Wie schnell brennen Elektroautos?
Sicherheit Elektroautos
▶ Elektroautos brennen nicht schneller als herkömmliche Fahrzeuge und sind statistisch betrachtet sicherer
▶ Die Brandgefahr von Elektroautos ist etwa 60-mal geringer als bei Benzin- und Dieselfahrzeugen
▶ Batteriebrände in Elektroautos sind äußerst selten, da das Hochvoltsystem sich bei einem Unfall sofort abschaltet
▶ Rettungskräfte benötigen spezielle Ausrüstung und Kenntnisse, um Elektroautos sicher zu löschen, da dies einen erhöhten Aufwand erfordert
17.08.2023 | Elektroautos haben in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg erlebt, doch immer wieder tauchen Bedenken hinsichtlich ihrer Brandgefahr im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen auf. MeinAuto.de geht dem Thema nach und klärt, ob E-Autos tatsächlich schneller brennen als klassische Modelle und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Brand- und Unfallgefahr bei Elektroautos geringer
Häufig wird im Zusammenhang mit E-Autos angeführt, dass die Brandgefahr höher sei als bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen – vor allem, wenn es zu einer Kollision kommt. Eines können wir gleich vorwegnehmen: Weder die Brandgefahr noch das Unfallrisiko ist bei Stromern größer als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Tatsächlich ist sogar das Gegenteil der Fall.
Für das geringere Risiko spricht allein schon die Statistik der europäischen Crashtest-Gesellschaft Euro NCAP, die in den letzten Jahren den Großteil aller E-Autos mit der Bestnote von fünf Sternen ausgezeichnet hat. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die Brandrisiken und die Unfallgefahr von elektrisch betriebenen Autos.
E-Autos brennen 60-mal seltener als Verbrenner
Es spricht praktisch alles dafür, dass die Brandgefahr von E-Autos im Vergleich zu Benzinern und Dieselfahrzeugen um ein Vielfaches geringer ist. Aufgrund der Bedenken in weiten Teilen der Bevölkerung wurde dieses Thema inzwischen ausgiebig erforscht. Statistisch gesehen liegt die Brandgefahr eines Elektroautos bei 25 zu 1.000.000, bei Verbrennern indes bei 1.539 zu 1.000.000. Experten zufolge entsteht die Mehrzahl von Fahrzeugbränden durch Spontanentzündungen, die sowohl bei Stromern als auch bei Verbrennern nicht vollkommen ausgeschlossen werden können, aber extrem selten sind.
Die maßgebliche Brandgefahr geht entgegen der weit verbreiteten Annahme gar nicht von der Batterie aus: Im Falle eines Unfalls schaltet sich das Hochvoltsystem innerhalb von Millisekunden ab. Dies hat zur Folge, dass die Batterie nicht mehr mit Strom versorgt wird. Auch eine Deformation der Batterie ist praktisch ausgeschlossen, da sie äußerst sicher im Fahrzeug verbaut ist. Die größte Brandgefahr geht vielmehr von Kunststoffteilen aus. Dieses Material ist extrem brennbar, weil es keine chemischen Flammschutzmittel enthält.
Löschaufwand und “Thermal Runaway”
Zwei Dinge im Zusammenhang mit Batteriebränden solltest Du allerdings wissen: Zum einen erfordert das Löschen eines Elektroautos einen erhöhten Aufwand. Es ist eine der Prioritäten von Rettungskräften, ein Übergreifen des Feuers auf die Batterie durch ein Herabkühlen der Batterieumgebung zu vermeiden. Dies benötigt nicht nur ein gewisses Know-How, sondern auch mehr Zeit. Inzwischen gibt es verschiedene Spezialgeräte, um die Batterie bei einem Fahrzeugbrand zu sichern. Zum anderen existiert die unwahrscheinliche, aber nicht komplett auszuschließende Möglichkeit eines sogenannten „Thermal Runaways“. Dabei handelt es sich um eine seltene Kettenreaktion in der Batterie, die zu einer schlagartigen Energiefreisetzung und einer damit einhergehenden Brandgefahr führt.
Wie sieht es mit dem Unfallrisiko von Elektroautos aus?
Auch das Unfallrisiko von Elektroautos ist statistisch betrachtet geringer als das von Verbrennern. Nicht nur, dass E-Autos meist moderner sind und dadurch höchste Sicherheitsstandards erfüllen: Die Batterie sorgt für einen niedrigeren Fahrzeugschwerpunkt und somit für ein geringeres Überschlag-Risiko. Die Brandgefahr ist – wie bereits dargestellt – ebenfalls minimal. Da sich das Hochvoltsystem bei einem Unfall abschaltet, besteht weder eine Brandgefahr noch das Risiko eines Stromschlags. Daher können auch Ersthelfer bedenkenlos zur Tat schreiten. Die sichersten Elektroautos findest Du hier.
Trotz der geringeren Unfall- und Brandgefahr von Elektroautos ist es nie verkehrt, etwas für die Sicherheit zu tun. Deshalb empfiehlt es sich, eine sogenannte Rettungskarte bereitzuhalten – am besten hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite. Bei der Rettungskarte handelt es sich um eine Anleitung für Rettungskräfte, um das Schneidewerkzeug bestmöglich anzusetzen und das Hochvoltsystem manuell zu deaktivieren.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Elektroautos im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen eine geringere Brand- und Unfallgefahr aufweisen. Statistiken belegen, dass E-Autos etwa 60-mal seltener in Flammen aufgehen als Verbrenner. Dies liegt an den Sicherheitsmechanismen, die bei Unfällen sofort das Hochvoltsystem deaktivieren. Dennoch ist es wichtig, dass Rettungskräfte über spezielle Ausrüstung und Vorgehensweisen verfügen, um im Notfall sicher zu handeln. Eine Rettungskarte kann dabei helfen, die Sicherheit bei der Bergung von Insassen zu gewährleisten.
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