zweiliter-Turbodiesel aus dem VW-Motorenpool enthalten. Dieser ist im Kodiaq bereits im Einsatz. Der Unterschied. Skoda hat neben der Variante mit 150 PS auch eine mit 193 PS und Allradantrieb im Programm. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden Antriebs-Regale ebenfalls: den 150 PS starken Mild-Hybrid-Turbobenziner mit 7-Gang-DSG.
Er ist der perfekte Maßstab, um die Dynamik und die Effizienz des Formentor und Kodiaq zu vergleichen (Energieverbrauch (kombiniert) 5,9 bis 6,4 / 5,5 bis 7,6 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 139 bis 146 / 126 bis 173 g/km, CO2-Klasse D bis E / D bis F). Die erste Überraschung erleben wir bei der Dynamik. Der Cupra spurtet mit dem 1,5 eTSI in 9,0 Sekunden von 0 auf 100 und maximal auf 205 km/h – der Kodiaq braucht 9,7 Sekunden und schafft höchstens 207 km/h.
▶ Kosten
Skoda Kodiaq: bei der Abstimmung, der Sicherheitsausstattung und beim Preis hauchdünn voran
Mit dem gleichen Antrieb hängt der 1,7 Tonnen schwere Skoda Kodiaq dem knapp 1,5 Tonnen schweren Cupra Formentor demnach direkt im Diffusor. Beim Verbrauch lässt sich der Skoda ebenfalls nur nicht signifikant abschütteln. Er braucht im Test etwas weniger als 6,5 Liter, der Cupra etwas mehr als 6,0. Beim Listenpreis zieht der Kodiaq wieder am Cupra vorbei: wenn auch nur knapp mit 41.990 zu 42.145 Euro. Bei den Unterhaltskosten und der Umweltbilanz geht der muntere Schlagabtausch weiter; ersteren gewinnt hauchdünn der Skoda, zweiteren ebenso knapp der Cupra.
Mit Schlaglöchern und anderen Fahrbahnunebenheiten geht der Kodiaq kulanter um: insbesondere mit dem adaptiven Fahrwerk “DCC Plus”. Mit ihm ist der Koloss auf Wunsch überraschend dynamisch. Cupra stimmt den Formentor betont sportlich ab; adaptive Dämpfer verbauen die Spanier nur in den “VZ”-Modellen. Bei der aktiven und passiven Sicherheit bewegen sich die zwei Konzernschwester wiederum auf gleicher Höhe; letztlich hat aber auch hier der Kodiaq den Stoßfänger knapp vorne: u.a. mit seinem automatischen, Einparkassistent samt Fernbedienung.
Sehen wir uns die Gesamtkosten an, kann der Tiguan diesen Abstand ausbauen. Der Hauptgrund ist sein stabilerer Wert. Bei den Betriebs-, Werkstatt- und Versicherungskosten sind die Unterschiede wieder verschwindend gering: ein bekanntes Muster.
Technische Daten
Cupra Formentor vs. Skoda Kodiaq
Länge
Breite (ohne Außenspiegel)
Höhe
Wendekreis
Türen
Sitzplätze
Gewicht
Kofferraumvolumen
Hubraum
Leistung in PS
Leistung in kW
Antriebsart
Getriebe
Sprint 0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Kraftstoffart
Spritverbrauch
Energieverbrauch (Elektro)
Batterie
Reichweite (Elektro)
CO2-Emission
Anhängelast (ungebremst)
Abgasnorm
CO2-Klasse
Euro NCAP-Wertung
Herstellergarantie
Listenpreis
4.451 mm
1.839 mm
1.520 mm
11,4 m
5
5
1.482 kg
420/450 – 1.475/1.520 l
1.482 - 1.984 ccm
150 - 204 PS
110 - 150 kW
Front-/ Allradantrieb
6-Gang manuell / 7-Gang DSG
9,0 Sek.
205 km/h
Benzin/Diesel
5,9 – 6,4 l
/
/
/
139 - 146 g/km
750 / 1.500 kg
Euro 6e
D - E
5 von 5 Sterne
5 Jahre
38.350 - 42.145 €
4.758 mm
1.864 mm
1.679 mm
12,0 m
5
5
1.665 - 1.961 kg
910 – 2.105 l
1.482 - 1.968 ccm
150- 193 PS
110 - 142 kW
Front-/ Allradantrieb
7-Gang DSG
9,7 - 7,8 Sek.
207 - 220 km/h
Benzin/Diesel
4,9 - 7,6 l
/
/
/
126 - 192 g/km
750 / 1.800 – 2.300 kg
Euro 6e
D - G
/
2 Jahre
41.990 - 49.700 €
Technische Daten
Cupra Formentor vs. Skoda Kodiaq
- Länge: 4.451 mm | 4.758 mm
- Breite (ohne Außenspiegel): 1.839 mm | 1.864 mm
- Höhe: 1.520 mm | 1.679 mm
- Wendekreis: 11,4 m | 12,0 m
- Türen: beide 5
- Sitzplätze: 5 | bis zu 7
- Gewicht: 1.482 kg | 1.665 - 1.961 kg
- Kofferraumvolumen: 420/450 – 1.475/1.520 l | 910 – 2.105 l
- Hubraum: 1.482 - 1.984 ccm | 1.482 - 1.968 ccm
- Leistung in PS: 150 - 204 PS | 150- 193 PS
- Leistung in kW: 110 - 150 kW | 110 - 142 kW
- Antriebsarten: beide Front-/ Allradantrieb
- Getriebe: 6-Gang manuell / 7-Gang DSG | 7-Gang DSG
- Beschleunigung 0-100 km/h: 9,0 Sek. | 9,7 - 7,8 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h | 207 - 220 km/h
- Kraftstoffarten: beide Benzin/Diesel
- Energieverbrauch (Benzin/Diesel): 5,9 – 6,4 l | 4,9 - 7,6 l
- CO2-Emission: 139 - 146 g/km | 126 - 192 g/km
- Anhängelast (ungebremst/gebremst): 750 / 1.500 kg | 750 / 1.800 – 2.300 kg
- Abgasnorm: beide Euro 6e
- CO2-Klasse: D - E | D - G
- Euro NCAP-Wertung: 5 von 5 Sterne | /
- Herstellergarantie: 5 Jahre 2 Jahre
- Listenpreis: 38.350 - 42.145 € 41.990 - 49.700 €
Wenn Du mich fragst...
Der Vergleich zwischen dem Cupra Formentor und dem Skoda Kodiaq zeigt: Wenn eine klare Rollenverteilung von Zeit zu Zeit aufgeweicht wird, kann sich das für beide Seiten lohnen.
Im Test profitiert der Skoda Kodiaq mehr davon. Wie zu erwarten ist er außergewöhnlich praktisch: mit seinem enormen Platzangebot, seiner verschiebbaren Rückbank, seiner Option auf sieben Sitzplätze – und seinem gigantischen Stauraum. Kurzum: Er ist das bessere Familien-SUV.
Der Kodiaq überzeugt mich aber auch und besonders mit seinen stylischen, technischen und dynamischen Vorzügen. Letztere eignet er sich mit dem Adaptiv-Fahrwerk gegen Aufpreis an. Der Innenraum ist ab Werk sehr sorgfältig und hochwertig eingerichtet. Am besten gefällt mir jedoch das Bedienkonzept: so einfach kann Digitalisierung sein.
Allerdings hat auch der Cupra Formentor zahlreiche Überraschungen auf Lager – nahezu ausschließlich positive. Im Fond bietet er mehr Platz als ich bei seiner äußerst schnittigen und ästhetischen Form erwartet hätte. Die Kopffreiheit im Fond ist erstaunlich groß; das Kofferraumvolumen recht großzügig. Die hohe innere Ladekante und die starre Rückbank sind indes unpraktisch.
Die Abstimmung des Formentor ist für den Familien-Alltag zwar auf der straffen Seite, fürs Wochenend-Ausflüge zu zweit aber erfrischend dynamisch. Agiler als der Skoda Kodiaq ist der Cupra jedenfalls; jedoch kaum sparsamer und alles in allem auch etwas teurer.
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